Ist die Deutsche Jägerprüfung noch Zeitgemäß?

Ist die Deutsche Jägerprüfung noch Zeitgemäß

  • Ja, die Prüfung sollte nicht verändert werden

    Stimmen: 98 66,7%
  • Nein, die Prüfung müsste an die aktuelle Zeit angepasst werden

    Stimmen: 49 33,3%

  • Umfrageteilnehmer
    147
A

anonym

Guest
Mir hat #19 und # 21 gut gefallen
bei #24 sehen die DJ-Jäger nicht wie Söldner sondern mehr wie Straßenarbeiter aus.

Wenn Jagd ein Handwerk ist, dann wird es wie ein Beruf gelernt
Lehre, Gesellenzeit, Meister - wie bei Berufsjägern z.B.
Unter diesem Aspekt ist der Freizeit- und Hobbyjäger ein blutiger Laie,
der viel von der Theorie und wenig von der Praxis lebt, zumindest den ersten "Gesellenjahren".

Wer im Frühjahr vor Aufgang der Jagd seine Prüfung macht, für den ist schon mal kein Wild zum versorgen da.
Teilnahme an DJ fällt bei den Sommerkursen weg und so zieht sich das durch das ganze Jahr.

Bei den Fragen, die in jagdlichen Foren gestellt werden, fällt die Unbedarftheit auf manchen Gebieten auf.
Vieles kann man ja in der Diskussion herausarbeiten, was aber ohne ein Mindest-Grundwissen nicht vertieft werden kann.

Bei den vielen Lernprogrammen führt die Schießerei ein Mauerblümchen-Dasein.
Es darf nicht vergessen werden, dass die allenfalls 50.000 postenden Netz-Jäger nur einen sehr kleinen Teil der Jägerschaft darstellen.
Wer die Enten bejagt die er bejagen darf, muss die anderen nicht kennen.
Obwohl - es werden statt Rehen oder Sauen auch andere Tiere beschossen.
Ein Mauswiesel von einer Haselmaus sollte man aber schon unterscheiden können.
Neulich wurden einem Aspiranten von einem ehemaligen Prüfer ein Schießbüchlein von 1972 "geschenkt".
Wenn das der Stand von heute sein soll, dann braucht man sich über "komische" Fragen in foren nicht zu wundern.
Auch wenn es einigen aufstoßen sollte, "mein" Buch war überfällig.
Ist zwar nur ein Aspekt in der großen Palette der Jagd, aber einer der sich dokumentensicher prüfen lässt
und das auch später in der jagdlichen Praxis.

Zu den einzelnen Fachreferenten was zu sagen ist schwierig, wenngleich bei Kursen der Jägerschaft nicht selten "Kräfte" am werkeln sind, die erst selbst die Prüfung abgelegt haben. Welche "Erfahrungen" sollen da vermittelt werden?
Ob da Jägerschulen oder Jägerkurse besser sind, werden nicht einmal die Absolventen sagen können.
Wichtig ist nur die Prüfung bestanden zu haben.
Viele Fächer überschneiden sich zudem, sodass Spezialisten nur ihr eigenes Gebiet im Blick haben.
Auf der Jagd ist aber auch alles mit allem in Verbindung und nicht völlig losgelöst.
Der Lern-Umfang kann ruhig so bleiben, etwas mehr an der jagdlichen Praxis ausgerichtet könnte ihm gut tun.


:thumbup::thumbup::thumbup:

.... drei mal unterschrieben!

