kommt jährlicher Schießnachweis in Niedersachsen?

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@Achter
Erst mal möchte ich Verantwortung selbst tragen dürfen und das auch anderen zugestehen. Das ist meine Grundhaltung in der Sache. Basis für jede gute und funktionierende Gesellschaft.

Mir ist auch niemand bekannt, der in der Gegend rumballert und sich dabei freut, dass er ständig schlecht oder gar nicht trifft. Mun ist auch nicht umsonst. Fallwild ist irgendwann auch lästig. Jagdherren mögen das auch nicht. Nachbarn passt es genauso wenig.

Die Schießstandsbeobachter hier in diesem Forum sind natürlich die Leistungsträger im Bewerten. Dumm nur, das ich mich auf einem Schießstand auch leicht unwohl fühle - das wirkt dann schnell auch mal "unsicher" - und wenn man dann noch den Riemen.... dann bist Du sowieso auf dem Kicker der Standaufsicht ;) - so fühlt sich das dann an.

Also, ich hätte mir für das ganze Thema ein kleines Projekt nach folgendem Chema gewünscht:
  1. Leistungsdefinition zur Identifikation der Zielvorgabe einer Befähigung
  2. ehrliche(!) Bestandsaufnahme in der Jägerschaft
  3. saubere Analyse
  4. Identifikation der Defizite und der machbaren Potentiale
  5. Ableiten der für die Verbesserung ggf. erforderlichen Maßnahmen
  6. Kostenidentifikation und Verträglichkeitsanalyse
  7. Diskussion und Umsetzung
  8. und eine Wiedervorlage in 10 Jahren
und natürlich Ergebnis offen, damit könnte bei Punkt 3. bzw. 4. auch schon Schluss sein.

was wir offenbar bekommen haben scheint entstanden nach:
  • Politik - man fühlt sich unwohl ...
  • man glaubt, die können nicht verantwortlich ...
  • sind alles Schießer, aber keine Schützen ----
  • da müssen wir was machen!
der schlafende JV wird geweckt, sagt ja und schläft weiter (für die Argumentation aus einer Bestandsaufnahme incl. Emissionsargumentation war er offenbar zu müde, oder nur unvorbereitet? ...)

Der Jagdschein ist eine Lizenz,
die Jagdausbildung liefert eine Mindestbefähigung, die Schießtechnisch für die Ansitzjagd ausreicht. Ist der Jäger vernünftig ausgebildet, so verliert sich diese Befähigung nicht so schnell, braucht also eigentlich auch keine jährliche Überprüfung. Verordnetes Übungsschießen ist eine Gängelung, gerade für aktive Jäger. Mehr Schießstände wird es deswegen auch nicht geben, da dürfen wir sicher sein - schon gar nicht vom Steuerzahler gestiftete (wenn wir uns Jäger da mal eben ausnehmen, wir sind ja auch Steuerzahler). Das ist natürlich nur mein Eindruck und nicht Ergebnis einer Analyse, wie oben beschrieben.

Bewegungsschießen ist anders, das ist tricky, da wird gern von "viel Erfahrung" gesprochen, damit dann getroffen werden kann. Da hilft ein Kugelstand nicht, der Laufende Keiler ist auch nur ein Gewöhnungsstand. Wer tatsächlich also im Revier auf bewegtes Wild schießen will oder muss, braucht eine Zusatzquali - da wäre ich dabei, aber natürlich auch nur mein Eindruck, nicht Ergebnis einer Analyse. Die hat der DJV oder ein LJV aber bisher nicht in Auftrag gegeben, oder gibt es Erkenntnisse dazu? Vermutlich also auch nur "Bauch"....

Kommen wir zurück zur Realität, denn das Thema ist ja offenbar durch -

da wüsste ich jetzt, da das Kind ja schon in den Brunnen gefallen ist, gern von den verantwortlichen der Jägerseite, wie sie eigentlich argumentiert haben?

