Schnell mal Jäger werden...mit Dailydeal

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Skogman schrieb:
1. All solche Menschen konnten erstaunlicherweise nachweislich auch schon den Vorbereitungskurs der KJVen machen als es noch keine Jagdschulen gab.
2. Jagen wie ich es verstehe, erfordert tägliche Arbeit. Viele Jagdscheininhaber suchen heute die Jagd à la carte. Wer das tut, der ist auf die tägliche Arbeit anderer Jäger angewiesen. Diese Haltung zu respektieren, dass fällt mir allerdings schwer.
3. Nichts gegen mehr Jäger - aber nicht mehr Sonntagsjäger.

1. darüber ließe sich streiten.
2. voll meiner meinung.
3. oh welch ein traum.
 
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Rehfelder schrieb:
Moin,

immer wieder wird für diese Art der Jagdscheinerlangung fehlende Zeit angeführt.
Wie soll das denn dann später mit der Jagd klappen? Gerade bei der fehlenden Praxis in diesen Schnellbesohlungen wäre es nötig in den ersten Jahren viel Zeit der Praxis zu widmen.
In diesem Punk habe ich Bedenken.

Rehfelder

Grundsätzlich richtig, ohne Zeit macht Jagd keinen Sinn.

Andererseits ist es bei mir z.B. so, dass ich hier im Umkreis zwei KJS-Kurse zur Auswahl hätte.

Der eine fällt aus, weil er, wie jeder weiß, nichts taugt. Dieselben Ausbilder, die dort schon meinem Vater vor 25 Jahren nicht das nötige beibringen konnten (8 Monate Kurs, 0x aufbrechen, keine einzige (Drück-)Jagd usw. usf.). Das brauche ich nicht, weil ich mir einbilde, nach einem Vierteljahrhundert jagdlicher "Vorbelastung" doch so einiges schon mitbekommen zu haben.

Der andere Kurs, zu dem ich weniger Kritiken kenne, findet jeweils Di und Do abends statt. Dienstags kann ich als einzigem Wochentag dauerhaft und schon seit Jahren abends nicht, von daher würde der Kurs wenig Sinn machen, wenn ich die Hälfte verpasse. Für vernünftige Jagdausübung reicht meine Zeit dennoch aus, zumal ich ja kein Revier alleine bejagen werde/würde, so dass auch Di abends jemand verfügbar ist, wenn ein JAB gefordert ist.

WMH Vargas

PS: Mit 1.000 € ohne Munition und Fahrtkosten sind die genannten KJS-Kurse noch nicht einmal signifikant günstiger als die Jagdschulen im Schnitt. Das scheint in anderen Regionen auch anders zu sein.
 
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Der Genießer schrieb:
Ok, manche lernen es nie, aber das ist ein anderes Thema und hat nichts mit der Form der Ausbildung zu tun.

Das ist der Punkt.

Ich denke, auch wenn ich bisher den Schein selbst nicht habe, von der jagdlichen Praxis mehr zu wissen als mancher JJ, egal ob von der KJS oder JS. Dennoch beginnt das Lernen noch einmal von neuem, wenn ich denn demnächst selbst die Jagd ausüben darf.
 
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Ob die Zahnanzahl des Mauswiesels mich zum besseren Jäger macht, weiß ich nicht. Die Kenntnis der Jagdgesetze hingegen war wichtig. Schießen lernt man nicht auf drei Standbesuchen, und auch die Kreisjägerschaft lebt nicht auf dem Schießstand, sondern im Gasthaus und im Revier...Ich habe oft den Eindruck, dass diejenigen, die lange Jagdkurse hinter sich gebracht haben, das Maul viel zu voll nehmen (obwohl sie ebenfalls praktisch null Jagdpraxis vorweisen können.)Die Jagdschulabsolventen wissen wenigstens, dass sie nicht viel wissen...

:27:

Nicht jeder Jagdscheininhaber ist Jäger.
Wie man die Prüfung besteht ist die eine Sache - was man daraus macht, darauf kommts an!
 

Fex

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Interessanterweise haben sich so manche kJV und landesjagdschulen an die zeit angepasst und bieten ebenfalls kompaktkurse an.
 
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stefan_gu schrieb:
Interessanterweise haben sich so manche kJV und landesjagdschulen an die zeit angepasst ...
„Alle Untugenden, die gerade modern sind, gelten als Tugenden.“
Molière (1622-73
 

Fex

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Alles eine Frage des Standpunktes. :roll:
 
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Wiedermal dieselbe Diskussion.

Da man keine Argumente gegen eine längerfristige Ausbildung findet bei der der Prüfling Zeit hat damit sich der Prüfungsstoff auch nachhaltig setzen kann, kommt man mit Beispielen wie schlecht der örtliche Kurs ist.

Gut wird der Kurs, wenn man was draus macht.

Man ist doch Vereinsmitglied, also auf zur Jahreshauptversammlung oder Kontakt zum Vorstand und mal deutlich gemacht was man erwartet und was da so kommt.

Ansonsten können sich Ausbilder noch so viel Mühe geben, wenn der Kurs nicht passt und nicht will, kommt nix dabei raus.

