stumme Hunde besser zur Nachsuche?

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anonym

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@solo, Du könntest uns deine Einschätzung auch einfach schildern.
 
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Ist der Hund, der auf der Fährte ohne Laut jagt, automatisch stumm? Wenn er auf der Fährte jagt, sieht er das Stück nicht, wenn er dann so dicht aufgeschlossen hat,dass er das Stück sieht, bleibt er dann stumm oder wird er dann laut? Hier liegt nämlich der grosse Unterschied! Nach dem, was ich von Hern Mades gelesen habe, glaube ich kaum, dass ihm diese Tatsache klar ist!
 

z/7

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boarhuntingdogs schrieb:
Du meinst Du willst aus dem nur sichtlauten Hund im Vergleich zum fährtenlauten Hund auf den stummen Hund extrapolieren?? :12:

Genau das :mrgreen:

Der Hund wird ja per definitionem erst Laut, wenn er das Wild sieht. Das beruht ziemlich sicher auf Gegenseitigkeit. Wenn er bis zu diesem Zeitpunkt stumm war, ist das also erstmal einem komplett stummen Hund gleichzusetzen. Der Hund ist nur laut, solange er das Wild sieht, und verstummt bei Abreissen des Blickkontakts. Beruht wiederum in der Regel auf Gegenseitigkeit. Das Wild weiß erneut nicht, wo der Hund gerade steckt.
 

z/7

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Schweissspur schrieb:
z/7 schrieb:
Das nähere Herankommen eines stummen Hundes an das Stück kann doch nur dann eine Rolle für die Beendigung der Hatz spielen, wenn das Stück damit schneller vom Hund gefangen werden kann.

Wild, das sich stellt, wird sich erst stellen, wenn es dazu bereit ist. Bis dahin wird es eben wieder die Läufe in die Hand nehmen, sobald es den Hund bemerkt. Ob es sich eher stellt, weil der Hund öfter recht nah herangekommen ist, ist dann die eigentliche Frage.

Oder, mal wildartbezogen formuliert: stumme Hetze beim Rehwild wird sicher zu kürzeren Hetzen führen, bei Rotwild und Schwarzwild nur bei Jungtieren bis zu einer Größe, die der Hund noch halten kann. Größeres Wild entscheidet selbst.

Ein sichtlauter Schweißhund dürfte zur Überprüfung dieser These durchaus genügen :31:


Bei Hunden, die auf der Fährte stumm sind,ist die Hetze in beiden Mittelwerten kürzer (485m), als bei Hunden, die auf der Fährte laut sind (667m) und dies obwohl die stummen Hunde einen höheren Anteil (43%) von laufverletztem Wild hetzen mußten, bei denen davon ausgegangen werden kann,dass diese größere Anforderungen an den hund stellen und somit längere Hetzen zur Folge hätten<<

aus "der Jagdgebrauchshund 1/2013 S. 9 " Riemenarbeit und Hetze von Simon Mades aus seiner Bachelorarbeit über Verhalten von verletztem Schalenwild
Steht doch schon hier... :26:

defakto...Sichtlaut genügt, was man ja auch letztlich aus der Anforderung zur Zulassung zu Schweißprüfungen erkennen kann.

Der Kandidat hat 100 Punkte :27:
 
A

anonym

Guest
FSK 300 schrieb:
Ist der Hund, der auf der Fährte ohne Laut jagt, automatisch stumm? Wenn er auf der Fährte jagt, sieht er das Stück nicht, wenn er dann so dicht aufgeschlossen hat,dass er das Stück sieht, bleibt er dann stumm oder wird er dann laut? Hier liegt nämlich der grosse Unterschied! Nach dem, was ich von Hern Mades gelesen habe, glaube ich kaum, dass ihm diese Tatsache klar ist!


Der Hund, der stumm bis auf Sicht an das Wild kommt, ist also schon mal näher am Wild, bleibt die Sichthetze mgl. hat er bessere Chancen das Wild zu bekommen als ein Hund, der auf der Fährte erstens langsamer ist und zweitens dem Wild sein Kommen ankündigt.

Natürlich gibt es Hunde, die wenn überhaupt Standlaut sind, also auch nicht laut werden bei Sicht.
 
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anonym

Guest
silo schrieb:
boarhuntingdogs schrieb:
Wenn jetzt aber eine laute Jagd die Hetzjagd verhindert, was bitte bedeutet dies für die Nachsuche mit lauten Hunden? idea:

In Bezug auf TschG§3 garnichts.
Dort wird nur die Zulässigkeit der Hetze geregelt,
aber nicht die vermeintlich bessere Eignung stummer Hunde hierfür.
Der Gesetzgeber verweist dort auf die Grundsätze der weidgerechten Jagdausübung, geht nirgends auf Details ein.
Der Student wird da mit seiner BAchelorarbeit auch kein Fass aufmachen, da kannst du Gift drauf nehmen.
Viel wahrscheinlicher ist, dass der Einsatz von Hundemeuten ins Visier der Tierschützer gerät, denn da unterstellen diese ja bereits dass damit das zielgereichtete Fangen oder Zustandehetzen von gesundem Wild provoziert wird.

