Wenn der Hahn zu laut kräht......

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 27371
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11 Aug 2011
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Für den Sonntag würde ich das auch unterschreiben. Bin Dorfkind, wohne auch jetzt auf dem Dorf. Aber Sonntags kann der Kärcher, Laubbläser, Kreissäge, etc. auch mal gut ausbleiben. Ausnahmen gibt es natürlich immer, manchmal geht es halt bei z. B. Neubauten nicht anders.
Als ich mir mein Häuschen gekauft und renoviert habe hat man mir Sonntags um 13:00 die Flex geklaut. 15:00 lag sie wieder da, ich habe trotzdem nicht weiter gefliest.
Jetzt haben die neuen Nachbarn aus der Stadt mit krähenden Hähnen genervt. Allerdings nur so lange bis sie gelernt hatten, daß nicht jedes Huhn einen Hahn braucht. Jetzt ist noch ein Hahn übrig und alleine kräht der nicht so oft.
 
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Als Dorfkind kann die Geschichten der zu laut krähenden Hähne, stinkenden Schweine, wiehernden Pferde usw. mittlerweile leider nachvollziehen. Ebenso die Preise der Grundstücke (ich suche seit 6 Jahren ein Haus / Grundstück bei uns im Dorf), die mittlerweile jenseits von gut und böse sind...

Ich habe mich mit meiner Verlobten vor 2 Jahren auf die Wohnung beworben in der wir heute wohnen. Außer mir waren das noch ca. 150 andere. Die unter anderem das doppelte!! vom gebotenen Mietpreis geboten haben, wenn sie den Zuschlag erhalten. Der Vermieter wollte einem anderen Ehepaar den Vorzug geben, Vater vom Vermieter, der jetzt über mir wohnt, hat Veto eingelegt (er ebenfalls Jäger, seine neue Frau auch). Wenn sich schon ein Dörfler bewirbt, der Jäger ist, der sich im lokalen Verein engagiert und der mit der Nachbarin (ü80) oberhalb über Napoleon und weitere 48 Ecken Verwand ist, dann muss der die Wohnung bekommen. Junior hat nur das Geld gesehen, knirscht immer noch etwas mit den Zähnen, aber Senior hat sich durchgesetzt. Zu meinem Glück... da hat die Dorf-Connection endlich mal geholfen.

Paar Monate nach Einzug, beim gemeinsamen Grillen mit dem Senior und seiner Frau habe ich dann beim gefühlten 7 Bier erfahren, dass das ein Lehrerehepaar war. Die haben sich bei der Wohnungsbesichtigung schon über die Hühner der alten Dame beschwert und Senior nahegelegt, das sie das Jagdauto auf der Straße parken müssen, weil wenn sie nachts zum Wildunfall raus fahren und durch den Hof am Schlafzimmerfenster vorbei fahren Frau Lehrerin ja sonst wach wird...

Noch nicht mal in der Bude gewohnt und schon Vorschriften machen... Deppen gibts....
 
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Herrlich diese Geschichten ...
Bin auch auf ein Dorf gezogen, Hähne krähen, stinkt nach Gülle, jeder hat min. 2 Kettensägen .... einfach herrlich.
Mein Nachbar hat an einem Samstag den Rasen gemäht, dass macht er immer Samstags ... so sagt er.
Es war aber Tag der deutschen Einheit ... er mäht immer Samstags den Rasen und keinen hats gestört.
Bis ich meinen 45 KW Holzvergaserkessel im Griff hatte, wurde öfters mein Nachbar eingenebelt. Brachte dann mal 2 Flaschen Wein rüber und entschuldigte mich als ordentlicher Stadtmensch ... der lachte nur und meinte, wir sind hier auf dem Dorf, kann vorkommen, alles normal !!

Ich liebe das Landleben ..... ohne Städter ...

