Ich glaube der Overkill ist halt wg. der Totflucht immer mehr am kommen.
Die Angst vor einer Nachsuche oder einer Totsuche ist ja wirklich stark.
Da nimmt man lieber eine .308 Hält aufs Blatt und hat "Ruhe". Allerdings denke ich, eine .223 würde es auch tun. Nur habe ich mit der .223 keine Erfahrung.
Bisher hatte ich meine bescheidene Rehwildstrecke mit der .308 gemacht, immer hinters Blatt aber die Kammer war nur noch Pudding (ein mal ausgenommen). Da frage ich mich ob ein TSX oder TTSX aus einer .223 bei einem Schuss hinters Blatt nicht eine sehr ähnliche Wirkung hätte.
Der Vorteil vom Blattschuss ist ja die Immobilisierung des oder der Vorderläufe. Ob das eine .223 genau so gut machen würde wie eine .308 sei mal dahin gestellt.
Ich glaube der Overkill ist auch dem "Sau kann immer kommen" geschuldet. Da man dann auch die Sau unbedingt am Anschuss binden möchte, wird dann auf das Schwarzwild hochskaliert. Dann wird aus einer für Rehwild schon starken Patrone, eine für Schwarzwild starke Patrone.
Am ende kommt das Kitz und man hat nur die .300 WinMag...
Ich denke, dass diese Overkill-Tendenz eventuell mit dem starken Zufluss junger und noch gänzlich unerfahrener und evtl. unsicherer und ängstlicher Jäger korreliert. Habe natürlich keine Daten um das zu unterstützen.
Das ist nicht zutreffend.
Ich kenn durch langes Jagen sehr viele Jäger, die ausschließlich mit Mittelkalibern auf Schalenwild jagen !
Genauso wie mein Vater, Großvater und Urgroßvater (gut, beim dem gabs sicher noch keine .223).
Wer .308 für Rehwild als Overkill und moderne Marotte von Neulingen bezeichnet, hat leider wenig Überblick.
Zumindest mal alle, die in Misch- oder Waldrevieren jagen, haben mit den schnellen Mini-Kalibern nix am Hut. Ein harter Waldgrashalm lenkt diese Geschosse fehl, das gibts mit Geschossen ab 7 mm kaum bis nicht.
Übertriebene Ängstlichkeit, daß Wild mal nicht bum-um macht, bei tödlichem Treffer, das mags geben, aber eben auch bei denen, die noch wenig Erfahrung und mangelnde Routine haben, wie Jagd funktioniert...
Jedem Jungjäger ist zu raten, eine Büchse im vernünftigen Mittelkaliber anzuschaffen.
Das ist keine .300 WM und keine 9,3 - die brauchen die Wenigsten, vor allem nicht zu Beginn ihrer Laufbahn.