Leute, was ist hier los?
Wer zu dämlich oder zu faul ist, diese Prüfung zu bestehen, sollte sich mit .. weiss der Geier was, aber nicht mit der Jagd beschäftigen! :twisted:
 
D

doghunter

Guest
Und genau das wird er nicht so sehen. Die Frage "Muss ich denn wirklich die ganzen Hunde und den langweiligen Ausbildungskram lernen, wenn ich doch einfach nur Tiere totschießen möchte? " hat in dem Fragenkatalog nur gefehlt. In meinen Augen ist das jagdliche Brauchtum (nichts gegen kleine Anpassungen wie Bändchen statt Bruch zur Anschussmarkierung) heute wichtiger denn je, da es in einer Zeit der Enthemmung und des Werteverfalls, der Beliebigkeit des Tötens vorbeugt. Im besten Fall erinnert die gelebte Tradition immer wieder an die Verantwortung nicht nur fleischhygienischen sondern auch ethisch und moralischen Mindestanforderungen bei der Jagd zu entsprechen. Der letzte Bissen hat etwas über sich hinausweisendes und lädt ein sein handeln kurz vor sich und seinem Schöpfer zu hinterfragen.
Jemand der das ablehnt braucht auch keinen brauchbaren Hund da er die Zeit die für die Ausbildung nötig wäre lieber zum üben von Haupt- und Trägerschussen auf min. 300 m nutzt

Also falls du damit mich meinst, liegst du völlig daneben. Ich führe einen DL mit VJP / HZP, Schorlemer HZP, Btr und habe einen weiteren inzwischen halbjährigen DL und einen DD mit VJP und HZP (neben ein paar Schäferhunden, die aber nicht für die Jagd sind) :twisted: Habe trotzdem noch genügend Zeit zum Schießen üben und ein Haupt oder Träger auf 300m stellen für mich keine wirkliche Herausforderung im Schießen dar :biggrin: Bin auch bei weitem kein Schießer, treffer das auf was ich schieße aber sicher! Ich hege und Pflege wie jeder gute Pächter und würde dich doch bitten hier nicht persönlich zu werden, wenn du keine Ahnung hast! Dieses soll eine reine Grundsatzdiskussion sein und nicht persönlich ausarten. Wenn du das möchtest treffen wir uns gerne mal mit unseren Büchsen und Hunden und klären das bei einem kleinen Wettkampf



Ich war mit meinem Jagdkurs vor 5 Jahren im großen und ganzen Zufrieden und habe danach auch viele andere junge Leute kennengelernt die sich gut damit gefühlt haben so umfangreich ausgebildet worden zu sein.
Wer sich mit wenig tufrieden gibt, ist ein simpler Mensch...

btw. vor 5 Jahren habe ich meinen 2. Pachtvertrag unterschrieben....also werde erstmal trocken hinten den Ohren, bevor du hier lospolterst und psychische Laienmeinungen abgibst
 
D

doghunter

Guest
Weil ich jetzt erst dazu komme.



Du bist gar kein Jäger. Du besitzt einen Jagdschein und ein Gewehr, das war´s schon.



Jagdkultur und Tradition hat sogar ein Buschmann, wer also Traditionen verleugnet macht sich zum Schiesser

Nimmst du dich und deine Lodenkultur nicht etwas sehr wichtig? Aber wie schon gesagt, wir wollen doch in der Sache diskutieren und nicht persönlich werden! Warum reagieren einige auf Neuerungen oder nur die Frage danach so empfindlich? Kann man sich nicht anpassen? Will man in seinen alten elitären Kreisen bleiben und fürchtet sich vor Neuem?
Immerhin ist ein Drittel bisher für Neuerungen! Nochmals Danke an alle die sich beteiligen und ich würde um Sachlichkeit bitten!
Wie schon gesagt bin ich mir selbst unsicher, ob man etwas verändern sollte oder nicht....
 
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Wer sich mit wenig tufrieden gibt, ist ein simpler Mensch...

Das sollte doch eher für die von allem "überflüssigen" befreiten Jagdkurse, mit denen du offenbar sympathisierst, zutreffen oder?

Meine Ausführungen waren eher auf einen fiktiven Jungjäger bezogen der mit dem besprochenen, abgespeckten Anforderungsprofil in die Jagdausbildung starten will. Dich persönlich wollte ich nicht angreifen auch wenn ich deine Gedanken zu diesem Thema kritisch sehe.
Aber tut mir Leid das ich als Nichtpächter mich getraut habe meine Meinung kund zu tun, hab ich bei der Anmeldung im Forum wohl überlesen. ..
 
