Staatsforst unter Druck

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Sauenjäger:


Lieber Karpathenjäger,

nochmal zu deinen Zahlen:

Du erntest pro Jahr 50 FM, in deiner Rechung sind 500 drin. (...)

Zusätzlich sind deine 4 FM/a/ha Zuwachs wohl nur auf recht guten Böden zu erzielen. Etliche Rotwildgebiete liegen nicht gerade auf den besten Böden (sonst wären der Wald gerodet worden).

(...)

WH
<HR></BLOCKQUOTE>

Hallo S.,
- ich ernte jedes Jahr 1 ha hiebsreife Fichte, das sind 500 Fm, ich wiederhole: 500 fm.
- es wachsen in einem durchschnittlichen Fichtenbetrieb etwa 10 fm zu pro ha und Jahr, nicht 4. 4 Fm ist die untere Grenze für miese Kiefer.
Gruß
P.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Lindy2:


Muß wohl richtig heißen: "in meinem Rotwildkernrevier"

Ich gehe regelmäßig in einem Rotwildkernrevier in Südwestdeutschland zur Jagd, aber Schälschäden sind nur minimal.


Lindy
<HR></BLOCKQUOTE>

Hi L.
lege mir doch mal dar, wie Schälschäden nach 5 Jahren aussehen? Nur dass ich sicher bin, dass Du weißt, was Schälschäden sind.
P.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Nussjackl:


Da hab ich erhebliche Zweifel!
Betriebsvergleiche funktionieren nur auf Grundlage von homogenisierten Kosten- u. Leistungsrechungen, davon aber haben Förster Angst wie der Teufel vor dem Weihwasser!

Ich kenne nur wenige forstwirtschaftliche Betriebe und schon gleich gar keinen bei Bund oder Ländern, die mit einer optimierten Vollkostenrechnung und einem daraus entwickelten Betriebsabrechnungsbogen ihre Unternehmenssteuerung organisieren. Und warum, weil die Förster ja nicht die Kapitaleigner sind und sich pausenlos ihre eigene Existenz schönrechnen!
Das ändert sich aber, weil Bugetvorgaben nunmehr auch eine nachhaltige Kapitalrendite einfordern und die Nachhaltigkeit nicht mehr nur auf forstliche Ziele abstellt.

WH
Njl.
<HR></BLOCKQUOTE>

Hi N.,
Willst Du ernsthaft bezweifeln, dass sich der nicht geschälte Betrieb in o.a. Größenordnung von dem eines voll geschälten Betriebes unterscheidet. Ich rede nicht von Vollkostenrechnung sondern habe versucht die Differenz zwischen Rotwild- und Nichtrotwildbetrieb darzulegen.
Gruß
P.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hürsch:


Servus Karpi,

Ad 1: Eben weil ich in einem lucidum intervallum nicht ín der Nudelsuppe schwimme, habe ich haarscharf erkannt, dass du uns über den Tisch ziehen willst.

Ad 2: Du gehst vom worst case scenario einer 100% Schälung aus, ist mir recht.

Lassen wir die Zwischennutzungen der Einfachheit halber einmal aussen vor ( du verdienst ja auch bei dieser noch lobenswerterweise Geld, was die Wildschadenrechnung klarerweise weiter zu deinen Ungunsten verschärft ).

Bei der Endnutzung fällt der Schaden in der kameralistischen Forsthausrechnung nur einmal an und das als Mindererlös beim Verkauf. Das sind in deinem Beispiel eben die € 4.200.- nach 120 Jahren. Da du vorher das Kapital Forst nicht realisierst kannst du vorher auch keinen konkreten Schaden haben. So weit logo, so weit Schadenersatzrecht? Oder einfacher: Du kaufst heute eine Aktie um 10.- morgen fällt sie auf 5.- übermorgen steigt sie wieder und du verkaufst 15.-, dann ist der Schaden nach deiner genauen Berechnung 5.- und nach meiner aber eine Gewinn von 5.-

Deinem Schaden muss ich logischerweise die Jagdpachterlöse über den ganzen Umtriebszeitraum entgegenrechnen, die dann je nach nach Ansatz insgesamt einen finalen Verlust oder in meinem Beispiel mit € 40/ha einen Gewinn ergeben. Wenn Oberförster Karpi 120 Jahre lang auf dem 1 ha allerdings alleine mit seinen kostenlos mitjagenden Freunden Stöbi und Co das Rotwild bekämpft, dann kann in der Tat nur ein Verlust herauskommen, womit wir wieder beim Thema der Verpachtung an die Sonntagsjäger wären.
Wie sagte kürzlich ein Bürgermeister über seine Gemeindefinanzen: " Verlust hob ma kan, nur an Defizit!" Scheinbar besteht da eine Seelenverwandtschaft zu den state forestern.

