Guten Morgen,
kann nicht mehr schlafen also mal hier rein! Erstmal danke an alle die sich beteiligen und kontrovers diskutieren. Ich selbst bin momentan nicht ganz sicher, ob ja oder nein :twisted: Vieles spricht dafür das es so bleiben soll, vieles spricht für Erneuerungen. Was Fakt ist, es fehlen die jungen Leute! Jedenfalls bei uns in der Gegend...Jungjäger sind meist ab 50 aufwärts anzutreffen! Spricht man mit Jugendlichen wird oft die "unsinnige Jägerprüfung" genannt! Entschuldigt wenn ich nicht auf jeden Post eingehe.
PS: kein Jäger wird ein guter Jäger werden wenn er die Theorie nicht beherscht. Das gilt für alle Bereiche im Leben oder kennest du einen guten Handwerker der nicht versteht warum er etwas tut?
Zustimmung, aber würdest du heute noch auf Anhieb die Prüfung bestehen? Ich gebe zu, dass es vermutlich bei vielen Fragen schwer werden würde :roll: Vieles habe ich damals einfach auswendig gelernt, damit die Prüfung klappt...nnach mehr als 25 Jahren, ist davon nicht mehr viel übrig! Richtig etwas für die Jagd habe ich in meiner Jägerprüfung nicht gelernt :no:
Moin!
Und? Wird es dadurch weniger tierschutzgerecht, wenn ich dem erlegten Stück einen letzten Bissen verpasse?
Außerdem frage ich mich manchmal, ob viele Leute nicht das falsche Verhältnis zu einer Prüfung haben. Das ist die Chance, zu zeigen, dass man das kann, was man machen will. Wie im echten Leben gehören dazu auch Dinge, deren Sinn man vielleicht nicht versteht oder mitträgt, aber wer sich jeden Samstag auf den Fussballplatz stellt, Marathonläufe absolviert oder sich seine Judo-Graduierungen verdient hat braucht doch SO eine Prüfung nicht zu fürchten.
Viele Grüße
Joe
Zu 1. Nein absolut nicht! Aber warum muss ich wichtigtuerisch mit der linken hand trinken? Warum baume ich auf / ab und besteige / klettere nicht? usw
Zu 2. Ich habe nichts gegen Prüfungen, aber es wird doch das meiste auswendig gelernt und auch nur das gelehrt, was in der Prüfung dran kommt! Da ist doch wenig für die Praxis dabei....schaut Euch nur das Schießtraining in einem 3 Wochen Jägerkurs an! Muss hier nicht deutlich mehr für die Praxis geschult werden?
Man kann Canada jetzt aber auch nicht 1:1 mit Deutschland vergleichen. In Canada wachsen die Kinder, meiner Erfahrung nach, auch noch mit einem größeren Naturverständnis auf als bei uns.
Und zu deinem kotzenden JJ, mei was soll man dazu sagen?
Der wird wahrscheinlich nie ein richtiger Jäger, aber er schadet doch auch niemand. Der erlegt 1,2,3 Stücke und stellt fest dass es nicht sein Hobby ist. Gäbe es in der Ausbildung aber weniger Theorie dann wäre er wahrscheinlich trotzdem Jäger geworden.
Zu1. Auch das stimmt nicht wirklich...Wer in Canada in der Stadt aufwächst hat auch nichts mit der Natur zu tun. Viele Freunde von mir kennen sich überhaupt nicht aus und haben von Natur, Fischen und Jagen keine Ahnung! Im Lande ist das anders...wie hier auch!
Zu 2. Der besagte JJ hat bei mir nicht mehr gejagt...ich weiß nicht was aus ihm geworden ist. Ich habe mir im Laufe der Jahre eine eigene Selektion für JJ aufgebaut und fahre ganz gut damit
Ich kann dir sagen weshalb Jagd kaum noch den Stand in der Öffentlichkeit hat wie früher. Das liegt daran, dass die Umwelt sich weiter entwickelt hat aber der Jäger/die Jagd diese Entwicklung in der Regel nur sehr langsam durchlebt. Das ist aber dem Geschuldet, dass im echten Leben der Generationenwechsel deutlich früher vollzogen wird als in der Berufswelt, dort ist alles viel schnelllebiger und spätestens mit 65 ist in der Regeln Schluss. Die "alten" Jagdherren halten sich aber oft deutlich länger an der Spitze und bestimmen halt wo es lang geht.
