Ist die Deutsche Jägerprüfung noch Zeitgemäß?

Ist die Deutsche Jägerprüfung noch Zeitgemäß

  • Ja, die Prüfung sollte nicht verändert werden

    Stimmen: 98 66,7%
  • Nein, die Prüfung müsste an die aktuelle Zeit angepasst werden

    Stimmen: 49 33,3%

  • Umfrageteilnehmer
    147
D

doghunter

Guest
@ doghunter

das hängt doch aber auch davon ab wo ausgebildet wird bzw. wer ausbildet. Der eine Ausbilder legt den Schwerpunkt mehr auf dies der Andere mehr auf das.

Und wo ist das Problem einem JJ die ersten ein, zweimal beim Aufbrechen und verwerten zur Seite zu stehen. Ich mach das sowieso immer und ob ich dabei noch was sage oder zeige ist doch egal
Sicher, das mag zutreffen!
Kein Problem damit....hatte nur gerade die Diskussion mit ein paar Kanadiern, die schon mehr gejagt haben als ich zählen kann und Ihr Handwerk beherschen ohne Deutsche Jägerprüfung. Und bei mir war im letzten Jahr ein JJ zur Probe, der sich beim ersten Aufbrechen einer Sau die Lunge aus dem Laib gekotzt hat!

So jetzt muss ich weg...
 
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Man kann Canada jetzt aber auch nicht 1:1 mit Deutschland vergleichen. In Canada wachsen die Kinder, meiner Erfahrung nach, auch noch mit einem größeren Naturverständnis auf als bei uns.
Und zu deinem kotzenden JJ, mei was soll man dazu sagen?
Der wird wahrscheinlich nie ein richtiger Jäger, aber er schadet doch auch niemand. Der erlegt 1,2,3 Stücke und stellt fest dass es nicht sein Hobby ist. Gäbe es in der Ausbildung aber weniger Theorie dann wäre er wahrscheinlich trotzdem Jäger geworden.
 
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Boah! Wie mir dieser Begriff "zeitgemäß" auf den Saxx geht.

Die unsinnige Gleichsetzung des Begriffes zeitgemäß mit den Adjektiven gut und richtig ist ein Tiefpunkt menschlicher Denktätigkeit. 1934 war es zeitgemäß, der Hitlerjugend und der NSdAP beizutreten. Im 15. Jahrhundert war es zeitgemäß, unbequeme Frauen für Hexen zu halten und zu verbrennen.
Im Augenblick ist es zeitgemäß, auf einem Smartphone daddelnd durch den Verkehr zu laufen.

Wer seine Verhaltensweisen daran misst, ob sie zeitgemäß sind, ist nichts anderes als ein Opportunist, der unbedingt mit den Wölfen heulen und der Political Correctness ins Rektum kriechen will.

Eine Jägerprüfung- ausbildung (wie auch anderes) sollte danach beurteilt werden, ob sie ihren Zweck erfüllt- und nicht, ob sie zeitgemäß ist. :evil:
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Man stelle sich den Jäger vor, der von Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen um etwas in der Natur gefragt wird, und keine Antwort auf die Fragen weiss.

Man stelle sich den Jagdgegner vor, der von Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen etwas gefragt wird und Antworten weiss.

Man stelle sich vor, dass Kinder, Jugendliche oder Erwachsene mit Antworten nicht immer zufrieden sind und diese hinterfragen...

Wenn dann von Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen die Frage auftaucht: " was weiss dieser Jäger eigentlich und wieso geht der jagen, wenn der eh nix weiss...? "

Insofern: nein, der Standard der Jägerprüfung darf im Sinne der Jagd auf keinen Fall gesenkt werden !

Wer das bisschen an Mindestwissen, was es jetzt zu lernen gibt, nicht erlernt, der geht besser Golf spielen....

Und ich bin mir gegenüber auch so ehrlich zuzugeben, dass ich einen Großteil des Gelernten schon längst wieder vergessen habe.
Aber wenn man ein bisschen in seiner Birne kramt, kommt das alles wieder hervor.

Denn es ist drin, ich habe es einmal gelernt.

Immer noch besser, als von vornherein überhaupt nichts zu wissen !

( Kinder können so unbarmehrzig und grausam sein :? )

Und was die Brauchtumspflege anbelangt: Jede Berufsgruppe hatte irgendwann einemal Zunftbräuche.
Dort wo sie nicht mehr gepflegt werden, dort bedeutet auch der Beruf an sich nicht mehr viel.

Schlage doch mal einer einem Zimmermann oder einem Steinmetz vor, nicht mehr auf die Walz zu gehen...

