Hat „Made in Germany“ noch etwas zu sagen?

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Ich hatte vor dem Kauf der Niedermeier einen 98er von Frankonia ("Forest Favorite" mit dem Sabatti-Lochschafft) als Neuwaffe bei Frankonia in der Hand.

Vielleicht war das Frankoniateil auch eine Montagswaffe, aber da lagen von der Verarbeitungsqualität her Welten dazwischen. Bei der Forest war z.B. sehr lieblos über den Stoßboden geschliffen worden, eine vernünftige Herstellerkennzeichnung fehlte auch (ob man sich über die Qualität schämt...?) und ein erster Rostansatz war auch schon vorhanden (die Büchse war lt. Beschuss 2 Jahre alt)...

Die Niedermeier wirkt da "liebevoller" überarbeitet und ist zudem nicht Brüniert, sondern irgendwie beschichtet (daher wirkt die Oberfläche etwas rauer).

Ich habe sie mit der 45-Grad Sicherung und bin vom Preis her bei 1.200€ gelandet (8x57IS & .308 Win kosten keinen Kaliberaufpreis).

Die Systeme sind (wie die Modellbezeichnung NDR 98-48 schon verrät) anscheinend Zastava M48, also "Yugo-Mauser" aus Nachkriegsproduktion...
 
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Von der Verarbeitungsqualität sind Büchsen Made in Germany meiner Meinung nach immer noch Spitze!
Dazu kommt die große Vielfalt die es hier noch gibt. Von kleinen Büchsenmachern über kleine bis mittelgroße Hersteller bis hin zum Blaser/Sauer/Mauser Konzern ist alles vertreten. Dies auch in jeder Preisklasse. Dabei konnte ich bis jetzt bei keinen der günstigen Büchsen, auch wenn viele die Sauer 100 und M18 belächeln, irgendwelche minderwertige Qualität feststellen. Man bekommt, wofür man bezahlt und dafür eignet sich die Büchse.
Die Büchsen im mittleren Segment, wohl für den Großteil der Jäger attraktive, liefern ebenfalls eine gute Qualität. Ich denke da an meine beiden Heym und die steel actions die ich befummelt habe. Die Anschütz Büchsen sollen auch erstklassige sein. Die hochpreisigen Produkte von Blaser und Sauer sind vielleicht nicht Jedermanns Sache, sie funktionieren aber tadellos.
Von den kleinen Hersteller der 98er Repetierer und Sportbüchsen brauchen wir erst gar nicht anfangen zu reden.

Das objektive Qualitätsgefühl beim Anfassen, Repetieren und Abziehen ist in der Regel meist besser als bei vergleichbaren Büchsen aus z.b. den USA oder Finnland. Dies sind natürlich deswegen keine schlechten Waffen.

Dennoch sind für den jagdlichen Gebrauch die Büchsen der Fa. Heym die einzigen die mich ansprechen und meine Anforderungen erfüllen. Ich möchte keine herstellerspezifischen Montagen, in das System gefrästen Picatinnyprofile, unergonomische Sicherungen etc.
Einfach eine 2 stellungs Sicherung auf den Schlagbolzen und eine Stahlpicatinny oben drauf für einteilige Blockmontagen.
Das ganze vernünftig verarbeitet, die Möglichkeit zu einem Laufwechsel in Eigenregie und ein Mündungsgewinde.
Das habe ich bei Schultz und Larsen in Dänemark gefunden. Abgesehen von der Sicherung, die hat leider eine Mittelstellung, und der Picatinnyschiene, die ist aus Alu.

Die beste deutsche seriengefertigte Büchse ist meiner Meinung die Sauer 202. So etwas neu aufgelegt ohne den ganzen schickimicki Mist der 404. Mehr bräuchte ich jagdlich nicht.
 
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Keine Ahnung was so manche gewöhnt sind. Kollege hatte das Bedürfnis was zu kaufen.
Frankonia Filiale Weiterstadt. Erste war eine 101, Verschluss kratzte, der Verkäufer bemüht, Öl drauf, kratzte immer noch, M12 hinterher, das gleiche. Wie er sagte, furchtbar. Da möchte ich jicht wissen wie M18 oder 100 so ist...
Er hat vor kurzem eine 98er zum durchgehen für 100€ gekauft. Der läuft wesentlich besser, als diese Produkte deutscher Ingenieurskunst.
 
