Anforderungen der jagdlichen Schießprüfung zu gering

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Hallo,

ich kenne junge Jäger die hervorragend schießen und ich kenne welche bei denen es besser wäre es zu lassen. Genauso ist es bei den alten Hasen.

Pauschal zu sagen die Ausbildung ist zu lasch finde ich nicht. Es müsste ehrer den jungen beigebracht werden mal den Finger gerade zu lassen als um jeden Preis Beute zu machen.
 
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@ Wolfssprosse:

"Krankgeschossenes Wild ist leider weder bei der Ansitz- noch bei der Bewegungsjagd die Ausnahme"

So ein Quatsch!

Gruß vom Schwarzwaldjaeger
 
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Man kann auf der Jagd nicht gut genug schießen und wer es aufgelegt auf stehendes Wild (noch) nicht kann, der dürfte es auf laufendes überhaupt gar nicht "probieren".

Und das wiederum gilt für alle Altersklasse und Jagdscheinzahlen. :!:

Und wenn es die Ausbilder selbst nicht können, wie sollen es die Aspiranten lernen. :roll:

Schöne Woche euch allen und Waidheil
 
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Also ich hab den ganzen Tröd hier nicht durchgekaut, vielleicht wiederhole ich auch:
Was wir bräuchten wäre ein Entfernungsschätzen beim Schrotschießen. Die Treffer müssen bei uns ja nicht mehr zur Prüfung gebracht werden. Aber durch die Mindesttrefferzahl (was ja sinnvoll ist) lernen die Leute es einfach auch noch auf den zweiten Schuss zu probieren, der Taube ist es ja egal auf welcher Entferung ein Eck wegfliegt.
Dann wird m. E. zu viel Wert auf das Flüchtigschießen gelegt. Hier wird B vor A gesagt. Zuvor kommt aber für mich, auf verhoffendes Wild in kurzer Zeit einen Schuss loszuwerden. Damit kann man schon viele Drückjagdsituationen meistern.
 
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kannst doch den Finger gerade halten. 8)

Dredds schließen (soweit ich weiß) die Admins :wink:
 
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Also wenn ich so über die imaginäre Jagdgrenze schau, kann man euch Deutsche teilweise bewundern.

Zumindest was den Vergleich der Prüfungsrealität für Jungjäger betrifft :lol:

Bei uns wird ca. 5x im Kurs auf den Schießstand gegangen.
Jungjäger "trainieren" in diesen Einheiten auf gerade Tauben und auf den Rollhasen.
Bei der Kugel mit einer .222 oder .243 auf die 100m Scheibe, welche einen Bock darstellt.

Bei der Prüfung müssen der jeweilige folgendes Treffergebnis vorweisen um durchzukommen:

Bedingungen:
a) Büchsenschuss:
Entfernung 100 m, mindestens 5 Schuss auf die Rehbockscheibe des NÖ LJV 3 Schüsse sitzend aufgelegt, hievon 2 Schüsse gestochen (sofern Stecher vorhanden) und 1 Schuss ohne Stecher (Flinten- oder Druckpunktabzug),
2 Schüsse stehend angestrichen mit Stecher.
Die Waffe ist nach jedem (Nach-)Laden zu sichern.
Von den 5 Schüssen insgesamt müssen mindestens 3 Treffer als tödlich gewertet werden können, d.h. sie müssen mindestens im Ring 8 liegen.
Zu beurteilen sind dabei die Kenntnis des Sicherns und Entsicherns, des Stechens und Entstechens und des Spannens der scharf geladenen Waffe, die Haltung der Waffe, Zielfehler sowie die Beachtung der Sicherheitsvorschriften. Büchsenschüsse können über Kimme und Korn oder unter Verwendung optischer Zielhilfen abgegeben werden.

b) Schrotschuss:
Der Nachweis über den Besitz eines Mindestmaßes an Schießfertigkeit kann durch Schüsse auf Wurfscheiben oder auf Rollhasen erbracht werden. Hiebei ist nach Möglichkeit eine Schussentfernung von 35 m einzuhalten. Zu verwenden sind ausschließlich Doppel- oder Bockflinten ( k e i n e Halbautomaten!). Jede/r Kandidat/in hat 10 Wurfscheiben zu beschießen, von denen mindestens 3 erkennbar getroffen werden müssen. Auf jede Wurfscheibe dürfen zwei Schüsse (Dublette) abgegeben werden. Waffen mit manueller Sicherung sind nach Schussabgabe jedenfalls vor dem Öffnen und allfälligem Nachladen zu sichern. Zur Beurteilung der Schießfertigkeit des/der Kandidaten/in ist überdies die Beachtung der Sicherheitsvorschriften und die technische Beherrschung der Waffe heranzuziehen. Geschossen wird ausschließlich im Jagdanschlag.
Der/die Kandidat/in hat auch das gefahrlose Laden und Entladen der Waffe mit scharfer Munition zu demonstrieren.


