Welches Verhalten von Wölfen ist normal und welche Formen sind bedenklich

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In Niederlanden wo ich jage gibt's halt keine. Da ist, im moment, keine chance ein Wolf zu sehen.

Das es ofters vorfalle gibt ist ja eigentlich nicht so wunderlich mit die dichte von Menschen und relativ kleine Waldstucke.
 
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Nach den Beschreibungen kam zumindest in diesem Fall der Wolf während des Triebes, bemerkte den Schützen und legte sich offen nieder. Nach geraumer Zeit zog er ruhig seines Weges.
Mir sind konditionierte Wölfe von den Truppenübungsplätzen in NDS bekannt, allerdings soll die Masse der hier beschriebenen Tiere aus den Alpen stammen.

wipi
Naja, bei den Hundeartigen ist es doch Sitte, sich unterwürfig zu zeigen, indem man sich vor dem Gegner niedertut ! Also wenn Wölfi den Jäger auf dem DJ-Stand mit Blaser R8 Carbon , success oder ultimate entdeckt hat, bleibt ihm doch nichts anderes übrig, als sich respektvoll sofort vor ihm nieder zu tun.
 
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In Berlin, wo im innerstädtischen Bereich überwiegend nicht gejagt wird, sind beispielsweise Füchse und Schwarzwild völlig unbeeindruckt von menschlicher Anwesenheit. Da kommt es auch mal vor, dass kleine Haustiere direkt im Beisein der Besitzer vom Fuchs angegriffen werden oder Wildschweine beißen, wenn sie gefüttert wurden und später von anderen Fußgängern Futter einfordern.
Dies auf den Wolf übertragen bedeutet meiner Ansicht nach, dass dieses nicht unbedingt dumme Tier ebenso in der Lage ist, aus menschlichen Begegnungen ohne Nachteil für sich zu lernen oder sogar zu beißen, wenn er sich wie ein Wildschwein durch vorherige Fütterung Mahlzeiten verspricht.

Das Anfüttern ist eine komplett andere Situation. Die Konditionierung dadurch auf Menschen ist unbestritten, weswegen entlaufende Gehegewölfe in der Regel sämtlichst entnommen werden, falls der Wiedereinfang nicht gelingt.
Die Frage ist, ob der Wolf Schüsse auf der Jagd speziell auf Drückjagden mit Nahrung/Beute verbindet analog zu den Pawlowschen Hunden wo der neutrale Reiz der Glocke zum konditioniertem Reiz des Nahrungserwerbs wurde.
Ich halte es für möglich. Ohne zentrales Aufbrechen verbleibt eine Menge Aufbruch und evtl. krankes und nicht gefundes Wild auf recht kleiner Fläche.
In Südtirol werden Jäger bereits gewarnt das Bären den Schuss genau in die Richtung deuten.
Letztendlich bleiben das eigene Beobachtungen die natürlich auch von der entsprechenden eigenen Konditionierung zum Thema Wolf beeinflußt werden.
Fakt ist das es keine Übergriffe hier auf Menschen gegeben hat. Die Berichte aus den Niederlanden halte ich auch sämtlichst für höchst fragwürdig.
Und sämtlich Übergriffe in anderen Ländern der Welt reduzieren sich drastisch wenn man die Fälle mit terristischer Tollwut ausklammert.
 
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Ich komme aus Kroatien und beschäftige mich seit Jahren mit der Wolfsthematik. Geschichten über Wölfe, die keine Angst vor Hunans haben und sich in menschlichen Siedlungen bewegen, sind mir nur allzu vertraut. Die wahre Wahrheit wird von der Seite der Wissenschaftler verschleiert, die an ihren Dogmen festhalten und leugnen, dass Wölfe ihre Angst vor Menschen verlieren können, und von emotionalen Düstergeschichten von Bauern, die über blutrünstige Rudel weinen, die in ihren Dörfern umherstreifen.