Danke, das sehe ich ähnlich! Man weiß alles, kann alles.....aber i.d.R. sieht es anders aus! Man kann zwar 10 Jagdlieder auf dem Horn blasen und regt sich mächtig auf, wenn das Stück auf der "falschen" Seite liegt, aber man trifft die 100m Scheibe nur sporadisch ("Streukreise sind jagdlich nicht relevant / Büchse ist wohl kaputt, muss mal den Büxer zum einschießen geben / die Munition ist zu teuer zum üben")
Ich persönlich bin zur Jagd gekommen ohne vorher familiäre Kontakte mit der Jagd zu haben. Einige Sachen kommen mir dabei schon sehr suspekt vor. Aber das kann jeder halten wie er will. Wer auf Jagdhornbläserei steht soll es machen und wegen mir auch Jagdsignale als Klingelton haben. Wer Trophäen total wichtig findet soll sich die Wände volltackern und stundenlang vor der Trophähenwand sich mit gleichgesinnten unterhalten, ob der Bock oder der Hirsch nicht doch noch 46 min länger hätte am leben bleiben müssen um wirklich reif zu sein.
Mir ist das total suspekt und auch die Masse aus meinem nicht jagdlichen Umfeld schüttelt da nur den Kopf, von der Wildbiologischen irrelevanz ganz zu schweigen.
Wenn man sich hinter seinen Traditionen versteckt, wird man feststellen, dass man früher oder später als schrullig oder Waldkauz abgestempelt wird und das ist meiner Meinung nach das Problem beim Ansehen und er Akzeptanz in der Öffentlichkeit.
Ging mir ähnlich....Ich bin in der Großstadt aufgewachsen ohne jeglichen Bezug zu Waffen, Jagd, Schlachten usw....habe dann als Austauschschüler in USA das Schießen / Jagen erlernt und später mit Mitte 20 aufs Land gezogen und gleich die Prüfung gemacht! Da ging es mir ebenso...viel m. M. nach Unsinniges auswendig gelernt...bestanden und gut! Schließlich mein eigenes Ding gemacht, gepachtet, inzwischen in aller Welt gejagd und ich denke mal ein ganz ordentlicher Jäger geworden. :trophy:
Und nun zum eigentlichen Thema.
Muss man als Jäger wirklich wissen, wie lange Buchen, Fichte und Tanne wachsen dürfen bevor sie geschlagen werden?
Wenn sie es wissen ist es aber auch nicht schlimm. Viel schlimmer finde ich die nicht gelehrten praktischen Sachen.
Natürlich ist theoretisches Wissen wichtig, aber wie hier immer alle betonen ist Jagd ein Handwerk und das kommt in der Ausbildung deutlich zu kurz.
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Sehe ich genau so! Hier müsste deutlich verbessert werden....den Baum kann ich auch später in der Praxis lernen, aber ich sollte schießen können und das Stück versorgen, wenn ich den Schein habe
Wissen ist Macht - weiß nix macht nix!
Ist der heutige zeitgemäße Slogan.
Ich persönlich finde heute, dass fundiertes Wissen alles etwas einfacher macht, auch wenn man im Augenblick der Ausbildung keinen Sinn erkennen kann.
Die Jägerprüfung sollte schon ein gewisses Niveau haben - leider wird heute alles unter Zeitdruck durchgeführt und wie sollen praktische Dinge der Jagd in einen 3 Wochenkurs einer Jagdschule gepackt werden.
Nicht die Prüfung muss geändert werden, sondern die Ausbildung. Die Schießausbildung ist meiner Meinung nach etwas, was sehr schlampig in einigen Jagdschulen gehandhabt wird - aber 100% Erfolgsquote!!!
Waffen und Munitionskunde scheinen auch ein stiefmütterliches Dasein zu fristen,
belegt durch viele dämlich Fragen im Forum wie etwa "Welche Waffe für JJ?! etc.
Wenn ich in der Jagdausbildung über Waffen und Munition etwas gelernt habe erübrigt sich solch ein Unsinn.