Noch eine Rätselfrage: Wie ist z.B. die Relation Ernte-/Steinschlagschäden zu den Schälschäden nach % der Stammzahl bei den ÖBF?

Gruss

H.
<HR></BLOCKQUOTE>

Hi Hürsch,
Du willst es nicht verstehen, dabei ist es ganz einfach, ehrlich.

Wo bleiben bei Deiner Rechnung des Endnutzungs-Hektars die Mindererlöse der Vorerträge?
Ab Alter 30 hatte ich 8 Efm x 30 % Rotfäule x 18 Euro Mindererlöse pro jahr und ha in der Rechnung (das sind übrigens über 40 €/ha). Die sind bei Dir eben mal so verschwunden. Wer zieht hier wen übern Tisch?

Mir entstehen nach meiner Rechnung in meinem Beispielbetrieb pro Jahr auf meinen 120 ha durch die Rotschimmel 7.500 € Mindereinnahmen und nochmal was weiß ich wieviel Zusatzkosten gegenüber einem Wald ohne Rotwild.
Das kann man durch erhöhte (nicht absolute) Jagdpachten nicht reinholen.
Wenn die Rotwildjagd 40 € pro ha und Jahr Jagdpacht bringt und das Reh-/Schwarzwildrevier 15 € pro ha und Jahr bringt, beträgt die Differenz nach Adam Riese 25 €. Die fressen die roten Tiere mindestens 3x auf.

Gruß
P.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Saubazi:
Die Abschaffung von Subventionen jeglicher Art ist wünschenswert. Und auch mehr Transparenz und gleiche Bedingungen würden diese Diskussion beenden.
Warum muss sich immer die andere Seite ausrichten. Ich habe dafür kein Argument gefunden. Und ein Zusammen von Forst und Jagd sollte auch so möglich sein. Oder wird man da blind eingestellt? Die Argumente von Hürsch sind einfach, plausibel und auch umsetzbar. Und sie bringen die Förster aus der Schusslinie. Wenn sie sich die Jagd nicht mehr leisten können, stimmt was an der Bezahlung nicht. Dies ist aber kaum der Fall, wenn man andere Berufe heranzieht und vergleicht. Es gibt eben nicht nur Forstamtsleiter und Geschäftsführer.
Schon mal was von Einheit von Wald und Wild gehört? Manchmal auch als "Brandenburger Weg" bezeichnet. Unmöglich? Glaube ich nicht.
Weidmannsheil
Norbert
<HR></BLOCKQUOTE>

Sicher, ich bin auch für Streichung jeglicher Suventionen, egal ob Aufbauhilfe Ost, Werften, Land-und Forstwirtschaft, ob Dorferneuerung und und und. Aber das wird Wunschdenken bleiben.

Und der Weg Wald und Wild wird auch in Hessen gegegangen. Ob nun der der sogenannte Brandenburger weg ( gabs schon früher in zig Varianten nur mit anderen namen hier auch) der einzig selig machende ist?

Auch das A-Modell wird ja in Varianten hier praktiziert ( jagdlich beim Fiskus) und über die hegegemeinschaften ( hier in Hessen) hat jeder Revierinhaber und jagdausübungsberechtigte die Möglichkeit auf Streckenpläne einfluß zu nehmen.
Und alle sind sich irgendwie doch einig Wald mit Wild.
Nur irgendwie versteh ich deine argumentation nicht, wenn der staat kapital aus der jagd schlagen kann ist das doch in ordnung? Das ist doch abbau von Privilegien, sogar mit einnahmen verbunden? Und wenn ein Förster in Ruhestand geht und einen 1ser Hirsch oder A-Widder als abschied bekommt, ja mein gott in firmen gibts das auch.

