Ich selbst bin "Spätberufener" und habe erst Ende 30 den grünen Schein gemacht. In den ersten Jahren dachte ich, ich hätte bisher viel versäumt und bin vermehrt auch ins Ausland zur Jagd gefahren. Waren schöne Erlebnisse, auch gute Trophäen... und auch nicht nur billige Erfahrungen.
Nun gehöre ich "zu Hause" zur Jagdgesellschaft und habe meine eigenen jagdlichen Erfahrungen gemacht, das Interesse an Auslandsjagden sinkt immer mehr, wir tauschen Jagdeinladungen im "kleinen Kreis" und gehen jagen bei und mit Freunden. Ich kann täglich ins Revier hinaus, es macht mir Freude, wenn wir trotz widrigen Umständen unsern Niederwildbestand halbwegs erhalten können und im Herbst einige kleine Jagden sauber organisiert werden können. Wahrscheinlich geht sogar mehr Geld in diese Niederwildjagd als ich früher im Ausland auf Trophäenträger verpulvert habe.
Wer aber keine Gelegenheit hat, im "eigenen" Revier zu jagen, für den stellen Bezahljagden sicher eine vernünftige Jagdmöglichkeit dar. Erst so lernt man, welche Jagdart überhaupt zum Charakter passt, oftmals trifft man auch bei Bezahljagden Jäger mit denen man Freundschaft schließt und später gemeinsam jagen geht.