Ich muss sagen, ich habe noch nie von Herrn Valerius Geist gehört, aber als der ehrenwerte Kollege es erwähnte, war ich im Internet begeistert. Als ich anfing, über 7 Stufen zu lesen, wurde mir alles so klar. Bestimmte Orte in Kroatien befinden sich in Stufe 5. Hier gibt es buchstäblich Orte, an denen Wölfe am helllichten Tag die Straße entlanglaufen und die Menschen nur zum Himmel schreien können, weil Wölfe gesetzlich mehr Rechte haben als Menschen. Schließlich geht es ihnen nicht um Ursulas Pony, sondern um Bauernschafe, sodass es dem Staat egal ist.

Ab 2010 kommt es immer häufiger zu Begegnungen mit Wölfen und Angriffen auf Schafherden. Je nach Region würden Wölfe versuchen, Menschen zu meiden oder buchstäblich ihrem Geschäft nachzugehen, unabhängig von der Anwesenheit von Menschen. Auch bei der Jagd. Meiner Erfahrung nach ist es den Gebirgswölfen von Dinara egal, ob Menschen und sie es auf das gleiche Reh abgesehen haben. Es ist derjenige, der sie zuerst bekommt. Wolf hat Verhaltensweisen angepasst und erlernt, die ursprünglich aus der Zucht mit streunenden Hunden in den 1990er Jahren stammen müssen. In meiner Region machen sich Wölfe nicht die Mühe, Dörfer zu meiden, sondern töten Wachhunde auf dem Weg zum Futter.

Ja, ich denke, Wölfe sind intelligent und haben auf jeden Fall neue Verhaltensweisen angenommen, die wir Menschen verlernt haben, da Wölfe jahrhundertelang nur Teil von Märchen und keine alltägliche Tatsache waren.
 
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Ja, ich denke, Wölfe sind intelligent und haben auf jeden Fall neue Verhaltensweisen angenommen, die wir Menschen verlernt haben, da Wölfe jahrhundertelang nur Teil von Märchen und keine alltägliche Tatsache waren.
Denke ich auch, obwohl ohne Deine Erfahrungen.
Der Dissens besteht in der Art der Anpassung: Soll sich der Wolf den menschengemachten Umständen anpassen oder der Mensch den Bedürfnissen des Wolfes.
Nebenbei dürften die Bedürfnisse des Wolfes wenig übereinstimmen mit denen von vielen anderen wilden Bewohnern unserer Umwelt.

Starkes Raubwild ist auf der gesamten Erde bereit, die Spitze der Nahrungskette einzunehmen, wenn sich die Chance ergibt...
Was ist daran unverständlich?
Weidmannsheil!
 
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Starkes Raubwild ist auf der gesamten Erde bereit, die Spitze der Nahrungskette einzunehmen, wenn sich die Chance ergibt...
Was ist daran unverständlich?
Weidmannsheil!
Ich denke, beide Seiten müssen sich anpassen. Landwirte könnten Kangals oder ähnlich große Hunde einsetzen, um ihre Herden zu schützen. Aber manchmal sind solche Hunde so schlecht gelaunt und aggressiv, dass sie eine ernsthafte Bedrohung für andere Menschen darstellen. Stellen Sie sich vor, dass etwas Großes und Gemeines auf Sie zuspringt, nur weil Sie es gewagt haben, ein Lamm von ihrer Herde zu kaufen.

Solche Hunde würden Wolfsrudel abschrecken, die woanders hinziehen müssten, was zu anderen Problemen führen würde. Ohne natürliche Feinde können sie sich frei bewegen und so viel jagen, wie sie möchten, wobei sie unterwegs die natürliche Tierwelt dezimieren. So wie dieser Dinara-Berg dort drüben, wo Wölfe die Zahl der Rehe dezimiert hatten und die flüchtenden Tiere auf die bosnische Seite des Berges zogen, um dort die Tierwelt zu dezimieren. Doch im Gegensatz zu Kroatien, wo Schüsse keinen Grund zur Besorgnis darstellen, sind Wölfe in Bosnien nicht geschützt und müssen daher lernen, Menschen zu meiden.

