Stecher

steve

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So, und jetzt lassen wir mal die persönlichen Anfeindungen wieder sein, gehen mal an die frische Luft und atmen tief durch. So würdet ihr Euch das nie an den Kopf werfen, wenn ihr Euch im Alltag begegnen würdet!

Also, jeder hat Recht und alle besitzen die tollsten Waffen und haben die meiste Ahnung, können wir uns darauf verständigen? :mrgreen:
 
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@sheepshooter

kannst du denn bitte mal erklären warum ein guter Stecher z.b. der an meiner Krico 700 langsamer sein soll? Das ein 98er allein durch die Massen langsamer auslöst ist klar!
 
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Wie schnell die "Schlosszeit" eines Systems ist, lässt sich nur aufwändig messen.
Fest steht, je mehr Zwischenstufen vorhanden sind umso größer ist die Verzögerung.
Es ist auch zu beachten, wie groß der Aufprall der Schlagbolzenmasse ist, der ja die Waffe kurz vor der Schussentwicklung "durchschüttelt"
Aber selbst mit schweren Schlagstücken lässt sich gute Präzision erreichen, wenn man Konstruktionen wie Mannlicher-Schönauer, 98er, Carl-Gustav u.ä. mit modernen Systemen vergleicht.
Leichte Schlagmassen, kurze Schlagmassenwege und gute Abzüge tragen dennoch viel zur Schusspräzision bei.

Auch wenn der Krico-Stecher "schnell" ist, haften ihm dennoch alle Nachteile des (deutschen) Stechers an. 8)
 
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David7x64 schrieb:
@sheepshooter
kannst du denn bitte mal erklären warum ein guter Stecher z.b. der an meiner Krico 700 langsamer sein soll? Das ein 98er allein durch die Massen langsamer auslöst ist klar!
ich verweise nochmal auf mein Video von gestern...

Wenn man eine Waffe mit einem solchen deutschen Stecher (selber wie aus der Jagdausbildung) hat, dann löst das Schloss aus, wenn man mit dem Abzug, also dem Abzugsblatt gegen die "Wippe" - die Abzugsgabel - der Fangrast - auch Nase genannt - drückt, bis die Rast nicht mehr hält und das Schloss auslöst.
In der Schiessausbildung lernt man (oder sollte es lernen), dass man ins Ziel geht und solange man im Ziel ist den Abzug kontinuierlich durchzieht. Kommt man vom Ziel ab stoppt man die Abzugsbewegung, nimmt das Ziel neu auf und zieht dann weiter am Abzug, bis der Schuss bricht... so lernte man es schon vor dem Stecher... so lernt man es an den schweren, langen Abzügen an heutigen Militärwaffen.
Dadurch soll sicher gestellt werden, das man im Ziel ist wenn das Schluss auslöst.
Man hat also solange Kontrolle über die Schussauslösung bis zum letzten Abzugsweg und kann den Schuss immer noch abbrechen.

Soweit so gut hoffe ich.

Jetzt kommt der Stecher.
Der Stecher wird gespannt und wird durch den Abzug selber frei gesetzt.
Die Konstruktion ist so gedacht, dass der Weg des Abzugs dafür sehr kurz ist und weniger Kraft braucht, als es benötigt die Wippe/Fangraste am System zu bewegen.
Sobald der Abzug den Stecher auslöst muss dieser sich erstmal in Bewegung setzen -Trägheit und Beschleunigung...
Dann schlägt das Stecherblatt gegen die Wippe und drückt diese mit seiner Massenträgheit nach oben... das dauert, denn auch die Wippe muss erstmal in Bewegung versetzt werden... Trägheit und starkes Kriechen, Beschleunigung...
Wenn dann durch diesen Stoß die Wippe derart bewegt wurde, dass das Schloss auslöst, ist man an dem Punkt, wo man mit dem Abzug alleine kontrolliert hinkommt und den Schuss ohne Zeitverzögerung direkt brechen lassen kann...

Nochmal in Kürze:
der Stecher muss erst zwei Teile in Bewegung setzen bevor er überhaupt an den Punkt kommt wo der Abzug alleine erst anfängt... das kostet Zeit... sehr viel Zeit... und es läßt sich nicht aufhalten, wie es beim Abzug noch bis zum letzten Moment möglich ist...