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Weil immer wieder das Brauchtum angesprochen wird:
Auch Brauchtum ändert sich wie alles andere das man braucht oder nicht (mehr) braucht.

Ohne jetzt irgend modernisieren zu wollen, verwende ich statt WaidMANNSheil einfach Waidheil als Gruß und Wunsch.
Wieso Waidmannsheil, was sage ich zu einer Jägerin? Vielleicht Waidfrauhei?
Vielleicht weil "früher" kaum Frauen jagten, von Diana, Artemis und ein paar Edelfräulein abgesehen?
Waidheil ist neutral und möglicherweise findet man das auch aus alter Zeit.
Man sagt ja auch nicht Bergmannsheil, sondern Berg heil
Und der Bergmann grüßt mit "Glück auf"

Zu was noch die "waidgerechten Brüche", denen es auf der praktischen Jagd häufig an der Umsetzung mangelt.
Nur ganz wenige Brüche haben heute noch ihre ursprüngliche Bedeutung.
Zu was ein Warnbruch?, Zu was ein Anschussbruch in einem Gelände, in dem er gar nicht auffindbar ist.
Papier -TT oder ein Stück Trassierband sind da viel jagdpraktischer.
Jagd anblasen kann vielleicht auf einer Hasenjagd traditionell sein, beim Fuchsdrücken völliger Dummfug.
Die alten Signale "Flügel vor" und dergleichen sind vergessen.
Hunderuf ebenso, das Getute bringt ein krankes Stück noch mal auf die Läufe.
Das Handi ist dem haushoch überlegen, das Smartfon schon weniger, weil es (wenn sich anscheinend nix tut) zum surfen und twittern reizt und verführt.
Man unterhält sich ewig über "ringeln" und sticht dabei den Pansen an.
In voller Montur aufzubrechen auch so ein Käse, besonders bei der alten Methode.
Da lässt sich beim langen Längsschnitt vom Kinnwinkel bis zum Waidloch noch machen, weil alles offen ist.
Ein Stück lässt sich liegend so sauber aufbrechen wie hängend, man muss es halt können.
Bei strömendem Regen ein geringes Stück zu versorgen, hat so sauber zu erfolgen, wie ein "Ernte- oder Lebenshirsch", das meist noch der Jagdführer macht.
Gestern hielt ich zwei Kitzen nicht die Totenwache, ohne mich als "Schießer" zu fühlen. Klitschnass lag mir was anderes näher.
Wenn der Wind jagt braucht der Jäger nicht jagen - hätte ich das befolgt, hätte ich nix erlegt.
Stück verblasen? Warum? Wegen was? Ist eine "geringe" Kreatur eines Horn-Solos nicht würdig?
Ist eine Rehgeiß oder ein Alttier weniger "wert" als ein Sechser, für den man letztlich auch nix dazu getan hat, als ihm halbwegs tierschutzkonform und waidgerecht die Kugel anzutragen?
Brauchtum hat viele Facetten. Selbst bei einer Straffung, die die Zeit mit sich bringt, bleibt immer genug übrig.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus doghunter,
....
Immerhin ist ein Drittel bisher für Neuerungen! Nochmals Danke an alle die sich beteiligen und ich würde um Sachlichkeit bitten!
Wie schon gesagt bin ich mir selbst unsicher, ob man etwas verändern sollte oder nicht....
Deine Fragestellung in der Umfrage passt nicht.

Es geht nicht daraus hervor, auf was Du mit Deinen Änderungen abzielst.
Die Prüfungen werden mit Sicherheit der neuen Zeit angepasst werden.

Man kommt hinsichtlich der laufenden und bereits abgeschlossenen Jagdgesetznovellen gar nicht mehr drum herum.

Letztendlich kann man also gar nicht dafür plädieren, dass Prüfungen so bleiben sollen, wie sie bis dato waren und sind.