Wie wurde denn Seitens der Politik die Notwendigkeit zu den "Übungsstunden" und deren Effektivität nachgewiesen? Fehlt das, dann sehe ich mich armes kleines Licht in Grundrechten beeinträchtigt, denn das erscheint mir als Willkür im Gesetzgebungsprozess. Die vermutete Verantwortungslosigkeit einzelner kann nicht zu einer Kollektivmaßnahme gegen alle führen. Ich bin gespannt, werde aber wohl enttäuscht werden....

Im Grunde fürchte ich als Jäger von der eigenen Partei verraten worden zu sein und das hier vorzutragen ist mein gutes Recht und keine Hetze.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Nach Wittstock z.B. musste ich 150 km fahren.....Na und?

Um 150km "mal so" zu einem Stand zu fahren, müsste ich nachts echt von Waffen träumen.

Aus den 2-3 Waffen mit denen ich jagen gehe, gebe ich vor der Jagdsaison im Revier ein paar Probeschüsse ab. Waffen mit denen ich aktuell nicht jagen will können schon mal jahrelang im Schrank stehen und auf ihren Einsatz warten.

.....einmal im Jahr kann und sollte man schon mal auf den Stand

Einmal im Jahr auf dem Stand und dort mit 1-2 Waffen ein paar Schüsse abgeben ist doch in Sachen Verbesserung der Schiessfertigkeiten mit der/den speziellen Waffe völlig inhaltslos und demzufolge auch sinnlos.

Das Grundproblem der Diskussion liegt doch nur mal wieder darin, daß es DEN Jäger nicht gibt und man jetzt versucht die jagdliche Karteileiche mit Jagdschein mit vollaktiven Jägern oder Sportschützen über einen Kamm zu scheren. Ich wüsste jetzt nicht, warum Jäger mit ordentlichen Jahresstrecken ein paar Luftlöcher auf einem Stand produzieren sollten, nur um ein Stück Papier zu bekommen?

Ja, dieses Land hat ein beständig zunehmendes Problem mit einer steigenden Anzahl von Jägern ohne oder ohne große Jagdpraxis. Es kann jetzt aber auch nicht wirklich sein, daß man die Stellschrauben für die aktiven Jäger anzieht, um diese Klientel wenigstens einmal jährlich ganz oberflächlich an den Waffengebrauch zu erinnern. Vielleicht sollte man statt dessen die Jagdscheine nicht ganz so inflationär unters Volk bringen. Sachstand ist ja unstrittig, daß sowohl beständig zunehmende Jägerzahlen, als auch Schiessnachweise ordentlich Geld in einige Kassen spülen.

Und noch was, wenn Schiessfertigkeiten sooo wichtig sind, warum wurde dann die Schiessprüfung für den Jagdschein je nach Bundesland immer weiter erleichtert? Damit nicht so viele Vollpfosten auf Schnellfixxerlehrgang durch die Prüfung fallen oder was?
 
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Seit ca. 25 Jahren trifft sich unserer Hegering mindestens einmal auf dem Platz, wo wir auch die technisch nicht so versierten unter die Fittiche nehmen und nachschauen, ob die Kniften wenigstens technisch in Ordnung sind.
Die älteren von uns, die nur noch zum Ansitz rausgehen, schaffen es zumindest angestrichen, ihre persönliche Wunschleistung zu erfüllen.

Und hinterher sitzen wir noch etwas zusammen.

Ich kann nicht glauben, dass man solch ein Treffen nicht wenigstens
einmal im Jahr auf die Reihe kriegt.
Das haben wir doch schon so gemacht, bevor über einen Schießnachweis nachgedacht wurde.
Und das geht heute nicht mehr?

1x kurz vorm Aufgang der Bockjagd ist "Anschießtermin"
Da kommt ein kleiner (beständiger) Teil der Jägerschaft um sich IHRE Waffe vom Büchsenmacher einschießen zu !!LASSEN!!