Gruß aus der Eifel
 
R

Rübezahl

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Ich komme aus einem winzigen Ort der Oberlausitz. Außer verstreut liegenden Gehöften gibts da nur noch Moor. Herrlich. Durch die Bundeswehr kam ich ins südliche Niedersachsen und lebe seit 2004 in einem kleinen Ort im Eichsfeld. Wir kauften ein altes Fachwerkhaus und restaurierten. Anschluß zu finden war erstaunlich leicht aber hier spielte mir der Zufall in die Karten. In den ersten Tagen benötigte ich eine längere Leiter und ging zu meinem Nachbarn. Ein alter Bauer mit Alemannengesicht, verschrien und gefürchtet, aber hochgeachtet. Was ich aber damals nicht wusste. Er kam mit Steinen und Kühen zurecht, Menschen sind nicht so seins. Klingeln, höflich um eine Leiter fragen und bei der Abgabe gleich mal eben auf seinem Dach zwei Ziegel gerichtet, brachten mir eine Einladung in seine altväterliche Küche ein. Dort gabs nen Schnapus und einen Schnack. Am WE darauf gingen wir zum Oberdorffest, mit einer riesigen Schüssel Kartoffelsalat nach Lausitzer Art und Met, stellten uns vor und hofften, nicht mit Mistgabeln und Fackeln vertrieben zu werden. Wir nehmen seit Anfang an rege am Dorfleben teil, helfen gegenseitig wie sich das gehört. 2014 bekamen wir zum Büttenabend (auch etwas was wir in unserem Moor vorher nicht kannten) eine hübsch gestaltete Urkunde mit einer amtlich aussehenden, vom Dorfältesten unterschriebenen Fahne und dem Inhalt, das wir als Eingeborene angesehen werden und kein Zweifel daran bestehe das es nur göttliche Fügung wäre, das Eichsfelder auch in der Lausitz geboren werden können.

Aber hier kanns auch anders zugehen:
Ein Lehrerehepaar aus Göttingen verklagte im ersten Jahr bereits zwei ihrer bäuerlichen Nachbarn wegen Geruch und Lärm. Danach hatten sie sehr viel Pech. Das Auto sprang manchmal nicht an. Alle Dorfkatzen kackten in deren Vorgarten. Man meidete sie wie der Teufel das Weihwasser. Sie waren wie Aussätzige. Ein Jahr später zogen sie weg.
 
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Es ist doch wie immer im Leben, die einen haben eben soziale Kompetenz, andere nicht.

Andererseits gibts Gegenden, da bekommst du als zugereister auch nach 40 Jahren noch kein Bein auf den Boden.
 
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Ich bin hier in dem Kuhkaff, wo ich jetzt wohne, auch nur Zugezogener. Aber als gelernter Dörfler ist man da auch ganz schnell dabei. OK, ich bin selten zuhause, aber wenn Straßenfest ist, bin ich da und bringe auch mal was an Wild mit.
Dorfleben fetzt!
Mit der Hütte hatte ich massiv Glück, gekauft, noch knapp bevor hier die Preise druch die Decke sind. Nur ein winziges Grundstück, 1300qm, aber naja, kann damit leben.
 
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ein recht berühmtes Beispiel, schon vor Jahren, aus der Schweiz (man bemerke, eine Holländerin, die einen Antrag auf Einbürgerung in der Schweiz gestellt hat) :

https://www.welt.de/vermischtes/art...ner-Hollaenderin-gegen-Schweizer-Glocken.html

So geht Demokratie ;)

Ich habe das Thema allerdings nicht mehr weiter verfolgt...

Update

zu Nancy Holten...

Wenn die sexuelle Attraktivität nachlässt, wird man halt erst vegan, dann Star bei „Bauer sucht Frau“, demnächst Dschungelcamp?? und zwischendurch bringt man sich halt anders in die Klatschspalten der D-Promis...

Gruß,

Mbogo
 
M

Mannlicher764

Guest
Als Dorfkind kann die Geschichten der zu laut krähenden Hähne, stinkenden Schweine, wiehernden Pferde usw. mittlerweile leider nachvollziehen. Ebenso die Preise der Grundstücke (ich suche seit 6 Jahren ein Haus / Grundstück bei uns im Dorf), die mittlerweile jenseits von gut und böse sind...