De facto ist man zur Zustimmung der Änderung schon dadurch gezwungen, oder man bleibt automatisch ewiggestrig :?

Wo Fallenjagd verboten wurde, braucht es auch im Sinne der Prüfung keine zwingende Sachkenntnis dazu.

In allen Bundesländern mit nicht novelliertem Jagdgesetz soll daher die Leistungsanforderung zur Jagdprüfung so bleiben, wie sie es bisher gewesen ist.
 
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1.835
Zunächst einmal: Wer den Zeitgeist heiratet wird bald Witwer sein. Und dran denken, wer jetzt mit 16 den Jagdschein macht wird damit, wenn es gut läuft, auch 2085 noch jagen. Wer bitte hätte denn 1945 voraussagen können, was heute für die Jagd relevant ist.

Ich denke auch, ein bisschen Allgemeinbildung in einem Feld in dem man gerne unterwegs ist, kann nicht schaden. Das heisst nicht, dass man alle Entenarten der Welt kennen muss, aber die wichtigsten heimischen vielleicht schon, gleiches gilt z.B. für Bäume. Entweder, weil es doch mal irgendwann relevant wird, weil man bei einer Diskussion mitsprechen will oder einfach nur, weil es einen schlechten Eindruck hinterläßt wenn Nichtjäger einen danach fragen "Du hast doch einen Jagdschein, Du musst das wissen" und das tun sie durchaus. Ich habe das auch nie als Last, sondern immer als Spaß empfunden, Wissen hat noch nie geschadet, ob bei der Jagd oder woanders und vermeintlich nutzlose Sachen waren dann doch irgendwann relevant.

Ein Jagdschein in Schleswig Holstein gemacht, berechtigt zur Jagd auch in den Alpen. Von daher sollte die Ausbildung zwar regionale Besonderheiten berücksichtigen, aber eben doch auch Grundlagen für ganz Deutschland vermitteln.

Um das Brauchtum ablehnen zu können, muss man es erst einmal kennen. Sicher z.B. nicht alle hirschgerechten Zeichen, den Begriff aber vielleicht schon. Leitbrüche wird man heute kaum noch verwenden, schon weil sie die wenigsten noch kennen, aber die Leitsignale ganz sicher doch, die werden noch benutzt.

Das alles heißt nicht, dass die Ausbildung nicht an aktuelle Inhalte angepasst werden soll, wird sie ja auch, ein Beispiel wäre die Wildbrethygiene die noch zu meiner Zeit deutlich stiefmütterlicher behandelt wurde. Aber bitte nicht den vermeintlich modernem hinterherrennen, nur weil es neu ist.

Ich selbst habe den Jagdschein Mitte der 80iger gemacht, andere aus meinem Umfeld vor 10 Jahren und in der jüngsten Vergangenheit. Daher kenne ich auch die Ausbildung in der KJS und in einer Jagdschule. In keinem Fall habe ich das Gefühl, dass der Stoff vom Umfang her nicht zu schaffen ist. Sicher ist es nicht wenig, aber dann deutlich weniger als manches andere im Leben. Von daher halte ich auch den Vergleich mit dem Abitur, den man manchmal hört, für verfehlt.

Wie in Schule und Studium ist es auch so, dass man sowieso nie weiß, welches Wissen man später braucht, die Hälfte kann man direkt wieder vergessen, nur welche. Erst im praktischen Handeln kommt dann auch eine gewisse Sicherheit, Verfestigung und das Füllen von Lücken die die Ausbildung gelassen hat. Trotzdem finde ich, dass die Ausbildung mehr Praxiselemente haben könnte. Ich selbst hatte das Glück eines jagenden Vaters, hätte ich den nicht gehabt, hätte ich nach der Ausbildung auch kein Stück aufbrechen können (was er mir damals schon "moderner" beigebracht hat, als bei der KJS). Heute ist das eher noch schlechter geworden, obwohl die KJS alle Möglichkeiten hätte da zu vermitteln.

