Fuchs bei Drückjagd schiessen?

A

anonym

Guest
Wer es noch nicht verstanden hat... Das Problem ist oft nicht die Rötelmaus sondern der Schuss auf Schalenwild was nicht im Knall gelegen hat und als "sicher hinterschossener Fuchs" deklariert wird...

A.
 
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Wer eine Wildart mit der Begruendung ,dass er ansonsten Angst hat von seinen Gaesten BELOGEN ZU WERDEN, nicht freigibt,obwohl diese Wildart extrem hohe ,seuchengeplagte Besaetze aufweist,die eine moegliche Erlegung bei Anblick dringend gebieten,der sollte sich erstens ueberlegen welche Zeitgenossen er kuenftig zu seinen Jagden einlaedt und zweitens wie er dem gesetzlichen Auftrag"gesunder und artenreicher"Wildbestand"nachzukommen gedenkt...

Ich selbst wuerde und werde jedenfalls erst garnicht zu einer Jagd anreisen,bei der feststeht,dass der Fuchs geschont wetden soll.
Zum einen ist mir der Fuchs eine der liebsten Wildarten als Beute,fuer die ich gerne 20 Stk Rehwild laufen liesse,zum anderen jage ich nicht bei jemandem,der mir von vornherein zutraut dass ich ihn nach erfolgter Schussabgabe mit der Unwahrheit bedienen koennte.
Soll der Gastgeber dann auch sein Schalenwild mit anderen Schuetzen dezimieren.
 
A

anonym

Guest
Moin,

volle Zustimmung!

Problem allerdings - entsprechende Freigaben höre ich eigentlich nur bei Veranstaltungen deren Schützen nicht unbedingt handverlesene Jagdfreunde sind sondern zahlende Gäste ...
Und hier landen wir wieder automatisch bei der Diskussion "Sinn oder Unsinn-Jagd". Und, ja, hin und wieder bin ich auch auf einer solchen Jagd. Nicht als zahlender Gast sondern als Hundeführer.
Moralisch komme ich damit klar. Lieber 15 ungeklärte Schüsse weniger und dafür keinen Fuchs tot als umgekehrt. Dass diese Praxis durchaus zweifelhaft ist sollte jedem bewusst sein.
Fairer Weise muss ich anfügen, dass viele der o.g. Reviere sog. Hundeführer Gemeinschaftsansitze veranstalten. Ggf. auch als Korrektiv der Fuchspopulation.

Beste Grüße

A.
 
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Immer dann,wenn Jagd zum "Geschaeft"gemacht wird,ists zumindest moeglicherweise mit dem ehrlichen, gerechtem Jagen vorbei.

Das faengt beim "Geschaeftsfreund"an,der eine Jagdeinladung zur verbesserung beruflicher Kontakte erhaellt und endet bei Bezahljagden im In- und Ausland.

Aber auch da gibts solche und solche.

Wer aber die Gefahr des Abschusses von fuehrenden Bachen,Alttieren usw oder mittelalter "Zukunftshirsche",die kurz davor sind in die Ernteklasse reinzuwachsen, oder ganz profan schlechte, entwertende Schuesse ,fuer so gering haelt,dass er meint das seinem Revier und dem Wild darin zumuten zu koennen,der kann auch getrost derselben Jagdgesellschaft Fuechse freigeben.

Es ist Sache des Jagdleiters, SÄMMTLICHE Anschuesse kontrollieren zu lassen.Sei es der beschossne Fuchs oder der 100kg Keiler.
Dann gibts auch keine Chance von den Gaesten belogen zu werden...

Zuviele Kontrollsuchen???Seltsam ,das Argument hoert man bei der Schalenwildfreigabe nie....

Und wenn 15 Fuechse beschossen werden koennen,ist das nur der Beweis fuer einen extrem hohen Fuchsbesatz...
 
