Jagdgäste und andere Überraschungen

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Wenn Leute von der Art her so sind wie du den Kandidaten beschrieben hast kann man da auch mal drüber hinweg sehen und geduldig beraten ohne zu stark zu verurteilen. Das ist ja ein Schlag Leute, denen kann geholfen werden. In ein paar Jahren lachen da alle drüber. Schöne Geschichte und bei weitem nicht so absurd und selten wie man denken würde.
 
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Aus Steves Erzählung erkenne ich (wieder mal) die dringende Notwendigkeit, daß revierverantwortliche Jäger Jagdscheinneulinge beim ersten Jagen intensiv begleiten und dafür mal eigene Chancen zurück stellen.

Ich will nicht akzeptieren, daß man Menschen mit "Jagd-Diplom", perfekt-teurer Ausrüstung in eine Natur entlässt, von der sie keinen Schimmer haben.
Mir ist das da draußen wichtiger, als alles Flecktarn und Kaliberfragen...
 
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@steve: Herzlichen Dank für die Geschichte aber auch für Deine Begleitung des Jungjägers.
Aus dem wird sicherlich noch ein brauchbarer Jäger.
Zumindest finde ich die an Dich weitergeleitete WhatsApp-Nachricht sehr aussagekräftig hinsichtlich der ihm eigenen Selbstreflexion.
Er scheint lernfähig und -willig zu sein und sich seiner Position als Jungjäger bewusst.
Das ist schon sehr viel!
 

steve

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Was du mit Bravour gemacht zu haben scheinst (y)

Danke, danke! 😅

Klingt ein bisschen, als habe er das Herz trotz zu unbedarfter Herangehensweise doch an der richtigen Stelle.

Absolut, der Mann war ganz und gar nicht unrecht!

Lass mich raten, war ne R8?

Richtig geraten.😂

Und super geschrieben. @steve hast du ihn zufällig mal gefragt, ob er das Forum kennt? :)

Das kennt er.🤓 Teile seiner schon wirklich sehr professionellen Ausrüstung entstammen Tipps/Erfahrungen aus diesem Forum. Es taucht eben auch in fast jeder Google-Suche auf.😉

Aus Steves Erzählung erkenne ich (wieder mal) die dringende Notwendigkeit, daß revierverantwortliche Jäger Jagdscheinneulinge beim ersten Jagen intensiv begleiten und dafür mal eigene Chancen zurück stellen.

Ich will nicht akzeptieren, daß man Menschen mit "Jagd-Diplom", perfekt-teurer Ausrüstung in eine Natur entlässt, von der sie keinen Schimmer haben.
Mir ist das da draußen wichtiger, als alles Flecktarn und Kaliberfragen...

Absolut. Und das ist auch gar kein so neues Phänomen. Beim näheren drüber Nachdenken kann ich mich an einen Gemeinschaftsansitz (Forstrevier Opel im Soonwald) vor 25-30 Jahren erinnern, bei dem ein alleingelassener Jungjäger stolz den erlegten Maibock präsentierten, 2 Spieße knapp unter Lauscher, 60kg aufgebrochen. Es braucht Anleitung, Mentoren und dann kann man viel Potential wecken. Letztlich wie bei der Welpenprägung.

@steve: Herzlichen Dank für die Geschichte aber auch für Deine Begleitung des Jungjägers.
Aus dem wird sicherlich noch ein brauchbarer Jäger.
Zumindest finde ich die an Dich weitergeleitete WhatsApp-Nachricht sehr aussagekräftig hinsichtlich der ihm eigenen Selbstreflexion.
Er scheint lernfähig und -willig zu sein und sich seiner Position als Jungjäger bewusst.
Das ist schon sehr viel!

Ich denke auch. Das wird sicher gut. Er hat halt leider sehr wenig Zeit. Aber da die Jagd in der Familie seiner Frau einen sehr hohen Stellenwert einnimmt - sie hätte im Übrigen obwohl Nichtjägerin mit Leichtigkeit Rot- und Rehwild unterscheiden können und das bestimmt seitdem sie 6 ist - wird er dort schon richtig an die Hand genommen. Und guten Willen zeigt er absolut. Außerdem kocht er hervorragend!😂
 
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nun ging es dem Gast ums Aufbrechen
erinnert mich an mein erstes Stück. Jagdprüfung gemacht, und immerhin schon einmal gesehen wie man ein Schaf aufbricht. Obwohl ich bei Hauskarnickel und Hühnern schon dabei war, war das für mich doch etwas Neues. Das Problem bei dem Vorzeigen war nur, dass der der es machte ein Vollprofi war und schneller arbeitete wie wir Jagdkursteilnehmer schauen konnten. Aber egal. Nach dem Erlegen der Schmalgais unter Führung eines erfahrenen Jägers standen wir dann vor dem Stück. Harry's Worte hab ich heute noch im Ohr..... Geschossen hast gut, jetzt kannst aufbrechen. Das ist ganz einfach.... das was "drinnen" ist muss raus. Naja, ganz dumm hab ich mich dann doch nicht angestellt und die Leber wurde dann gleich im Anschluß an den erfolgreichen Ansitz im Gasthaus in Freundesrunde genossen.
Lang ist es her, Harry und viele andere Jagdfreunde jagen inzwischen in den ewigen Jagdgründen und auch viele Jungjäger hörten von mir seine Worte bevor ich ihnen zeigte wie man aufbricht.