Auch die Schießausbildung dürfte heute wie vor 40 Jahren umfangreicher sein und vor allem nach einem erkennbaren Konzept ablaufen. Teilweise liegt das natürlich auch an der schlechten Verfügbarkeit von brauchbaren Ständen. Ich habe aber auch das Gefühl, dass unter manchen Jägern die Einstellung verbreitet ist, Schießen dürfe keinen Spaß machen.

Von daher halte ich auch die Fragen in der Umfrage beide für falsch, Veränderung ja, aber nicht nur um der aktuellen Zeit willen.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Jagd in anderen Ländern wirklich immer so "gut" (was bedeutet das in dem Zusammenhang eigentlich) ist, wie bei uns. Klar, es wird Strecke gemacht, die Stücke werden sauber erlegt, das Handwerk beim Zerwirken wird häufig deutlich besser beherrscht als bei uns. Aber das ist ja nicht alles, wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus, wird in den USA Niederwildhege betrieben, welche Bedeutung hat der Naturschutz in Russland. Da brauchen wir uns sicher nicht unnötig zu verstecken.

Die Vorurteile, die auch hier wieder alten Jägern entgegen gebracht werden, kann ich so auch nicht nachvollziehen. Mein Vater weiss heute noch mehr über Wildbrethygiene als manch junger Jäger und lernresistente 20 jährige habe ich auch schon genug getroffen. Un Jäger die sich elitär fühlen, mag es vielleicht geben, mehr als eine handvoll in meinem Leben aber nicht. Das ist in anderen Bereichen deutlich ausgeprägter.
 
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15 Jun 2015
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Nur noch mal Kurz zum Verständnis...


Gehts hier um die PRÜFUNG oder um das, was Jagd ausmacht (Weidgerechtigkeit, Verantwortung, Respekt, Tradition) ?
 
D

doghunter

Guest
Nur noch mal Kurz zum Verständnis...


Gehts hier um die PRÜFUNG oder um das, was Jagd ausmacht (Weidgerechtigkeit, Verantwortung, Respekt, Tradition) ?
Es geht rein um die Prüfung und was sollte man verändern oder ist alles top!

servus doghunter,

Deine Fragestellung in der Umfrage passt nicht.

Es geht nicht daraus hervor, auf was Du mit Deinen Änderungen abzielst.
Diese Fragen waren nur Beispiele und etwas provokativ gewählt! Ich dachte auch, dass weitere Beispiele folgen und man sich nicht darauf festbeißt! Möglicherweise habe ich falsch gefragt! Ich frage mich, ob die Prüfung und der Lernumfang nicht ein wenih mehr praktisch angelegt und dafür ein paar weniger wichtige Themen weggelassen werden können. Wie ja hier schon einige anführten, lernt man vieles später.
Sollte man dann aber nicht Brauchtum, Wildbiologie von nicht jagdbarem Wild und Baumkunde nicht lieber später in der Praxis lernen, dafür aber gescheit zu schießen und zu versorgen in der Prüfung? Darum ging es mir eigentlich und nicht Lodenjockel gegen Camouflage! Vielleicht habe ich auch bloß Pech gehabt mit den letzten 3 Jungjägern :twisted:



Weil immer wieder das Brauchtum angesprochen wird:
Auch Brauchtum ändert sich wie alles andere das man braucht oder nicht (mehr) braucht.
Volle Zustimmung zu deinen Fakten...es gibt so viel Unsinniges was dort gelehrt und abgefragt wird!



Das sollte doch eher für die von allem "überflüssigen" befreiten Jagdkurse, mit denen du offenbar sympathisierst, zutreffen oder?
Absolut falsch verstanden. Ich bin kein Freund der Jagdschulen, akzeptiere sie aber für Menschen die wenig Zeit haben.
Ich habe meine Prüfung und meine Lehrzeit in der Kreisgruppe gemacht, aber dort auch nichts gelernt! Viel unnütze Theorie, massiv überladen mit Brauchtum und Alkohol (war vermutlich früher so) Praxis wurde hauptsächlich Hochsitze gebaut, die der Ausbilder dann für gutes Geld verkaufte :twisted: Schießen war unter aller Sau! Wenn ich nicht schon vorher vernünftig schießen gelernt hätte und Sportschütze gewesen wäre....wäre man durchgefallen. 5 Teilnehmer haben vermutlich nur bestanden, weil Sie mit mir im Schützenverein übten...2 andere weil Sie es beim Militär geelernt hatten. 7 sind durchgefallen, wenn ich mich Recht errinnere!