Jagd war einmal ein Berufsstand, Jagd ist heute ebenso noch Handwerk! Und echtes Handwerk braucht seine Bräuche, braucht seine Fachsprache, um sich zu bewahren.



Und jetzt überlege man sich nur noch, weshalb Jagd heute in der Öffentlichkeit den kaum mehr respektierten Stand von ehemals hat und immer wieder in Frage gestellt wird!

Ich habe, für mich, die Antwort darauf schon lange gefunden....
 
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Ich kann dir sagen weshalb Jagd kaum noch den Stand in der Öffentlichkeit hat wie früher. Das liegt daran, dass die Umwelt sich weiter entwickelt hat aber der Jäger/die Jagd diese Entwicklung in der Regel nur sehr langsam durchlebt. Das ist aber dem Geschuldet, dass im echten Leben der Generationenwechsel deutlich früher vollzogen wird als in der Berufswelt, dort ist alles viel schnelllebiger und spätestens mit 65 ist in der Regeln Schluss. Die "alten" Jagdherren halten sich aber oft deutlich länger an der Spitze und bestimmen halt wo es lang geht.
Ich persönlich bin zur Jagd gekommen ohne vorher familiäre Kontakte mit der Jagd zu haben. Einige Sachen kommen mir dabei schon sehr suspekt vor. Aber das kann jeder halten wie er will. Wer auf Jagdhornbläserei steht soll es machen und wegen mir auch Jagdsignale als Klingelton haben. Wer Trophäen total wichtig findet soll sich die Wände volltackern und stundenlang vor der Trophähenwand sich mit gleichgesinnten unterhalten, ob der Bock oder der Hirsch nicht doch noch 46 min länger hätte am leben bleiben müssen um wirklich reif zu sein.
Mir ist das total suspekt und auch die Masse aus meinem nicht jagdlichen Umfeld schüttelt da nur den Kopf, von der Wildbiologischen irrelevanz ganz zu schweigen.
Wenn man sich hinter seinen Traditionen versteckt, wird man feststellen, dass man früher oder später als schrullig oder Waldkauz abgestempelt wird und das ist meiner Meinung nach das Problem beim Ansehen und er Akzeptanz in der Öffentlichkeit.

Und nun zum eigentlichen Thema.
Muss man als Jäger wirklich wissen, wie lange Buchen, Fichte und Tanne wachsen dürfen bevor sie geschlagen werden?
Wenn sie es wissen ist es aber auch nicht schlimm. Viel schlimmer finde ich die nicht gelehrten praktischen Sachen.
Natürlich ist theoretisches Wissen wichtig, aber wie hier immer alle betonen ist Jagd ein Handwerk und das kommt in der Ausbildung deutlich zu kurz.

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Wie jede Prüfung ist sie doch lediglich die Eintrittskarte zur Praxis, die erst im Anschluß an den Jungjäger vermittelt wird, oder hat schonmal jemand einen Schulabsolventen als Berufsprofi erlebt? Wenn es also etwas zu verbessern gilt, dann doch vielmehr die Phase des Jungjägers NACH der Jagdprüfung. Ob die zeitgemäß ist? ;-)
 
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my2cent:

vorab die fragestellung "zeitgenäß" halte ich für nicht "zeitgemäß" , in meinen augen ein dummer , meistens missbräulicher begriff.

da ich "erst" vor 3 jahren meine ausbildung gemacht habe, habe ich mir auch damals schon gedanken über die sinnhaftigkeit mancher dinge gemacht, die ich damals lernen musste. obwohl mir das lernen / wissen erwerben sehr viel gebracht hat.



1. Muss man tatsächlich jeden Baum und Strauch kennen, wenn man jagen will (ich will ja kein Förster werden)
das försterwissen was uns von einem förster vermittelt wurde , hat mir jedenfalls, viel gebracht.



2. Muss man, in Zeiten des mobilen Internets, auswendig die Brunftzeit der Haselmaus kennen? :twisted:
ich habe diese woche ein interview mit einem über 80jährigen journalisten und autor gesehen, der sagte daß man einfach schneller ist wenn man es selber weiss anstatt es erst googlen zu müssen, hat mir sehr gefallen !!
desweiteren, meine meinung , es ist nicht immer mob.inet verfügbar, zweitens sind inetquellen oft von bescheidener qualität.




3. Ist dieser ganze "Brauchtumquatsch" (das gibt böses Blut, ist aber bewusst so gewählt) noch Zeitgemäß?
das möge jeder für sich selber entscheiden.


