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Welsche Anforderungen erachtet ihr als wichtig, was sollte in´s Lastenheft?
Als erstes sollten wir über die Aufgaben die die unterschiedliche Jagdarten an die Technik stellen auf den Grund gehen..
Ansitzjagd :
Vom Ansitz auf An/ Auswechselndes Wild Selektiv jagen; auf Entfernungen die ein Sauberes Ansprechen; entsprechend der Definition " Selektiv" noch ermöglichen; bei meistens Aufgelegter Waffe aus Ruhender; Sitzender Position. Oft mit Stecher- oder Modifizierten Machtabzüge mit sehr geringen Abzugsgewichten
Anforderung an
Prätzi *****
schneller 2. Schuss **
Ansprechen auch durch möglichst hohe Vergrößerung des Zieloptik ****
Entfernung ****
an Statischem Schießen *****
an Dynamischen schießen *
Gewicht *****
Zieloptik und Dämmerungsleistung *****
Pirschjagd:
Klassische Selektion;Standortveränderung durch den Jäger ohne das das Wild beunruhigt wird..
Mitunter Erfahrungsmäßig die gleichen Anforderungen wie bei der Ansitzjagd;
Anforderung an
Prätzi *****
schneller 2. Schuss *
Ansprechen auch durch möglichst hohe Vergrößerung des Zieloptik ***
Entfernung ****
an Statischem Schießen *****
an Dynamischen schießen *
Gewicht *****
Zieloptik und Dämmerungsleistung **
Bewegungsjagd :
hier wird das Wild angerührt und soll zu den Ständen der Schützen gebracht werden; klassische Gesellschaftsjagd
schlechte Vorbereitung können die Arbeit Dritter ( Vororganisation; Treiber und Durchgeher) zu Nichte machen; Reduktion statt Selektion
Anforderung an
Prätzi **
schneller 2. Schus *****
Ansprechen auch durch möglichst hohe Vergrößerung des Zieloptik *
Entfernung *
an Statischem Schießen **
an Dynamischen schießen *****
Gewicht ***
Zieloptik und Dämmerungsleistung *
Die Vorgabe bei der Bewegungsjagd ist es nicht es gewissen Filmzenen mit Massenstrecken nach zu Ahmen; sondern auf sich Bewegendes Wild; welches Aufgemüdet wurde und oft bei nur kurzer Reaktionszeit sauber zum Schuss zu kommen; nach Möglichkeit einen 2. Schuss sofort zur Verfügung zu haben.
Dubletten sind zwar toll; aber nicht das Ziel ! Das Ziel ist das jedes beschossene Stück sauber und ohne Qualen verwertbar zur Strecke kommt.
Bei der Ansitzjagd sind die Anforderung an die Waffe eigentlich minimal : Prätzi; gute Optik; aus Beeinflussbarer Schießposition dank der Optik auch bei Dämmerung sauber zum Schuss zu kommen... 2. oder 3. Schuss i.d.R. nicht erforderlich.
Geeignete Waffen : Kombinierte Systeme ( BBF; Drilling); Repetierer;Einschüssige Waffen wie Fallblock und Kipplaufbüchsen;
das Händling ist weniger entscheidend ; Balance und Schwingungsverhalten da der Dynamische Schuss ( sich bewegendes Wild ) eher die Ausnahme ist nicht Relevant.
Kann auf den Schrotlauf der Kombinierten Waffe verzichtete werden; ist der Repetierer die erste Wahl.
Bewegungsjagden stellen andere Anforderungen : kürzerer Entfernungen; aber Dynamische Aktionen : das Wild ist in Bewegung und kommt oft mit nur sehr kurzer Reaktionszeit;
Die Optik und auch die Montage muss das Schießen auf Bewegliche Ziele ermöglichen; das Sehfeld muss aus Sicherheitsgründen überschaubar bleiben; der 2.Schuss wen dann sofort erforderlich. Die Anforderungen an passender Schäftung und Balance sind sehr hoch; die Abzugssysteme müssen einen sauberen Schuss ermöglichen.
