David7x64 schrieb:
@sheepshooter
kannst du denn bitte mal erklären warum ein guter Stecher z.b. der an meiner Krico 700 langsamer sein soll? Das ein 98er allein durch die Massen langsamer auslöst ist klar!
ich verweise nochmal auf mein
Video von gestern...
Wenn man eine Waffe mit einem solchen deutschen Stecher (selber wie aus der Jagdausbildung) hat, dann löst das Schloss aus, wenn man mit dem Abzug, also dem Abzugsblatt gegen die "Wippe" - die Abzugsgabel - der Fangrast - auch Nase genannt - drückt, bis die Rast nicht mehr hält und das Schloss auslöst.
In der Schiessausbildung lernt man (oder sollte es lernen), dass man ins Ziel geht und solange man im Ziel ist den Abzug kontinuierlich durchzieht. Kommt man vom Ziel ab stoppt man die Abzugsbewegung, nimmt das Ziel neu auf und zieht dann weiter am Abzug, bis der Schuss bricht... so lernte man es schon vor dem Stecher... so lernt man es an den schweren, langen Abzügen an heutigen Militärwaffen.
Dadurch soll sicher gestellt werden, das man im Ziel ist wenn das Schluss auslöst.
Man hat also solange Kontrolle über die Schussauslösung bis zum letzten Abzugsweg und kann den Schuss immer noch abbrechen.
Soweit so gut hoffe ich.
Jetzt kommt der Stecher.
Der Stecher wird gespannt und wird durch den Abzug selber frei gesetzt.
Die Konstruktion ist so gedacht, dass der Weg des Abzugs dafür sehr kurz ist und weniger Kraft braucht, als es benötigt die Wippe/Fangraste am System zu bewegen.
Sobald der Abzug den Stecher auslöst muss dieser sich erstmal in Bewegung setzen -Trägheit und Beschleunigung...
Dann schlägt das Stecherblatt gegen die Wippe und drückt diese mit seiner Massenträgheit nach oben... das dauert, denn auch die Wippe muss erstmal in Bewegung versetzt werden... Trägheit und starkes Kriechen, Beschleunigung...
Wenn dann durch diesen Stoß die Wippe derart bewegt wurde, dass das Schloss auslöst, ist man an dem Punkt, wo man mit dem Abzug alleine kontrolliert hinkommt und den Schuss ohne Zeitverzögerung direkt brechen lassen kann...
Nochmal in Kürze:
der Stecher muss erst zwei Teile in Bewegung setzen bevor er überhaupt an den Punkt kommt wo der Abzug alleine erst anfängt... das kostet Zeit... sehr viel Zeit... und es läßt sich nicht aufhalten, wie es beim Abzug noch bis zum letzten Moment möglich ist...
Deswegen ist es unmöglich, dass ein Stecher (vom Finger bis zur Zündung schneller ist als der Abzug)...
Der einzige Fall bei dem der Stecher genauso schnell ist wie der Abzug alleine ist, wenn man den deutschen Stecher alleine nach vorne drückt... dann funktioniert er wie der Abzug... nur das ist nicht Sinn der Sache...
Deswegen die Feststellung, dass der Stecher Kraft gegen Zeit tauscht... und Zeit heißt verwackeln...
Und da hier mindestens eine Erschütterung mehr (beim Abzug alleine gibt es keine) vor der Schlossauslösung stattfindet - der Schlag des Stechers gegen die Wippe... - hat man kurz vor dem Schuss schon die Waffe wieder in Bewegung 'gestoßen' und ist schon deswegen vom Ziel runter...
Klar ist das alles relativ... die Bewegung in der Zeit bis zur Auslösung und durch die Erschütterungen vor dem Schuss können durch einen stabilen Anschlag und durch ein nahes und großes Ziel verhältnismäßig vernachlässigbar klein werden...
Sie sind jedoch da und lassen sich nicht wegdiskutieren...