Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Meine Hobby-Förster-haften Fragen:

1, Ich mag Zedernholz sehr. Welche Zederart lohnt sich auf die kalkigen Böden im Oberpfälzer Jura gepflanzt zu werden? Eher Südseite, leichte Hanglage, Feuchtigkeit ist im Boden da weit unten im Hang, nächste Quelle 70m weg.

2, Ab welcher Baumhöhe kann man den Gatterzaun weglassen? Reh/Hase/Schwarzwild sind im Revier vorhanden, kein weiteres Hochwild. Bäume sind Douglasie, Küstentanne, Lärche. Sieht aktuell aus wie eine Kolonie zu großer Weihnachtsbäume... :LOL:

Danke euch! :)
 
G

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Meine Hobby-Förster-haften Fragen:

1, Ich mag Zedernholz sehr. Welche Zederart lohnt sich auf die kalkigen Böden im Oberpfälzer Jura gepflanzt zu werden? Eher Südseite, leichte Hanglage, Feuchtigkeit ist im Boden da weit unten im Hang, nächste Quelle 70m weg.

2, Ab welcher Baumhöhe kann man den Gatterzaun weglassen? Reh/Hase/Schwarzwild sind im Revier vorhanden, kein weiteres Hochwild. Bäume sind Douglasie, Küstentanne, Lärche. Sieht aktuell aus wie eine Kolonie zu großer Weihnachtsbäume... :LOL:

Danke euch! :)

Ad 1) Libanon
Ad 2) Meinst Du wann man den Zaun wieder abbauen kann oder wie hoch die zu pflanzenden Bäume sein müssen, dass man keinen Zaun braucht?
 

z/7

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Die Zedern sind Baumarten der Kategorie 2, „Eingeschränkte Anbauempfehlung, insbesondere in Form von Praxisanbauversuchen“. Damit förderfähig.
Die Atlaszeder hat eine etwas höhere Temperaturtoleranz als die Libanonzeder. In Europa wächst sie in Frankreich z. B.
Kategorie 2:
Bei den Baumarten dieser Kategorie gibt es bereits erste Erfahrungen. Die Anbaufähigkeit der Baumart, insbesondere ihre Eignung im künftigen Klima, ist nach aktuellem Wissensstand gegeben. Forstliche Anbauerfahrungen liegen allerdings in Mitteleuropa nicht in ausreichendem Umfang vor. Risiken, welchen Testanbauten durch Waldbesitzer entgegenstehen, sind bislang nicht bekannt. Die Saatgutversorgung kann im Wesentlichen gewährleistet werden. Geeignete Herkünfte sind derzeit nur aufgrund von Herkunftsversuchen, Versuchsanbauten und ausgewählten Beständen im natürlichen Verbreitungsgebiet ableitbar. Weitere Herkunftsversuche unter den verschiedensten Standortsverhältnissen (Klima, Boden, Ökosystem) sind daher zwingend erforderlich. Baumarten der Kategorie 2 können insbesondere für Praxisanbauversuche (PAV) verwendet werden. Allerdings sollten hierfür vorrangig vom AWG vorgeschlagene Herkünfte verwendet werden. Der innovative Ansatz des PAV ermöglicht, diese Baumarten systematisch in die reguläre Waldbewirtschaftung zu integrieren. Die Anlage eines PAV und dessen Behandlung werden nach einheitlichen Mindeststandards durchgeführt, um ggf. eine spätere wissenschaftliche Auswertung zu ermöglichen. PAV können in allen Waldbesitzarten angelegt werden. Im Privat- und Körperschaftswald sind sie grundsätzlich förderfähig. Die Baumarten der Kategorie 2 lauten:

Atlaszeder (Cedrus atlantica)
Baumhasel (Türkei) (Corylus colurna)
Libanonzeder (Cedrus libani)
Türkische Tanne (Abies bornmuelleriana)
 

z/7

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Ad 1) Libanon
Ad 2) Meinst Du wann man den Zaun wieder abbauen kann oder wie hoch die zu pflanzenden Bäume sein müssen, dass man keinen Zaun braucht?