Ich weiß nicht ob ich es hier schon einmal geschrieben habe, aber egal.

Jagdkollege hat mir seinen Jagdgast abgetreten. Ärztin, kommt aus einer Familie in der seit Generationen Jäger sind, selbst auch schon einige Jahre jagdlich aktiv. Wir sitzen so am Hochsitz und warten auf einen passenden Bock, die Waffe bereits aus dem Hochsitzfester draussen weil der Sitz relativ eng ist und das Ausfädeln des Gewehrs aus dem Fenster nicht ganz ohne Geräusche geht. Auf einmal fällt mir auf dass sie beginnt beim Zielfernrohr die Dioptrienverstellung rauf- und runter zu drehen. Nach ein paarmal hin und herdrehen fragt sie mich ob das ein Fehler beim Glas sei dass das Okular so beweglich ist. Kurz musste ich schlucken und hab ihr dann gesagt dass sie mal auf einen Maulwurfhaufen zielen soll, das Ziel und das Fadenkreuz beachten soll und dabei das "fehlerhafte" Okular verdrehen soll. Sie hat sich richtig gefreut dass sie endlich das Ziel UND das Fadenkreuz gemeinsam scharf sehen konnte. Naja, wenn man nicht viel jagt dann kann es schon sein dass man etliche Dinge über sein "Werkzeug" wieder vergisst, gelehrt wird es bei uns im Jagdkurs jedenfalls sehr wohl wozu die Dioprienverstellung gut ist.
 
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erkenne ich (wieder mal) die dringende Notwendigkeit, daß revierverantwortliche Jäger Jagdscheinneulinge beim ersten Jagen intensiv begleiten und dafür mal eigene Chancen zurück stellen.
Dem, kann ich nur zu 100 % zustimmen. und ich hab auch schon festgestellt je enger die Grenzen sind die man dann dem Jungjäger bei seinen ersten Alleingängen setzt umso besser und genauer lernen sie das Ansprechen und Beobachten. wenn es eigentlich egal ist was er frei hat dann wird das (meistens) von Anfang an nicht so genau genommen und das gewöhnen sie sich dann an. Bei mir war im ersten Revier in dem ich einen Ausgang hatte die Regel klar definiert. Jährlinge bis max. 8 cm Höhe und nur Spießer, Schmalgais nur bis max. 12 Kilo. Da es ansonsten einen Anschiss gegeben hätte hab ich auch aufgepasst dass die Regeln eingehalten wurden. Ging mir teilweise ziemlich auf den Geist, heute bin ich froh dass es damals so war, ich hab mir wirklich das sehr genaue Ansprechen damals angewöhnt. Wenn ich sehe und höre wie heute so manche (Jung?)jäger das so handhaben.....
 
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Bei mir war im ersten Revier in dem ich einen Ausgang hatte die Regel klar definiert. Jährlinge bis max. 8 cm Höhe und nur Spießer, Schmalgais nur bis max. 12 Kilo. Da es ansonsten einen Anschiss gegeben hätte hab ich auch aufgepasst dass die Regeln eingehalten wurden. Ging mir teilweise ziemlich auf den Geist, heute bin ich froh dass es damals so war, ich hab mir wirklich das sehr genaue Ansprechen damals angewöhnt. Wenn ich sehe und höre wie heute so manche (Jung?)jäger das so handhaben.....

Ok, bist du also abgebaumt und hast erstmal Zollstock und wage zum Stück mitgenommen? Hat es sich das gefallen lassen beim äsen?

Dann wieder aufbaumen und schießen?

Was sind denn das für Freigaben? Kg und genau 8cm?

Da hätte ich bei allen was gekommen wäre den Finger gerade gelassen und tetris gespielt, denn da kannst du nur alles falschmachen.
 
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Ok, bist du also abgebaumt und hast erstmal Zollstock und wage zum Stück mitgenommen? Hat es sich das gefallen lassen beim äsen?

Dann wieder aufbaumen und schießen?

Was sind denn das für Freigaben? Kg und genau 8cm?

Da hätte ich bei allen was gekommen wäre den Finger gerade gelassen und tetris gespielt, denn da kannst du nur alles falschmachen.
nicht genau 8 cm.... Maximal 8 cm.

und ich hab dort etliche Jahre gejagt, inzwischen deckt auch den Revierbesitzer der grüne Rasen zu. und falsch hab ich damals nicht viel gemacht. da muss man halt ordentlich schauen.
 

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