Mal aus aufrichtigen Interesse eine kurze Frage an diejenigen, die möglicht nur alte Böcke erlegen möchten: Wie handhabt ihr das eigentlich bei den Ricken, haben die auch ein Zielalter oder so bei euch, oder bejagt ihr die gar nicht?
Danke für die Antwort, ist immerhin eine klare Linie. Kitz zuerst ist selbstverständlich. Allerdings fällt es mir schwer, im Winterhaar eine mittelalte Ricke von einer alten Ricke (von ganz überalterten mal zu schweigen) zu unterscheiden. Wer das kann, hat meinen Respekt.
Wenn man aber - warum auch immer - alle 5x Anblick bekommt ist das z.b. Schon wieder wesentlich schwerer. Nach den 15 ansitzen ist der Haarwechsel dann meist auch schon komplett durch.
Schlechter Vergleich. Rot/Dam/Sika/Muffel unterliegen ja wohl rechtlichen Abschussvorgaben nicht nur in Zahl sondern, und darum gehts wohl, auch in Wahl. Das mit Rehwild gleichsetzen zu wollen geht wohl schlecht. Jedenfalls nicht in Deutschland. Zum Glück...
Meiner Meinung nach kommt es auf die ganz persönliche Einstellung zur Jagd an ,ob das der
Abschuß von REHWILD welchen Alters auch oder von Hochwild ist muß jeder für sich entscheiden und das ist kein
Lodenjockelgesülze.
Übrigens ich suche mir meine Mitjäger auch aus und die bekomme ich mit meiner Einstellung
einfach nicht wieder los.:biggrin:
Gruß Seppel
Da bin ich noch bei dir.Es kommt nicht in erster Linie auf die perönliche Einstellung an, sondern auf die jeweiligen Gegebenheiten bzw. die jagdliche Notwendigkeit an.
Mann kann nicht Kartoffeln mit Eiern vergleichen. Reh bleibt zwar Reh, aber die einzelnen Reviertypen und die Ansprüche durch wirtschaftliche, touristische oder andere Nutzung sind doch immer verschieden.
Alarmsignal, noch mehr zu erlegen? Oder die Gaißen im Winter in Ruhe ihre Kitze führen zu lassen? Dann fallen die Knopfböck, die Kümmerer und die abgekommenen zum Großteil schon mal weg. ;-)Ein gesunder Wildbestand zeichnet meiner Meinung nach sich in erster Linie durch starke Wildpretgewichte (immer im regionalen Vergleich) aus. Knopfböcke, hoher Anteil Verkehrsfallwild, Kümmerer, abgekommene, etc. sollten jedem ein Alarmsignal sein.
:thumbup:In geschlossenen Waldgebieten ist der Verbiss ebenfalls ein guter Indikator für die Wilddichte. Wenn schon Hauptbaumarten (wie i.d.R. Buche und Fichte, mancherorts Kiefer) kräftig verbissen werden, stimmts auch nicht. In Bezug auf die angepasste Wildichte den Verbiss betreffend, spielt aber die Zielsetzung des Waldbesitzer mit hinein. Das hat dann nicht unbedingt etwas mit der körperlichen Verfassung des Rehwildes zu tun.
Sehr guter Beitrag. Jede Situation, jedes Biotop erfordert den jeweils angepassten Umgang mit den Rehleins. Passt man die Bejagung gut an die örtlichen Erfordernisse an, zeigen die Indikatoren Wildbretgewicht und Verbiss an standortgerechten Hauptbaumarten das sehr zuverlässig an. Wo beides stimmt, weil der Bestand bereits der Örtlichkeit angepasst ist, kann selektiv und effektiv in Intervallen Strecke gemacht werden. Wo beides nicht stimmt, muss man sich eben Gedanken machen. An diesen Stellen handhaben wir das so, wie bereits in einem vorherigen Beitrag beschrieben, dass jedes Reh erlegt wird, das schussbar kommt - natürlich entsprechend den tierschutzrechtlichen Bestimmungen und unter Berücksichtigung des Grundsatzes jung vor alt und schwach vor stark, wenn sich die Wahl bietet. Als Folge tritt ein quantitativ geringerer, aber qualitativ höherwertiger Bestand ein, der weniger verbeißt, nicht dauernd blöd über die Straßen latscht, kräftiger und weniger heimlich wird. Für uns im Revier hat das zur Folge, dass wir in den guten, sprich: bestandsmäßig angepassten Revierteilen, in Summe mit weniger Aufwand die gleiche Menge an Wildbret gewinnen wie es vorher mit hohem, aber schwächerem und heimlicheren Bestand gelang. Begleitend dazu gibt es von uns geschaffene Äsungsflächen, aber keine Fütterungen. Letztere sind dann auch nicht notwendig, weil die dort wohnenden Rehleins von Haus aus so kräftig und herbstfeist sind, dass sie in guter Kondition über die äsungsarmen Monate kommen. Dort muss aber auch gewährleistet sein, dass man ihnen nicht permanent auf den Sack geht, sei´s jägerisch oder freizeittechnisch.Es kommt nicht in erster Linie auf die perönliche Einstellung an, sondern auf die jeweiligen Gegebenheiten bzw. die jagdliche Notwendigkeit an.
Mann kann nicht Kartoffeln mit Eiern vergleichen. Reh bleibt zwar Reh, aber die einzelnen Reviertypen und die Ansprüche durch wirtschaftliche, touristische oder andere Nutzung sind doch immer verschieden.
Ein gesunder Wildbestand zeichnet meiner Meinung nach sich in erster Linie durch starke Wildpretgewichte (immer im regionalen Vergleich) aus. Knopfböcke, hoher Anteil Verkehrsfallwild, Kümmerer, abgekommene, etc. sollten jedem ein Alarmsignal sein.
In geschlossenen Waldgebieten ist der Verbiss ebenfalls ein guter Indikator für die Wilddichte. Wenn schon Hauptbaumarten (wie i.d.R. Buche und Fichte, mancherorts Kiefer) kräftig verbissen werden, stimmts auch nicht. In Bezug auf die angepasste Wildichte den Verbiss betreffend, spielt aber die Zielsetzung des Waldbesitzer mit hinein. Das hat dann nicht unbedingt etwas mit der körperlichen Verfassung des Rehwildes zu tun.