Rehböcke 2014 Diskussion

A

anonym

Guest
AW: Rehböcke 2014

Bei Schwarzwild ja, besonders auf Bewegungsjagden. Bei einem zarten Rehlein habe ich das bei solchen Treffer weder so gesehen noch selbst erlebt.

Dann hör' dich mal um. Kommt noch.

Aber 50 Meter Flucht mit einem derart zerschossenen Blatt? Das muss schon ein unerhört harter Schlag Rehwild sein. Oder eben doch ein komisches Geschoss, das zu oft nicht tut was es soll.

Heißt "zerschossenes Blatt", dass die Blattschaufel (also der Schulterknochen) tatsächlich zertrümmert war? Gar noch mit Sekundärprojektilbildung? Oder nur, dass ein Loch im Knochen ist? Der beschriebene Leberriß deutet entweder auf ein Geschoßteil (von der sich zerlegenden Spitze des MJG) oder - eher - auf große temporäre Kavitation.

Völlig grundlos sehnt sich Silence aber wohl nicht nach einer anderen Patrone.

:-D Daaaaas ist ja noch einmal ein anderer Punkt. Jetzt reibe aber bitte nicht noch Salz (original Ausseer Bergkern) in seine Wunde, und verkünde gar, mit der 7x57 R TMR aus dem Drilling wäre der Bock am Platz gebannt geblieben.

Und wenn er ein bleihaltiges Geschoss von RWS haben will, wäre er mit dem DK vermutlich besser bedient als mit dem KS. Wenn ihn Wildbretverlust nicht stört, vielleicht auch eine Handladung mit dem Brennekeschen TOG.

Carcano
 
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AW: Rehböcke 2014

WMD

ich seh das Thema entspannt. Ich hab die letzten 3 Jahre ca. 30 Reh+Sauabschüsse mit dem MJG gemacht. Davon 2/3 Todfluchten mit Strecken bis zu 90m (keine Schlumpschüsse, alles Kammertreffer mit mindestens Herz oder Lunge massiv penetriert!). Im Schnitt ca 30m. Egal ob 30m oder 180m Schussdistanz gewichtsschwache Stücke laufen deutlich häufiger als Stücke über 30kg (was bei Rehen eher selten is :biggrin:). Eine Bache mit 54kg und Durchschuss beider Blätter (nicht zertrümmert, nur gelocht) ist auch noch 60m marschiert. Ein Lungenflügel und Herz waren matsch.

Ich sag ja, noch 8 Restmurmeln. Das was nach dem verlängerten Wochenende an Vatertag noch übrig ist, landet im Sandhaufen. Dann wird umgestellt auf KS. Hierzu liegen schon 2 Packen zum ausprobieren im Schrank. Befreundetet Jäger schießt aus einer älteren Sauer ebenfalls das KS in 7mm Rem Mag. Er sagt Fluchten kennt er nicht, Wildbretverlust hält sich in Grenzen (zum KS, mein Jagdherr schießt aus der 7x57R und der 6,5x57 das KS ebenfalls keine Fluchten und kaum Wildbretverlust).

