Anforderungen der jagdlichen Schießprüfung zu gering

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Gabor schrieb:
Und wenn man nicht mehr die normale Schießprüfung schafft, sprich 35 von 50 Ringen, bekomme ich schon bisschen Angst.
Angst kann man bekommen, wenn ein JS-Inhaber nicht mehr den sicheren Umgang mit der Waffe beherrscht. Nur weil er zu langsam für Tontauben und zu unsicher für Schüsse stehend angestrichen auf 100m ist, braucht man keine Angst zu haben. Es gibt genügend langjährige Jäger, die aufgrund ihrer Erfahrung und Kenntnis ihrer eigenen Fähigkeiten so manchem sportlich ambitioniert daherschießenden Jüngling weit überlegen sind, was den sicheren Schuss im Ernstfall angeht. Auf der Jagd zählen nicht nur Löcher in Pappe in Laborsituationen.
 
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Ich bin jetzt seit knapp 2 Jahren wieder in Deutschland und habe meinen deutschen JS seit 1 Jahr.
Auffällig ist hier, das ein Großteil der Jäger (zumindest in meiner Gegend) m. M. nach völlig überzogene Kaliber führen und tatsächlich auf dem Stand relativ schlecht schießen. Wie kommt das?
Einige Jäger in meinem vorigen Wirkungskreis führen täglich .300 WM, 8 x 68, 9,3 x 62 auf heimisches Wild. Auf dem Schießstand haben sie aber Mühe die Scheibe zu treffen. Darauf angesprochen heißt es dann, dass die Munition zu teuer zum üben ist, oder probier du mal mit der "dicken Kanone" - bei dem Rückschlag triffst du auch nicht so gut wie mit deinem KK (8 x 57 / .308) oder das das Schweinchen "bei der dicken Pille" auch bei einem schlechten Treffer umfällt!
:lol:
In dem Revier wo ich vorher war (3 Jäger) war das Nachsuchengespann Dauergast! Auf der DJ im letzten Herbst (21 Schützen) mussten 11!!!!!! Stücke nachgesucht werden, mit teilweise grausigem Treffern!
Wäre es nicht einfacher ein adäquadtes Kaliber (.270, .308, 30- 06, 8x57 o. ä.) für heimisches Wild zu führen und sicher zu beherrschen?
Ich fand die Schießprüfung im letzten Jahr lächerlich!
Dort wo ich aufgewachsen bin, schießen die Jäger deutlich besser (obwohl sie deutlich weniger jagen gehen als hier) und nutzen i. d. R. deutlich "passendere" Kaliber für ihre Jagd!
Dazu kommt, dass ab einem bestimmten Alter es eh kaum mehr geht. Da man bei uns durch den Busch muss und sich nicht auf einem Hochsitz stundenlang ausruhen und auf den Schuss warten kann :D
Warum gehen viele Jäger hier so selten auf den Stand?
Wieso sträubt man sich hier so gegen regelmäßige Überprüfung?
Dieses Land hat eine relativ hohe Bevölkerungsdichte und jeder Jäger der seine Waffe nicht sicher beherrscht ist eine Gefahr für die Umwelt und auch für jeden anderen Jäger!
Meine Forderung wäre dass jeder Jäger auf 100 m zumindest eine Bierfilz große Fläche mit 3 Schuss treffen sollte (das ist doch nicht zuviel verlangt, oder)! Man sollte nie vergessen, dass draußen im Revier ja dann noch das Jagdfieber dazu kommt!
So nun konnt Ihr mich steinigen!
:p
 
