Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

z/7

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bei 7 cm sollte der Baum sicher sein, jedenfalls hier.
Ich würd sagen, sobald die Borke anfängt zu reißen, und das kann lang dauern. Lieblingsfegebäume werden oft noch darüber hinaus bearbeitet. Kleinere Schäden werden aber gut überwallt, und ab Armstärke wird es schwer, den Baum totzufegen.
 
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Zu 1: das sieht mir mehr nach Gartenbaum aus. Wurzelnackte Pflanzen, die vielleicht sogar mit DHL verschickt werden, haben es schwer. Wenn Du die direkt bei der Pflanzschule abholen könntest und in feuchtem Sägemehl direkt zum Pflanzort bringen könntest, wäre das besser. Die Containerpflanzen sind sehr teuer, finde ich.
Zu 2: bei 7 cm sollte der Baum sicher sein, jedenfalls hier. Vielleicht gibt es da auch regionale Unterschiede?

Danke dir!
Bei den Böcken, die wir hier haben, geh ich lieber auf 10cm...! (y):devilish: :evil::cool::ROFLMAO:
 
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Neues Thema: Elsbeere

Einer "meiner" Waldeigentümer möchte Elsbeeren pflanzen.

In unserem nadelholzdominierten Gebiet habe ich keinerlei Erfahrung damit.

Aus dem Bauch heraus hätte ich sie gemeinsam mit Stieleiche-Hainbuche oder mit Rotbuche gepflanzt. Nach kurzer Recherche habe ich aber Bedenken ob das auf den örtlichen Gegebenheiten sinn macht.

Wir haben keinerlei Kalk und 7°C Jahresmittel bei 700mm Jahresniederschlag. Das ganze liegt 500m üM.
Auf den dichten Pseudogleyen bzw Podsolen wird das sicher nichts werden.

Wenn dann nur auf den wenigen vorhandenen Silikat-Braunerden.

Hat einer von Euch Erfahrungen mit Elsbeeren auf Silikat?
 
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Wenn es tatsächlich im Mittel so kühl ist, dann würde ich die Elsbeere dort nicht sehen. Er kann sich ja mal 5 Stck. holen, in eine Wuchshülle packen und schauen, was geschieht. Ich kenne stärkere Exemplare aus Regionen mit Weinbauklima oder einem Grad darunter, aber nicht mit 3 Grad weniger. Ob sie ggf. Spätfrostempfindlich ist, habe ich gerade nicht präsent, falls ja, keinesfalls in Mulden reinstellen.
 
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Welche Baumarten und Sortimente mal gefragt sind, wenn der Enkelwald mal Rendite abwirft (falls überhaupt), wissen wir alle nicht. Vielleicht brauchen wir nur noch Hackschnitzel weil das Nadelnutzholz anderswo produziert wird. Die lachen uns dann aus wegen unserer heutigen Politik. Ich hör immer nur Elsbeere. Man sollte aber die Nadelbaumarten nicht vergessen. Wir brauchen sie vermutlich auch weiterhin.
Bei den ganzen Diskussionen sehe ich immer einen starken Hang zum Laub(Brenn?)Holz.
Auch wenn es manchen die Zehennägel aufrollt: Wir werden nicht drum herum kommen gerade auch so Arten wie die Zedern in den Blick zu nehmen.
Ich wiederhole mich: Die Douglasienbestände aller AK einschl Naturverj. im Karlsbader Kurwald. Einfach sehenswert.
 
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Nadelholz war immer der Brot- und Butterbaum und nicht alle wollen Möbelholz. Bauholz wird auch irgendwann wieder nachgefragt. Fichte macht , leider, im Wald keinen Sinn mehr. Im Feld pflanze ich sie nach wie vor, wächst schnell und Fasanen mögen die angelegten Remisen.
 
M

Mannlicher764

Guest
Moin,
ich sehe in der Mischung, vor allem mit Laubholz, nicht das große Problem mit dem Nadelholz. Da viel KVH hergestellt und zunehmend gebraucht wird, ist das mit den Qualitäten auch dehnbarer. Bei uns im Norden wir die Buche eigentlich nur Brennholz oder Kurzlänge, d.h. wenn ich nur auf Laubholz setze, setze ich auf Brennholz und das wird ja teilweise auch schon nicht mehr gewollt. Natürlich können wir die Hackschnitzel in das nördliche Nachbarland exportieren und uns von denen dann das Nadelholz für die Sägewerke mit zurückbringen lassen. Das ist dann aber so ähnlich wie Buchenexport nach Asien, weil große Teile der Konsumenten nur "Geiz ist Geil" und "Gier frißt Hirn" kennt. Regen sich über die großen Transportentfernungen auf, sind aber nicht bereit für vor Ort produziertes Gut das entsprechende Geld zu bezahlen.
Genauso wird es mit dem Nadelholz kommen! Wir werden irgendwann Importweltmeister beim Nadelholz: Hauptsache unser Wald ist schön!
 
