Liebe Freunde des Longdrinks,
wenn ich hier so einige Beiträge lese, muß ich mit Entsetzen feststellen, daß da entweder starkes Nichtwissen oder pure Ideologie vorherrscht, um nicht zu sagen es wird mutwillig gelogen, daß sich die Balken biegen. Wenn behauptet wird, daß die Masse der Vorfälle Wolf-Mensch auf Tollwut zurückzuführen ist, reduziert sich diese Aussage dann erstmal auf die Frage, wann überhaupt der Tollwuterreger entdeckt wurde (!).Meines bescheidenen Wissens unter Zuhilfenahme des alleswissenden Google, 1879. Ob die Jährlich rund 100 Menschen allein damals im 19. Jh. in Russland allesamt durch tollwütige Wölfe zu Tote kamen oder in welcher Größenordnung überhaupt, ist leider nicht mehr feststellbar. Solcherart Statistiken wie dort nach Moskau gemeldet wurden, wurden sonst nirgendwo geführt, lediglich wurden in Kirchenberichten (meist Frankreich) eventuelle Verhaltensmuster des reißenden Wolfes beschrieben, die auf Tollwut schließen lassen. Am 29.11.2021 gab`s in der WELT einen interessanten Artikel zu Wolfstoten in Russland zur damaligen Zeit im 19.Jh.. Es würde zu weit führen, die historischen Berichte bis zur Neuzeit aufzuzählen, die über Wolfsangriffe auf Menschen berichten. Das nur mal zur Klarstellung.
Daß in der Moderne Wolfsangriffe auf Menschen nur selten vorkommen, hat Ursachen. Größtenteils ist das eine Frage des Vorhandenseins von Fraß. Rumänische Wölfe und Bären frequentieren dort wo gegeben, tagtäglich Müllhalden , wo genug Futter rumliegt. Bei uns gibt`s im Gegensatz zu Russland eine noch hohe Wilddichte, so daß das Rudel noch genügend Nahrungsgrundlage findet, bis die irgendwann mal langsam zur Neige geht.Ein anderes Phänomen sind die Wölfe in Indien/Buthan, die dort als Großrudel auftreten und denen kein natürlicher Widerstand entgegengebracht wird. Sie stehen an der Spitze der Nahrungskette und der Mensch ist automatisch als Beifang, der ihnen über den Weg läuft, zur Beute geworden.