Da ist mir persönlich der Repetierer nur 2. Wahl : das Langsystem ( die Verschlusslänge des Repetierers oder noch schlimmer einer SLB) sind sowohl ZF-Montage als auch Balance nicht gerade zuträglich; der 2. Schuss nur Möglich wen die Schusshand ( die Schusshand hat noch fast größeren Einfluss auf Prätzi als der Anschlag selber !) muss für jeden Schuss von der Waffe genommen werden und wird nie in die eigentliche Ausgangslage nach dem Repetiervorgang wieder an der Waffe liegt zurück kehren.. dazu zählt Griffwinkel am Pistolengriff; Stellung und Winkel des Abzugsfingers zum Abzug; Muskelverspannung im Anschlag und Handlage.. Kürzum : die Mögliche Fehlertolleranz beim 2. Schuss eines Repetieres kann Überproportinal steigen.
Meine persönliche Wahl für Bewegungsjagden ist daher die klassische Doppelbüchse : Handlage und Balance optimal für dynamisches Schießen; großes Sichtfeld da die kleinen DJ-Optiken weniger vom Sehfeld verdecken als die großen variablen Nachtsichtrohre; die Schusshand bleibt für den evt. benötigten 2. Schuss ohne Veränderung des Anschlages an der Waffe; durch die Verkürzte Bauform ( Systemlänge) Handlich ohne Abstriche in der Lauflänge und damit Ballistik zu machen.
Der Repetierer wäre dort meine 2.Wahl...
90 % meiner DJ-Strecken hätte ich auch mit dem Vorderlader oder Kipplaufbüchse strecken können; Dubletten gabs bei mir auch schon.. sind aber doch eher die Ausnahme ( vom Anlauf !); meistens reichte 1 Schuss aus und das Wild lag am Platz.
Da bei Bewegungsjagdten der Grundsatz gilt : nach dem 2. Ungeklärten Anschuss ist Hahn in Ruh; der Stand wird nicht verlassen; gejagt wird nur während des Treibens; danach aus Sicherheitsgründen Hahn in Ruh; das Wild mitunter Gestresst.. kommen eher Kaliber in Betracht die einen größerer Ballistischen Erfolg versprechen : Dicker; schwerer; langsamer da die Entfernungen geringer sind; Treffer her in die Mechanik ( Blatt) als Küchenschuss kurz hinterm Blatt.. darum mach ich schon Unterschiede im Kaliber zwischen Ansitz und Bewegungsjagd... die 9,3 aus der Doppelbüchse kommt dank Wechseloptik schon mit auf den Sauenansitz bei Dämmerung; ist aber nicht die 1. Wahl wen es auf den Tages-Dämmerdungsansitz auf Reh -Damwild geht.. da sind 308 und 300 Win-Mag meine geeigneteren Kaliber. Die 300 Win Mag sehe ich nicht als Klassisches DJ- Kaliber an; ihre Vorteile sind eher auf Distanzschüsse geprägt; und die fallen bei Bewegungsjagdten aus.
SLB sind nicht mein Ding : Prätzi; Abzüge; Ladevorgänge... bei allem habe ich Vorbehalte;
und eines muss ich nun als Ketzer in den Raum stellen : von 50 Nutzern einer SLB finde ich keine 5 die in der Lage sind diese Technik auch Hochkonzentriert zu nutzen.. da wir der 2. und 3. Schuss oft im Affekt; aber nicht mit der gleichen eigentlich Erforderlichen Schießstechnischen Akribie genutzt.. Leidtragender oft das Wild.
Ich selber sehe übrigens auch keinen Vorteil in Geradezugsystem zum klassischen Repetiere : der Theoretisch Mögliche Zeitvorteil erschließt sich mir nicht; wer geübt mit einem Normalen Repetierer schießt ist kaum langsamer.. wobei Schnelligkeit im Nachladen weniger die Aufgabe als den sauber treffen ist.
( Ich lach mir jedes mal ein Loch in die Backe wen ich sehe das Schützen zum Repetieren eines Gradezugrepetieres diesen aus der Schulter nehmen...
Und wie viele Schützen kennt ihr die mit einem 98er sauber mit der Waffe an der Schulter; den Blick aber aufs Ziel gerichtet; Repetieren ? )
Und damit kommen wir eigentlich zum Hauptpunkt :
Entscheidend ist nicht die Waffentechnik;
sondern die Persönlichkeit die diese Nutzt.
TM