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Wir kennen uns seit über 20 Jahren, ich kenne seine Waffen und seine Vorstellungen. Wenn er sagt, daß der Schloßgang unterirdisch war, ist das so.
 
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Mein guter Freund führt seit wenigen Jahren eine M12. Die funktioniert und läuft zuverlässig, obwohl sie nicht mein Fall ist. Die Bedienung der Sicherung ist ein No-Go für mich.
Ich muss aber zugeben, die Neuwaffen beim BüMa im Regal laufen aber generell etwas hakelig. Da läuft mein alter Frankonia 98er geschmeidiger. Vielleicht brauchen die etwas.
Die Tikkas im Regal laufen genauso und die Sakos waren etwas besser, aber auch nicht sonderlich geschmeidig.
 
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Wir kennen uns seit über 20 Jahren, ich kenne seine Waffen und seine Vorstellungen. Wenn er sagt, daß der Schloßgang unterirdisch war, ist das so.

Dann habt ihr beide keine Ahnung.
Was den Dingern fehlt wäre eine Politur bzw eine Entfernung der Brünierung im Inneren der Systemhülse. Das ist zB bei Heym immer ab Werk sehr sauber gemacht.
Wenn man eine M12 oder S101 ein wenig in Bewegung hatte und sich der Verschluss mit einem Tropfen Öl eingelaufen hat, dann läuft der sehr schön. Konstruktionsbedingt besser als deine Sako.
 
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Ihn hat es davon abgehalten, sein DWM 98er zu Hause kann das besser.
Nur zum Verständnis, nicht der für 100€, aber auch der.

Wenn der Hersteller sowas ins Regal legt hat er eben Pech gehabt. Ich poliere doch nix an einer Neuwaffe herum.
 
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KHH

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Ist immer eine Frage, welchen Maßstab man anlegt bzw ob man evtl zu hohe Erwartungen hat. Bspw blieb mir von der M18 vorrangig der Schaft als nicht so toll in Erinnerung, ansonsten gings eigentlich. Ich darf halt nicht das erwarten, was eine andere Waffe zum mehrfachen Preis bietet. Auch Sauer 101 hat sich nicht schlecht angefühlt, glaube die Sicherung konnte ich nicht ganz leise bedienen (ist schon eine Weile her). Abzüge bei S101 und M12 waren meine ich recht gut. Wenn man natürlich am 'Oberndorf-Eckernförde-Syndrom' leidet, können die Waffen nicht gut sein.
 
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Bspw blieb mir von der M18 vorrangig der Schaft als nicht so toll in Erinnerung, ansonsten gings eigentlich.

Kann ich so bestätigen, die Waffe ist wegen dem Playmobil Schaft so günstig und weil die Metallteile nach dem One Size Fits All Motto gebaut sind. Eine Systemgröße für alle Kaliber, keine besonderen Spaltmaße, keine Sonderausführungen etc. Funktioniert aber und für den Schaft gibt es ja inzwischen Ersatz.
 
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Weil ich grad wieder mal im Bogdanovic geblättert habe fällt mir das was ein:
Wenn Niedermeier tatsächlich M48 Systeme hernimmt und draus Customwummen baut, was ja an sich nichts Anrüchiges ist, muß man halt ordentlich machen und alles schön überarbeiten, wie bekommt er auch Wunsch die 30-06 u.Ä. da rein?
Die Zastava M70 wurde ja eben deswegen gebaut(Standardmauserlänge), weil das mit M48(stammt vom FN M24 Mittelsystem ab) nicht ging.

Viele mögen ja die Zastava-Systeme nicht(warum eingentlich???), aber die sind recht nahe am 98er dran, haben Klappdeckel und ich kenne viele Leute, die damit schon recht lange und zufrieden jagen.

Würde eine moderniniserte Version der M85 gern sehen., Minimauser sind geil!
 

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