Deswegen ist es unmöglich, dass ein Stecher (vom Finger bis zur Zündung schneller ist als der Abzug)...

Der einzige Fall bei dem der Stecher genauso schnell ist wie der Abzug alleine ist, wenn man den deutschen Stecher alleine nach vorne drückt... dann funktioniert er wie der Abzug... nur das ist nicht Sinn der Sache...

Deswegen die Feststellung, dass der Stecher Kraft gegen Zeit tauscht... und Zeit heißt verwackeln...
Und da hier mindestens eine Erschütterung mehr (beim Abzug alleine gibt es keine) vor der Schlossauslösung stattfindet - der Schlag des Stechers gegen die Wippe... - hat man kurz vor dem Schuss schon die Waffe wieder in Bewegung 'gestoßen' und ist schon deswegen vom Ziel runter...

Klar ist das alles relativ... die Bewegung in der Zeit bis zur Auslösung und durch die Erschütterungen vor dem Schuss können durch einen stabilen Anschlag und durch ein nahes und großes Ziel verhältnismäßig vernachlässigbar klein werden...
Sie sind jedoch da und lassen sich nicht wegdiskutieren...
 
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David7x64 schrieb:
@sheepshooter

kannst du denn bitte mal erklären warum ein guter Stecher z.b. der an meiner Krico 700 langsamer sein soll? Das ein 98er allein durch die Massen langsamer auslöst ist klar!

darum finden in Waffen mit Stecher auch primär Patronen mit gestreckterer Flugbahn Verwendung, das kompensiert wiederum die Zündverzugszeit.
 
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@

Komiker .............
Darum war mir auch die 6.5-284 zu langsam aus der Sauer mit dem Rückstecher............. :lol:

MM.
___
 
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Stecher mag ich nich weil

1. ich lernte, mit einem Sportluftgewehr zu schießen, das hatte einen feinen Flintenabzug.
2. je mehr Technik an einem Gerät ist um so mehr kaputtgehen kann - gerade dann, wenn man es nicht braucht
3. wer eine Büchse mit (deutschem) Stecher und eine Kombinierte hat und mit beiden nicht 150%ig vertraut ist kann mitunter Stechen und Abziehen verwechseln.

Torf
 
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Malleus Maleficarum schrieb:
@

Komiker .............
Darum war mir auch die 6.5-284 zu langsam aus der Sauer mit dem Rückstecher............. :lol:

MM.
___

das mag in der Tat ein Grund dafür gewesen sein :lol:
 
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SheepShooter schrieb:
Nochmal in Kürze:
der Stecher muss erst zwei Teile in Bewegung setzen bevor er überhaupt an den Punkt kommt wo der Abzug alleine erst anfängt... das kostet Zeit... sehr viel Zeit... und es läßt sich nicht aufhalten, wie es beim Abzug noch bis zum letzten Moment möglich ist...

Deswegen ist es unmöglich, dass ein Stecher (vom Finger bis zur Zündung schneller ist als der Abzug)...

...

Deswegen die Feststellung, dass der Stecher Kraft gegen Zeit tauscht... und Zeit heißt verwackeln...
Und da hier mindestens eine Erschütterung mehr (beim Abzug alleine gibt es keine) vor der Schlossauslösung stattfindet - der Schlag des Stechers gegen die Wippe... - hat man kurz vor dem Schuss schon die Waffe wieder in Bewegung 'gestoßen' und ist schon deswegen vom Ziel runter...

Moin,

rein mechanisch hast Du Recht, aber die für die meisten Jäger relevante Zeit ist nicht die, die nach dem Freigeben der ersten Rast bis zum Knall verstreicht, sondern die, die zwischen Anlegen des Fingers ans Abzugszüngel und brechen des Schusses liegt. Je kürzer die ist, desto leichter ist es, NICHT aus dem Ziel zu wackeln. Und deshalb lieben manche Leute ihre extrem fein eingestellten Stecher, weil sie da eben keine Kräfte aufbringen müssen und sich auch "vom Schuss überraschen lassen können." Das bischen Verwackeln durch die zusätzlich zu bewegenden Massen ist nämlich immer noch deutlich weniger als der durchschnittliche Schütze beim Abziehen als Handunruhe etc. ins System bringt.

Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen:
Der Stecher erleichtert bei veralteten Abzugskonstruktionen vielen Schützen ein präzises Schiessen. Man kann das (wie die allermeisten Sportschützen) durch Abzugswechsel und Übung ersetzen.

Viele Grüße,

Joe
 
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Mohawk schrieb:
rein mechanisch hast Du Recht, aber die für die meisten Jäger relevante Zeit ist nicht die, die nach dem Freigeben der ersten Rast bis zum Knall verstreicht, sondern die, die zwischen Anlegen des Fingers ans Abzugszüngel und brechen des Schusses liegt. Je kürzer die ist, desto leichter ist es, NICHT aus dem Ziel zu wackeln. Und deshalb lieben manche Leute ihre extrem fein eingestellten Stecher, weil sie da eben keine Kräfte aufbringen müssen und sich auch "vom Schuss überraschen lassen können." Das bischen Verwackeln durch die zusätzlich zu bewegenden Massen ist nämlich immer noch deutlich weniger als der durchschnittliche Schütze beim Abziehen als Handunruhe etc. ins System bringt.
wo wir wieder, weg von der Frage nach dem Stecher, bei der nicht gestellten Frage nach dem überfordert sein der Schützen sind... scheint nun so, dass Stecherschützen wohl leicht überfordert sind... :shock: :roll: :wink:
was wieder Bastis Anmerkungen und SirHenrys Ausführungen zur Stechersicherheit erschreckend ernst erscheinen läßt, wenn der Umgang mit der Waffe schon am Abzug nicht geübt wird... :?
Auf die Eingangsfrage hat es keine Auswirkungen... den Stechern und Abzügen ist es egal, ob der Schütze unfähig ist... die ziehen ihr Ding durch... :wink:
 
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SheepShooter schrieb:
Mohawk schrieb:
rein mechanisch hast Du Recht, aber die für die meisten Jäger relevante Zeit ist nicht die, die nach dem Freigeben der ersten Rast bis zum Knall verstreicht, sondern die, die zwischen Anlegen des Fingers ans Abzugszüngel und brechen des Schusses liegt. Je kürzer die ist, desto leichter ist es, NICHT aus dem Ziel zu wackeln. Und deshalb lieben manche Leute ihre extrem fein eingestellten Stecher, weil sie da eben keine Kräfte aufbringen müssen und sich auch "vom Schuss überraschen lassen können." Das bischen Verwackeln durch die zusätzlich zu bewegenden Massen ist nämlich immer noch deutlich weniger als der durchschnittliche Schütze beim Abziehen als Handunruhe etc. ins System bringt.
wo wir wieder, weg von der Frage nach dem Stecher, bei der nicht gestellten Frage nach dem überfordert sein der Schützen sind... scheint nun so, dass Stecherschützen wohl leicht überfordert sind... :shock: :roll: :wink:
was wieder Bastis Anmerkungen und SirHenrys Ausführungen zur Stechersicherheit erschreckend ernst erscheinen läßt, wenn der Umgang mit der Waffe schon am Abzug nicht geübt wird... :?
Auf die Eingangsfrage hat es keine Auswirkungen... den Stechern und Abzügen ist es egal, ob der Schütze unfähig ist... die ziehen ihr Ding durch... :wink:

Nicht jeder Autofahrer kann und will Ralleys fahren, nicht jeder Skifahrer die Streif in Rekordzeit bewältigen, nicht jeder ...

Pauschal Stecherschützen Unfähigkeit zu unterstellen ist trotz der smilies Blödsinn. Zumal viele Leute Stecherabzüge an der einen und Direktabzüge an der anderen Waffe haben. Natürlich kann man den alten Drilling, den 98er ... mit anderen Abzügen nachrüsten - muss man aber nicht, wenn man mit dem Stecher umgehen kann. Und wer damit gefähdend umgeht macht das auch mit anderen Dingen (wie Autos oder Kettensägen).

Etwas mehr Überblick und Toleranz, oder sind wir hier im Forum? ;)

Joe
 
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Man braucht sich nur die praktischen Auswirkungen des Schießens an sich und mit dem Stecher im besonderen ansehen.