M

Mannlicher764

Guest
Letztens kam auf Phoenix ein ganzer Abend lang Reportagen über den Wald. Ich habe da zu spät reingeschaltet, weil ich zu lange unterwegs war und habe vergessen es zu posten. Da waren sehr gute Beiträge dabei. Es ging um die natürliche Verjüngung durch Brand in den Wälder der USA, es ging da um den Kohlenstoffspeicher Taiga. Einige dieser Beiträge sind wohl noch in der Mediathek zu finden.
Es ist schon spannend, wenn man jahrelang im Holzhandel tätig war und diverse Handelswege kennt, sowie Arten und Weisen wie Holz in unsere Haushalte kommt.
Ein großer, deutschlandweit vertretener Möbelriese (nicht der Schwede) ist zum sechsten Mal wegen Falschdeklaration (tlw wohl illegales Holz) verurteilt worden, aber der Kunde kauft dort weiterhin, weil es billig ist.
Im Baumarkt werden zusammengeleimte 6cm starke Eichentischplatten mit Baumkante zu einem Kurs von 200€-399€ angeboten. Die kommen aus den östlichen Nachbarstaaten (Ukraine).
In mindestens 60% aller Holzkohlesäcke ist ein Anteil Tropenholz enthalten, etliche andere sind aus illegalem Einschlag.
Die OSB- Platten haben als Deckschicht immer unverblaute Kiefer, obwohl innen ALLES mögliche an Holz verarbeitet ist. Das hat nur eine optische Funktion.
Wer sich mal die die FSC Standards für Holz und Wälder durchgelesen hat, weiß auch das hier nur ..... wird. Papier ist geduldig und Hauptsache das richtige Klientel ist besänftigt.

Das Problem in Deutschland und vielen Teilen Europas und der reichen restlichen Welt ist die Sättigung und die "scheißegaleinstellung". Ein Land wie Deutschland, die "Erfinder des Nachhaltigkeitsprinzip", ist in der Spitzengruppe bei den Holzvorräte in der EU, sollte in der Lage sein einen Großteil seines Holzbedarfes selbst zu decken und zwar auch zukünftig.
Es ist toll das wir so vielfältige Wälder haben, es ist schön das sich seltene Tiere ansiedeln und in Bereichen auch halten, aber langsam kommt es mir unser Land als ein Freizeit- und Naturland vor. Da schließt sich jetzt auch meine Aussage zum "modernen Kolonialismus": Hauptsache der Wald vor den Toren unserer immer unselbstständiger und unmündiger werdender Gesellschaft ist schön grün, gesund und mit vielen Tieren ausgestattet. Man kennt nichts mehr davon, aber dafür gibt es ja "Ranger", die einem das erklären können und man bekommt noch schnell einen Sack Grillkohle für 1,99€ um seine Steaks für 5,99€/kg, sowie seine Schnitzel 2,99€/kg zu grillen, als Essen für das Richtfest eines Dachstuhles aus Taigafichte und einer sibirischen Lärchendeckelschalung. Der Fußboden wird, da man da ja günstig rangekommen ist, mit rumänischer Eiche gemacht und die Möbel kommen vom großen Schweden aus nicht nachvollziehbarer zertifiziertem Nadelholz.
Meiner bescheidenen Meinung nach sollten wir unsere Naturschutzstandards und Nationalparke etwas zurücknehmen und mit unseren "Waldgärten" mehr wirtschaften, um die großen, wirklich wichtigen Wälder wie Taiga und Amazonas Urwald zu schonen und zu schützen.
Auch das ist ein Beitrag zum Klimaschutz!
 

z/7

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Kleinklima beachten. Wärmebegünstigte Standorte wie Südhänge erlauben durchaus jetzt schon den Anbau von Arten mit Zukunft. Elsbeere braucht dann vor allem Licht. Als Baumart 2. Ordnung ist sie auch nicht konkurrenzkräftig genug gegenüber etwa Eiche oder Ahorn. Solange die Nährstoffsituation paßt sicher auch ohne freien Kalk im Oberboden möglich.
 

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