--
Die Argumente von Hürsch sind einfach, plausibel und auch umsetzbar.

kein widerspruch, aber sie widersprechen genau deinen argumenten.. das ist nämlich die trennung von jagd und Forst, les es dir mal genau durch : " Ntürlich machen kurze Pachtzeiten auch ihren Sinn. Sie bedeuten vorerst Flexibilität für beide Vertragsteile und wenn alles funktioniert gibt es keinen Grund nicht ein Leben gemeinsam im jagdlichen Ehebett zu liegen.

Hohe Preise sind auch meist ein Garant für penible Abschusserfüllung, was ja auch sein Gutes hat, auch für den Forst. " soweit Zitat Hürsch.

Und immer noch gilt: Die Jagd hat sich an den Belangen der Forst-und Landwirtschaft zu orientieren und nicht andersrum.
Läßt der Forst keinen mitjagen sind sie priviligiert, lassen viele mitjagen ( gegen entgeld ) stören sie die einheit von wald und wild?

Olaf
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von OlafD:

Läßt der Forst keinen mitjagen sind sie priviligiert, lassen viele mitjagen ( gegen entgeld ) stören sie die einheit von wald und wild?

Olaf
<HR></BLOCKQUOTE>

Hallo Olaf,

mich stört hier das Wort "Lassen". Es sollte vernünftig gejagt werden, um es mal auf die Jagd zu reduzieren. Dabei sind immer Kompromisse notwendig. Der Förster, der Holzplantagen als das einzige sieht, ist da ebenso wenig gefragt. Gefragt ist der Förster, der akzeptiert, dass trotz versuchter optimierter Forstwirtschaft auch bei uns noch Wild vorkommen darf. Und nicht nur aus jagdlichen Gründen.
Waidmannsheil
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Nussjackl:


...
Betriebsvergleiche.....

WH
Njl.
<HR></BLOCKQUOTE>

Das heißt "Benchmarking" in denglisch.
icon_wink.gif
Betriebe werden demnach gebenchmarked.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Tiroler Bracke:

Wir hatten schon mal in einem anderen Thread eine Diskussion über die Aufgaben der Forstverwaltung. Würde der B.-W.-Staat seinen sämtlichen Wald verkaufen und sämtliche Fremdbeförsterung (Gemeinden/Privatwald) einstellen, bliebe doch mindestens die Hälfte der Forstverwaltung für die hoheitlichen Aufgaben übrig. Unter diesen Umständen ist es abwegig, eine staatliche und eine private Forstverwaltung unter Ertragsgesichtspunkten miteinander zu vergleichen. Beim Staat ist die Holzwirtschaft nur ein kostenminderndes Verwaltungsanhängsel.
<HR></BLOCKQUOTE>

In Wirklichkeit würde mich mehr interessieren, ob es ein wirtschaftliches und ökologisches Optimum gibt, was den Interessen der Jäger UND der Waldbesitzern UND der Förster gerecht wird.

WmH

Joachim
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Brunftrute:


Hallo Olaf,

mich stört hier das Wort "Lassen". Es sollte vernünftig gejagt werden, um es mal auf die Jagd zu reduzieren. Dabei sind immer Kompromisse notwendig. Der Förster, der Holzplantagen als das einzige sieht, ist da ebenso wenig gefragt. Gefragt ist der Förster, der akzeptiert, dass trotz versuchter optimierter Forstwirtschaft auch bei uns noch Wild vorkommen darf. Und nicht nur aus jagdlichen Gründen.
Waidmannsheil
<HR></BLOCKQUOTE>

Leider hat dies der Förster nicht immer so in der Hand, da seine Dienstherr den Weg vorgibt.. und das sind nun mal Politiker.

Olaf
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von jthuex:


OK, danke.

Das alles hat natürlich mit der Bestandsdichte in solchen Revieren zu tun ... aber nicht mit der Aufteilung ind Rotwildkern-, Randgebiete und rotwildfreie Zonen - oder?