4. Sollte nicht viel mehr Wert auf die Schießausbildung gelegt werden?
meine schiessausbildung war sehr gut, in jeder hinsicht ( dauer und qualität )


5. Sollte das versorgen des Stückes in allen Bereichen nicht deutlich mehr gelehrt werden?
auf jeden fall, das ist bei uns zu kurzgekommen. hierzu denke ich sollten die kjs´en jährlich schulungen anbieten.
 
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Wissen ist Macht - weiß nix macht nix!
Ist der heutige zeitgemäße Slogan.
Ich persönlich finde heute, dass fundiertes Wissen alles etwas einfacher macht, auch wenn man im Augenblick der Ausbildung keinen Sinn erkennen kann.
Die Jägerprüfung sollte schon ein gewisses Niveau haben - leider wird heute alles unter Zeitdruck durchgeführt und wie sollen praktische Dinge der Jagd in einen 3 Wochenkurs einer Jagdschule gepackt werden.
Nicht die Prüfung muss geändert werden, sondern die Ausbildung. Die Schießausbildung ist meiner Meinung nach etwas, was sehr schlampig in einigen Jagdschulen gehandhabt wird - aber 100% Erfolgsquote!!!
Waffen und Munitionskunde scheinen auch ein stiefmütterliches Dasein zu fristen,
belegt durch viele dämlich Fragen im Forum wie etwa "Welche Waffe für JJ?! etc.
Wenn ich in der Jagdausbildung über Waffen und Munition etwas gelernt habe erübrigt sich solch ein Unsinn.

Brauchtum ist ein Stück Kultur, die Jägersprache ebenfalls und warum soll man diese aufgeben wie man bereits angefangen hat seine deutsche Muttersprache aufzugeben durch die Anglikanisierung der deutschen Sprache.
Es ist zeitgemäß jeden Quatsch aus dem Ausland mit zu machen - traurig.

Es ist zeitgemäß, dass bei DJ die Jäger aussehen, wie eine Horde versprengter Söldner in ihren Tarnanzügen und Baseballkappen - finde das einfach zum K....

Lasst uns doch wenigsten ein Kulturgut bewahren.

Gruß Peter
 
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@Pfannenjäger
Es geht nicht darum als Profi aus der Ausbildung zu kommen aber das Handwerkliche am Handwerk sollte man zumindest einmal gesehen haben finde ich.
Damit meine ich nicht wie man pirscht oder sich die Kanzel einrichtet. Aber zum Zerwirken wurde uns z.B. lediglich gesagt, dass in der Regel in Keulen und Rücken zerlegt wird. So etwas sollte wenigsten einmal gezeigt werden. Über duftendes Wiesenheu zur Fütterung in Notzeiten wurde fast 60 Minuten Philosophiert.

Die Frage ist aber auch, was ist schwer?
Bin ja nun gerade nach der Bw Zeit im Studium und wenn ich sehe durch was für Klausuren die "Kinder" durchfallen und das vor allem nach wochenlangem Lernaufwand habe ich eigentlich keine Fragen mehr.

Ich persönlichfand die Jägerprüfung eigentlich nicht wirklich schwer. Die Themen die im Unterricht dran waren habe ich im Buch (Grundwissen Jägerprüfung) nachgearbeitet und gut war es. Lief so nebenbei und war eigentlich keine große Sache wobei zielorientiertes lernen hier ganz wichtig ist und man sich nicht an zuviel Details aufhalten darf. Die, die das gemacht haben, sind mit Masse durchgefallen, im mündlich/praktischen Teil.


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Ob zeitgemäß oder nicht sei dahin gestellt.
Alles gelernte steht in direktem oder indirektem Zusammenhang mit dem was wir tun und was die Jagd ausmacht. Wobei mehr praktische Themen wünschenswert wären, bei den Gruppenstärken aber vielleicht schwer zu vermitteln sind.

Ich sehe es auch als positiv, zu lernen wo die Wurzeln der Jagd in Deutschland liegen und ein gewisses Verständniss für das Brauchtum zu erlangen.
Ich persönlich bekomme eine Gänsehaut wenn beim Blasen am Ende der Jagd alle Jäger ruhig werden während die Hunde heulen, gehört für mich dazu.

Wir haben es mit einigen Leuten zu tun die der Jagd nicht nur positiv gegenüberstehen. In solchen Konstellationen ist es immer, immer gut mehr zu wissen als der Gegenüber!