Stimme dir zu
Brauchtum ist ein Stück Kultur, die Jägersprache ebenfalls und warum soll man diese aufgeben wie man bereits angefangen hat seine deutsche Muttersprache aufzugeben durch die Anglikanisierung der deutschen Sprache.
Es ist zeitgemäß jeden Quatsch aus dem Ausland mit zu machen - traurig.
Es ist zeitgemäß, dass bei DJ die Jäger aussehen, wie eine Horde versprengter Söldner in ihren Tarnanzügen und Baseballkappen - finde das einfach zum K....
Lasst uns doch wenigsten ein Kulturgut bewahren.
Gruß Peter
Das sehe ich nun völlig anders....Ich brauche keine "elitäre" Sprache um mich auszudrücken! Auch ist es dem Wild völlig egal, ob ich es "standesgemäß" im Loden und Hut erlege oder in Tarnjacke und Basecap! Wobei ich ehrlich sein muss, dass ich eher zum 2. tendieren und kein Loden besitze.
Wichtig ist meiner Meinung, dass ich das Stück sicher erlege...ob das nun auf 30 oder 300m ist und dazu alle Möglichkeit nutze die das moderne Leben bereit hält! Das ich übe, wenn ich nicht sicher schieße und seien wir ehrlich..es gibt doch genug Probleme mit schlecht schießenden Jägern und auch die Sicherheitsvorschriften sind doch oftmals ein Problem! Will man zwar nicht hören, ist aber so! Jedenfalls in meiner Gegend
@Pfannenjäger
Es geht nicht darum als Profi aus der Ausbildung zu kommen aber das Handwerkliche am Handwerk sollte man zumindest einmal gesehen haben finde ich.
Damit meine ich nicht wie man pirscht oder sich die Kanzel einrichtet. Aber zum Zerwirken wurde uns z.B. lediglich gesagt, dass in der Regel in Keulen und Rücken zerlegt wird. So etwas sollte wenigsten einmal gezeigt werden. Über duftendes Wiesenheu zur Fütterung in Notzeiten wurde fast 60 Minuten Philosophiert.
Ich gehe sogar weiter....Schießausbildung mit mind. .308 und Praxisnah und mind. 1 Stück selbst verarbeitet
Die Frage ist aber auch, was ist schwer?
Bin ja nun gerade nach der Bw Zeit im Studium und wenn ich sehe durch was für Klausuren die "Kinder" durchfallen und das vor allem nach wochenlangem Lernaufwand habe ich eigentlich keine Fragen mehr.
Ich persönlichfand die Jägerprüfung eigentlich nicht wirklich schwer. Die Themen die im Unterricht dran waren habe ich im Buch (Grundwissen Jägerprüfung) nachgearbeitet und gut war es. Lief so nebenbei und war eigentlich keine große Sache wobei zielorientiertes lernen hier ganz wichtig ist und man sich nicht an zuviel Details aufhalten darf. Die, die das gemacht haben, sind mit Masse durchgefallen, im mündlich/praktischen Teil.
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Ich fand Sie auch einfach....vieles wurde einfach auswendig gelernt und gut...fiel mir zu diesem Zeitpunkt mit MItte 20 einfach
Der "Brauchtumsquatsch" ist das, was unsere Jagd auf eine bestimmte Art und Weise ausmacht.
In anderen Ländern wird ebenfalls Brauchtum gehalten, nur halt anders.
Aber meiner Meinung nach sollte man es nicht Abschaffen.
UND JA auch ich habe mich gefragt wofür man alle Pflanzen, die Enten und die Beutegreifer lernen muss.
Aber ich finde mittlerweile MUSS man als Jäger mehr Wissen haben als nur das der Wildtiere die man bejagt.
Wie schon gesagt, habe ich nichts gegen Brauchtum (ich praktiziere wenig davon), wenn der Rest stimmt
Meine persönliche, subjektive Meinung dazu. Generell gilt, das wer kein Interesse an der persönlichen Weiterentwicklung hat irgendwann von der Zeit überholt wird.Und je mehr man quervernetzbares Wissen erlernt, desto mehr Zusammenhänge beginnt man zu verstehen. Die Altvorderen nennen so etwas "sein Handwerk beherrschen". Das sollte, nein muss der Anspruch eines jeden Waidmannes sein, wenn er in den Spiegel schaut.
100% Zustimmung
So nun gehe ich wieder ins Bett