Und: ist der jeweilige Pächter dem Waldbesitzer gegenüber nicht schadensersatzpflichtig? Wie wir gesehen haben, kann man (du) den Wert eines Schadens ja sehr genau beziffern ...

WmH

Joachim
<HR></BLOCKQUOTE>

Hallo J.,
richtig, das hat gar nix damit zu tun ob Rotwildgebiet oder nicht. Als "Rotwildkerngebiet" bezeichne ich die Reviere/Forstämter/Gebiete, in denen Rotwild Standwild ist und in hhohen Dichten vorkommt.

Der 2. Punkt, den Du ansprichst, ist ganz entscheidend: I.d.R. ist im Jagdpachtvertrag festgelegt, dass der Wildschaden vom Pächter zu tragen ist. In der selbst bejagten Eigenjagd/im in Eigenregie bejagten Staatswald trägt die Schäden natürlich der Eigentümer.
In der Landwirtschaft ist völlig klar, dass der Pächter den derangierten Maisacker auch bezahlt. Im Wald hat es sich (aus Förstersicht: leider) noch nicht überall herumgesprochen, dass auch dort der Schaden ersatzpflichtig ist (ab und an gibts in den PAchtverträgen Wildschadenspauschalen, z.B. 5 €/ha und Jahr; wie ich versucht bhabe darzulegen, hat die Höhe dieses Satzes mit den tatsächlichen Mindererlösen/Mehrkosten aber rein gar nichts gemein.
Die Höhe der Schäden im Wald ist ungleich schwerer zu beurteilen als auf dem Feld. Man stelle sich nur die Verjüngungsflächen und/oder Dickungen eines Revieres vor, die praktisch täglich mehr oder weniger stark vom Wild frequentiert werden. Auf diese Flächen muss strenggenommen ein Gutachter alle halbe Jahr (Anmeldepflicht!) zusammen mit dem Geschädigten und dem Ersatzpflichtigen eine Aufnahme machen, wieviel verfressen ist und ob diese Schäden in welcher Höhe schadensfähig sind. Streitigkeiten über den Schadenszeitpunkt sind vorprogrammiert. Ein Heidenaufwand verbunden mit hohen Gutachterkosten, die häufig die Schadenshöhe bei weitem nicht erreichen. Leider kann ein Nichtforstmann häufig nicht beurteilen, welche Schäden überhaupt entstanden sind und ob diese schadensfähig (anrechenbar und damit ersatzpflichtig) sind (kleiner Seitenhieb: siehe Ausführungen von Lindy2). Nicht jeder Schaden ist automatisch schadensfähig. So sind z.B. 50 verbissene Fichten in einer Fi-Naturverjüngung von 20.000 Pflanzen pro ha nicht schadensfähig, während 50 gepflanzte und verbissene Fichten, die als Ergänzung in einer Buchenverjüngung eingebracht wurden, sehr wohl in voller Höhe ersatzpflichtig sein können. Es gibt in manchen Verfahren grobe Faustzahlen ("Rosenheimer Modell"), die auch der Pächter x und der Geschädigte Y anwenden könnten. Diese haben aber z.T. großen Schwächen und sind für eine saubere und faire Herleitung von Schäden im Wald abzulehnen.
Also: eine wirklich sichere Beurteilung bedarf eines Fachmanns, der ist teuer. Folge: Schäden werden häufig nicht angemeldet oder erst wenn sie sich "aufsummiert" haben. In einer über mehrere Jahre geschälten Dickung sind dann aber nur die Schälschäden des letzten halben Jahres ersatzpflichtig. Wie soll das ein Kleinprivatwaldbesitzer mit seinen 5 Hektarchen wissen? - Schwieriges Metier!

Gruß
P.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Karpathenjäger:


Hi Hürsch,
Du willst es nicht verstehen, dabei ist es ganz einfach, ehrlich.

Wo bleiben bei Deiner Rechnung des Endnutzungs-Hektars die Mindererlöse der Vorerträge?
1.Ab Alter 30 hatte ich 8 Efm x 30 % Rotfäule x 18 Euro Mindererlöse pro jahr und ha in der Rechnung (das sind übrigens über 40 €/ha). Die sind bei Dir eben mal so verschwunden. Wer zieht hier wen übern Tisch?