Die folgenden 2-3 Wochen nach Aufgang der Bockjagd ist ein vermehrtes Jäger/Büma aufkommen am schießstand weil man !auf der Jagd gemerkt! hat dass irgendwas mit der Waffe nicht stimmt.

ca 10 % der Jägerschaft (in meinem Umfeld) sehe ich zumindestens ziemlich regelmässig 1x im Monat beim Jägerschießen. Da passen dann auch so ziemlich die Ergebnisse. (Keilernadel)
 
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Meine Studien haben ergeben, dass diejenigen, die zu häufig auf Schießständen herumlungern, meist keine Jagdgelegenheit haben und/ oder einen Besen zuhause sitzen haben, der sie regelmäßig die Flucht ergreifen lässt.

Oder sie haben wie ich, eigene Pacht und Jagdmöglichkeite bis unter die Achselhöhle und eine Frau mit Jagdschein die das Interesse am Schießsport aktiv teilt. Ich schrieb es schon andernorts, gerade die sehr aktiven Jäger, Berufsjäger, Förster die ich kenne sind überverhältnissmässig oft auf den Schießständen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Oder sie haben wie ich, eigene Pacht und Jagdmöglichkeite bis unter die Achselhöhle und eine Frau mit Jagdschein die das Interesse am Schießsport aktiv teilt. Ich schrieb es schon andernorts, gerade die sehr aktiven Jäger, Berufsjäger, Förster die ich kenne sind überverhältnissmässig oft auf den Schießständen.

Wie du sagst, "Interesse am Schießsport". Das kann man als Jäger oder Förster haben, muss es aber nicht. Es gab auch Zeiten, da ging nicht mal jeder Revieförster jagen und musste es auch nicht.

Ich habe neben den Waffen auch ein paar Kettensägen fürs Revier, beteilige mich aber auch nicht am Timbersport.
 
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Das Grundproblem der Diskussion liegt doch nur mal wieder darin, daß es DEN Jäger nicht gibt

Genau das ist es. Da versuchen Leute aus Drückjagd-Kreisen andere vom Wert des intensiven Trainings zu überzeugen. Dabei ist das in Sachen Bewegtschiessen nicht wirklich strittig. Aber es gibt halt auch Jäger, die mit Drückjagden nicht viel am Hut haben. Z.B. weil sie sich dafür zu alt fühlen oder weil sie dafür keine Einladungen bekommen oder weil sie andere Jagdarten einfach interessanter finden.

Es steht doch jedem Jagdherrn frei, sich von Drückjagdteilnehmern eine Qualifikation (Keilernadel, Schießleistungsnadel, etc.) zeigen zu lassen. So wie man sich auch vor der Jagd auf Flugwild von den Flintenfertigkeiten überzeugen kann.

Alle Jäger in Sippenhaft zu nehmen und regelmäßig wieder in die Schule zu schicken, nur weil mancher Gastgeber es nicht schafft, qualifizierte Schützen auszuwählen, halte ich für den falschen Weg.
 
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1x kurz vorm Aufgang der Bockjagd ist "Anschießtermin"
Da kommt ein kleiner (beständiger) Teil der Jägerschaft um sich IHRE Waffe vom Büchsenmacher einschießen zu !!LASSEN!! Genauso, wenn der Büma neu montiert, oder etwas an Glas,Montage richtet, schießt der selbstverständlich auch ein, das ist Teil seiner Dienstleistung.
Falls Du aber den Probeschuß/die Probeschüsse meinst, die macht natürlich jeder selbst.


Die folgenden 2-3 Wochen nach Aufgang der Bockjagd ist ein vermehrtes Jäger/Büma aufkommen am schießstand weil man !auf der Jagd gemerkt! hat dass irgendwas mit der Waffe nicht stimmt.
Kann ich nicht bestätigen, da bin ich im Revier.

ca 10 % der Jägerschaft (in meinem Umfeld) sehe ich zumindestens ziemlich regelmässig 1x im Monat beim Jägerschießen. Da passen dann auch so ziemlich die Ergebnisse. (Keilernadel)
ich nicht, weil mir die Zeit zu schade ist, einmal im Monat einen vollen Samstag zu opfern. Ich denke, dass Du Deine persönliche Freude an Schießstandbesuchen hier anderen "überstülpen" möchtest? Wenn Du so oft auf Schießständen bist und die Besten der Besten bei Dir sind, dann freu Dich doch, dass nicht alle jede Woche zum Schießstand laufen, sonst hättets Du längere Wartezeiten und die Schießstände werden auch nicht mehr!!!
 