Meine Ausführungen waren eher auf einen fiktiven Jungjäger bezogen der mit dem besprochenen, abgespeckten Anforderungsprofil in die Jagdausbildung starten will. Dich persönlich wollte ich nicht angreifen auch wenn ich deine Gedanken zu diesem Thema kritisch sehe.
Aber tut mir Leid das ich als Nichtpächter mich getraut habe meine Meinung kund zu tun, hab ich bei der Anmeldung im Forum wohl überlesen. ..
Ich will gar keine abgespeckte Jagdprüfung, ich möchte nur mehr Wert legen auf "Handwerk" wie ansprechen, Schießen, versorgen, dann natürlich den Rechtsteil und Wildbiologie des Jagdbaren Wildes....dafür etwas "veraltetes" Brauchtum (der Sir hat ein paar Beispiele genannt) und etwas Pflanzenkunde weglassen
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
...


Diese Fragen waren nur Beispiele und etwas provokativ gewählt! Ich dachte auch, dass weitere Beispiele folgen und man sich nicht darauf festbeißt! Möglicherweise habe ich falsch gefragt! Ich frage mich, ob die Prüfung und der Lernumfang nicht ein wenih mehr praktisch angelegt und dafür ein paar weniger wichtige Themen weggelassen werden können. Wie ja hier schon einige anführten, lernt man vieles später.
Sollte man dann aber nicht Brauchtum, Wildbiologie von nicht jagdbarem Wild und Baumkunde nicht lieber später in der Praxis lernen, dafür aber gescheit zu schießen und zu versorgen in der Prüfung? Darum ging es mir eigentlich und nicht Lodenjockel gegen Camouflage! Vielleicht habe ich auch bloß Pech gehabt mit den letzten 3 Jungjägern :twisted:...

eine recht einfache Gegenfrage, bitte?

Du besitzt einen Führerschein?

Wann hast Du Dich zu letzt hingesetzt und die Neugestaltung von Verkehrsschildern angeschaut?
Das tust Du nicht, weil Du ja schon fahren (analog dazu: jagen) kannst.

Glaubst Du allen ernstes daran, dass sich so manch einer nach seiner bestandenen Jägerprüfung erst noch hinsetzt und sich weiter bildet?

Der überwiegende Teil der Jungjäger tut das nicht.. man hat die Prüfung ja bestanden!

Beispiele?

Siehe Forum !
Wobei man durch mitlesen im Forum ja auch Wissen vermittelt bekommt.



Und die Alten tun es überwiegend sowieso nicht.

Beispiele? Vor der Haustüre....

Einige wenige positive Leitfiguren gibt es natürlich schon, keine Frage !!
 
A

anonym

Guest
,,, ist das jetzt geraten, gewürfelt oder vom "hören-sagen" ? Woher nimmst Du diese Gewissheit ? Hast Du beide Ausbildungsformen SELBST kennengelernt ?

:what:

Logischweise habe ich nur eine Ausbildungsmethode kennengelernt. Nämlich die, die ich beschrieben und für die ich mich nach reichlich Recherche entschieden habe.
Allerdings kann mir niemand weis machen, dass man die gleiche Menge in der gleichen inhaltlichen Tiefe in zwei Wochen Unterricht erhalten kann, wie in es in einem klassischen Kurs der Fall ist.
Allein wie viele Revier wir gesehen haben in der Zeit. Sowohl im RW gebiet unterwegs gewesen als auch in NW Revier. Reine Feldjagden und Waldreviere.