2.Mir entstehen nach meiner Rechnung in meinem Beispielbetrieb pro Jahr auf meinen 120 ha durch die Rotschimmel 7.500 € Mindereinnahmen und nochmal was weiß ich wieviel Zusatzkosten gegenüber einem Wald ohne Rotwild.
Das kann man durch erhöhte (nicht absolute) Jagdpachten nicht reinholen.
3.Wenn die Rotwildjagd 40 € pro ha und Jahr Jagdpacht bringt und das Reh-/Schwarzwildrevier 15 € pro ha und Jahr bringt, beträgt die Differenz nach Adam Riese 25 €. Die fressen die roten Tiere mindestens 3x auf.

Gruß
P.
<HR></BLOCKQUOTE>


Servus Karpi,

Ad.1. Bei der Zwischennutzung bist du ursprünglich von 25% Rotfäule ausgegangen, was ja an sich happig genug ist, also nicht immer so schön aufrunden zu deinen Gunsten.

Aber was solls, dann kostet die Jagd eben netto um den Rotwildfaktor vermehrt statt € 40.- eben € 62,50 und schon hast du sogar nach deiner Rechnung über den ganzen Zeitraum ein Nullsummenspiel.

Ad 2. Du musst deine Betrachtungsweise auf den einzelnen ha runterbrechen. D.h. dass du den ersten Schaden erst nach 30!!! Jahren realisierst und zwar 8 fm x € 18,50= € 148.-

In diesen 30 Jahren hast du aber eine Jagdpacht von bleiben wir bei den € 40.- von insgesamt € 1.200.- erlöst, den es ohne Rotwild nicht gegeben hätte. Als ordentlicher Kaufmann hast du natürlich über den ganzen Nutzungszeitraum die Jagdpacht für die zu erwartenden Schäden zurückgestellt und mit einer Nettoverzinsung von 2% über den Inflationsrate veranlagt.

Ab dem 30. Jahr werden dann die Schäden aus diesem Fond gespeist.

Und jetzt rechne mal aus, was dann 120 Jahren rauskommt.

Die Pointe vorweg, du wirst schreien: "Ich will mehr Rotwild!"

Gruss

H.
 
Registriert
9 Nov 2002
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876
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hürsch:



Servus Karpi,

Ad.1. Bei der Zwischennutzung bist du ursprünglich von 25% Rotfäule ausgegangen, was ja an sich happig genug ist, also nicht immer so schön aufrunden zu deinen Gunsten.

Aber was solls, dann kostet die Jagd eben netto um den Rotwildfaktor vermehrt statt € 40.- eben € 62,50 und schon hast du sogar nach deiner Rechnung über den ganzen Zeitraum ein Nullsummenspiel.

Ad 2. Du musst deine Betrachtungsweise auf den einzelnen ha runterbrechen. D.h. dass du den ersten Schaden erst nach 30!!! Jahren realisierst und zwar 8 fm x € 18,50= € 148.-

In diesen 30 Jahren hast du aber eine Jagdpacht von bleiben wir bei den € 40.- von insgesamt € 1.200.- erlöst, den es ohne Rotwild nicht gegeben hätte. Als ordentlicher Kaufmann hast du natürlich über den ganzen Nutzungszeitraum die Jagdpacht für die zu erwartenden Schäden zurückgestellt und mit einer Nettoverzinsung von 2% über den Inflationsrate veranlagt.

Ab dem 30. Jahr werden dann die Schäden aus diesem Fond gespeist.

Und jetzt rechne mal aus, was dann 120 Jahren rauskommt.

Die Pointe vorweg, du wirst schreien: "Ich will mehr Rotwild!"

Gruss

H.
<HR></BLOCKQUOTE>


Wird mir jetzt zu blöd. Du hast recht, viele Rotschimmel sind das Non plus Ultra.
Nerv!
P.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hürsch:



In diesen 30 Jahren hast du aber eine Jagdpacht von bleiben wir bei den € 40.- von insgesamt € 1.200.- erlöst, den es ohne Rotwild nicht gegeben hätte. Als ordentlicher Kaufmann hast du natürlich über den ganzen Nutzungszeitraum die Jagdpacht für die zu erwartenden Schäden zurückgestellt und mit einer Nettoverzinsung von 2% über den Inflationsrate veranlagt.

