Das Allerwichtigste ist aber, daß wir Hundeleute unsere PS in den Revieren an den Boden bekommen! Wir haben zig Vereine, zig Verbandsrichter, zig Hunderassen, tausende Hundeführer, viele Jagdhundeprüfungen und kriegen es nicht geregelt, daß der gemeine Jäger von der Bedeutung der Jagdhundearbeit bei der praktischen Jagdausübung überzeugt ist. Das kriege ich nicht in meinen Kopf.
Dazu eine persönliche Erfahrung bzw. Einschätzung.
Als der Stadtwaldjäger noch ein junger Knabe war, der Stadtwald war noch nicht in Sicht, der Jagdschein druckfrisch, schoss er Ende Dezember ein Kitz vorbei, komplett vorbei.
Der Beständer ließ den, zwar geprüften, aber nicht im Training stehenden, Hund den vermuteten Anschuss kurz untersuchen und sagte - "ist nichts". Auf des Stadtwaldjägers Vorschlag noch einen Profi kommen zu lassen erwiederte er "mach was du willst".
Des tat ich auch und rief, nachmittags am Feiertag, den örtlichen Nachsuchenführer an, schilderte die Situation (auch das bereits mit einem brauchbaren Hund gesucht wurde und ich nur sicher sein möchte) und hörte "ich ess noch meinen Kuchen, dann fahr ich los."
Er kam mit dem BGS, suchte und natürlich war nichts. Er bestätigte meine Entscheidung ihn zu rufen, freute sich über eine Flasche Winzersekt und etwas Futtergeld, bestätigte meine Entscheidung nochmal und war weg.
Diesen Kollegen rufe ich heute im Fall der Fälle auch noch an. Weil es eine positive, kameradschaftliche Erfahrung war.
Ein heutiger Mitjäger kriecht lieber 3 Stunden auf dem Boden und schnüffelt selbst, bevor er ein Gespann holt - wirklich nur in höchster Not. Seine Erfahrung war leider anders. Herrisch, unangenehm und oberlehrerhaft.
Sollten sich manche, ausdrücklich nicht alle, Schweißhundführer hier im echten Leben so gerieren wie online, wundert es mich nicht, wenn einige Jäger Vorbehalte haben den Profi zu rufen.