@ carcano
zu 1. Waidmannsdank!
zu 2. Eben! Ich hab zwar absolut freie Büchse aber der Bock war bestätigt und von meinem Jagdherren als absoluter Abschussbock freigegeben. Da freut es mich und ihn umso mehr, das er erlegt wurde.
zu 3. Das ist eine frische Lichtung, die Anfang des Jahres geschlagen wurde, Junganpflanzung mit Fichte, Douglas und Kiefer. Der Rest außenrum ist Windwurffläche von Lothar gewesen, die so zackzack hastewaskannste aufgeforstet wurde. Da liegen heute noch Bäume die gesägt wurden und rotten vor sich hin. Absolut nichts besonderes aber für meine Gegend schon nicht schlecht -> Staatsförster im Auftrag der Eigenwaldbesitzer
zu 4. Ja. Das ist aber nicht immer so, wie zb im Sauenthread geschrieben habe ich öfters keinen Schweiß oder erst nach 10-20m. Ich habe durch das MJG und die letzten 20 Nachsuchen (wobei nur 1x ein Hund zum Einsatz kam!) gelernt Anschüsse und Fährten zu deuten und auszugehen. Bezeichne mich aber trotzdem nicht als Profi sondern immer noch als lernwilliger Jagdschüler mit 3 Jahren Intensivbetreuung.
zu 5. Darfst du dich gerne äußern. Für ich ist das kein Ärger, nenn wir es mal Herausforderung. Aufgeschwatzt wurde mir diese Patrone nicht. War meine eigene, freie Entscheidung die ich als Sportschütze (der damals der allgemein bekannten Krankheit "Manummitis" verfallen war) getroffen habe. Beim Ablegen der Prüfung bin ich in einem Feldrevier zur Jagd gegangen wo Schüsse über 200m an der Tagesordnung waren. Jagdherr war Wiederlader und Fanatiker der nur Bleifrei erlaubt hat. Die Murmeln sind von ihm geladen worden und bald aufgebraucht. Da sich die Revierverhältnisse deutlisch schneller als Gedacht geändert haben und ich nun fast nur noch 50m Distanzen habe ist das Kaliber übertrieben. Weiss ich auch. Und trotzdem, ich liebe meine Sauer in ihrer Konfiguration (Semicustomwaffe) und ich mag auch das Kaliber. Ich sehe ja am Bekannten, das es in diesem Kaliber auch anders geht. Ich muss jetzt nur noch das für mich passende Geschoss finden was ich eben austesten muss.
zu 6. Auch hier stimme ich dir voll und ganz zu. Wenn aber leider der negative Eindruck überwiegt, wie man bei mir deutlich sieht, frägt man sich echt ob es vllt nicht doch an der Geschosskonstruktion liegt. Das werde ich sehen wenn das KS wie gewünscht funktioniert.

auf einen Wiederlade habe ich ATM keinen Zugriff, bin also auf Fabriklabos angewiesen (und die gibts nunmals nicht wie Sand am Meer für das Kaliber).
Zerschossenes Blatt bedeutet, das es in seiner Struktur nicht mehr vorhanden ist und in totalen Trümmern am Reh "hängt". Zerfetzt -> für die Tonne.
Beim Leberriß gehe ich von Kavitation aus, da sich keine Splitter (Knochen/Geschoss) finden ließen und das Reh nicht waidwund gesplittert wurde.

PS Carcano du hast gleich PN

@ Sumpfsau
Tja meine Rehe gehören halt dem 1. badischen Leib-Grenadier-Regiment an, die sind darauf trainiert alles zu ignorieren was ihnen um die Lauscher fliegt :lol:. Da musst du schon expliziet dem Reh befehlen tot umzufallen.
 
A

anonym

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AW: Rehböcke 2014

Sehr lange und substantielle Ausführungen über Geschosswirkung, erst einmal Weidmannsdank dafür an Silence. Gehört insoweit zu den besten Postings dieser Art im Forum (zumindest in den letzten 14 Jahren seit ich dabei bin), vergleichbar nur mit dem legendär nüchternen und sachlich-erfahrungsgesättigten Impala-Erfahrungsbericht von BlaserR93.

Ich greife einen kleinen Punkt heraus:
Tja meine Rehe gehören halt dem 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiment an, die sind darauf trainiert alles zu ignorieren was ihnen um die Lauscher fliegt :lol:. Da musst du schon explizit dem Reh befehlen tot umzufallen.

Ja, wie ich der Karlsruher Stadtwiki entnehmen muss, haben die bösen Residenzler jetzt sogar den Rehen ihr angestammtes Denkmal genommen. Dabei haben sich ihre Vorfahren (anno 14-18 ) sogar im PriesterWALD rühmlich ausgezeichnet.
Auf deinem Photo kann man die Flügel des Rehleins nicht so gut sehen, das geht hier besser:
http://de.wikipedia.org/wiki/Leibgrenadierdenkmal

WH,
Carcano
 
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AW: Rehböcke 2014

@Silence
Erst mal Waidmannsheil und Danke für Deinen Ausführlichen Bericht. Es freut mich immer wieder wenn ich solche Beiträge lese.
Aber,der letzte Bissen würde bei einem brauchtumsgerechten Jäger keine Begeisterung auslösen.
Die Douglasie zählt nicht zu den „gerechten“ Holzarten die da sind: Fichte, Tanne, Kiefer, Eiche, Erle.
Bei einem engagierten Förster sorgt der Douglasienterminaltrieb auch für keine rechte Begeisterung. In den Wäldern stehen wenige junge Douglas, deshalb würde ich mich an die „gerechten Holzarten halten, dann sind alle zufrieden.
Oder hab ich mich etwa getäuscht und es war gar keine Douglasie? Dann nehm ich alles zurück.
Wünsche Waidmannsheil und schönen Anblick.
 