Ab dem 30. Jahr werden dann die Schäden aus diesem Fond gespeist.

H.
<HR></BLOCKQUOTE>

Servus Hürsch,

die Rückstellung der Jagdpacht für die zu erwartenden Wildschäden in Karpis Beispielbetrieb erscheint mir arg
theoretisch.

Müßte er doch alle sonstigen Betriebskosten
aus dem Holzertrag herauswirstschaften, sich hieraus refinanzieren und darüber hinaus auch noch einen Gewinn (für sich selber) erwirtschaften, damit er aus der Jagdpacht eine Sonderrücklage bilden kann.

Zu berücksichtigen wäre, daß die laufenden
Betriebskosten im beispielhaften 30 Jahre Zeitraum kein statischer Wert sein kann, sondern überproportional zu den
Erträgen aus der Jagdpacht steigen werden,
weil die Jagdpacht erst alle 12 Jahre
individuell angepasst wird.

Die Rücklage zu einer Nettoverzinsung von über 2 % über der Inflationsrate zeichnet Karpati allerdings als wirklich smarten Forstkaufmann aus.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Karpathenjäger:



Wird mir jetzt zu blöd. P.
<HR></BLOCKQUOTE>

Nur weil ich dir eine andere Sicht der Dinge aufzeige? Wobei ich nur davon rede, was man so Betriebswirtschaft nennt.

Ein verwunderter

H.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von fox01:


Servus Hürsch,

die Rückstellung der Jagdpacht für die zu erwartenden Wildschäden in Karpis Beispielbetrieb erscheint mir arg
theoretisch.

Müßte er doch alle sonstigen Betriebskosten
aus dem Holzertrag herauswirstschaften, sich hieraus refinanzieren und darüber hinaus auch noch einen Gewinn (für sich selber) erwirtschaften, damit er aus der Jagdpacht eine Sonderrücklage bilden kann.

Zu berücksichtigen wäre, daß die laufenden
Betriebskosten im beispielhaften 30 Jahre Zeitraum kein statischer Wert sein kann, sondern überproportional zu den
Erträgen aus der Jagdpacht steigen werden,
weil die Jagdpacht erst alle 12 Jahre
individuell angepasst wird.

Die Rücklage zu einer Nettoverzinsung von über 2 % über der Inflationsrate zeichnet Karpati allerdings als wirklich smarten Forstkaufmann aus.
<HR></BLOCKQUOTE>

Servus Foxl,

Karpis Beispiel geht einerseits von 100% Schälung mit massig Rotwild aus im Gegensatz zur Variante rotwildrein.

In der 1. Variante treten die Schäden natürlich auf, aber um wesentliche Zeiträume verzögert. Dies ist zu berücksichtigen. Die Pacht dagegen fliesst regelmässig ab dem 1. Jahr, was auch zu berücksichtigen ist.

Wenn du die Schäden vorerst quasi indirekt als (Eventual)verbindlichkeit des Pächters siehst, dann liegt eine Vorsorge wohl mehr als Nahe.

Wird die zusätzliche Pacht zur Gänze als Lottotreffer des Forstbetriebes gesehen und verbraten wie sie reinkommt, dann beibt den Förstis tatsächlich nur das Jammern über das böse Rotwild.

Also alles in allem sind selbst die worst case Szenarien nicht so dramatisch wie dargestellt. Gehe ich von geringeren Schälquoten aus verdient man sogar bis zur goldenen Nase vor allem wenn Försti die Balance zwischen minimalen Schäden und maximalen Wildständen gelingt z.B. durch moderne Forstwirtschaft und Wildbewirtschaftung gelingt.

Als Nachschlag: Bei den ÖBF sind z.B. die Ernte- und Steinschlagschäden nach der betroffenen Stammzahl so hoch wie die Schälschäden, aber über erstere wird ja eigenartigerweise selten gesprochen.

Forstbetrieb ( mit Jagd )in Mitteleuropa=10% Umsatzrendite für den Eigentümer, alles andere wäre erklärungsbedürtig.
H.
 

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