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Ich war bislang der Meinung, dass ein Revier Drückjagden in erster Linie als Erntejagd und dem Revier angepassten Freigaben veranstaltet und ich als Schütze zur Jagd und dem Drumherum eingeladen bin, daran teilzuhaben.
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Genau so ist es!
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Die Drückjagden, die ich in diesem Jahr besucht habe, hatten teilweise Fuchs eingeschränkt (Staupe), Muffelwild nur Lämmer, keine Geissen, keine reifen Keiler...
Ich finde einfach die Art und Weise, wie manche hier als Jagdgast ihrem Gastgeber das das Buffet vorschreiben wollen, unangebracht.
Vielleicht verstehe ich es aber auch miss, und alle sprechen von bezahlten Drückjagdständen.
Da will man natürlich all inclusive, schliesslich hat man ja bezahlt.
Es geht ja überhaupt nicht darum, dass man sich als Gast anmaßt seinem Gastgeber Vorschriften machen zu wollen. Das ist ja auch realitätsfremd.
Es geht um eben die - auch von dir oben gepostet - angepasste Freigabe, um u.a. auch dem gesetzlichen Auftrag eines angepaßten, artenreichen Wildbestandes und dessen Gesundheit nachzukommen. Wenn man sich einmal die Palette der jagdbaren Arten, des Wildes, anschaut, dann ist da schon eine ganze Menge mehr, als eben bloß Schalenwild, dessen Bestand sicherlich
(mal mehr, mal weniger) im Großen und Ganzen angepasst ist bzw. u. a. durch DJ angepasst wird.
Unbegreiflich ist es doch, dass
selbes beim Raubwild auf einmal in mancher Herren Jagd nicht gelten soll.
Dass z. B. die Fuchsjagd aufgrund von Staupe eingeschränkt wird, ist doch Wahnsinn
(damit adressiere ich nicht dich Fex, du warst ja offenbar auch nur Gast dort. Ich kenne solche Jagden nicht.)!!! Einzig richtig wäre es in so einem Fall doch wohl, gerade Caniden, Marder und Kleinbären mit maximaler Schärfe zu bejagen, damit die Krankheit wieder eingedämmt wird.
Beim Niederwild
(Prädatoren mal ausgenommen) sieht es im Gegensatz zum Schalenwild flächendeckend weniger rosig aus was den Artenreichtum anbelangt, obwohl es die meisten Arten umfasst. Die Möglichkeiten des Jägers hier einen Ausgleich zu schaffen sind mit Biotopverbesserung und Prädatorenbejagung auch schon vollends genannt. Über eine mögliche Facette Letzterer, nämlich
gerade einmal die Fuchsbejagung auf Drückjagden, diskutieren wir in diesem Thread. Aus oben genannten Gründen
(dafür muss nichtmal die Staupe ausgebrochen sein) ist sie einfach nicht
willkürlich auszulassen. Das gilt meiner Meinung nach ganz sicher für die aller meisten
(um nicht alle zu sagen) Revier, wenn man einfach nur mal stupf einen Blick in die Streckenlisten der in der Nahrungskette weiter unten angesiedelten Wildarten wirft.
Es ist ja nicht so, als würden sonst überall große Anstrengungen in der Raubwildbejagung unternommen, jedenfalls nicht nach meinen Einblicken in die Jagd einiger Reviere. Das die Drückjagd keine hinreichenden Strecken beim Raubwild ermöglicht, ist doch jedem hier völlig klar. Das ist doch aber längst kein Grund Gelegenheiten auf Raubwild dort einfach auszuschließen. Als Fallenjäger kommt man sich zudem schon übertölpelt vor, wenn man den Aufwand für einen einzigen Fang bedenkt, wo gleichzeitig ein anderer das gleiche Stück einfach durch Glück und Zufall bei einer Drückjagd hätte erbeuten können. Mir ist bewusst, dass beide Jagdarten höchst ungleich effektiv auf Raubwild sind.
Das Argument mit den ungeklärten Anschüssen nach Falschbehauptung
"es sei nur ein Fuchs gefehlt worden" kann ich auch nicht nachvollziehen. Mein Hundeführer kam bisher immer gerne, um den Sachen nachzugehen und das bei Schalenwild genauso wie auch bei Fuchs und Waschbär bislang. Einen ungeklärten Anschuss zu klären ist Sache des Jagdherren. Will er das etwa beim Fuchs nicht machen, dann macht er es sich schlicht bequem und ist derjenige, der ethisch weniger als Null ist. Gleiches gilt für den unterstellten Lügner.
Auch das Verwertungsargument gilt meiner Auffassung nach nicht unbedingt. Dahingehend sein Handeln zu hinterfragen ist zweifelslos richtig, schließlich wird Leben genommen. Ich verwerte übrigens Wildbret und alle verwertbaren Bälge. Ein Stück Wild zu töten und anschließend schlicht zu entsorgen ist in meinen Augen schade und wird sicher von keinem gerne gemacht. In manchen Fällen geht es aber nur so, weil die Stücke verhitzt sind, weil sie bedenkliche Merkmale aufweisen, weil sie vielleicht nicht gefunden werden können, weil sie durch die Schußverletzung entwertet wurden, weil sie Räude hatten oder keinen reifen Balg. Der Wunsch
eines Jägers
(Ich meine hier keinen persönlich!) seiner Angebeteten einmal
(im Leben) einen Pelz umzulegen oder sich selbst mal eine Fuchskappe aufzusetzen reicht jedenfalls keinesfalls, um die erforderlichen Streckenhöhen zu erreichen, die wahrscheinlich sowieso nicht erreicht werden.
Aus diversen, bereits genannten Gründen ist das Wild zu bejagen und zwar Nutz-
und Raubwild. Die Ernährung und Kleidung des Menschen ist dabei sicher keiner der überwiegenden Gründe dafür
(mehr).
Ich bleibe dabei und unterstelle betreffenden Jägern zum einen Bequemlichkeit
(Raubwildjagd ist Arbeit, Fallenjagd kostet Zeit, Raubwild läuft nur nachts, Raubwild ist schmutzig...) und zum anderen Desinteresse
(Bälge bringen kein Geld, Niederwild wird sowieso nicht mehr hochkommen...).