Warum eigentlich diese Tendenz zum Overkill in Deutschland ?

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Das ist nicht zutreffend.

Ich kenn durch langes Jagen sehr viele Jäger, die ausschließlich mit Mittelkalibern auf Schalenwild jagen !
Genauso wie mein Vater, Großvater und Urgroßvater (gut, beim dem gabs sicher noch keine .223).

Wer .308 für Rehwild als Overkill und moderen Marotte von Neulingen bezeichnet, hat leider wenig Überblick.

Zumindest mal alle, die in Misch- oder Waldrevieren jagen, haben mit den schnellen Mini-Kalibern nix am Hut. Ein harter Waldgrashalm lenkt diese Geschosse fehl, das gibt mit Geschossen ab 7 mm kaum bis nicht.

Ängstlichkeit, daß Wild mal nicht bum-um macht, bei tödlichem Treffer, das mags geben, aber eben auch bei denen, die noch wenig Erfahrung und mangelnde Routine haben, wie Jagd funktioniert...
Sieht man ja auch an der bleifrei Diskussion. Geht ein Stück mal 50 Meter, taugt das nichts.
 

ElCaracho

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Das ist nicht zutreffend.

Ich kenn durch langes Jagen sehr viele Jäger, die ausschließlich mit Mittelkalibern auf Schalenwild jagen !
Genauso wie mein Vater, Großvater und Urgroßvater (gut, beim dem gabs sicher noch keine .223).

Wer .308 für Rehwild als Overkill und moderen Marotte von Neulingen bezeichnet, hat leider wenig Überblick.

Zumindest mal alle, die in Misch- oder Waldrevieren jagen, haben mit den schnellen Mini-Kalibern nix am Hut. Ein harter Waldgrashalm lenkt diese Geschosse fehl, das gibt mit Geschossen ab 7 mm kaum bis nicht.

Ängstlichkeit, daß Wild mal nicht bum-um macht, bei tödlichem Treffer, das mags geben, aber eben auch bei denen, die noch wenig Erfahrung und mangelnde Routine haben, wie Jagd funktioniert...

Da kann ich eine witzige Anekdote beisteuern ;)

Es begab sich vor etwa 5 Jahren in einem vielleicht 15km entfernten Revier, dass zum ersten Mal die Sauen auftauchten, eine Erntejagd wurde anberaumt, an einem ca. 10 ha Schlag.

Die Pächterfamilie hat das Revier 50+ Jahre. Im ganzen Haushalt war zum Zweck der Sauenbejagung ein Drilling mit einem 7x57R Kugellauf vorhanden, es mussten also um das Jahr 2019 erstmals hochwildtaugliche Kaliber angeschafft werden.
Es gab da ja keine Sauen und die vierstellige Strecke an Rehen die das Revier über die Jahrzehnte geliefert hat, wurden natürlich mit kombinierten Waffen in 5,6er Kalibern erlegt.
 
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Bisher hatte ich meine bescheidene Rehwildstrecke mit der .308 gemacht, immer hinters Blatt aber die Kammer war nur noch Pudding (ein mal ausgenommen). Da frage ich mich ob ein TSX oder TTSX aus einer .223 bei einem Schuss hinters Blatt nicht eine sehr ähnliche Wirkung hätte.
Welches Geschoss? Mit der Fox (9,7g) aus der .308 hab ich hier keine Probleme.
 
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Naja man liest ja auch überall dass bei jedem alles im Feuer liegt, man muss ja nur mal durchs Forum lesen.

Mir erging es am Anfang als Jungjäger auch so.
Mein Jagdherr erzählte mir bei ihm läuft nie ein Reh weg und auch im Forum und Jagdzeitschriften liest man oft das selbe.

Das Problem war nur dass ich nicht erfragt hatte wo bei denen der Haltepunkt liegt 😉 Wenn man alles hart aufs Blatt schießt kommt man mit der Aussage ganz gut hin. Das muss jeder selbst entscheiden ob er das will. Mein Jagdherr hatte jedes Reh auf den Träger geschossen, Aussage war da gibt es nur liegt oder gefehlt.