Zudem hab ich die hessische Ausbildung und Prüfung gemacht. Die bedingt zusätzlich Revierarbeiten in einem eigenen Lehrrevier (jeder Jagdazubi in Hessen braucht eins plus Lehrprinz) mit schriftlichen Nachweisen vom Lehrprinz darüber.
Zusätzlich muss man an mindestens zwei Jagden und an einer Jagdhundeprüfung teilgenommen haben.
Nicht umsonst fahren sämtliche Jagdschulen aus Hessen nach NRW zur Prüfung.
Ich wage stark zu bezweifeln, dass jmd. mit Jagdschulschnellkurs die Chance gehabt hätte unsere Prüfung zu bestehen.
Nix multiple choice.
4 Stunden schriftliche Prüfung. Weisst nix, kannst nix schreiben.

Schiessprüfung relativ harmlos.

Praktische Prüfung an 25 Stationen im Revier (Aufbruch und Pflanzen bestimmen, Fragen zu vorkommenden Wildarten, Rechtsfragen anhand präpariertem Auto, Hunde (so richtig lebende, die liegen da rum) bestimmen, Werkzeuge erklären, Waffenhandhabung etc. etc)

Mündliche Prüfung, je Sachgebiet 10 Minuten, also insgesamt 40 Minuten.

Man lernt ja doch ständig Leute kennen, wenn man den JS frisch hat und unterwegs ist und natürlich auch zu genüge welche mit Schnellkurs. Daher erlaube ich mir durchaus, ohne beide Methoden ausprobiert zu haben, ein Urteil.
Für jagdlich absolut Vorgebildete mag das ein guter Weg sein. Also wer mit Vati schon seit 10 Jahren intensiv jagdlich unterwegs ist, da sag ich nix, wenn die sich eben nur den Schnellkurs geben wollen. Wobei genau diese Kids in den klassischen Kursen sitzen, weil Vati es so will.

Für einen jagdlich interessierten Laien (wie ich es doch eher auch war),halte ich Schnellkurse für nicht geeignet, um ausreichendes und wirklich fundiertes Wissen zu erwerben. In erster Linie wird dort empfohlen die Prüfungsfragen schon mal vorab auswendig zu lernen. Diese Info war ausschlaggebend, dass ich mich für einen fundiertere Ausbildung entschieden habe.

Und ich hab es keinen Tag bereut. Das war die schönste Ausbildung, die ich jemals gemacht habe und die größte Belohnung, dass man so eine doch recht anspruchsvolle Prüfung dann auch besteht.
 
Registriert
15 Jun 2015
Beiträge
690
Nicht umsonst fahren sämtliche Jagdschulen aus Hessen nach NRW zur Prüfung.


Bist du sicher das die nicht nach Niedersachsen fahren, so wie die Jagdschulen aus NRW auch....


NRW ist nämlich nur einmal im Jahr Prüfung, und das i.d.R. auch nur vor der UJB in deren Bereich man seinen Lebensschwerpunkt hat
 
Registriert
2 Jun 2012
Beiträge
4.798
"Ist die Deutsche Jägerprüfung noch Zeitgemäß?"

Kommt drauf an, von welchem Bundesland wir sprechen ...

So sehe ich das auch, in 3 Woche kann man zwar viel lernen, doch ohne eine langwierige Ausbildung mit häufiger Wiederholung lernt man nichts.


Gesendet von iPhone 6 via Tapatalk
 
A

anonym

Guest
Logischweise habe ich nur eine Ausbildungsmethode kennengelernt. Nämlich die, die ich beschrieben und für die ich mich nach reichlich Recherche entschieden habe.

OK, ich hatte mich auch für die KJS entschieden und war genau fünf mal anwesend.

Das erste Treffen war eine Infoveranstalltung.

" An Ihrer Stelle würde ich mir folgende Bücher kaufen : Buch 1, Buch 2, Buch 3, ... "

" Als Ergänzung dazu ist sind folgende Medien sinnvoll : CD1, CD2, CD3, ..."

