Jagdgäste und andere Überraschungen

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Ok, bist du also abgebaumt und hast erstmal Zollstock und wage zum Stück mitgenommen? Hat es sich das gefallen lassen beim äsen?

Dann wieder aufbaumen und schießen?

12kg aufgebrochen denke ich.
Also runter, aufbrechen, wiegen, zurück zum Sitz und schießen. Oder halt bei zu viel Gewicht wieder zu nähen und leise davon schleichen.

Spaß beiseite. Strikte, klare Ansagen sind doch immer das Beste. Ich kann mit der Freigabe "Schieß was du meinst was passt" wenig anfangen, vor allem wenn man das Revier nicht kennt. "Schieß was dir Freude bereitet" ist dabei anders zu bewerten.
 
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Ok, bist du also abgebaumt und hast erstmal Zollstock und wage zum Stück mitgenommen? Hat es sich das gefallen lassen beim äsen?

Dann wieder aufbaumen und schießen?

Was sind denn das für Freigaben? Kg und genau 8cm?

Da hätte ich bei allen was gekommen wäre den Finger gerade gelassen und tetris gespielt, denn da kannst du nur alles falschmachen.
@HuntingMops, genau das wollte der Vorposter wahrscheinlich sagen: Ansprechen lernen!!!
Ansonsten: einfach nicht schießen. Ist bei mir Glücklicherweise genau so gewesen.....und dadurch kann ich es heute ziemlich gut. Fehler passieren im übrigen immer....
 
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17 Feb 2015
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Als ich in unserem Revier anfing hieß es, Knopfböcke bzw. bis maximal Lauscherhoch. Dadurch hat man sich jedes Strück genau angesehen und es hat mir nicht geschadet. Schmalrehe waren tabu. Auch heute noch tu ich mich bei einzelnen Stücken manchmal schwer mit der Frage Ricke oder Schmalreh. Im Zweifel bleibt der FInger gerade. Ohne jagdlichen Hintergrund direkt nach dem Schein ging also auf Rehwild alleine einigermaßen. Aber ein Mentor der bei den ersten Schritten in der Praxis, sprich gemeinsam Ansitzen, hätte mir sehr geholfen, erst recht nachts bei Schwarzwild. Und würde auch vielen anderen Jungjägern helfen Fehler zu vermeiden.

Und ein Asprekt, der bei beschränkten Freigaben für mich eine Rolle spielt, ist Vertrauen. Jemand kommt neu ins Revier, den man nicht kennt. Dann erklärt man wie das mit dem anmelden läuft, welche Freigaben usw. Und dann schaut man mal ne zeitlang wie sich derjenige anstellt. Taucht er bei Arbeitseinsätzen auf, bringt er sich ein, stellt er Fragen, geht er regelmäßig raus. Dann gibts evtl nen Begehungsschein für 1 Jahr, einen eigenen schlüssel für die Wildkammer , anschließend evtl. nen unbefristeten Schein.

Was ich damit sagen will, Jagd hat auch viel mit Vertrauen und bewähren zu tun. Wenn sich jemand schon direkt amAnfang an Freigaben nicht hält, an was hält er sich denn sonst noch nicht? Meldet er alle Abschüsse, wiegt er richtig ab, bekommen Filets Beine, verschwindet Wildpret aus der Truhe, oder flakt er mal über die Grenze ins Nachbarrevier?

Ich will natürlich niemanden etwas unterstellen, aber man muss auch mal die Pächter verstehen mit welchen Fragen die sich konfrontiert sehen. Vertrauen ist eine zarte Pflanze, die gehegt und gepflegt werden muss. Daher Probleme offen ansprechen und klar miteinander kommunizieren. Auch im Fall wie hier im Eingangspost geschildert. Miteinander reden...

Das hätte auch gut in den anderen Faden mit dem Jungäger gepasst, der die Freigabe nicht korrekt beachet hat, aber ich finde ihn grad nicht auf die schnelle.
 
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Ok, bist du also abgebaumt und hast erstmal Zollstock und wage zum Stück mitgenommen? Hat es sich das gefallen lassen beim äsen?

Dann wieder aufbaumen und schießen?

Was sind denn das für Freigaben? Kg und genau 8cm?

Da hätte ich bei allen was gekommen wäre den Finger gerade gelassen und tetris gespielt, denn da kannst du nur alles falschmachen.
Nun, hat Er ja scheinbar nicht: Natürlich nervt dieses doofe Ansprechen und ganz ärgerlich wird es, wenn man dann mal den Finger gerade lassen muß, gruselig.
Wer Ironie findet, kann sie behalten :cool:
 
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bis maximal Lauscherhoch.
Das ist ja auch ehrlich gesagt eine Vorgabe, die auch ohne Optik mit eingebautem Maßband und Waage einzuhalten ist. Und ob man dann die Lauscher am erlegten Stück wirklich ein bisschen lang ziehen muss... Ein Vergleichsmaß ist da und die Richtung sollte in jedem Fall passen.
Bei Freigaben a la max. 11,5 kg und 4,5cm bin ich selbst jetzt nach über 25 Jahren auf jeden Fall raus. Meine Schätzung geht dann immer Richtung 12kg und 5cm...
 
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Schmalreh schieß ich bspw garnicht, da schwingt die Angst zu sehr mit sich doch einmal zu vertun. Und zurück in den Lauf bekommst du die Kugel eben nicht mehr.