Eines unserer Argumente ist der gelebte Naturschutz, die gute Ausbildung die wir haben! Das sollten wir uns nicht nehmen/lassen und vielleicht auch nicht ernsthaft in Frage stellen (wohl aber hinterfragen[emoji6])

Ein Fakt sollten wir nicht vergessen, am Ende der Ausbildung steht die Erlaubnis und die Befaehigung des Umganges mit Waffen. Ich finde es gut dass einem der Zugang zu diesen Werkzeugen nicht geschenkt wird. Im Laufe der Ausbildung wird man langsam an die Nutzung herangeführt und wem das zu umständlich ist, der sollte sich vielleicht mit anderen Dingen beschäftigen...

Ich finde die Prüfung grundsätzlich gut!
 
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Ich bin der Meinung, dass der Umfang der Jägerprüfung gerechtfertigt ist. Die Prüfung versetzt uns in die Lage ein Revier zu Pachten. (3Jahre warten ist bekannt, man muss in der Zeit aber nicht jagen). Daher sollte man schon Bäume und Streucher kennen um das Revier optimal zu betreuen. Brauchtum wird oft überbewertet, aber auch im Studium lernt man viele Dinge die schon lange überholt sind, nur um die Hintergründe zu verstehen.
Ein weiterer Punkt der Jägerprüfung ist auch, dass man unter beweis stellt lernen zu können. Falls man etwas nicht (mehr) kennt kann man es nachschlagen. Viele Kreisjägerschaften haben in den letzten Jahren viel zur Wildbrethygiene unternommen. Ich gehe auch davon aus, dass dieser Trend anhalten wird. Wo Licht ist, ist aber auch Schatten, aber ich denke mit Jüngeren Dozenten und prüfern wird auch die Prüfung "moderner" werden.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15851

Guest
Guten Morgen,

auf der bösen Jagdschule fühlte ich mich gut vorbereitet für die Jagd, wie sie wirklich ist.
Natürlich wurde auf die Prüfung vorbereitet aber m.E. wurden die wichtigen Themen explizit hervorgehoben und
bei den 100 Enteneiern wurde gesagt: so, habt ihr mal gesehen...

1. Muss man tatsächlich jeden Baum und Strauch kennen, wenn man jagen will (ich will ja kein Förster werden)
- Ja natürlich. Man unterhält sich doch mit einem Förster gleich ganz anders, wenn man auch etwas mitreden kann und weiß, was der meint und was er von einem will.
Umgekehrt hört er auch besser zu, wenn man eine Buche von einer Eiche unterscheiden kann.
Der Waldspaziergang mit meinen sechs- und achtjährigen Neffen ist eine Freude, wenn man deren Fragen beantworten kann.

2. Muss man, in Zeiten des mobilen Internets, auswendig die Brunftzeit der Haselmaus kennen?
-Die Brunft- sowie Setzzeiten etc. geben doch auch Aufschluss über die Äsung, das Habitat, Nesthocker, Nestflüchter, etc.
Ansonsten: DAS ist Prüfung. Leistung ist Arbeit pro Zeit und man muss etwas leisten, was andere nicht können.
Das ist in jeder Prüfung so. Auch ein Ingenieur schaufelt sich in seinem Studium voll mit Wissen, welches er
nie wieder braucht. Aber er hat bewiesen, dass er sich das draufschaffen kann und grenzt sich so von anderen ab.

3. Ist dieser ganze "Brauchtumquatsch" (das gibt böses Blut, ist aber bewusst so gewählt) noch Zeitgemäß?
-Ja, ja und nochmals ja.
Wieso verleugnen wir eigentlich immer unsere Kultur? In anderen Ländern ist es ganz selbstverständlich,
Brauchtum und Kultur und alte Riten zu pflegen.
Sicher nutzt man statt des Anschussbruchs besser mal Trassierband aber ich gebe auch den letzten Bissen um nochmal zur Ruhe zu kommen und kurz in mich zu gehen.
Ich überreiche meinem Mitjäger mit Freude den Schützenbruch um meine Achtung für ihn auszudrücken und um ihm zu gratulieren.
Und mein Hund bekommt nach der Nachsuche den Teil des Bruchs weil ich stolz bin auf ihn und ja: um anderen zu zeigen, dass sie die Beste ist.
Zumindest an dem Abend mal :biggrin:.

4. Sollte nicht viel mehr Wert auf die Schießausbildung gelegt werden?
-Machen wir uns doch nichts vor: Schießen lernt man durch Übung. Autofahren erlernt man durch Praxis.
Die Schießausbildung reichte bei mir um die Prüfung sicher zu bestehen.
Die Waffensicherheit wurde natürlich großgeschrieben. Muss man jeden Drilling kennen?
Ich war neulich bei einem ehemaligen Foristi zur Jagd und hatte Probleme mit meiner eigenen Waffe.
Nach kurzer Einweisung waren die Funktionen des von ihm geliehenen Drilling wieder präsent und ich konnte
die Waffe sicher handhaben.
Wichtig ist beim Schießen die Selbsteinschätzung. Deshalb habe ich z.B. einen Flintentrainer und
gehe auch mit ein paar Jungs aus dem Forum auf den Stand.

