Fuchs bei Drückjagd schiessen?

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Oh einige scheinen beim Jagdschein geschlafen zu haben, Staupe- Räude oder eben auch andere Erkrankungen haben einen HinterGrund ... und zwar Überbestand.
Ja der Satz muss nicht heissen :"ich schiesse keinen Fuchs der könnte ja Staupe oder Räude haben," nein es müsste heissen : " er hat Räude oder Staupe weil die Jäger versagt haben" den Bestand in einem vertretbaren rahmen zu bekommen :evil:.

Mir geht echt bei diesem Thema die Hutschnur hoch, Sauen werden fast wie Kakalaken behandelt weil sie Wildschaden machen, Reh- Rot- und Damwild wird vernichtet weil sie die armen Bäumchen anknappern , aber den Fuchs der der Hauptgrund für geringes bis hin zu garkeinem Niederwild oder Wiesenvögeln ist der wird nicht bejagd.:evil:

Ich bekomme echt eine Kriese wenn ich sowas lese, wo ist eigentlich unser Grundgedanke der Hege und Pflege ?
Naja jeder wie er meint aber irgendwann haben wir Jäger ein Problem und dann will es niemand gehört haben.

WMH an die Jäger unter uns die anderen Jagdscheininhaber bitte mal nachdenken


Ein guter Mensch :thumbup:
Genau meiner Meinung...sind Plastesäcke für kranke Füchse notwendig ist es meist zu spät :(
 
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Warum haben wir (stellenweise und regional) zu viele Füchse?
Weil wir das ausgerottete Großraubwild, das einstmals den Fuchs unter Kontrolle hielt, nicht mehr haben und als Jäger weder ersetzen können noch wollen, obwohl wir es müssten oder wenigstens sollten.
Wenn ein Fuchs an der Räude, Staupe, Tollwut oder sonst einer Seuche eingeht, dann ist das "natürlich". Sind genug daran eingegangen, erlischt die Seuche. Die Plastiksäcke bringt der Mensch in die "Natur". Die Natur kam bis vor 100 Jahren ohne Plastik aus und würde das die nächsten 1000 Jahre auch verkraften.

Die Hege mit der Büchse hat schon immer versagt, weil sie nach menschlichen Maximen, Maßstäben, Theorien, Vorstellungen, Absichten oder Bestimmung und Gesetzen nicht funktionieren kann.
Wir basteln uns eine "naturnahe" idealistisch gefärbte Welt nach Art von Disney´s BAMBI zurecht und wundern uns immer wieder darüber, dass die Welt eigentlich ganz anders ist. Und trotz allem hängen wir diesem flackernden Irrlicht an, indem wir den kleinsten Funken als Rückkehr zur Natur hochstilisieren. Von Bieber über Wildkatze bis Wolf, von Elch bis Wisent, wird jeder Rückkehrer als ökologischer Erfolg gefeiert, dabei bleiben Birk- und Auerhuhn oder Rebhuhn und Hase auf der Strecke.

Das sollte KEIN Wort zum Sonntag sein.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Waidmanns Gruß, @Fuchs14673
...

aber den Fuchs der der Hauptgrund für geringes bis hin zu garkeinem Niederwild oder Wiesenvögeln ist der wird nicht bejagd.:evil:
nun gehöre ich ja nicht unbedingt zu den absoluten Fuchsstreichlern, aber eines ist klar: wenn den Küken im Frühjahr diverse Insekten als Nahrungsgrundlage fehlen, es obendrein zu nass und zu kalt ist (wie verg. Frühjahr bei uns), dann ist daran mit Sicherheit nicht der Fuchs schuld..
Ich denke eher, da krankt es grundsätzlich am System, sprich dem Biotop.

Oder, anderes ausgedrückt: der Fuchs ist noch lange nicht an Allem schuld!

Der Fuchs gehört ebenso wie anderes Wild zum einem artenreichen Wildbestand.

Ich bekomme echt eine Kriese wenn ich sowas lese, wo ist eigentlich unser Grundgedanke der Hege und Pflege ?
nur damit ich das nicht falsch verstehe? Schließt die Hege den Fuchs aus, oder sind wir auch für dessen Wohl verantwortlich?
(Hege mit der Büchse sorgt übrigens für einen gesunden Raubwildbestand.. mancher Orts jedenfalls, nachweislich)

Naja jeder wie er meint aber irgendwann haben wir Jäger ein Problem und dann will es niemand gehört haben.