Ich habe mich mit meiner Verlobten vor 2 Jahren auf die Wohnung beworben in der wir heute wohnen. Außer mir waren das noch ca. 150 andere. Die unter anderem das doppelte!! vom gebotenen Mietpreis geboten haben, wenn sie den Zuschlag erhalten. Der Vermieter wollte einem anderen Ehepaar den Vorzug geben, Vater vom Vermieter, der jetzt über mir wohnt, hat Veto eingelegt (er ebenfalls Jäger, seine neue Frau auch). Wenn sich schon ein Dörfler bewirbt, der Jäger ist, der sich im lokalen Verein engagiert und der mit der Nachbarin (ü80) oberhalb über Napoleon und weitere 48 Ecken Verwand ist, dann muss der die Wohnung bekommen. Junior hat nur das Geld gesehen, knirscht immer noch etwas mit den Zähnen, aber Senior hat sich durchgesetzt. Zu meinem Glück... da hat die Dorf-Connection endlich mal geholfen.

Paar Monate nach Einzug, beim gemeinsamen Grillen mit dem Senior und seiner Frau habe ich dann beim gefühlten 7 Bier erfahren, dass das ein Lehrerehepaar war. Die haben sich bei der Wohnungsbesichtigung schon über die Hühner der alten Dame beschwert und Senior nahegelegt, das sie das Jagdauto auf der Straße parken müssen, weil wenn sie nachts zum Wildunfall raus fahren und durch den Hof am Schlafzimmerfenster vorbei fahren Frau Lehrerin ja sonst wach wird...

Noch nicht mal in der Bude gewohnt und schon Vorschriften machen... Deppen gibts....
Naja, besser so, als andersrum... Dann hast du sie da sitzen und wirst sie nur schwer wieder los
 
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Mit der Hütte hatte ich massiv Glück, gekauft, noch knapp bevor hier die Preise druch die Decke sind. Nur ein winziges Grundstück, 1300qm, aber naja, kann damit leben.

Jetzt aber, winziges Grundstück mit 1300 qm, selber habe ich 800 qm und das reicht völlig aus.
Schau Dir mal Reihenhäuser an ... oder den Dorfkern ...

Gruß aus der Eifel
 
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Naja, hier habens eben 5000+, Straßendorf ohne richtigen Kern.
aber ich will nicht klagen, hier wohnt es sich SUPER!
 
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Als Dorfkind kann die Geschichten der zu laut krähenden Hähne, stinkenden Schweine, wiehernden Pferde usw. mittlerweile leider nachvollziehen. Ebenso die Preise der Grundstücke (ich suche seit 6 Jahren ein Haus / Grundstück bei uns im Dorf), die mittlerweile jenseits von gut und böse sind...

Ich habe mich mit meiner Verlobten vor 2 Jahren auf die Wohnung beworben in der wir heute wohnen. Außer mir waren das noch ca. 150 andere. Die unter anderem das doppelte!! vom gebotenen Mietpreis geboten haben, wenn sie den Zuschlag erhalten. Der Vermieter wollte einem anderen Ehepaar den Vorzug geben, Vater vom Vermieter, der jetzt über mir wohnt, hat Veto eingelegt (er ebenfalls Jäger, seine neue Frau auch). Wenn sich schon ein Dörfler bewirbt, der Jäger ist, der sich im lokalen Verein engagiert und der mit der Nachbarin (ü80) oberhalb über Napoleon und weitere 48 Ecken Verwand ist, dann muss der die Wohnung bekommen. Junior hat nur das Geld gesehen, knirscht immer noch etwas mit den Zähnen, aber Senior hat sich durchgesetzt. Zu meinem Glück... da hat die Dorf-Connection endlich mal geholfen.

Paar Monate nach Einzug, beim gemeinsamen Grillen mit dem Senior und seiner Frau habe ich dann beim gefühlten 7 Bier erfahren, dass das ein Lehrerehepaar war. Die haben sich bei der Wohnungsbesichtigung schon über die Hühner der alten Dame beschwert und Senior nahegelegt, das sie das Jagdauto auf der Straße parken müssen, weil wenn sie nachts zum Wildunfall raus fahren und durch den Hof am Schlafzimmerfenster vorbei fahren Frau Lehrerin ja sonst wach wird...

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Lieber ein Dorf im Grünen als nen Grünen im Dorf
 
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1500qm im Dorf sind schon nett. Gut gepflegte hohe Hecke und zumindest im Sommer siehst du kaum die Nachbarn.
Dann ist auch Platz für einen großen Nutzgarten und Obstbäume.
 

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