A

anonym

Guest
...ich sage ja - volle Zustimmung. Doch in der Realität bin ich gezwungen Kompromisse einzugehen. Oder ich bleibe ganz weg. Beides wird je nach Vorjahreserfahrungen von mir praktiziert.
Mit den 15 ungeklärten Schüssen meinte ich keine Schüsse auf Füchse sondern auf entsprechendes anderes Wild unter Vorgabe "nur" einen Fuchs beschossen zu haben...

Eine in meinen Augen gute Jagd steht und fällt mit der Autorität, dem Anstand und der Sanktionsbereitschaft des Jagdleiters. Das gilt für Staat wie auch für Genossenschaft. Wenn Freigaben nicht klar definiert sind, Schüssen nicht nachgegangen wird und Fehlverhalten nicht geahndet wird ist das leider für viele eine Einladung wilde Sau zu spielen. Und mit Fehlverhalten ahnden meine ich nicht in der Kneipe ne Pulle für alle zu bestellen. Sondern den stinkenden Keiler sofort abkassieren, die Kanone zu entladen und/oder beim nächsten Mal zu Hause zu bleiben. Da aber besonders in den ländlichen Jagdgründen mind. 80% der Anwesenden zumindest im 3. Grad miteinander verwandt sind, Horst vom greisen Wilhelm nächstes Jahr Ackerflächen übernehmen will und die Frau vom blinden Schulze die größten Flächenanteile in der Jagd hält, stehen nächstes Jahr wieder alle Mehlaugen einträchtig am Sammelplatz...

Der andere Punkt, ist wie Du richtig sagst, das liebe Geld.

OK, aber dafür können die Füxe nix. Das ist eigentlich ein anderes Problem.

Jetzt ist auch gut mit Schimpfen... Die Hunde wollen raus - Frohe Weihnachten!

A.
 
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Das mit den Füchsen ist so eine Sache.
Auf DJ bestimmt der Einladende was bejagt und beschossen wird.
Mitunter wird das erst bei der Begrüßung bekannt gegeben.
Ich habe noch keinen gesehen, der dann heimgefahren wäre.
Ob es 5x mehr Füchse als erlegte gibt, auch wieder so eine durch nix bewiesene Behauptung. Doppelt so viele wären ja auch schon ne ganz Menge.
Wer hat denn auf der DJ schon alles Füchse gesehen und oft kommt mehreren Jäger der selbe.
Ich kenne Jagden wo der Füchse frei und welche wo nicht.
Hinsichtlich der "gefehlten Füchse" ist verständlich, wenn sie nicht generell frei sind. Aber selbst bei speziell genehmigten Erlegungen muss je nicht immer getroffen werden. Würde nur geschossen, wenn es wirklich passt, würde sich die Zahl der Blindschüsse auch reduzieren, wurscht auf was.

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Ein paar Füchse habe ich auf der DJ schon erlegt. Und wenn keine Füchse frei sind, auch keine Rehe erlegen zu wollen, ist für mich nicht nachzuvollziehen.

Die gegenseitigen Vorwürfe wiederholen sich und wenn der Staat im Winter von den Rehen der Bauernjägern den Jungwuchs verbeißen lassen soll, könnte er ja auch von seinen Füchsen deren Hasen fressen lassen.

Würde man am Staatswald nicht nur die aufs Feld ziehenden Rehe, sondern auch die auslaufenden Füchse erlegen, wäre beiden geholfen. Einfach alles mehr "größer" sehen und nicht so kleingeistig. Warum sind denn an der Grenze zum "wildleeren Staatswald" die Reviere so reichlich möbliert?

Auf DJ-Füchse kann man eben nur auf DJ jagen.
Aber ansonsten bestehen doch viele Möglichkeiten.
Waidheil
S.H.
 