Die Mehrzahl der Schüsse liegt (wegen überwiegend Rechtsschützen) rechts der Mitte.

Kommt daher, weil die Schützen den Abzug nicht kontinuierlich nach hinten ziehen, sondern die Hand in einer Art Schließbewegung zusammenziehen. Dadurch drückt der Handballen die Waffe hinten nach links und die Mündunge nach rechts.

Der Hang (eigentlich schlechte Angewohnheit) den Abzug schnell durchzureißen - weil man (edit) eben so schon drin war - verstärkt das noch. :shock:

Man braucht nur dem Schützen auf die Hand oder ins Gesicht sehen, dann weiß man schon ob der Schuss gut oder schlecht war.
Gilt für mit oder ohne Stecher. Dürfte nach Meinung der Stecherbefürworter gar nicht auftreten - tritt aber auf :cry:

Für mich ist der Erklärungsversuch damit abgeschlossen 8)
 
A

anonym

Guest
SheepShooter schrieb:
Mohawk schrieb:
rein mechanisch hast Du Recht, aber die für die meisten Jäger relevante Zeit ist nicht die, die nach dem Freigeben der ersten Rast bis zum Knall verstreicht, sondern die, die zwischen Anlegen des Fingers ans Abzugszüngel und brechen des Schusses liegt. Je kürzer die ist, desto leichter ist es, NICHT aus dem Ziel zu wackeln. Und deshalb lieben manche Leute ihre extrem fein eingestellten Stecher, weil sie da eben keine Kräfte aufbringen müssen und sich auch "vom Schuss überraschen lassen können." Das bischen Verwackeln durch die zusätzlich zu bewegenden Massen ist nämlich immer noch deutlich weniger als der durchschnittliche Schütze beim Abziehen als Handunruhe etc. ins System bringt.
wo wir wieder, weg von der Frage nach dem Stecher, bei der nicht gestellten Frage nach dem überfordert sein der Schützen sind... scheint nun so, dass Stecherschützen wohl leicht überfordert sind... :shock: :roll: :wink:
was wieder Bastis Anmerkungen und SirHenrys Ausführungen zur Stechersicherheit erschreckend ernst erscheinen läßt, wenn der Umgang mit der Waffe schon am Abzug nicht geübt wird... :?
Auf die Eingangsfrage hat es keine Auswirkungen... den Stechern und Abzügen ist es egal, ob der Schütze unfähig ist... die ziehen ihr Ding durch... :wink:

Diesen Beitrag ist nicht nur unschlüssig, er ist ungeheuer flegelhaft.

Mit welchem Recht unterstellt der Verfasser, wir einen Stecher vewendenden Jäger seien überfordert?
Ich erlege jährlich zwischen 100 und 200 Stück Schalenwild, ca. 90 % davon unter Verwendung des Stechers. Die letzte Nachsuche erfolgte dabei 1996 oder 97, weiß ich nicht mehr genau.
Ich kenne Dutzende von Jägern, die mit Stecher schießen, und zwar ohne Probleme und mit bestem Erfolg.

Ich finde es ungeheuer nervig, wie hier von zwei , drei Besserwissern ohne jedes Fachwissen, nur mit unbeweisbaren, zum größten Teil an den Haaren herbei gezogenen Argumenten agitiert wird.

Gerade Basti und sheepshooter, die sich hier als die großen Päpste girieren, haben im richtige Leben nicht die geringste Ahnung von dem, was sie so postulieren. Beiden eilt ihr Ruf weit voran.
 
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Ich hatte gestern mal nachgefragt, warum man eigentlich entstechen muss.

Hatte gehofft, dass unsere Stecher-User diese simple Frage mal eben so locker aus der Hüfte beantworten würden.
Sollten sie doch wohl auch können, denn schließlich steht das ja auch extra so in der UVV.

Haben sie aber nicht. Also denk' ich mir mal meinen Teil.

basti
 
A

anonym

Guest
Basti, es ist vermutlich nicht nur mir zu doof, dir zu antworten.

Offensichtlich hast du noch nie gejagt, sonst könntest du dir das denken.
 

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