Warum eigentlich diese Tendenz zum Overkill in Deutschland ?

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 16996
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Ich fühle mich mit meinem "Overkill" ( 9,3 x62 evo green) sicherer. Unter normalen Bedingungen reicht die 7x65r, da ich aber als Jagdgast sehr häufig an der Reviergrenze zu einem nicht sehr kooperativen Reviernachbarn jage, aus dessen Waldrevier die Sauen Schaden machend ins Feld wechseln, müssen die Sauen am besten auf der Stelle liegen............Wenn dann der passende Bock statt der Sauen kommt, ereilt den auch das Geschoss aus der 9,3.......Gut, da muss man dann vielleicht etwas mehr "Blatt" wegwerfen, aber der "Overkill" gefällt mir besser als eine Nachsuche ins Nachbarrevier mit anschließenden Scharmützeln mit dem Reviernachbar.......Ach ja, bevor jetzt Ratschläge zu Friedensverhandlungen mit dem Erwähnten kommen: Ich bin da häufiger Jagdgast....nicht Beständer.
 
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Was ist daran fraglich, daß ein leichtes, dünnes Geschoß ablenkungsempfindlicher ist, als ein Deformator ab Kaliber 7mm ?
...das sind schlicht Fakten.
Richtig ist ausschließlich, dass beide Geschosse abgelenkt werden (können) und deshalb solche Schüsse unterbleiben.
Ob 6, 7 oder 9,5 mm spielt dabei keine Rolle!

wipi
 
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Bei ansonsten gleichen Faktoren ist das masseschwächere Geschoß ablenkungsempfindlicher, als das massestärkere Geschoß. So verstehe ich den Post von @Busch.
Natürlich ist generell richtig, daß alle Geschosse bei Kontakt mit Hindernissen abgelenkt werden (und wenn es nur Winkelhundertstelsekunden sind), und außerdem ins Trudeln bzw. Querschlagen kommen können, was bei einem jagdlichen Schuß nicht von Interesse ist, weil -zusätzlich zur Ablenkung und des Risikos eines Krankschusses schon alleine dadurch- das Geschoß dann auch nicht oder nur beschränkt ansprechen kann.
Von daher: zwischen Mündung und Wildkörper stets nur die frische Revierluft sein lassen, wenn man Funken reißt.
 
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Ich glaube der Overkill ist halt wg. der Totflucht immer mehr am kommen.
Die Angst vor einer Nachsuche oder einer Totsuche ist ja wirklich stark.
....
Ich denke, dass diese Overkill-Tendenz eventuell mit dem starken Zufluss junger und noch gänzlich unerfahrener und evtl. unsicherer und ängstlicher Jäger korreliert. Habe natürlich keine Daten um das zu unterstützen.
... vor >4 Jahrzehnten habe ich meine ersten Waffen von meinem Großvater übernommen.
Der jagte im Schwarzwald ... Rot- und Schwarzwild gehört zur jährlichen Strecke.
Beide Wildarten waren in 'meinem' Revier nicht vorhanden.
Nach einem Gespräch mit einem alten Jäger, der primär im Wald mit einer 5,6x52R jagte,
begann ich meine jagdlichen Erfahrungen mit einer .222REM (Rep.) o. 7x57R (Drilling)
zu sammeln - beide Kaliber vorhanden.
Das funktionierte beim Rehwild hervorragend, beste Erfahrungen.
In einem Monat im 2ten Sommer ist mir dann 2x ein Reh nach einem guten Schuß 150/180m
gegangen .... im freien Feld, kein Mais in der Nähe ... letztendlich kein Problem.
Das war der letzte Sommer mit der .222REM auf Rehwild - damals hatte ich keinen Hund.
(seither kein Reh mehr mit weniger als 6,5mm)
Aus dieser Erfahrung wurde die 7x57R meine Rehwild-Patrone - perfekt bis 180m.
7x57R .... ein geniales Kaliber, auch speziell wenn man Selbstvermarkter ist.
Wenn ich Jahre später nicht ins Feld umgezogen wäre, wäre es immer noch meine Variante.
In unseren baumlosen Agrarsteppen führt man eher anderen 6,5 o. 7mm-Varianten.
Alles mehr wie ausreichend ... .
 