Unterstellen kann ich alles, letztlich bleibt es eben genau das, eben eine Unterstellung!

Wenn Stöberhunde Wild verfolgen über Kilometer und dieses sogar in die Jagd zurückbringen, ich nenne das gerne eine "Schalenwildbrackade", dann ist das nur deshalb keine Hetze, weil die laute Jagd per defintionem eine Hetze ausschließt. Das sagt aber auch etwas über das Potential der Länge der Hetze aus bei lautjagenden Hunden. Das Wild wird bei nicht bremsenden Verletzungen eben schwerer oder gar nicht erreicht.

Hatte es gerade aussführlich dargestellt ist aber alles abgestürtzt.
 
2

2470

Guest
BHD: Warum schließt laute Jagd eine Hetzte aus? Begrifflich ist das nicht der Fall. Hetzen bedeutet scharf verfolgen, vor sich herjagen. Ob Laut oder nicht, spielt keine Rolle. Jagd der DD den gestochenen Hasen stumm, soll er hetzten? Jagd er sicht- oder spurlaut, nicht?

Auflösen kann man das nur über die Bewertung der lauten Jagd als zulässig im Rahmen waidgerechter Jagdausübung.

Ich würde in diesem Wespennest nicht herumstochern wollen. Nur weil es bei "Waldschutzjagden" nicht ohne laut jagende Hunde geht, wird das Thema nicht aufgegriffen. Die Hasenspur steht dagegen schon unter Beschuss.

doc
 
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anonym

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Dr.Matthias schrieb:
BHD: Warum schließt laute Jagd eine Hetzte aus? Begrifflich ist das nicht der Fall. Hetzen bedeutet scharf verfolgen, vor sich herjagen. Ob Laut oder nicht, spielt keine Rolle. Jagd der DD den gestochenen Hasen stumm, soll er hetzten? Jagd er sicht- oder spurlaut, nicht?

Auflösen kann man das nur über die Bewertung der lauten Jagd als zulässig im Rahmen waidgerechter Jagdausübung.

Ich würde in diesem Wespennest nicht herumstochern wollen. Nur weil es bei "Waldschutzjagden" nicht ohne laut jagende Hunde geht, wird das Thema nicht aufgegriffen. Die Hasenspur steht dagegen schon unter Beschuss.

doc

Es ist per definitionem der Fall, aber ...

Ja Du hast mich gut verstanden. Es ist ein einziger verlogener Müll. Das Wedeln mit dem Hetzjagdverbot eine Riesendummheit zudem ahistorisch. Und der wunderliche Professor eine Kastarophe, und silo muss hier vollkommen zusammenhangslos auch noch die "Meute"jagd, wobei der Wunderliche ja sogar in den Begrifflichkeiten schiltert, anführen.

Und um das Ding voll zu machen: Hasenspur, Baujagd, Stöbern, Beizjagd.
 
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In dem Thread geht es weder um laut jagende Hunde, lebende Ente o.ä., sondern um den Laut bei der Nachsuche.
 
A

anonym

Guest
Oh solo :13: hast Du jetzt wirklich alles gelesen? :14: :19:
 
A

anonym

Guest
z/7 schrieb:
[quote="Dr.Matthias":1qj8atha]Nicht zuvergessen die lebende Ente...

Doc

:32: Auch hier haben wir es notabene mit einer Nachsuche zu tun![/quote:1qj8atha]

Bist Du so aus der Zeit :14:
 
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boarhuntingdogs schrieb:
@solo, Du könntest uns deine Einschätzung auch einfach schildern.
Gut.
Die arbeit basiert auf sehr wenigen Nachsuchen um daraus eine Statistik aufzubauen. Zudem stehen Dinge darin, die haarstreubend sind, bzw. durch die geringe Anzahl total verzerrt wird.
Beispiele:
Es werden unter der Rubrik "Krell- und Äserschüsse" beim Rehwild ganze 2 Nachsuchen herangezogen, welche ergeben, daß die durchscnittliche Riemenarbeit bei derartigen Schüssen 216 m beträgt. Gleichzeitig werden unter der Rubrik "Waidwundschüsse" beim Rehwild 12 Arbeiten ausgewertet, deren Riemenarbeiten durchschnittlich 462! m weit waren von denen auch noch 5 (also fast die Hälfte) eine Hetze von durchschnittlich 280 m ergaben.

Bei den "Gebräch- und Krellschüssen" beim Schwarzwild wurden 10 Riemenarbeiten ausgewertet, aber 20 Hetzen. Wie geht das? Übrigens wird als durchschnittliche Länge der Hatz bei derartigen Schüssen vom Autor 453! m angegeben. Ich brauche dringend neue Hunde.


Eine Auswertung von Nachsuchen mit dem Ziel statistisch gesicherter Werte oder Regeln daraus abzuleiten ist eigentlich nicht möglich. Spielen doch zu viele Faktoren entscheidende Rollen. Geländebedingungen, Wetter z.B. . Hinzu kommen die Hunde. Der eine hetzt scharf und bringt das Wild schnell durch Fassversuche zu Stande, andere Hunde "hüten" das Wild wegen geringerer Schärfe kilometerweit vor sich her.
 

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