Ich schieß knapp hinters Blatt und dann laufen sie halt mal noch ein wenig. Verlust geht damit aber gegen 0
 
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Laß das Stück Rehwild doch ein paar Meter laufen, das juckt doch nicht.

Mein Jagdherr erzählte mir bei ihm läuft nie ein Reh weg und auch im Forum und Jagdzeitschriften liest man oft das selbe.

Nonsens. Auf der Jagd gibts nicht was es nicht gibt.

Bei Sauen noch größerer Nonsens. Selbst mit Schüssen durch beide Blätter ist bumm-um nur eine Möglichkeit.

Und zum Kaliber, ich kenne Stücke die mit der 222 hinter Blatt geschossen wurden, die sehen schlimmer aus als mit der 30/06.
 
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Nicht zu vergessen der momentane Gemütszustand - entspanne äsend oder bereits auf hab acht fertig zur Flucht. Da spielen so viele Faktoren mit rein.

Bum um bei jedem Stück halte ich für Jägerlatein.

Wobei, ich halte jetzt normale 7 mm Kaliber oder ne 308 noch nicht für Overkill sondern für Mittelkaliber, Allrounder eben mit leicht unterschiedlichen Vorzügen.
 
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Nicht zu vergessen der momentane Gemütszustand - entspanne äsend oder bereits auf hab acht fertig zur Flucht. Da spielen so viele Faktoren mit rein.

Bum um bei jedem Stück halte ich für Jägerlatein.

Wobei, ich halte jetzt normale 7 mm Kaliber oder ne 308 noch nicht für Overkill sondern für Mittelkaliber, Allrounder eben mit leicht unterschiedlichen Vorzügen.
Für mich fängt „Overkill“ beim Rehwild bei einer 30-06 an. Vor allem wenn man bis 150 m jagd.
 
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Zumindest mal alle, die in Misch- oder Waldrevieren jagen, haben mit den schnellen Mini-Kalibern nix am Hut. Ein harter Waldgrashalm lenkt diese Geschosse fehl, das gibts mit Geschossen ab 7 mm kaum bis nicht.
Das halte ich dann doch für sehr fraglich und so etwas sollte eigentlich nicht publiziert werden.

@all:
Die "Mittelkaliber" sind ganz sicher dem Umstand der mittlerweile fast flächendeckende Möglichkeit einer "Schwarzwildkonfrontation" beim Ansitz geschuldet. Das halte ich für völlig unbedenklich, auch wenn damit dann die Hauptwildart Rehwild bejagt wird. Natürlich sind diese Kaliber nur für Rehwild overkill, unter Beachtung von Distanz, Geschoss und Haltepunkt aber durchaus praktikabel und geeignet.
Eigentlich wechseln die Tendenzen wie Wellenbewegungen und werden vermutlich durch die Anbieter/Industrie auch ein wenig "gesteuert". Mit dem deutlichen Erstarken der Schwarzwildpopulationen irgendwann zum Ende der 80er Jahre wurden totgesagte Kaliber wie 8x57 IS wieder up to date und auch 9,3x62 oder .300 WinMag erfuhren eine (neue) Ära. Die Industrie sprang auf und medial wurde alles entsprechend begleitet.
Heute fliegt einem, ob man es will oder nicht medial die 6,5 CM "um die Ohren". Aus meiner Sicht ein Versuch etwas Neues an den Mann/die Frau zu bringen ohne tatsächliche Vorteile für den geneigten Freizeitjäger mit mehr oder weniger durchschnittlicher Strecke auf durchschnittlichen Entfernungen. Der Hype wurde aber ausgelöst und am Ende wird sie gleich als Drückjagdkaliber gepriesen.
Wer neue Entwicklung bei Waffen oder Munition kaufen möchte soll es bitte tun. Hört aber bitte auf uns Glauben zu machen ohne diese Neuentwicklung gehe künftig gar nichts mehr.