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Ich hab grad mal durchgezählt: An der Grenze zum Forst stehen bei mir 4 Kanzeln und ein Sitz.
An der gleichen Grenze stehen bis 100m im Wald 8 Kanzeln und 1 Sitz.Meine eigenen Waldungen sind Gott lob mindestens 1000m entfernt.
In diesem Jahr fanden bisher,höre und staune,beim neuen Nachbarn (Forstpächter) noch nicht eine einzige DJ statt !!! Bis zum Vorjahr waren es bis Weihnachten mindestens 3,eine dann noch im Januar + einige Gatterjagden.Fuchs war verboten. Im letzten Jahr ging dort schon die Beteiligung drastisch zurück,da die Strecken bei 70-100 Schützen 2011/12 nur noch zum Heulen waren.Wo nichts ist,gibts nichts zum Schießen !Hinzu kommt,daß die JAB sich beharrlich die gesetzliche Wildfolge verbaten,sich aber selbst nicht daran hielten. Die umliegenden Pächter haben dann zusätzlich noch Tabula-Rasa bezüglich weibl. Rehwild an den Grenzen gemacht und den Zuzug fast gänzlich verhindert.Das Motto war: Wenn die UNSERE Rehe schießen,machen wir das lieber selbst,sterben tun die so und so.Diese Totalbejagung hat offensichtlich jetzt ein Ende.
Vor Jahren war ich zu einer Hessenjagd im Hochwildrevier.Der Rehplan lies mir die Haare zu Berge stehen.Trotzdem wurde der erfüllt,naja, Papier ist geduldig.Kitze sah man lt. Aussagen nur selten. Fuchsbejagung fand nicht statt.Beim DJ-Stand am Felsenbau sah ich dann mindestens 8-10 Füchse,wovon ich mehrere erlegen konnte.Die Fuchspopulation war dort riesengroß und ich war mir sicher,daß eine Vielzahl des Rehnachwuchses Meister Reinicke zum Opfer fiel. Am nächsten Mittag fuhren wir zum Etagenbau und fanden jede Menge Wildknochen und Läufe.Der JAB gelobte ,das zu verändern.
 
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Die Frage war, Füchse auf der Drückjagd schiessen.
Ich finde es richtig, daß Füchse bei großen Drückjagden nicht freigegeben werden (bei den kleinen Kläpperchen - Drückjagden sind das ja nicht, sollte man freilich jeden Fuchs mitnehmen - da werdens aber oft pardonniert, die Sauen könnten ja vorzeitig abgehen auf den Schuß hin).
Für den Grund ein Beispiel:
Ein JAB lädt mich - oder dich oder dich, ein bei ihm zwei drei Rehe zu erlegen. Weil wir jetzt brave Jägersleut sind, erlegen wir nicht nur die Kitze und das Schmalreh, wie gewünscht, sondern auf der Strecke liegen doch tatsächlich vier oder gar fünf Füchse.
Und die liegen dann auch beim JAB vor der Wildkammer.
Mitnehmen? Ja was, ja wie? Davon war keine Rede, das geht uns nichts an. Wir können auch gar nichts anfangen mit den toten Füchsen. Und überhaupt, der soll doch froh sein, daß wir was für's Niederwild getan haben.
Genau so ergeht es nicht wenigen Drückjagdausrichtern (von den bereits angesprochenen Unsitten mancher Teilnehmer mal abgesehen). Irgendwer muß die Fuchskadaver entsorgen.
Irgendwann hat man dazu einfach keine Lust mehr und gibt Füchse einfach nicht mehr frei und dafür hab ich vollstes Verständnis.
 
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Bei der Jagdeinladung bestimmt der Einladende die Freigabe. So ist's doch normalerweise, oder?!