WMH an die Jäger unter uns die anderen Jagdscheininhaber bitte mal nachdenken
welches Problem meinst Du denn im Speziellen?

Ein Grundsätzliches haben wir auf jeden Fall und das nicht erst seit "irgendwann" : uns fehlt landauf landab die breite öffentliche Akzeptanz!

Anblick!
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Warum haben wir (stellenweise und regional) zu viele Füchse?
weil das Biotop für den Fuchs dort optimal ist und der Fuchs sich das als Generalist gnadenlos zu Nutze macht?
Weil wir das ausgerottete Großraubwild, das einstmals den Fuchs unter Kontrolle hielt, nicht mehr haben und als Jäger weder ersetzen können noch wollen, obwohl wir es müssten oder wenigstens sollten.
Wenn ich mir in der Statistik Austria die Raubwildstrecken so anschaue, dann sehe ich schon, dass da doch etwas mehr getan wird.. die Streckenzahlen sind ja nicht rückläufig.

https://www.statistik.at/web_de/sta...hse_fuechse_etc._nach_bundeslaende_020306.pdf

Und die Streckenzahlen steigen ja auch nicht, weil niemand Raubwild bejagt.. oder weil mehr vorhanden ist.
Sondern einzig und alleine deshalb, weil das was da ist, mittlerweile schärfer bejagt wird!

Oben verlinkte Statistik ist amtlich.. gibt es auch für Deutschland.

Man muss die nur einmal für sich durchackern, das schärft den Blick....

Wenn ein Fuchs an der Räude, Staupe, Tollwut oder sonst einer Seuche eingeht, dann ist das "natürlich". Sind genug daran eingegangen, erlischt die Seuche.
Tollwut.. das Stichwort schlechthin.
Dank Impfstoffgaben aus dem Flugzeug eine harte Geisel des Raubwildes weniger.. Von solchen Aktionen profitiert ja nicht nur der Fuchsbestand.

Mit für alle sichtbaren Folgen.

Die Plastiksäcke bringt der Mensch in die "Natur". Die Natur kam bis vor 100 Jahren ohne Plastik aus und würde das die nächsten 1000 Jahre auch verkraften.
...
Den Einwand mit dem Plastiksack, den verstehe ich jetzt nicht so ganz :what:

Ich habe den zwar in die Diksussion eingebracht, aber mit Sicherheit nicht so, als dass es missverständlich war?

Ich meine, wenn ich schon zum Entsorger mutiere, dann muss ich das doch nicht mit einem Jutesack tun :what: :no:

Das sollte KEIN Wort zum Sonntag sein.
Da hättest Du auch noch ein paar Minuten zuwarten müssen ;-)
 
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Guten Abend,wenn man all das hier liest wird man sehr nachdenklich.Da werden Gründe angeführt Füchse nicht zu erlegen,herrje Räude oder Staupe welcher verantwortungsvolle Hundeführer sorgt nicht vor.Wenn der Fuchs beschossen wird wird zuwenig Strecke beim Schalenwild gemacht.Ich bin seit gut 10 Jahren auf Drückjagden als Hundeführer unterwegs und sei es bei Staat,Adel oder Industrie oder nur"Geldadel" der Strecke war es meist nicht abträglich.Ich rede hier von Strecken im 3 Stelligem Bereich.Das ich auch Raubwild,meine Beute mitnehme,verwerte und entsorge ist für mich selbstverständlich.Ok Staatsforst tue ich mir seit 4 Jahren nicht mehr an dafür habe ich meine Gründe.
 

steve

Moderator
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Warum haben wir (stellenweise und regional) zu viele Füchse?
Weil wir das ausgerottete Großraubwild, das einstmals den Fuchs unter Kontrolle hielt, nicht mehr haben und als Jäger weder ersetzen können noch wollen, obwohl wir es müssten oder wenigstens sollten.

Zu dem passus nur zwei Gedanken:

1. Die ein oder andere Nordseeinsel ausgenommen kenne ich kein Eck in Deutschland in dem nicht enorme Fuchspopulation vorhanden sind. Eine ganze Region mit "wenig" Füchsen ist mir gar nicht mehr bekannt. Eventuell Dithmarschen oder irgendwo in Ostfriesland? Schon im Münsterland als DER Niederwildregion werden es sichtbar mehr.