wipi
 
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Hört aber bitte auf uns Glauben zu machen ohne diese Neuentwicklung gehe künftig gar nichts mehr.
Das stimmt ja auch nicht. Wenn das Wild vor 50 Jahren mit der 6,5x57, 7x57 oder 8x57 sauber umfiel wir es heute auch tun. Es sind halt neue Alternativen und wer vor einer Neuanschaffung steht kann sich da sicher gut an den Alternativen bedienen. Schlechter sind die „alten“ Patronen deshalb sicher nicht.
 
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Das ist nicht zutreffend.

Übertriebene Ängstlichkeit, daß Wild mal nicht bum-um macht, bei tödlichem Treffer, das mags geben, aber eben auch bei denen, die noch wenig Erfahrung und mangelnde Routine haben, wie Jagd funktioniert...

Jedem Jungjäger ist zu raten, eine Büchse im vernünftigen Mittelkaliber anzuschaffen.
Das ist keine .300 WM und keine 9,3 - die brauchen die Wenigsten, vor allem nicht zu Beginn ihrer Laufbahn.
Das ist doch genau was ich geschrieben habe. Ich habe mich ja explizit auf Jungjäger, bzw. junge und oder unerfahrene Jäger bezogen womit ich mir diesen "Trend" erklären könnte. Dazu schrieb ich auch, dass es keine Daten oder Fakten von mir gibt. Lediglich eine Meinung aufgrund der Erfahrungen die ich selber und um mich herum machen konnte.

Wer .308 für Rehwild als Overkill und moderne Marotte von Neulingen bezeichnet, hat leider wenig Überblick.
Habe ich keineswegs, habe doch selber eine und bin damit Zufrieden. Auf ein Kitz geht es schon an die Grenze (meiner Meinung nach).
Ich bin selber noch am Beginn meines (hoffentlich langem) Jägerleben. Daher stellt sich bei mir eben die Frage ob eine .223 als reine Rehwildpatrone nicht taugt. Erfahrung habe ich leider damit noch keine, aber auf Papier scheint es eine gute Wahl zu sein.

Zumindest mal alle, die in Misch- oder Waldrevieren jagen, haben mit den schnellen Mini-Kalibern nix am Hut. Ein harter Waldgrashalm lenkt diese Geschosse fehl, das gibts mit Geschossen ab 7 mm kaum bis nicht.
Das ist aber absolut unzutreffend. Als jemand der schon wirklich viel unter solchen Bedingungen geschossen (nicht gejagt) hat, kann ich dir versichern, dass auch eine sehr leichte 55gr .223 sehr viel unanfälliger ist was Brombeerbusch, Grashalme, Schilf und auch kleine Stöckchen angeht als man glaubt.
 
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Welches Geschoss? Mit der Fox (9,7g) aus der .308 hab ich hier keine Probleme.
Ich habe mir mal das Barnes TSX bestellt in 62gr. Das sollte bei einem Kammertreffer genau so "aufmischend" wirken wie das TTSX in .308. Motor Tot, Reh fällt um.

Aber wie gesagt, noch keine Handfester Erfahrung zwecks Jagdpause. Es ging mir ja um die .223. Die .308 ist ein Ideales Mittelkaliber und passt eigentlich für jegliches Wild in unseren Feldern und Wäldern.
Habe keinen Wunsch nach "mehr".
 
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Als jemand der schon wirklich viel unter solchen Bedingungen geschossen (nicht gejagt) hat, kann ich dir versichern, dass auch eine sehr leichte 55gr .223 sehr viel unanfälliger ist was Brombeerbusch, Grashalme, Schilf und auch kleine Stöckchen angeht als man glaubt.
Du widersprichst Dir selbst und nichtjagdliche Erfahrungen mit dem Kleinkaliber sind nicht relevant.
 

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