1. Danke! Weiß jemand Wo ist Atlas– beziehungsweise Libanon–Zedern zu kaufen gibt? Würde vielleicht beide ausprobieren. Libanon ist wahrscheinlich Trockenheitstoleranter? Brauchen die tiefgründige Böden?

2. War wirklich missverständlich! Ich meine wann man den bei Pflanzung etablierten Zaun wieder abbauen kann.
 
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Vllt deshalb


Müßte man den konkreten Standort kennen.

Upps. Hyps war schneller. o_O

https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/waldbau/kurzportrait-libanonzeder

Quasi das Gegenstück der Atlaszeder für kalkreiche Böden. Kommt besser mit langen kalten Wintern zurecht.

Danke für den Link! Beschreibt das schon super!
Hat jemand zufällig praktische Erfahrung mir der Libanonzeder? Wisst ihr von Baumschulen in Bayern oder mit Versandt, die sie anbieten?
 
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Das Material für Zedern, die nicht für Gärten gezüchtet wurden und dann möglicherweise schlechte Stammformen haben und kurz bleiben, ist derzeit noch recht eng. Die Atlaszedern gibt es aus Frankreich, die hatten zu Kolonialzeiten welche importiert und auch schon ein paar Herkünfte herausgefiltert.
Mit der Libanonzeder experimentieren die Bayern, irgendein Großprivater im Fränkischen, ich habe den Namen vergessen, macht das zusammen mit der LWF im größeren Stil. Kam mal was im Deutschlandfunk dazu. Ich habe im letzten Sommer die LWF angeschrieben und keine Antwort erhalten. Scheint ein unfreundlicher Laden zu sein.

Zu 2: wenn der Terminaltrieb und einzwei Jahrestriebe sicher aus dem Äser sind, mögliche Schneelage einbeziehen!
Fegeschäden im Blick behalten, bei einzeln eingemischten Douglasien, z.B. 10 x10m, kann es sein, dass die binnen weniger Jahre zerstört sind, ggf. Fegeschutz anbringen oder im Januar und im frühen Frühjahr Böcke im Bast erlegen.
 
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Ja, mit Bastböcken macht man sich bei den Jägern auch so richtig Freunde.

Aber manch Einer kommt nur zum Unsinn reden und Streit suchen zum Stammtisch. Auch, weil er sonst ja eh nichts drauf hat ...
 
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Ja, mit Bastböcken macht man sich bei den Jägern auch so richtig Freunde.

Aber manch Einer kommt nur zum Unsinn reden und Streit suchen zum Stammtisch. Auch, weil er sonst ja eh nichts drauf hat ...

Das ist kein Faden zur Freundschaftsanfrage oder zur Streitsuche sondern eine rein sachliche Diskussion. Es gibt sicher Jäger, die es vorziehen, Fegeschutz zu bauen oder zu zahlen, andere haben das Jagdzimmer schon vollgehängt und brauchen keine weiteren Trophäen. Wieder anderen sind sie gleichgültig und sie werden nicht abgesägt. Das soll doch jeder halten, wie er mag.
 
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zu 1. Was haltet ihr von denen hier:
https://www.pflanzmich.de/produkt/24420/libanon-zeder.html
https://www.pflanzmich.de/produkt/24350/atlaszeder.html

Zu 2. wie dick muss der Stamm sein, damit er zum Fegen nicht mehr taugt? Tiefe Äste schützen wahrscheinlich auch? Die Bastbockgeschichte ist keine Option hier. ;)
Zu 1: das sieht mir mehr nach Gartenbaum aus. Wurzelnackte Pflanzen, die vielleicht sogar mit DHL verschickt werden, haben es schwer. Wenn Du die direkt bei der Pflanzschule abholen könntest und in feuchtem Sägemehl direkt zum Pflanzort bringen könntest, wäre das besser. Die Containerpflanzen sind sehr teuer, finde ich.
Zu 2: bei 7 cm sollte der Baum sicher sein, jedenfalls hier. Vielleicht gibt es da auch regionale Unterschiede?
 
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