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Beerentöter schrieb:
So nun konnt Ihr mich steinigen! :p
Zu viel Arbeit.
Du wirst für dieses Posting ganz einfach zum Troll -vielleicht auch zum enttarnten Jagdgegner- erklärt und schon ist unsere Seelenfrieden wieder hergestellt........ 8)

basti
 
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@Beerentöter
Du hast völlig recht. Allerdings stellen ca. 95% der Jäger in dieser Hinsicht die Ohren auf Durchzug, wie Du sicherlich an den Reaktionen schon gemerkt hast.
Ich hatte ja als Sportschütze (mit jagendem Schwager und aufgrund eigener Erfahrungen mit den Schießleistungen vieler Jäger auf dem Stand) den Thread gestartet. Bringst du (konstruktive) Kritik, wirst du gleich in die Ecke der Trolle/Jagdgegner verbannt. Dass vielen Jägern offensichtlich schon bierdeckelgroße Schußgruppen auf 100m aufgelegt/angestrichen erhebliche Probleme bereiten, sagt doch alles.
Und dann "rettet" man sich mit Argumenten wie "die Standsituation sei was anderes wie die Jagdsituation" oder "man muß halt seine Grenzen kennen" :wink:
Ein absolutes Armutszeugnis für den DJV und eine alles andere als weidgerechte Einstellung.

Wolfssprosse
 
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Beerentöter schrieb:
Meine Forderung wäre dass jeder Jäger auf 100 m zumindest eine Bierfilz große Fläche mit 3 Schuss treffen sollte (das ist doch nicht zuviel verlangt, oder)!
Und wenn meine Forderung nun ist, daß jeder Jäger zusätzlich noch 7/15 Tontauben Trap und 40/50 auf den laufenden treffen muss.... und ähnliche Ergebnisse auch mit KW? Richtig, dann kommt man drauf, daß es nicht so einfach ist, für jeden das passende abzuprüfen. Pauschal alle über einen Kamm zu scheren ist nun mal nicht so einfach. Erklär mir, warum man einem Jäger, der nur noch an der 50m Kirre Schwarzwild jagd, weil er seine Grenzen kennt den Schein wegnehmen soll, wenn er seine Leistung auf 100m nicht mehr bringt.

Das Problem sind die Leute, die ihre Grenzen nicht kennen (gilt analog für's verwendete Kaliber) und daran ändern auch irgendwelche Zwangsballern mit 3 Schuss auf ein Bierfilz nix. Dann schießen die eben auf 200m das Stück krank oder lassen auf der DJ nie den Finger gerade. Weitgerechtes Jagen fängt im Kopf an und lässt sich nicht auf dem Schießstand einhämmern.

Bringt Zahlen aus den "Zwangsballerbundesländern", daß sich dort etwas positiv verändert hat und man kann über zielgerichtete Maßnahmen diskutieren.

Edit für Wolfssprosse: Welche Maßstäbe du als Sportschütze setzt, ist völlig uninteressant. Hier geht es um Jagd und nicht um Löcherstanzen. Konstruktive Kritik sieht anders aus, als pauschal alle Jäger zu verurteilen. Mir ist jedoch völlig klar, daß du als Sportschütze das nicht nachvollziehen kannst.
 
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@Klappspaten
Für solche Jäger wird dann auch die "50m Kirre" zum Problem(Frischlinge, schlechtes Licht). Für einen gesunden Menschen ist es nach entsprechendem Training überhaupt kein Problem, mit einem ZF-Jagdgewehr aufgelegt/angestrichen 10cm-Gruppen zu reproduzieren. Versierte Schützen schießen so etwas dann locker freihändig. Dass diese geforderten Schußgruppen schon als "Sportschützenmaßstab" und "Löchlestanzen" bezeichnet werden, sagt doch wirklich alles über das jagdlich abgeforderte Prüfungsniveau aus :lol:

Wolfssprosse
 
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@Beerentöter
Das mit den überzogenen Kalibern können wir seit geraumer Zeit auch auf unserem Stand bestätigen. Sehr "in" ist momentan .300 WM. Das hilft aber nicht bei schlechten Treffern, allemal besser ist ein absolut sauberer Schuß mit "Kleinkaliber". Das teilweise normale Jagdpatronen schon als solches bezeichnet werden, läßt auf ein gewisses Geltungsbedürfnis des .300 WM-Vertreters schließen, nicht allerdings auf seine jagdliche oder schießtechnische Kompetenz.