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... vor >4 Jahrzehnten habe ich meine ersten Waffen von meinem Großvater übernommen.
Der jagte im Schwarzwald ... Rot- und Schwarzwild gehört zur jährlichen Strecke.
Beide Wildarten waren in 'meinem' Revier nicht vorhanden.
Nach einem Gespräch mit einem alten Jäger, der primär im Wald mit einer 5,6x52R jagte,
begann ich meine jagdlichen Erfahrungen mit einer .222REM (Rep.) o. 7x57R (Drilling)
zu sammeln - beide Kaliber vorhanden.
Das funktionierte beim Rehwild hervorragend, beste Erfahrungen.
In einem Monat im 2ten Sommer ist mir dann 2x ein Reh nach einem guten Schuß 150/180m
gegangen .... im freien Feld, kein Mais in der Nähe ... letztendlich kein Problem.
Das war der letzte Sommer mit der .222REM auf Rehwild - damals hatte ich keinen Hund.
(seither kein Reh mehr mit weniger als 6,5mm)
Aus dieser Erfahrung wurde die 7x57R meine Rehwild-Patrone - perfekt bis 180m.
7x57R .... ein geniales Kaliber, auch speziell wenn man Selbstvermarkter ist.
Wenn ich Jahre später nicht ins Feld umgezogen wäre, wäre es immer noch meine Variante.
In unseren baumlosen Agrarsteppen führt man eher anderen 6,5 o. 7mm-Varianten.
Alles mehr wie ausreichend ... .
Sehr interessant, danke dafür.

Weißt du noch welches Geschoss du damals (wann eigentlich?) verwendet hast? Höchstwahrscheinlich ja etwas mit Blei. Eventuell ein TM? also SP?

150m ist ja schon echt arg viel. Kannst du dir das erklären? Hat das Stück dich vorher mitbekommen? War noch ein anderes Stück anwesend?
Wie viele Stücke hast du vorher ohne solche Resultate gestreckt?
 
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Man könnte sich auch ein Gewehr in 50 BMG zulegen. Damit kann man dann alles auf der Welt bejagen. Wäre halt bei uns etwas unpraktisch bei dem eher leichten Wild in Deutschland. Die meisten Stücke bei uns müsste man dann halt mit Vollmantel bejagen damit was für den Teller übrigbleibt :D. Hatte mir irgendwann mal ein Video angeschaut aus den USA, Schweinejagd mit 50 BMG. Hatte wirklich alles im Knall gelegen. Ist natürlich nicht ganz ersnst gemeint von mir;)
 
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Jungjäger war ich ja auch irgendwann mal. Als solcher angefangen hab ich mit einem 7x64 Rep. Damit hab ich alles an Rehen erlegt, was mir erlaubt war und vorgekommen ist. Gewechselt haben lediglich die Geschosse - vom H-Mantel (absolut ungeeignet) übers Nosler Partition und Speer Grand Slam zum Barnes X (die blaue Bohne). Über mäßig viel Wildbretverlust war nicht zu verzeichnen. Mit der dann angeschafften BBF in 5,6x50RM hab ich im reinen Waldrevier mehr als die Hälfte meiner Rehwildstrecke erlegt (auch das eine oder andere Mal durch Stauden).
Die Sauen wurden mehr und Rotwild kam auch dazu, was die 7x64 wieder aktiv werden ließ.
Diese wurde dann umgerohrt in 8,5x63. Damit schauen Rehe meist sehr gut aus. Der Wunsch war, dass Rotwild damit am Platz bleibt - der ging leider nicht in Erfüllung. Rotwild läuft immer!
Jetzt ist die Hauptwaffe eine KLB in 7x57R und damit wird bis auf Flugwild alles erlegt.
Über die Märchen von immer um, kann ich nur müde lächeln - es sind Märchen. Selbst Treffer auf das Fahrgestell lässt Wild oft noch flüchten - kaliberegal.
Fazit, egal ob .222 oder .375 oder 9,3 oder 5,6 richtig getroffen stirbt das Wild schnell, flüchtet aber oft noch ein paar Meter mehr oder weniger. Genau so ist es mit dem Wildbretverlust. Mal ist mehr kaputt, mal ist weniger hinüber.
 
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Man könnte sich auch ein Gewehr in 50 BMG zulegen. Damit kann man dann alles auf der Welt bejagen. Wäre halt bei uns etwas unpraktisch bei dem eher leichten Wild in Deutschland. Die meisten Stücke bei uns müsste man dann halt mit Vollmantel bejagen damit was für den Teller übrigbleibt :D. Hatte mir irgendwann mal ein Video angeschaut aus den USA, Schweinejagd mit 50 BMG. Hatte wirklich alles im Knall gelegen. Ist natürlich nicht ganz ersnst gemeint von mir;)


Die .50 BMG benötigt zur sinnvollen Nutzung Lauflängen, die weit jenseits des hierzulande jagdlich Üblichen liegen. Desweiteren wird sie aus schweren und unhandlichen Waffen verschossen. Wenn man unbedingt eine Patrone im/um Kaliber .50 nutzen möchte, ist man bspw. mit einer .500 Jeffrey, .505 Gibbs oder .500 Nitro Express vermutlich besser bedient, weil die dazu benötigten Büchsen zwar nicht gerade zierlich, dennoch aber weitaus jagdlich praktischer sind.