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Wie du sagst, "Interesse am Schießsport". Das kann man als Jäger oder Förster haben, muss es aber nicht. Es gab auch Zeiten, da ging nicht mal jeder Revieförster jagen und musste es auch nicht.

Ich habe neben den Waffen auch ein paar Kettensägen fürs Revier, beteilige mich aber auch nicht am Timbersport.

Nicht aus dem Zusammenhang reißen!
Ich schrieb dass MEINE FRAU aus Interesse am Schießsport dabei ist.

Diesen Satz hingegen unterschlägst Du völlig!
Gerade die sehr aktiven Jäger, Berufsjäger, Förster die ich kenne sind überverhältnissmässig oft auf den Schießständen.

Der Vegleich mit der Kettensäge hinkt aber gewaltig? Wen außer dich selber verletzt Du damit?
Leiden Kreaturen wenn die Säge stumpf ist oder unrund läuft?

Und ums mal auf den Punkt zu bringen. Es wird nicht die Leistung erwartet die Sportschützen auf dem Schießstand erbringen.
Aber nen 9er (10cm durchmesser) aufgelegt auf 100m sollte !!!JEDER!!! der nen Jahresjagdschein lösen will mit dem ersten Schuss aus der kalten Waffe auch treffen können! UND GENAU DAS WIRD OFT NICHT ERREICHT! Glaubst nicht? Geh mal als Standaufsicht auf den Schießstand!
 
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So ein Quxrk!
Die letzten hundert Jahre wurde ständig Wild krank geschossen, weil die Leute nicht wöchentlich auf dem Schießstand waren...
Wenn jeder sich auf das beschränkt, was Er/Sie auch beherrscht, ist alles gut und wenn das Reh auf 100m zu klein ist, dass soll der Betreffende eben nur bis 70m schießen und gut. Die sind mir alle mal lieber als die Schwarzwildkiller Video Gucker, die 300m Schützen und die Kopfschußproklamierer. Wenn jemand nicht zu Bewegungsjagden geht, warum sollte der gezwungen werden auf laufende Scheiben zu üben?
 
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Alle Jäger in Sippenhaft zu nehmen und regelmäßig wieder in die Schule zu schicken, nur weil mancher Gastgeber es nicht schafft, qualifizierte Schützen auszuwählen, halte ich für den falschen Weg.

Der richtige Weg ist also im Umkehrschluss,
völlig untrainierte, die Ihr "Können" und Ihre persönlichen und technischen Grenzen vorn und hinten nicht einschätzen können auf Lebewesen ballern zu lassen?

Rate mal warum ich mir als NSF die ersten 2-3 Bockjagdwochen nichts vornehme.:geek:
 
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Leiden Kreaturen wenn die Säge stumpf ist oder unrund läuft?
Aus dieser Richtung weht auch der politsche Wind.

Es wird in der Gesellschaft heute erwartet, dass der Jäger sein Wild zuverlässig im Knall verenden lässt. Jede Nachsuche oder längere Flucht wird als "schlechter Treffer" interpretiert, der seine Ursache eben in offenbar mangelhaften Schiessfertigkeiten der Jägers hat.

Medial behandelte Unfälle und "gewisse Pannen" fördern ebensowenig das öffentliche Vertrauen in den waffentragenden Naturschützer.

basti
 
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#521 Zum letzten Satz:
Geeenau.
Wer keine Rehe*) auf 100m trifft, soll eben nur auf Hirsche Elche und Wisente jagen dürfen.
*)gemeint ist auf die Kammer.
 
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#522 zum letzten Satz
Geenau.
Deshalb sieht man ja auch nach dem ersten Mai mehr Jäger au dem Schießstand als davor
 

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