Wolfssprosse
 
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Wolfssprosse schrieb:
Für solche Jäger wird dann auch die "50m Kirre" zum Problem(Frischlinge, schlechtes Licht)
Das behauptest du ohne jede Grundlage. Wer sagt z.B., daß der Kandidat dann auf wuselnde Frischlinge schießt?

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Sportschützen (war selbst mal aktiv) und Jägern ist nun mal, daß Jäger nicht schießen müssen.
 
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Wolfssprosse schrieb:
Für solche Jäger wird dann auch die "50m Kirre" zum Problem(Frischlinge, schlechtes Licht)
Das behauptest du ohne jede Grundlage. Wer sagt z.B., daß der Kandidat dann auf wuselnde Frischlinge schießt?

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Sportschützen (war selbst mal aktiv) und Jägern ist nun mal, daß Jäger nicht schießen müssen.

Hat der Jäger nicht u.a. den "Auftrag" Wildbestände zu regulieren? Muß/sollte er gerade vor dem Hintergrund der Wildschweinproblematik nicht jede Gelegenheit dazu wahrnehmen? Kann sich der DJV diese schlecht schießenden Jäger eigentlich leisten? Solche Leute sind dann doch offensichtlich in der Bedienung ihres Handwerkzeugs derart eingeschränkt, dass sie den eigentlichen Aufgaben des Jägers nur sehr eingeschränkt nachkommen können. Ist die Jagd daher vielleicht doch eher Passion als Auftrag . . . ?

Der DJV läßt sogar noch schwache Schützen durch die Prüfung, was sich allein schon durch die lauen Vorgaben ergibt! Wenn diese Prüfung entsprechend scharf wäre, könnte man sich auch weitgehend die angedachten und so stark verurteilten regelmäßigen Leistungskontrollen sparen. Höchstens mal ab 55-60 Jahren einen Medizincheck(Augen,Kreislauf).

Der schlechte Schuß eines Jägers kann einem Tier große Schmerzen und Leiden zufügen, derjenige eines Sportschützen ist allerhöchstens etwas ärgerlich.

Wolfssprosse
 
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Ich bin auch kein Sportschütze und auch nicht unbedingt ein Freund von zuviel Bürokratie und staatlicher KOntrolle!
Aber mal ganz ehrlich. Wer mit seinem "vertrauten" Werkzeug (gebr. Jagdkaliber) auf 100 m keinen Bierdeckel (10 x 10) angeschlagen oder von mir aus sitzend aufgelegt triftt (und davon gibt es etliche in unserer Zunft), dem gehört der Schein abgenommen. Es ist teilweise erschreckend, wenn man Kollegen am Stand beobachtet :eek:
Dieses Ziel kann übrigens jeder mit etwas Übung erreichen!!!!!!!!

PS: Und natürlich sollte jeder, der mit der Flinte jagt auch entsprechend damit treffen!
 
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Wolfssprosse schrieb:
a) Hat der Jäger nicht u.a. den "Auftrag" Wildbestände zu regulieren? Muß/sollte er gerade vor dem Hintergrund der Wildschweinproblematik nicht jede Gelegenheit dazu wahrnehmen? Kann sich der DJV diese schlecht schießenden Jäger eigentlich leisten?

b) Solche Leute sind dann doch offensichtlich in der Bedienung ihres Handwerkzeugs derart eingeschränkt, dass sie den eigentlichen Aufgaben des Jägers nur sehr eingeschränkt nachkommen können.

c) Ist die Jagd daher vielleicht doch eher Passion als Auftrag . . . ?

d) Der schlechte Schuß eines Jägers kann einem Tier große Schmerzen und Leiden zufügen, derjenige eines Sportschützen ist allerhöchstens etwas ärgerlich.
a) kann der Jäger, wenn ihm durch Schießstandschikane die Lizenz abgenommen wird noch Schweine schießen? Aha. Also besser ein paar Schweine an der Kirrung sauber geschossen, als gar keine.

b) Na und? Was hast du dagegen?

c) Und wenn schon. Jagd darf auch Spaß machen. Von der reinen Schädlingsbekämpfung sind wir zum Glück noch etwas entfernt.

d) eben, daher darf er auch entscheiden, ob er schießt oder nicht. Geschossen wird, wenn der Schuss sicher ist. Das muss kein Bierdeckel auf 100m sein.