Ich denke, wir stehen jetzt vor einem Problem, das sich noch niemand hätte vorstellen können. Wölfe, die gesetzlich geschützt sind und heutzutage in großen Mengen leben, sind eine lebensfähige Population, die nicht nur eine Gefahr für Menschen und Nutztiere darstellen kann, sondern auch die Fähigkeit besitzt, wild lebende Tiere in großer Zahl zu vernichten. Da übernehmen Sie die Rolle an der Spitze der Nahrungskette. Ein ähnliches Problem besteht bei Bären, deren enger Kontakt mit Menschen jedes Jahr zunimmt, die aber als Allesfresser über große Nahrungsquellen verfügen, die sie in den meisten Fällen von Menschen fernhalten.
 
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Jedes Revier ist anders, das Problem ist die Veränderung der Natur durch den Wolf, die sich ökologisch differenziert. Für die derzeitige faktische Situation gibt es keine Vorlagen und für die politisch-rechtlichen keine zuverlässig abgestimmten Prozesse. Wir haben also weder fundiertes biologisch-ökologisches Wissen, welche Konsequenzen die von uns Menschen geduldete wieder Ausbreitung hat, noch eine einen rechtlichen Konsens. Der Rechtsrahmen ist, wie in vielen Bereichen, der Wirklichkeit und Dringlichkeit, leider "hinterher regelnd" ;-)
Gesetze und Regeln zum Schutz haben einen Erfolg gehabt, der eigentlich zum Problem wird bzw. schon geworden ist.

Selbst wenn wir wüssten, was für Konsequenzen die zunehmende Anzahl an Wölfen haben wird, wüssten wir als Gesellschaft gar nicht (mehr), wie man mit einer solchen Predatoren-Invasion in eine Kulturlandschaft umgeht.


Ich habe zumindest anekdotische persönliche zweifache Evidenz in völlig unterschiedlichen Revieren, welche Veränderungen nicht nur beim Wild, das Auftauchen des Wolfes bedeutet. Zumindest scheinen mir Auswirkungen langfristig plausibel, die uns, die wir als Jäger gesetzlich und damit staatlich/politisch zur Hege einer Natur beauftragt sind, die sich durch den Wolf stark verändert. Zumindest in den NRW Revieren war das gespenstisch, wie sich allein der Anblick verändert hat. Wer schon lange oder länger mit dem Wolf jagt ;-) hat sich damit schon abgefunden oder kennt es vielleicht auch gar nicht anders.

Gerade Jäger, die sich doch ihres eigenen Einflusses auf die Jagd (Revier leer pirschen z.B. oder Jagddruck) bewusst sind, verstehen die Konsequenzen, wenn ein Predator am Ende der Nahrungskette auftaucht und den Raum reguliert.

Gibt ja diese berühmte Geschichte vom Frosch im Kochtopf, der verkocht, wenn man den Regler hochdreht, weil Frösche langsame Veränderungen nicht wahrnehmen können.
Werden sie jedoch in kochendes Wasser geworfen, dann haben sie einen Fluchtreflex
(Achtung Metapher, keine wildbiologische Wahrheit!)
 
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Da muss man schon ein wenig differenzieren! Welche Art, wo passiert und unter welchen Voraussetzungen bzw. Lebensbedingungen? Vielfach handelt es sich nicht um gesicherte Informationen, sondern um Erzählungen.
Da gebe ich Dir natürlich Recht. Zum hier diskutierten Thema Wolf gibt es aber etliche, offiziell verifizierte Berichte die unumstritten sind. Mir geht es auch gar nicht um eine Aussage: Wolf ja oder nein, auch sehe ich nicht unmittelbar eine Gefahr für ein kleines deutsches Rotkäppchen auf dem Weg zum Waldkindergarten. Was ich bspw. anprangere ist, wie sich hier selbsternannte Wolfsexperten à la Busch aufspielen, als hätten sie die alleinige Weisheit mit Löffeln gefressen und dabei andere Foristen als ideologisch verbrämte Freizeitdilettanten hinstellen. Was der "Fachmann" Busch zum Beispiel völlig außer acht lässt ist, dass durch die unregulierte Ausbreitung des Wolfes in Deutschland und damit das Vordringen dieser Spezies in urbane Lebensräume, es vermehrt zu Kontakten mit Haushunden kommen wird. Dabei wird zwangsläufig das ein oder andere liebgewonnene vierbeinige Familienmitglied auf der Strecke bleiben. Das mag der hartgesottene Wolfsfreund natürlich als Kollateralschaden billigend zur Kenntnis nehmen. Er blendet dabei aber vollkommen aus, dass es auch zu durchaus weniger blutigen Zusammentreffen zwischen canis lupos und canis familiaris kommen kann und wird. Die aus dieser Zusammenkunft dann nach ca. 65 Tagen gewölften Hybriden stellen eine allgemein und durch namhafte Experten bestätigte, weitaus größere Gefahr für das friedvolle Zusammenleben von Wolf und Mensch dar.
 
