Dann schreibe ich auch mal zu meiner ersten Bergjagd:
Mit einem Jagdfreund aus Niedersachsen ging es Anfang September in ein Revier nach Kärnten. Für mich üben die Berge seit jeher eine Faszination aus, für das Nordlicht natürlich noch viel mehr!
Mit dem Pirschführer und seinem Sohn (ebenfalls Jäger) trafen wir uns im Ort und machten uns erstmal mit dem Jeep auf ins Revier. Bereits die Höhenmeter per PKW waren beeindruckend, der Blick links den Hang hinunter war durchaus etwas "verunsichernd". Ich wäre sicher langsamer hoch gefahren!
Auf Almenhöhe angekommen, pirschten wir dann los. Zunächst zu viert, trennten wir uns jedoch alsbald, um die Chancen zu erhöhen.
Alleine schon die Landschaft war für mich herzerwärmend! Die Kühe, die Ruhe... Keine Maisfelder, keine Radfahrer, keine Laufgruppen oder ähnliches. Genau das wollte ich bzw. wollten wir erleben!
Mein Kumpel konnte nach einer kurzen Pirsch ein Murmel erlegen und kam zu unserer Position zurück.
Dann ging es zu viert weiter, da die beiden Bergführer natürlich auch mir eine Chance verschaffen wollten.
Wir machten schnell einige Murmel aus und gaben uns in Position. Liegend auf einem Felsen hatte ich vorher auch noch nie gewartet.
Die Muskeln und die Nerven gespannt, jede Bewegung registrierend harrten wir der Dinge.
Wir sahen einige Murmel, jedoch kamen sie meist nur sehr kurz aus dem Bau und gaben keine Möglichkeit zum sauberen Schuss.
Dann jedoch kam ein guter Bär aus einem Bau und wechselte frei über eine größere Strecke zu einem anderen Bau. Ich sah ihn noch vor dem Pirschführer, welcher ihn mir frei gab.
Flugs war er aber auch schon wieder verschwunden.
Die Waffe im Anschlag wartete ich. Nach 5 Minuten zeigte er sich wieder, verließ den Bau und begab sich auf einen größeren Steinvorsprung.
Ich nahm noch einmal alles auf, machte mich fertig, stach ein und - Peng.
Der Schuss saß, wie er sollte. Der Bär fiel kinoreif nach vorne, gab noch einen letzten Laut von sich und verschwand aus unserem Blickfeld.
Ich war ergriffen, erleichtert und voll Jagdfieber/Bergfieber.
Das "Waidmannsheil" meiner drei Mitjäger hätte mir fast ein paar Tränen ins Auge gedrückt.
Der Vater gab mir seinen Bergstock und gemeinsam mit dem Sohn begaben wir uns zum Anschuss. Auf dem Weg kamen wir ins Plaudern. Ihm ist sicherlich bewusst, was für ein Privileg er hat, dort jagen zu können. Aber dass es für uns Außenstehende so besonders und ergreifend ist, das fand er schon toll.
Am Murmel angekommen sagte er "Mensch, der ist ja noch stärker als der von deinem Kumpel!" Ich erwiderte nur: "Ich wollte einfach die Berge erleben und hier jagern, die Trophäenstärke ist mir nicht so wichtig." - ich glaube, das hat ihm auch gefallen!
Wir saßen zurück im Ort noch eine Weile zusammen in einer Gastwirtschaft und sprachen über die Jagd, das Leben in den Bergen und das klassische Jäger-Latein eben.
Das Bergfieber hat uns auf alle Fälle gepackt.
Eine tolle Jagd, ein tolles Kärnten und tolle Leute!