Mein Fazit: Der, welchem die Handhabung in Fleisch und Blut übergehen will übt danach sowieso am Stand.
Die Schlawiener, welche die Bixn einmal im Jahr in die Hand nehmen üben so und so nicht, sind des weiteren Beratungsresistend. Gegen die kann man sowieso nix machen. Sind auch die ersten, welche dann auf 2-300m auf alles hinnageln und sich wundern wenn´s im günstigsten Fall daneben geht.

Freiwilliges Übungsschießen wie´s bei uns gemacht wird ist sowieso ein Hohn. Man muß nicht, und wenn man geht und es nicht besteht (was an und für sich sowieso schon ein Witz ist-aber leider toternst was da teilweise bei der Handhabung abläuft, bzw. wo manchen ihre Gewehre hingehen oder gar mit 3 Schuß auf dem Schießstand auftauchen. Und damit beende ich, um das ganze Schreckensszenario nicht noch mehr auszufülen!) kann man so oft wiederholen bis man es doch mal schafft...
 
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Den Ansatz, mehr auf die Handhabung und den sicheren Umgang als auf's Schießergebnis zu achten, finde ich sehr gut!
 
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Weinviertlerförster schrieb:
b) Schrotschuss:
Der Nachweis über den Besitz eines Mindestmaßes an Schießfertigkeit kann durch Schüsse auf Wurfscheiben oder auf Rollhasen erbracht werden. Hiebei ist nach Möglichkeit eine Schussentfernung von 35 m einzuhalten. Zu verwenden sind ausschließlich Doppel- oder Bockflinten ( k e i n e Halbautomaten!). Jede/r Kandidat/in hat 10 Wurfscheiben zu beschießen, von denen mindestens 3 erkennbar getroffen werden müssen. Auf jede Wurfscheibe dürfen zwei Schüsse (Dublette) abgegeben werden. Waffen mit manueller Sicherung sind nach Schussabgabe jedenfalls vor dem Öffnen und allfälligem Nachladen zu sichern. Zur Beurteilung der Schießfertigkeit des/der Kandidaten/in ist überdies die Beachtung der Sicherheitsvorschriften und die technische Beherrschung der Waffe heranzuziehen. Geschossen wird ausschließlich im Jagdanschlag.
.
Ich muss teilweise die Österreicher bewundern, denn die Prüfungsbedingungen sind dort besser.
Hier läuft das so ab:

Schrotschießen: 15 Kipphasen auf 30 m im Wechsel von rechts und links, Doppelschuss erlaubt, Hase wird im jagdlichem Anschlag abgerufen, erst nach erscheinen des Hasen wird die Waffe in Anschlag gebracht, Mindesttrefferzahl: 10 Hasen, sofortige einmalige Wiederholung möglich.

Wenn unsere Prüflinge bei euch in Österreich ihre Prüfung im Flintenschiessen machen müssten, würden alle durchfallen . Nicht, weil sie nicht treffen, sondern weil das sichern der Flinte hier nicht zu den Prüfungsbedingungen zählt.

Und mit diesem Ausbildungstand laufen dann diese frisch gebackenen JJ auch bei ihrer ersten Niederwildjagd auf und stolpern mit entsicherter Flinte über die Pläne.



Wh

Mongolicus
 
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@mongolicus:
Und mit diesem Ausbildungstand laufen dann diese frisch gebackenen JJ auch bei ihrer ersten Niederwildjagd auf und stolpern mit entsicherter Flinte über die Pläne.

in friedlicher Eintracht mit den ergrauten AJ (Altjägern), die das scharenweise bis auf den heutigen Tag so handhaben. :?

Fällt aber alles erst bei einem "Umfall" auf :evil:
 
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Richtig erkannt Sir Henry !!

Zu meinen Anforderungen gehört es jedenfalls, das meine Mitjäger ihre geladene Waffe , grundsätzlich gesichert haben.
Die gesetzlichen Anforderungen gehen offensichtlich nicht so weit, denn der angehende JJ bezieht bei der Schiessprüfung mit seiner Flinte seinen Platz/Stand und wenn der vor ihm geschossen und entladen hat,stopft der seine Patronen in die Flinte, schließt den Verschluss..... und jetzt kommt es.. falls er eine Flinte mit automatischer Sicherung hat, entsichert er die Flinte. ( falls er eine Flinte mit manueller Sicherung hat, fällt dieser Vorgang weg, weil ohnehin entsichert ist)
Durch senken vom Lauf ruft der Prüfling dann die Taube ab, dann Anschlag, schiessen, Verschluss öffnen, Patronen raus..und der nächste ist dran.

Und das ist dann nicht die Schiessprüfung bei der „Sportschützenprüfung“ sondern bei der Jägerprüfung. Noch praxisfremder geht es ja wohl nicht, denn auf der Jagd ist diese Vorgehensweise , entsichern, Lauf senken um das Wild abzurufen, nicht möglich. Und deshalb lässt man die Flinte einfach ungesichert, denn da könnte ja in jedem Augenblick völlig unerwartet Wild kommen. Da in der Ausbildung nicht geübt wurde, das erst beim „ Anschlagen“ auf das Ziel entsichert wird, klappt das in der Jagdpraxis natürlich nicht. Deshalb bleibt die Flinte im geladenen Zustand bei schätzungsweise 80% der Jäger einfach entsichert.