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und?

Vielleicht reduzieren sich dann Waldbesuche zu Erholungszwecken?
In anderen Ländern, auch westlichen gibts Bären im Wald die wesentlich problematischer bei Menschen Kontakt sind, schreit da einer nach Ausrottung?
Wenn Hybride ein Problem darstellen würden, warum gibts in Italien oder im Osten bis zum Balkan keine?

@ Busch hat schon Recht.
 
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Er blendet dabei aber vollkommen aus, dass es auch zu durchaus weniger blutigen Zusammentreffen zwischen canis lupos und canis familiaris kommen kann und wird. Die aus dieser Zusammenkunft dann nach ca. 65 Tagen gewölften Hybriden stellen eine allgemein und durch namhafte Experten bestätigte, weitaus größere Gefahr für das friedvolle Zusammenleben von Wolf und Mensch dar.

Genau die Gefahr kann in diesem Land auch "ausgeblendet" werden, da wir so gut wie keine streunenden Hunde haben.

Wenn Hybride ein Problem darstellen würden, warum gibts in Italien oder im Osten bis zum Balkan keine?

In Italien gibt es die und stellen ein Problem dar.
 
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Liebe Freunde des Longdrinks,
wenn ich hier so einige Beiträge lese, muß ich mit Entsetzen feststellen, daß da entweder starkes Nichtwissen oder pure Ideologie vorherrscht, um nicht zu sagen es wird mutwillig gelogen, daß sich die Balken biegen. Wenn behauptet wird, daß die Masse der Vorfälle Wolf-Mensch auf Tollwut zurückzuführen ist, reduziert sich diese Aussage dann erstmal auf die Frage, wann überhaupt der Tollwuterreger entdeckt wurde (!).Meines bescheidenen Wissens unter Zuhilfenahme des alleswissenden Google, 1879. Ob die Jährlich rund 100 Menschen allein damals im 19. Jh. in Russland allesamt durch tollwütige Wölfe zu Tote kamen oder in welcher Größenordnung überhaupt, ist leider nicht mehr feststellbar. Solcherart Statistiken wie dort nach Moskau gemeldet wurden, wurden sonst nirgendwo geführt, lediglich wurden in Kirchenberichten (meist Frankreich) eventuelle Verhaltensmuster des reißenden Wolfes beschrieben, die auf Tollwut schließen lassen. Am 29.11.2021 gab`s in der WELT einen interessanten Artikel zu Wolfstoten in Russland zur damaligen Zeit im 19.Jh.. Es würde zu weit führen, die historischen Berichte bis zur Neuzeit aufzuzählen, die über Wolfsangriffe auf Menschen berichten. Das nur mal zur Klarstellung.
Daß in der Moderne Wolfsangriffe auf Menschen nur selten vorkommen, hat Ursachen. Größtenteils ist das eine Frage des Vorhandenseins von Fraß. Rumänische Wölfe und Bären frequentieren dort wo gegeben, tagtäglich Müllhalden , wo genug Futter rumliegt. Bei uns gibt`s im Gegensatz zu Russland eine noch hohe Wilddichte, so daß das Rudel noch genügend Nahrungsgrundlage findet, bis die irgendwann mal langsam zur Neige geht.Ein anderes Phänomen sind die Wölfe in Indien/Buthan, die dort als Großrudel auftreten und denen kein natürlicher Widerstand entgegengebracht wird. Sie stehen an der Spitze der Nahrungskette und der Mensch ist automatisch als Beifang, der ihnen über den Weg läuft, zur Beute geworden.
 

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