@Achter
Erst mal möchte ich Verantwortung selbst tragen dürfen und das auch anderen zugestehen. Das ist meine Grundhaltung in der Sache. Basis für jede gute und funktionierende Gesellschaft.
Mir ist auch niemand bekannt, der in der Gegend rumballert und sich dabei freut, dass er ständig schlecht oder gar nicht trifft. Mun ist auch nicht umsonst. Fallwild ist irgendwann auch lästig. Jagdherren mögen das auch nicht. Nachbarn passt es genauso wenig.
Die Schießstandsbeobachter hier in diesem Forum sind natürlich die Leistungsträger im Bewerten. Dumm nur, das ich mich auf einem Schießstand auch leicht unwohl fühle - das wirkt dann schnell auch mal "unsicher" - und wenn man dann noch den Riemen.... dann bist Du sowieso auf dem Kicker der Standaufsicht
- so fühlt sich das dann an.
Also, ich hätte mir für das ganze Thema ein kleines Projekt nach folgendem Chema gewünscht:
- Leistungsdefinition zur Identifikation der Zielvorgabe einer Befähigung
- ehrliche(!) Bestandsaufnahme in der Jägerschaft
- saubere Analyse
- Identifikation der Defizite und der machbaren Potentiale
- Ableiten der für die Verbesserung ggf. erforderlichen Maßnahmen
- Kostenidentifikation und Verträglichkeitsanalyse
- Diskussion und Umsetzung
- und eine Wiedervorlage in 10 Jahren
und natürlich Ergebnis offen, damit könnte bei Punkt 3. bzw. 4. auch schon Schluss sein.
was wir offenbar bekommen haben scheint entstanden nach:
- Politik - man fühlt sich unwohl ...
- man glaubt, die können nicht verantwortlich ...
- sind alles Schießer, aber keine Schützen ----
- da müssen wir was machen!
der schlafende JV wird geweckt, sagt ja und schläft weiter (für die Argumentation aus einer Bestandsaufnahme incl. Emissionsargumentation war er offenbar zu müde, oder nur unvorbereitet? ...)
Der Jagdschein ist eine Lizenz,
die Jagdausbildung liefert eine Mindestbefähigung, die Schießtechnisch für die Ansitzjagd ausreicht. Ist der Jäger vernünftig ausgebildet, so verliert sich diese Befähigung nicht so schnell, braucht also eigentlich auch keine jährliche Überprüfung. Verordnetes Übungsschießen ist eine Gängelung, gerade für aktive Jäger. Mehr Schießstände wird es deswegen auch nicht geben, da dürfen wir sicher sein - schon gar nicht vom Steuerzahler gestiftete (wenn wir uns Jäger da mal eben ausnehmen, wir sind ja auch Steuerzahler). Das ist natürlich nur mein Eindruck und nicht Ergebnis einer Analyse, wie oben beschrieben.
Bewegungsschießen ist anders, das ist tricky, da wird gern von "viel Erfahrung" gesprochen, damit dann getroffen werden kann. Da hilft ein Kugelstand nicht, der Laufende Keiler ist auch nur ein Gewöhnungsstand. Wer tatsächlich also im Revier auf bewegtes Wild schießen will oder muss, braucht eine Zusatzquali - da wäre ich dabei, aber natürlich auch nur mein Eindruck, nicht Ergebnis einer Analyse. Die hat der DJV oder ein LJV aber bisher nicht in Auftrag gegeben, oder gibt es Erkenntnisse dazu? Vermutlich also auch nur "Bauch"....
Kommen wir zurück zur Realität, denn das Thema ist ja offenbar durch -
da wüsste ich jetzt, da das Kind ja schon in den Brunnen gefallen ist, gern von den verantwortlichen der Jägerseite, wie sie eigentlich argumentiert haben?
Wie wurde denn Seitens der Politik die Notwendigkeit zu den "Übungsstunden" und deren Effektivität nachgewiesen? Fehlt das, dann sehe ich mich armes kleines Licht in Grundrechten beeinträchtigt, denn das erscheint mir als Willkür im Gesetzgebungsprozess. Die vermutete Verantwortungslosigkeit einzelner kann nicht zu einer Kollektivmaßnahme gegen alle führen. Ich bin gespannt, werde aber wohl enttäuscht werden....
Im Grunde fürchte ich als Jäger von der eigenen Partei verraten worden zu sein und das hier vorzutragen ist mein gutes Recht und keine Hetze.