" Fehlstunden während des Unterichts und der Revierpraxis ( jeden Samstag min. 6 Stunden ) werden nicht gern gesehen ! "

" Bilden Sie Lerngemeinschaften ! "

" WIR entscheiden, wer eine Waffe führen darf ! "

" Sie wollen während der 6 monatigen Ausbildung eine Woche Ski fahren ??? Sie möchten doch den Jagdschein machen und die Prüfung bestehen, oder ? "

Zwei Stunden lang ging das so.


Dann, eine Woche später der erste Untericht. 3 Stunden Hase und Kanin. Nein, ich möchte nicht wissen wie Blinddarmlosung schmeckt und über das Sozialverhalten des Kanin brauche ich keinen 15 Minuten Film. Trittsiegel von beiden Arten sind nett anzusehen, aber ein 10 minütiges Referat darüber ist übertrieben.

Bevor es an's bezahlen ging habe ich den Verein nach weiteren 4 Unterichtseinheiten verlassen. Hobbyjäger als Ausbilder brauche ich nicht.

In der Jagdschule EMSLAND ging es anders zur Sache. Ich war erstaunt, was in den alten Schädel noch reingeht. Es war 'ne Menge und es hat sich ALLES festgesetzt.

Fazit :

Die Jägerprüfung ist nicht "zeitgemäß". Sie muß bedeutend schwieriger werden, denn bei der KJS besteht jeder Bauer der Hektar hat, aber nicht bis drei zählen kann. Der Rest ist der Willkür der Prüfer ausgesetzt. Deutschlandweit eine einheitliche Prüfungsordnung mit Schießstand, Schießkino, Aufbrechen, Ansprechen usw. . Jagdzeiten abfragen braucht kein Mensch, dafür gibt's Apps. Aber warum sollte nicht jeder Anwärter 3 Signale blasen können ? Brauchtum ??? Klasse ! Beim Verblasen der Strecke stellen sich mir noch die Nackenhaare hoch! Wo gibt's das noch ? Es geht doch nicht darum, ob die Schnepfe zick-zack fliegt, sondern darum Zusammenhänge in der Natur zu erkennen / zu verstehen. Wer das nicht kann, sollte den Schein nicht kriegen !

Ist nur meine Meinung, aber ich stehe dazu.
 
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15 Mrz 2005
Beiträge
9.473
...
Sollte man dann aber nicht Brauchtum, Wildbiologie von nicht jagdbarem Wild und Baumkunde nicht lieber später in der Praxis lernen, dafür aber gescheit zu schießen und zu versorgen in der Prüfung?...


Hinsichtlich des Brauchtums, sind wir einer Meinung. Ich denke aber, dass das bei den Prüfungen kaum Raum einnimmt. Einen Teil des Brauchtums mag ich und er darf/ soll - nach meiner persönlichen Auffassung - eben auch ein Stück Identifikation liefern, einen anderen Teil könnte man gerne ersatzlos streichen.

Wer sich über besondere 'brauchtumsfestigkeit' hervorheben möchte, speziell an den unsinnigen Ecken (z.B. das Aufbrechen mit geschlossenen Manschetten), macht sich nach meiner Meinung schnell unglaubwürdig. Ich kann es nicht verhindern aber ich stelle beispielsweise die Haare auf, wenn die Truppe beim Halali die Mütze von der Rübe reißt und ganz ergriffen aus der Wäsche schaut. :bye:

Brauchtum hat bei der Prüfung, nach meiner Auffassung, gar nichts zu suchen.

Nachdem das Schießen und Versorgen nur einen Teil der Jägerei ausmacht, kann man sich zumindest über das Wissen um die 'Bäume und Strächer' trefflich streiten. Ich empfinde sie als Komplettierung des Wissens rund um unser Betätigungsfeld und halt sie für einen relevanten Lehr- und Prüfungsstoff. Klar muss sein, dass da weder Forst- noch Landwirte ausgebildet werden sollen.


Grosso
 

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