A

anonym

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AW: Rehböcke 2014

Auf die Nachfrage von Forestgump antwortend: die Zeit entspricht schon der Vorgabe des § 19 Abs. 1 Nr. 4 BJG, rechne mal nach. :-)
 
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Obwohl ich mich ganz und gar als "Lodenjockel" sehe, hier einmal ein paar "ketzerische" Thesen:

1. Bei Böcken gibt es nur zwei Möglichkeiten - ist er jung, ist er gut für den Topf, ist er alt, ist er gut für die Wand. (mein alter Ausbilder)

2. Bei Aufgang der Jagd gilt es, jeden Jährling und jedes Schmalreh, das man sieht, zu schießen, dann sind immer noch genug da. (Kalchreuter)

3. Wer zwei weibliche Stück geschossen hat, darf einen schwächeren Bock schießen, wer 3 weibliche Stücke geschossen hat, einen besseren Bock (Göttinger Modell)

Letzteres Modell sagt mir am meisten zu, denn damit fängt man endlich einmal an, den Überhang an weiblichem Rehwild zu beseitigen, und das merkt man dann irgendwann auch bei den Trophäen.
 
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AW: Rehböcke 2014

Auf die Nachfrage von Forestgump antwortend: die Zeit entspricht schon der Vorgabe des § 19 Abs. 1 Nr. 4 BJG, rechne mal nach. :-)

Mir geht es nicht um den Paragraphen, ist mir vollkommen wurscht was da drin steht. Mir ging es einfach um die Neugierde und wie man um die Zeit noch ansprechen kann. Basierend auf den Erläuterungen hätte ich nicht anders gehandelt. Wenn ich weiß was ich vor mir habe und der Unter- bzw. Hintergrund passt, kann man auch um die Zeit noch sauber schießen, qed.
 
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Obwohl ich mich ganz und gar als "Lodenjockel" sehe, hier einmal ein paar "ketzerische" Thesen:

1. Bei Böcken gibt es nur zwei Möglichkeiten - ist er jung, ist er gut für den Topf, ist er alt, ist er gut für die Wand. (mein alter Ausbilder)

2. Bei Aufgang der Jagd gilt es, jeden Jährling und jedes Schmalreh, das man sieht, zu schießen, dann sind immer noch genug da. (Kalchreuter)

3. Wer zwei weibliche Stück geschossen hat, darf einen schwächeren Bock schießen, wer 3 weibliche Stücke geschossen hat, einen besseren Bock (Göttinger Modell)

Letzteres Modell sagt mir am meisten zu, denn damit fängt man endlich einmal an, den Überhang an weiblichem Rehwild zu beseitigen, und das merkt man dann irgendwann auch bei den Trophäen.

Bitte sei so nett und erkläre mir mal,wie der Überhang an weiblichen Rehen zustande kommt. In einem bekannten dt. Wildforschungsgebiet wurden über Jahrzehnte Rehembryonen ausgezählt.Das Geschlechterverhältnis hatte immer einen leichten Überhang des männlichen Wildes.Bestenfalls 1:1.Na gut,in Dänemark hatten weibl. Stücke einen leichten Überhang.;-)
Übrigens,die "Natur" hats so eingerichtet. Warum wohl. Auch da gibts Erklärungen:Männl. Wild unterliegt in der Regel einer höheren Mordalität. (Hoffentlich ist mein Hinweis Anregung zum Lesen in guten Rehwildwerken.);-)
 
A

anonym

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AW: Rehböcke 2014

:thumbdown::thumbdown:...wie geht das den...??

einen bock in hellen ansprechen und im dunkel erlegen...?? :no:

Wie das geht?

Zum Beispiel: Ortsnähe, leichte Wolkendecke -> diffuse Lichteinstrahlung, heller Untergrund, gute Optik -> Ansprechen ist kein Problem -> :shoot:Waidmannsheil.
 
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Bitte sei so nett und erkläre mir mal,wie der Überhang an weiblichen Rehen zustande kommt.