Auch wenn ich jetzt den Unterschied einige Mal beobachten konnte. Und da jeder für seinen Schuss selbst verantwortlich ist… bleibt der Finger eben gerade bis September.
 
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Als ich in unserem Revier anfing hieß es, Knopfböcke bzw. bis maximal Lauscherhoch. Dadurch hat man sich jedes Strück genau angesehen und es hat mir nicht geschadet. Schmalrehe waren tabu. Auch heute noch tu ich mich bei einzelnen Stücken manchmal schwer mit der Frage Ricke oder Schmalreh. Im Zweifel bleibt der FInger gerade....
Genau so hab ich auch angefangen und halte es heute noch so. Zahlabschuss weiblich wird im Herbst bei den Rickenkitzen gemacht und die Bockkitze im nächsten Frühjahr als Jährlinge gestreckt.
Gruß-Spitz
 
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Schmalreh schieß ich bspw garnicht, da schwingt die Angst zu sehr mit sich doch einmal zu vertun. Und zurück in den Lauf bekommst du die Kugel eben nicht mehr.

Auch wenn ich jetzt den Unterschied einige Mal beobachten konnte. Und da jeder für seinen Schuss selbst verantwortlich ist… bleibt der Finger eben gerade bis September.
...und im September sind die Unterscheide zwischen SR und R/G noch verwischter, als im Mai !
Genau dann ebenso aufpassen, wenn die noch kleinen Kitze mal nicht eng mit der Mama laufen... Gesäuge der Ricke ist kaum noch auffällig !

SR Ansprache ist einzig im April/Mai verlässlich.
 
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...und im September sind die Unterscheide zwischen SR und R/G noch verwischter, als im Mai !
Genau dann ebenso aufpassen, wenn die noch kleinen Kitze mal nicht eng mit der Mama laufen... Gesäuge der Ricke ist kaum noch auffällig !

SR Ansprache ist einzig im April/Mai verlässlich.
Also ich schau, dass ich ab dem 1. Mai so schnell wie möglich ein paar Schmale zwicke. Da sind die meisten Geissen noch dick und grau und die Schmalen dünn und oft schon fast rot.

Und wenn doch mal das passiert, was eigentlich nicht passieren sollte, dann halte ich es für "besser", wenn es im Mai passiert, wenn das Kitz/die Kitze erst ein paar Tage alt sind, weil dann hat das Leiden in 24h bis max. 48h ein Ende. Erlegt man im September eine Geiss, dann gehen die Kitze zwar nicht mehr direkt ein, kümmern und leiden aber letztendlich den ganzen Herbst und Winter hindurch. Toll ist beides nicht, aber sich selbst ab dem 1. September quasi per se die "Absolution zu erteilen" ist es noch weniger :(
 
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Wer sprach von Absolution erteilen? Warum wird eigentlich immer was reininterpretiert was da nicht steht? 🤦🏽

Und ich schieße aktuell, genau wegen der 24-48 Tierleid kein weibliches reh… also wer erteilt sich die Absolution gerade selbst? (Besser 24-48h als durch den Winter usw..)

Wenn ich im September eine Ricke mit Kitz vor mir habe, dann erst das Kitz dann die Ricke (bevor wieder was interpretiert wird!) und wenn ich nicht sicher bin lass ich es halt.
 
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Aus Steves Erzählung erkenne ich (wieder mal) die dringende Notwendigkeit, daß revierverantwortliche Jäger Jagdscheinneulinge beim ersten Jagen intensiv begleiten und dafür mal eigene Chancen zurück stellen.

Ich will nicht akzeptieren, daß man Menschen mit "Jagd-Diplom", perfekt-teurer Ausrüstung in eine Natur entlässt, von der sie keinen Schimmer haben.
Mir ist das da draußen wichtiger, als alles Flecktarn und Kaliberfragen...

Recht hast du damit, was ich mir aber auch immer wieder in Erinnerung rufen muss beim Anlernen von JJ ist, dass es doch ein riesen Unterschied ist ob man von klein auf mit der Natur und Materie vertraut ist oder ob man erst als Spätberufener das Ganze für sich entdeckt. Es muss nichts Schlechtes sein und manches innerliche Kopfschütteln über selbstverständliches (für einen selbst) erstickt man dann ganz von allein damit.

Zurück zum Thema:

Ich habe mal ein Fernglas zum Verkauf angeboten und da der Interessent einen guten und vernünftigen Eindruck machte bekam er das Angebot das Glas doch einfach bei einem Ansitz an einer der durch die Sauen stark frequentierten Rapsflächen direkt zu testen.

Wir saßen glaube ich knapp eine Stunde, es war noch hell, als es aus seiner Richtung knallte, dann nochmal und nochmal. Mit flauem Gefühl im Magen steuerte ich das Auto in Richtung seiner Leiter. Er berichtete mir stolz die Erlegung eines Frischlings der den Raps verlassen hatte und in der regenfeuchten Wiese nach Würmern und Engerlingen brach.
Auf die Frage warum er denn so oft geschossen hatte kam die Antwort, dass er sich seines ersten Treffers nicht sicher war und deshalb lieber nochmal nachschoss, grundsätzlich richtig, hätte er sich aber sparen können. Der Frischling war so durchlöchert, dass wir gerade noch die Keulen retten konnten.

Solch ein Angebot hab ich danach nie wieder einem Wildfremden unterbreitet
 

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