Wenn nun der Einladende der Meinung ist, man solle Rehwild bejagen, Füchse aber nicht, dann kann man, Weinmann das nicht goutiert, ja im nächsten Jahr einfach wegbleiben. Die Einstellung von DND finde ich daneben und es wäre spannend, was er dazu meinen würde, wenn man das Gleiche für des Feldjägers "Schädlinge" , die Sauen von sich gäbe.
Bei unseren, natürlich kostenfreien, DJ sage ich, dass Füchse frei sind, wenn man sie verwertet und nicht nur hinter die Hecke schmeißt. Einfach nur totschießen und dann wegschmeißen, das ist jagdethisch weniger als Null.
 
A

anonym

Guest
Einfach nur totschießen und dann wegschmeißen, das ist jagdethisch weniger als Null.

Was für ein hehres und im Grunde genommen nichtssagendes Wort angesichts der Tatsache, dass Lieschen Müller das mit den von ihr "erlegten" Ratten genauso macht und dass es beim Staat ohnehin nicht immer "Jagd" wie jede andere ist, sondern Wildmanangement heißt und dass dort sogar Trophäen teilweise weggeworfen werden, also Teile von Tieren. Jagdethik oder nennen wir es lieber allgemein Ethik (ist ja nicht nur auf die Jagd beschränkt)? Wir scheixxxen drauf oder erinnern dran, wie's uns grad gefällt und je nachdem, wo der persönliche Schwerpunkt liegt, so teils der Eindruck.
 
A

anonym

Guest
Hmm...also ich jage seit nun 14 jahren beim Stafo. Der alte Förster hatte es da recht einfach gemacht...Was Jagdzeit hat darf geschossen werden, egal obs im Erlaubnisschein steht oder nicht. (Punkt)

Mit Wechsel des Försters wurde das restriktiver...hasen...ach neee...Fuchs...nur für "Eigenverwertung"...nach 8 Jahren mehr oder weniger durchgeführter Fuchsbejagung...ich brauchte ja regelmässig Übungswild oder Bälge...;-) Ihr wisst was ich meine...;-) haben wir so gut wie keinen Fuchs mehr...und die die man noch sieht haben einen tollen aber klassischen Haarschnitt mit kahler Rute und Puschel am Ende...die sollen nun natürlich auf Anweisung der Obrigkeit natürlich erlegt werden.

Ganz ehrlich...da könnte ich kotzen! Die kranken darfst wegräumen im Sinne Waidgerechtigkeit und du und der Hund holt sich dabei noch Pest und Cholera.

Im Übrigen...wo wir noch hasen schiessen durften gab es wesentlich mehr als heute, nachdem wir 8 Jahre keinen mehr erlegt haben. Und an unserem reinen Waldrevier hat sich da bis auf Bestandsveränderungen nicht viel verändert.

Auf unseren DJ ist es genauso...Fuchs nur für "Eigenverwertung" Der bei der letzten DJ Anfang Dez erlegte räudige Fuchs wurde totgeschwiegen...

Meiner Meinung nach...Fuchs sollte immer und überall frei sein solang es die Jagdzeit erlaubt.
 
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Super top Hunter - gehts noch?
man kann´s auch mit einem Nick übertreiben.

Mehrs sog i ned
 
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@dernieauslernt: da core!

Letztlich soll das jeder machen, wie er will, macht er ja sowieso. Worin jetzt das Problem der Fuchsentsorgung besteht verstehe ich nicht. I. d. R. nimmt auch kein Jagdgast, Wildhändler, Fleischkunde, etc. den Aufbruch von deiner Schalenwildstrecke mit. Die Frage der Entsorgung stellt sich also ohnehin. Alles andere ist meiner Meinung nach reine Bequemlichkeit, dann kann mans auch gleich lassen...dann muss man bald auch gar nichts mehr machen.
Prädatorenbejagung ist Arbeit (ich meine damit bestimmt nicht das Entsorgen) da zählt jedes Stk (gibt dann ja auch noch genug Arten, wo die Jagd keine Möglichkeiten hat, z. B. Greife u. a.), verzichten kann auf sie sicher kein Revier, trotzdem wird das Thema regelmäßig unter den Teppich gekehrt.
 

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