Ähem, weil alle Welt nur Böcke schießt ? Die meisten meiner Nachbarn sagen mir ganz offen, dass sie keine Ricken schießen, es gäbe ja soooviel Fallwild, die Ricken hätten ja so ausdrucksvolle Augen (sic !), die Schmalrehe würden doch im nächsten Jahr die Kitze bringen, usw. usw.

Und selbst diejenigen Rehwildhasser, die normalerweise erst schießen und dann ansprechen, aber die noch ein bisschen Gewissen haben, schießen nicht die Ricke von den Kitzen weg, so dass auch die tendenziell mehr Böcke erlegen - denn sobald das Tier was zwischen den Lauschern hat, gibt es keine Gnade und kein Zögern.
 
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AW: Rehböcke 2014

:thumbdown::thumbdown:...wie geht das den...??

einen bock in hellen ansprechen und im dunkel erlegen...?? :no:

Manchmal glaube ich,dass der ein oder andere nur von der Tapete bis zur Wand denkt.
Wenn der Bock im hellen austritt,allerdings nie so steht,dass man einen sauberen Schuss anbringen kann und sich dann die Chance bietet ihn auf hellem Untergrund zu erlegen,warum sollte man dies dann nicht tun!?

Von meiner Seite Waidmannsheil zum Bock.
 
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- denn sobald das Tier was zwischen den Lauschern hat, gibt es keine Gnade und kein Zögern.


... aber selbst mit diesem Kriterium (was zwischen den Lauschern) kann man nicht gänzlich sicher sein. Hier kommen mit einer gewissen (geringen) Häufigkeit gehörnte Ricken vor. Zwei liegen bei uns in der Sammlung, letztes Jahr wurde im Nachbarrevier noch eine gestreckt. Da guckt man dann nicht schlecht, was da liegt, wenn man vorher nur auf den Kopf geschaut hat.

Weidmannsheil,
Schnepfenschreck.
 
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Ähem, weil alle Welt nur Böcke schießt ? Die meisten meiner Nachbarn sagen mir ganz offen, dass sie keine Ricken schießen, es gäbe ja soooviel Fallwild, die Ricken hätten ja so ausdrucksvolle Augen (sic !), die Schmalrehe würden doch im nächsten Jahr die Kitze bringen, usw. usw.

Und selbst diejenigen Rehwildhasser, die normalerweise erst schießen und dann ansprechen, aber die noch ein bisschen Gewissen haben, schießen nicht die Ricke von den Kitzen weg, so dass auch die tendenziell mehr Böcke erlegen - denn sobald das Tier was zwischen den Lauschern hat, gibt es keine Gnade und kein Zögern.
Hab ich mir schon gedacht;-). Dann mußt Du aber auch dazusagen,was Du meinst.Nicht daß ein ganz Neuer das in die falsche Kehle bekommt und nur weibl. Wild wie wild jagt,weil`s von Haus aus zu viel Ricken gibt.
Und mit den Lichtern haben Deine Freunde Recht. Als Jj drückte ich mal im letzten Moment auf einen kranken Bock ab,der vorn stark nachzog und gerade geforkelt wurde.Ein sehr gut veranlagter 2jähriger 6er. Am Anschuß hob das Tier den Träger und schaute mich aus dem Wundbett heraus an.Bhhhhhhh ! Das werd ich wohl nie vergessen und mir läufts heut noch eiskalt über den Rücken,wenn ich an den Blick denke !.Mit der kalten Waffe und tränenden Augen erlöste ich das Stück.:sad:Dann wurde das Stck auch noch als Fehlabschuß deklariert.Man glaubte mir nicht so recht.Erst ein alter Lodenjockel untersuchte den Vorderlauf und stellte eine Gelenkverkapselung fest.Heute würde ich den Bock,sei er Platzbock, sicher noch pardonieren,denn die Behinderung war ja nicht so gravierend.
 
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... aber selbst mit diesem Kriterium (was zwischen den Lauschern) kann man nicht gänzlich sicher sein. Hier kommen mit einer gewissen (geringen) Häufigkeit gehörnte Ricken vor. Zwei liegen bei uns in der Sammlung, letztes Jahr wurde im Nachbarrevier noch eine gestreckt. Da guckt man dann nicht schlecht, was da liegt, wenn man vorher nur auf den Kopf geschaut hat.

Weidmannsheil,
Schnepfenschreck.
Stimmt ! Deswegen immer genau ansprechen !
 

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