Ich erlebe es auf der Jagd immer wieder, das einem Mitjäger und gutem Schützen ein Stück Niederwild recht günstig kommt, der legt dann an , schwingt mit, schiesst aber nicht. Wenn man dann später nachfragt: Warum hast du nicht geschossen? kommt meistens die Antwort, ich hatte gesichert, oder so ähnlich.
Für mich dann immer ein klarer Fall, der Waidmann hatte seine Flinte, rein aus „versehen“ ausnahmsweise mal „gesichert“.

Fazit: die Anforderungen der jagdlichen Schiessprüfung sind eindeutig zu gering.


Wh

Mongolicus
 
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@Mongolicus,

und Du glaubst tatsächlich daran, dieses Verhalten mit strengeren Schießprüfungen ausmerzen zu können? Ich glaube das nicht.

Wir sollten lieber über eine deutlich schwerere Führerscheinprüfung diskutieren, das ist sinnvoller.

Horrido
 
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Mongolicus schrieb:
Richtig erkannt Sir Henry !!

Zu meinen Anforderungen gehört es jedenfalls, das meine Mitjäger ihre geladene Waffe , grundsätzlich gesichert haben.
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
Mongolicus schrieb:
Die gesetzlichen Anforderungen gehen offensichtlich nicht so weit, denn der angehende JJ bezieht bei der Schiessprüfung mit seiner Flinte seinen Platz/Stand und wenn der vor ihm geschossen und entladen hat,stopft der seine Patronen in die Flinte, schließt den Verschluss..... und jetzt kommt es.. falls er eine Flinte mit automatischer Sicherung hat, entsichert er die Flinte. ( falls er eine Flinte mit manueller Sicherung hat, fällt dieser Vorgang weg, weil ohnehin entsichert ist)
Durch senken vom Lauf ruft der Prüfling dann die Taube ab, dann Anschlag, schiessen, Verschluss öffnen, Patronen raus..und der nächste ist dran.
Und auch das ist eine Selbstverständlichkeit, entspricht sämtlichen sportlichen und jagdlichen Standordnungen und Schießvorschriften. Im Revier kommt das Wild ohne abgerufen werden zu müssen, dafür muss man dort die Waffe sichern. Das ist der Unterschied zwischen Revier und Wurfscheibenstand. Auf dem Schießstand zeigt die Waffe entweder auf den Kugelfang oder ist entladen. das herumwerkeln mit der Sichuerung ist dort absolut sinnlos oder sogar gefährlich. Deshalb gibt es in der Jungjägerausbildung das vom Schießen losgelöste Kapitel Waffenhandhabung.
Mongolicus schrieb:
Und das ist dann nicht die Schiessprüfung bei der „Sportschützenprüfung“ sondern bei der Jägerprüfung. Noch praxisfremder geht es ja wohl nicht, denn auf der Jagd ist diese Vorgehensweise , entsichern, Lauf senken um das Wild abzurufen, nicht möglich.
Eben!
Mongolicus schrieb:
Und deshalb lässt man die Flinte einfach ungesichert, denn da könnte ja in jedem Augenblick völlig unerwartet Wild kommen.
Eben nicht!
Mongolicus schrieb:
Da in der Ausbildung nicht geübt wurde, das erst beim „ Anschlagen“ auf das Ziel entsichert wird, klappt das in der Jagdpraxis natürlich nicht. Deshalb bleibt die Flinte im geladenen Zustand bei schätzungsweise 80% der Jäger einfach entsichert.
Gesicherte Erhebung oder ins Blaue gemutmaßt?
Mongolicus schrieb:
Ich erlebe es auf der Jagd immer wieder, das einem Mitjäger und gutem Schützen ein Stück Niederwild recht günstig kommt, der legt dann an , schwingt mit, schiesst aber nicht. Wenn man dann später nachfragt: Warum hast du nicht geschossen? kommt meistens die Antwort, ich hatte gesichert, oder so ähnlich.
Ja, passiert mir auch immer mal wieder
Mongolicus schrieb:
Für mich dann immer ein klarer Fall, der Waidmann hatte seine Flinte, rein aus „versehen“ ausnahmsweise mal „gesichert“.
Für Dich vielleicht, aber objektiv natürlich absolut kein klarer Fall, sondern nur eine Unterstellung.
Mongolicus schrieb:
Fazit: die Anforderungen der jagdlichen Schiessprüfung sind eindeutig zu gering.
Jedenfalls nicht aus diesem Grund!
Mongolicus schrieb:
 
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Eigentlich wollte ich mich ja an dem Provokationsthread überhaupt nicht beteiligen. Aber die Waffenhandhabung wird - zumindest in BW - in einer gesonderten Prüfung bei der Schießprüfung geprüft. Und erneut bei der mündlich-praktischen Prüfung in einem Parcour.
Wer da mit entsicherter Waffe durchmaschiert, marschiert auch durch die Prüfung.
 

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