5. Sollte das versorgen des Stückes in allen Bereichen nicht deutlich mehr gelehrt werden?
-Auch da fühle ich mich gut ausgebildet.
Das Aufbrechen wurde am Stück erklärt und wir mussten mithelfen.
Und trotzdem habe ich meine erlegten Stücke am Anfang zu einem erfahrenen Jäger verbracht und gebeten,
einfach nochmal draufzuschauen. Ist doch gar kein Problem und so schmeckt das anschließende Bier doch auch viel besser.
Da haben die "alten" Knaben hier viel mehr Probleme als ich, was die Wildversorgung und Wildbrethygiene angeht.
Die Ausbildung ist da doch moderner geworden.

Wie oben schon gesagt: es ist eine Prüfung. Jede Prüfung verlangt wissen ab, dass man oft nie wieder braucht.
Dafür ist es schnell wieder da, wenn es doch einmal benötigt wird.

In diesem Sinne hoffe ich, meinem Jagdfreund heute Abend einen Erlegerbruch zu überreichen und
(Achtung: hier handel ich entgegen der lokalen Tradition) auch bei Kitzen und weiblichem Rehwild den letzten Bissen
zu geben und das Jagdhorn zu blasen.

Waidmannsheil.

Andreas
 
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A

anonym

Guest
@Andiman: dem ist nichts hinzuzufügen. So ist es.


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Hallo zusammen

auch ich habe noch die klassische 'old school' Ausbildung zum Jagdschein gemacht. Und?

Natürlich habe ich oftmals geschimpft und den Kopf geschüttelt über die vielen verschiedenen Entenarten, die Brunftzeiten, über Bäume und Sträucher. Nichts davon hilft mir beim Jagen selbst.

ABER:

Wie oft bin ich als Jäger im Gespräch mit interessierten Nichtjägern, auch mit Menschen, die tendenziell eher negativ der Jagd gegenüber eingestellt sind? Sehr oft. Und oft genug gelang es mit dann im Gespräch eben auf Basis des damals gelernten den Gegenüber greifbar und wohl auch überzeugend darzulegen, daß wir eben keineswegs nur 'Schießer' sind, sondern eben auch Naturschützer, die Flora und Fauna der Region sehr gut kennen. Und auch wenn die Haselmaus kein (bejagbares) Wild ist, so hat sich doch mancher Gesprächspartner gefreut, wenn ein Angehöriger der grünen Zunft ihm die eine oder andere Anekdote über die Tierwelt erzählen konnte und ihm noch einiges an Hintergrundwissen übermitteln konnte. Ich bin daher der Meinung, daß es gerade für das Ansehen der Jagd in der Öffentlichkeit wichtig ist, daß wir über den eigenen Tellerrand hinausschauen und auch über Wissen verfügen, das nicht unmittelbar der Steigerung der Jagdstrecke dient. Otto Normalverbraucher kennt nur selten den Unterschied zwischen Wild und Nichtwild, freut sich aber fast immer, einen kompetenten Ansprechpartner in Grün zu finden und sich mit ihm auszutauschen.

Von daher gehört das 'Drumherum' für mich auch heute noch - vielleicht mehr noch als früher - zur Ausbildung mit dazu.

Grüßle

Nightmare
 
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23 Jul 2009
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Der "Brauchtumsquatsch" ist das, was unsere Jagd auf eine bestimmte Art und Weise ausmacht.
In anderen Ländern wird ebenfalls Brauchtum gehalten, nur halt anders.
Aber meiner Meinung nach sollte man es nicht Abschaffen.

Die Schießausbildung hat mir persönlich ausgereicht.
Aber bei vielen anderen kam da Einiges zu kurz. Da muss aber jeder Kurs an sich arbeiten, das kann man nicht landesübergreifend "festlegen".
WICHTIG ist, dass HINTERHER weiter trainiert wird!

Aufbrechen und Wildbrethygiene kam allerdings zu kurz.
Hier kann man nachgebessern.

UND JA auch ich habe mich gefragt wofür man alle Pflanzen, die Enten und die Beutegreifer lernen muss.
Aber ich finde mittlerweile MUSS man als Jäger mehr Wissen haben als nur das der Wildtiere die man bejagt.
 

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