Als ich in unserem Revier anfing hieß es, Knopfböcke bzw. bis maximal Lauscherhoch. Dadurch hat man sich jedes Strück genau angesehen und es hat mir nicht geschadet. Schmalrehe waren tabu. Auch heute noch tu ich mich bei einzelnen Stücken manchmal schwer mit der Frage Ricke oder Schmalreh. Im Zweifel bleibt der FInger gerade. Ohne jagdlichen Hintergrund direkt nach dem Schein ging also auf Rehwild alleine einigermaßen. Aber ein Mentor der bei den ersten Schritten in der Praxis, sprich gemeinsam Ansitzen, hätte mir sehr geholfen, erst recht nachts bei Schwarzwild. Und würde auch vielen anderen Jungjägern helfen Fehler zu vermeiden.
Und ein Asprekt, der bei beschränkten Freigaben für mich eine Rolle spielt, ist Vertrauen. Jemand kommt neu ins Revier, den man nicht kennt. Dann erklärt man wie das mit dem anmelden läuft, welche Freigaben usw. Und dann schaut man mal ne zeitlang wie sich derjenige anstellt. Taucht er bei Arbeitseinsätzen auf, bringt er sich ein, stellt er Fragen, geht er regelmäßig raus. Dann gibts evtl nen Begehungsschein für 1 Jahr, einen eigenen schlüssel für die Wildkammer , anschließend evtl. nen unbefristeten Schein.
Was ich damit sagen will, Jagd hat auch viel mit Vertrauen und bewähren zu tun. Wenn sich jemand schon direkt amAnfang an Freigaben nicht hält, an was hält er sich denn sonst noch nicht? Meldet er alle Abschüsse, wiegt er richtig ab, bekommen Filets Beine, verschwindet Wildpret aus der Truhe, oder flakt er mal über die Grenze ins Nachbarrevier?
Ich will natürlich niemanden etwas unterstellen, aber man muss auch mal die Pächter verstehen mit welchen Fragen die sich konfrontiert sehen. Vertrauen ist eine zarte Pflanze, die gehegt und gepflegt werden muss. Daher Probleme offen ansprechen und klar miteinander kommunizieren. Auch im Fall wie hier im Eingangspost geschildert. Miteinander reden...
Das hätte auch gut in den anderen Faden mit dem Jungäger gepasst, der die Freigabe nicht korrekt beachet hat, aber ich finde ihn grad nicht auf die schnelle.