Wilddieb99 schrieb:
Ich bin auch kein (...) Freund von (...) staatlicher KOntrolle!

Wer mit seinem "vertrauten" Werkzeug (hier willkürlichen Leistungsnachweis einfügen) dem gehört der Schein abgenommen.
Jane, is klar, du bist kein Freund von staatlicher Kontrolle :roll:


Nachtrag: Wo bleiben die Beweise, daß Zwangsballern was bringt? Bevor da nix von euch kommt, äußere ich mich nicht mehr. Wir drehen uns im Kreis.
 
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@Klappspaten
Jägern, die so unsicher schießen, dass ihnen ein Bierdeckelziel unter Standbedingungen zum Problem wird, gehört keine Waffe in freier Natur anvertraut. Der DJV betont immer hochherrschaftlich seine hehren Aufgaben und hebt den deutschen Weidmann weit über seine europäischen Kollegen heraus. Wollen die Jäger nicht als reine Spaßjäger angesehen werden(wie die Kollegen aus Frankreich, Malta oder sonstwo), sollten sie sich allen Ernstes darum bemühen, eine anständige Schießprüfung vorauszusetzen. Es geht darum, ein Tier schnell und möglichst schmerzlos zu töten. Wer sich so unsicher ist, daß ihm 100 oder 120m für einen Bock schon zu weit sind, soll die grüne Pappe schleunigst abgeben.

Wir brauchen keine ZWANGSBALLEREI sondern eine angemessene und kompromißlose Schießprüfung zum Bestehen der Jägerprüfung. Vielen Wildgourmets würde der Appetit vergehen, wüßten sie unter welchen Umständen Ihr Rehrücken das Zeitliche gesegnet hat.

Sehr aufschlußreich auch der Thread "Wie bekommt man die Jäger auf den DJV-Schießstand" oder so ähnlich. Daran sieht man sehr deutlich, dass nach Bestehen der Prüfung offenbar EBEN NICHT REGELMÄßIG an den Schießfähigkeiten weitergearbeitet wird!

Wolfssprosse
 
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Jane, is klar, du bist kein Freund von staatlicher Kontrolle Rolling Eyes


Nachtrag: Wo bleiben die Beweise, daß Zwangsballern was bringt? Bevor da nix von euch kommt, äußere ich mich nicht mehr. Wir drehen uns im Kreis.

Es würde garantiert etwas bringen, wenn es Konsequenzen hätte! Wenn man in deinem Umkreis einigen Bekannten (die den Bierdeckel nicht treffen) massive Auflagen auflegen würde, bis zur Abgabe des Gerödels - würdest du garantiert öfter freiwillig zum üben auf den Stand gehen. Dazu würden etliche Ihre Fähigkeiten ratz Fatz verbessern!
Aber diese Diskussion bringt hier nichts, zu viele Betonköpfe (hatten wir ja alles schon)
Also werden wir irgendwann garantiert eine staatliche Auflage bekommen!!!
So nun Schluss mit dieser ziellosen Debatte, meine Böcke warten!!
 
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Wer im Alter von 75 Jahren sitzend aufgelegt (normale Jagdsituation) auf 100m den Bierdeckel nicht mehr trifft, hat ihn mit 45 auch schon nicht getroffen. :?

Die Gesellschaft erwartet von uns, dass wir das Wild schnell und zuverlässig töten. Nur deshalb dürfen wir überhaupt noch jagen. Es interessiert unsere Gesellschaft einen feuchten Kehricht, ob wir die Zahnformel des adulten Mauswiesels aufsagen können - entscheident für unsere Zukunft ist, dass wir unser Tötungshandwerk(szeug) möglichst perfekt beherrschen.

basti
 

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