2. Wie ist der Einfluss von Grossraubwild (ich nehme an wir sprechen von Wolf und Bär) auf den Fuchs? Hat es da wirklich mal eine innerartliche Regulation gegeben? Oder nicht eher hier und da mal eine zufällige "Erlegung"? Die aktuellen Fuchsbesätze hätten bis in die 80er Jahre zu einem Tollwut-Seuchenzug geführt und wären dahingerafft worden. Daher würde ich aus dem Fehlen von Grossraubwild keine Handlungspflicht für Jäger ableiten. Die Impfung, die ist menschengemacht und die hat einen deutlich spürbaren Einfluss auf die Raubwildpopulationen. Da sehe ich eher ein Argument den Fuchs zu bejagen.
 
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@steve:
1. Die ein oder andere Nordseeinsel ausgenommen kenne ich kein Eck in Deutschland in dem nicht enorme Fuchspopulation vorhanden sind. Eine ganze Region mit "wenig" Füchsen ist mir gar nicht mehr bekannt.

Ja und - wo habe ich behauptet oder angedeutet es gäbe zu wenige Füchse?

Eventuell Dithmarschen oder irgendwo in Ostfriesland? Schon im Münsterland als DER Niederwildregion werden es sichtbar mehr.

Ja und - dort ist wohl mehr Privatland und Gemeinschaftsjagd als Füchse hegender Staatswald. Warum kriegt man das nicht unter Kontrolle?

2. Wie ist der Einfluss von Grossraubwild (ich nehme an wir sprechen von Wolf und Bär) auf den Fuchs?

Wenn wir Jäger uns "am Spiel der Jungfüchse" erfreuen, war das für das größere Raubwild schlicht Nahrung.
Uhu, Adler, Luchs, Wolf und Bär haben sicher einen Großteil nicht nur junger Füchse abgeschöpft und das ganzjährig.

Hat es da wirklich mal eine innerartliche Regulation gegeben?

Was heißt überhaupt "innerartlich"?

Oder nicht eher hier und da mal eine zufällige "Erlegung"?

Es sind die "zufälligen Erlegungen" die keinerlei Effekt auf eine Polulation haben.

Die aktuellen Fuchsbesätze hätten bis in die 80er Jahre zu einem Tollwut-Seuchenzug geführt und wären dahingerafft worden.

Die aktuellen Bestände sind eben die aktuellen und nicht die vor 30 Jahren. Bundesweit werden immer noch mehr Füchse als Hasen erlegt.

Daher würde ich aus dem Fehlen von Grossraubwild keine Handlungspflicht für Jäger ableiten.

Wenn der Jäger wenigstens im Ansatz ökologische Zusammenhänge sähe, dann würde er schon eine Handlungspflicht erkennen.
Beim Schalenwild erkennt er diese ja auch.
Ökologie erschöpft sich nicht im "Management" von (großen) Pflanzenfressern.

Die Impfung, die ist menschengemacht und die hat einen deutlich spürbaren Einfluss auf die Raubwildpopulationen. Da sehe ich eher ein Argument den Fuchs zu bejagen.

Was denn jetzt? Wenn der Mensch für das Ansteigen einer Wildart verantwortlich ist, hat er das auch korrigieren. Woher kamen denn die vor der Tollwutzeit bestehenden hohen Fuchsbestände? Wären sie geringer gewesen, hätte sich die Tollwut nicht so verbreitet, denn die gab es schon in grauer Vorzeit.
Zur Verarmung des Kulturlandes trägt der Fuchs ebenso bei wie der Bussard. Damit letzterer im kurzen Silagegras den letzten Hasen und Bodenbrüter findet, stellt der "Naturfreund" statt der vormaligen Streuobstbäume eben Krakel zum Anwarten hin.

Wieder zum Thema:
Würden die Hausaufgaben das ganze Jahr über gemacht, kann man sich auf den DJ dem zuwenden, zu was sie durch geführt werden.
Der Ausrichter bestimmt was bejagt wird.
Auf der DJ auf Füchse keine Rehe und auf Schalenwild keine Füchse. Wo ist da das Problem? Mit einem "Beifang" wird ohnehin keine Kontrolle praktiziert.
 
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