Das probateste Mittel dürfte aber nach wie vor eine für den Einsatzzweck geeignete Patrone & Geschoß sein, kombiniert mit routinierter Schießtechnik, sowie vertraute Waffe, Kenntnis der Wildanatomie, Wissen über zu erwartende Resultate bei jeweiliger Schußplatzierung und dementsprechende Zielwahl, wofür sich hier hervorragende Lektüre bietet:


 
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Die .50 BMG benötigt zur sinnvollen Nutzung Lauflängen, die weit jenseits des hierzulande jagdlich Üblichen liegen. Desweiteren wird sie aus schweren und unhandlichen Waffen verschossen. Wenn man unbedingt eine Patrone im/um Kaliber .50 nutzen möchte, ist man bspw. mit einer .500 Jeffrey, .505 Gibbs oder .500 Nitro Express vermutlich besser bedient, weil die dazu benötigten Büchsen zwar nicht gerade zierlich, dennoch aber weitaus jagdlich praktischer sind.


Das probateste Mittel dürfte aber nach wie vor eine für den Einsatzzweck geeignete Patrone & Geschoß sein, kombiniert mit routinierter Schießtechnik, sowie vertraute Waffe, Kenntnis der Wildanatomie, Wissen über zu erwartende Resultate bei jeweiliger Schußplatzierung und dementsprechende Zielwahl, wofür sich hier hervorragende Lektüre bietet:


Text von mir nicht verstanden ;) .
 
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...
Weißt du noch welches Geschoss du damals (wann eigentlich?) verwendet hast?
Höchstwahrscheinlich ja etwas mit Blei. Eventuell ein TM? also SP?

150m ist ja schon echt arg viel. Kannst du dir das erklären? Hat das Stück dich vorher mitbekommen? War noch ein anderes Stück anwesend?
Wie viele Stücke hast du vorher ohne solche Resultate gestreckt?
a.)
Ich schieße heute noch die identische Variante - RWS TM 3,?g
Die fliegt richtig gut & präzise ... nur für das Rehwild nehme ich sie nicht mehr.
b.)
Bis zum Schuß waren ich/wir sicherlich unregistriert.
Wir lagen im besten Wind hinter einem temporär angeschobenen Erdhügel.
Beide Stücke waren nicht allein.
c.)
Den damaligen Bestand kennt keiner so genau.
Wir hatten sicherlich >70 Stück Rehwild im Revier.
Damit musste ich >20 Stück schießen, evtl. auch mal das doppelte.
Das Revier hat sich konsequent vollgelaufen, egal wie viel wir erlegt haben.
Wir haben damals auch eine unbestimmte Stückzahl erlegt, einfach dass es passt ;)

---
Diese Erfahrung liegen weit, weit zurück - Jahrzehnte.
Heute sind im identischen Revier keine 30 Stück Rehwild, evtl. keine 20 Stück.
Es läuft sich aktuell woanders zusammen, weil andere Reviere attraktiver sind.
Aber das ist eine andere Diskussion .... .

---

Seit Jahrzehnten im Feld schieße ich 7x64 o. 6,5x57.
Einfach wegen der Ballistik dieser Varianten.
Inzwischen hat der Spieltrieb noch ein paar andere geliefert 6,5CM, 25.06, 6,5x65.
Aber das ist der Ballistik geschuldet.
-
Als reiner Waldjäger kann man auch alte Varianten führen, wie 6,5x52R o. 9,3,72R
Da gibt es oft wunderschöne Waffen für kleines Geld.
Diese alten Patronen bringen bei Wald-Entfernungen beste Ergebnisse und kein Stress beim
Aufarbeiten. Ansonsten 7x57R ... ich mag die Variante einfach.

Bei allen diesen Kaliber-Diskussionen darf man nie vergessen, dass der i.d.R. der Treffersitz
entscheidend ist. Das ist Grundvoraussetzung, der Rest findet sich dann schön ... .
 
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Die alte Försterpatrone finde ich auch interessant. Da gibt halt leider keine Munition mehr für und Wiederladen tue ich nicht. Ich mag für die Jagd sehr gerne die Kipplaufwaffe. Deshalb musste ich mir auch nochmal eine Merkel B4 kaufen. In der nutze ich auch 7x57R. Wenn es noch genug Munitionsasuwahl für die von dir genannten alten Patronen gäbe würde ich mir nochmal ein Wechselbündel kaufen mit der ollen Försterpatrone. Die alten Patronen sind die Wildbretschoner auf den kurzen Distanzen.
 
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... die 9,3x72R habe ich noch im Altbestand von RWS, nutze aber die Variante von S&B.
Funktioniert unauffällig ... sollte es aber auch noch zum Kaufen geben :unsure:
 

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