Wir waren 6 Mann in der Lerngruppe, was der Ausbilder nicht brachte haben wir privat organisiert.
Einem Ausbilder habe ich seine schwarz-weiß Kopien von den Enten zurückgegeben und bin an dem Abend gegangen. was will man auf so einer Unterlage erkennen?
Dann Anruf beim Ausbildungsleiter und nach vernünftigen Unterlagen gefragt, das nächste Mal gabs die, hatte sich noch nie jemand vorher gemeldet, war alles vorhanden. :17:

Das Argument, Dienstags habe ich nie Zeit gilt nicht, für das Dreiviertel Jahr muß man sich die Zeit nehmen und sich auch ansonsten stark einschränken, wer das nicht will hat auf der Jagd nix verloren.

und immer wieder, "nach der Prüfung lernt man".

Wenn man das so hört möchte man 2 Jahre aktive Zeit in einem Revier vor dem Kurs verpflichtend machen.
Vielleicht werden dann die üblichen Experten mit Jagdschein, die auf der Jagd herumlaufen wie Falschgeld weniger.
 
A

anonym

Guest
Skogman schrieb:
AndreaM schrieb:
... Die hätten anschließend fürs Jagen schon Zeit, aber halt nicht für die Art Kurs, die ihre KJV anbietet. ...
Auch ein Argument, welches ich immer wieder lese - aber nicht nachvollziehen kann. Jagd erfordert wesentlich mehr Zeit und Aufwand als Jagdausbildung.

Das hängt davon ab wie ernst man es mit der Jagd meint und ob das nicht nur ein billiges Alibi für andere Dinge ist.

Gut lernen kannst Du bei beiden also den Jagdschulen und den KJS. Ich habe damals meine Ausbildung bei der Kreisjägerschaft gemacht. Wir hatten bis November Dienstags und Samstag Ausbildung (Dienstags Theorie, Samstags Schießtraining) - am Montag und Donnerstag haben wir unsere private Lerngruppe durchgeführt. Ab und an hatten wir bis November am Sonntag noch zusätzlich Reviergänge (entweder Privat oder vom Lehrgang aus). Im November war Schießprüfung und es ist damals keiner durch den ersten Teil der Prüfung durchgefallen. Dann hatte wir noch bis Ende März Theorie und Reviergänge (nur noch alle 14 Tage oder eben noch private die man sich selber beschafft hat). Zusätzlich bis zu letzt die private Lerngruppe.

Das bekommst Du in einem Lehrgang mangels Zeit nicht hin. Aber die Ausbilder auf den Schulen sind deswegen nicht schlecht, auch ist die Ausbildung nicht schlecht (Anfangs mag das mal wirklich so gewesen sein). Es ist nur leichter für Leute die z. B. nebenher noch im Schichtdienst tätig sind und deshalb den Lehrgang im Urlaub oder während eines Sabaticals ableisten können.

Nach der Prüfung geht der eigentliche Lernprozess erst los, er endet nie - selbst alte Hasen lernen immer noch neue Tricks dazu - manchmal von den Jungfüchsen im Revier und manchmal von Freunden aus dem Ausland.

Das jedoch ist eine persönliche Sache und nur schwer an Jagdschule oder KJS festzumachen. Denn auch unter den Jägern die ihre Ausbildung bei der KJS gemacht haben gibt es solche und andere ;)
 
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Im Vergleich zu den hier gestellten Anforderungen scheint mir die Ausbildung in Österreich recht dürftig. Vier Monate ein Abend pro Woche war bei uns mehr als ausreichend. Fand zu meiner Zeit noch privat im Keller statt, wir waren ca. 15 Aspiranten. Einer fiel durch, weil er immer zu klug war und ohnehin nichts lernen musste, zwei mussten das Schießen wiederholen, der Rest bestand.
Wenn ich die durchschnittlichen Austriaken mit den durchschnittlichen Germaen vergleiche, machen die Piefkes zwar meist viel mehr Wind, aber das Jagen brauchen wir von denen nicht lernen, das passt auch bei uns.

Ist aber immer wieder schön, wenn man sich eine zusätzliche Regel selber auferlegen kann. Manche brauchen das. Also: zwei Jahre Kurs mit Lehrprinzverpflichtung - ist es das, was den Deutschen zum Jäger macht?
:27:

Wünsche ein kraftiges Weidmannsheil beim Lernen
Barry
 
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genau da liegt doch der hase im pfeffer,
"nach der prüfung lernt man",
wo gibt es das sonst noch, erst gesellenprüfung und danach die lehrzeit. `?
 
A

anonym

Guest
Velo schrieb:
genau da liegt doch der hase im pfeffer,
"nach der prüfung lernt man",
wo gibt es das sonst noch, erst gesellenprüfung und danach die lehrzeit. `?

Naja,

wie Du schon angedeutet hast - in jedem anständigen Handwerk.

Während der Ausbildung wurden Dir ja auch nur die Grundkenntnisse und das Rüstzeug zur selbstständigen Arbeitsorganisation mitgegeben. Weshalb Du in den ersten Gesellenjahren auch einen Treppenlohn hattest, der erst nach gewisser Zeit zum vollwertigen Gesellenlohn wurde. Du kannst als frischgebackener Geselle längst noch nicht alles und wenn ich an die Vielfältigkeit der Arbeiten früher im Handwerk (vor der Zeit der Superspezialierung) denke, dann konntest Du auch nicht alle Themen in drei oder 3 1/2 Jahren abarbeiten. Nur die theoretischen und praktischen Grundkenntnisse wurden vermittelt - auf dem Bau, in der Fabrik oder aber beim Kunden warst Du dann auf Dich alleine gestellt.

Das ist übrigens ein entscheidender Unterschied zwischen Handwerksberufen und dem Rest - zumindest noch zu der Zeit als ich meine erste Ausbildung gemacht habe.
 

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