Weil's hier so schön überladen und jeder weitere Kommentar eigentlich - da gewiss schon erwähnt - unnötig ist, hau ich auch noch einen raus
Ich spiele selbst immer wieder mit dem Gedanken eine "fangschusstaugliche" KW zu erwerben. Nicht weil ich sie bräuchte oder bisher vermisst hätte, sondern weil ich Spass am KW-Schießen habe und wenn schon eine KW in den Schrank kommt, dann auch eine, die sich jagdlich verwenden ließe. Wer weiß schon was die Zukunft bringt?!
Ich bestreite in keinster Weise, dass es Jäger gibt, die eine KW brauchen und halte es weiterhin für sehr wichtig, dass Jägern der Erwerb der KW weiterhin erlaubt bleibt, nur habe ich persönlich sie bisher nie vermisst (wobei ich zum Fallen kontrollieren auch schon den Revolver meines Vaters geführt habe - natürlich inklusive des Schreibkrams)
Egal womit man auf Wild schießt, treffen muss man. Eine Waffe, die man nicht beherrscht, führt man nicht. Die Argumente "lieber 3 kleine drauf als 5 große im Boden" sind für mich allenfalls eine Verkaufsstrategie für große Magazine. Ob es - besonders in der heutigen Zeit - sinnvoll ist einem (Jung)Jäger zu empfehlen, das Magazin zu leeren und auf einen Treffer zu hoffen .... Naja lassen wir das.
Nachdem ich 5 .357 Magnum TM in die Kammer eines angeschweißten Keilers habe einschlagen sehen, wie dieser jeden Treffer einzig mit einem Schulterzucken (kein Scherz!) quittiert und als die Trommel leer war den Schützen über den Haufen gerannt hat, sehe ich die Effektivität selbst dieses Kalibers eher kritisch ...
Bis dahin hatte ich die "minimal .44 Magnum" Parolen für Übertreibung gehalten, aber nach diesem Erlebnis muss ich zugeben, dass ICH PERSÖNLICH als Backup für den Keiler auch nichts Kleineres führen würde. Oder man muss so viel trainieren, dass man 100 von 100 schnellen Schüssen zwischen die Lichter des annehmenden Keilers setzen kann.
Ich bin kein geübter KW Schütze - obwohl ich Spass dran habe, schieße ich praktisch nur beim jährlichen KW Schießen des Verbands mit den KW der Kollegen und selbst das erst in den letzten zwei Jahren - und hatte dazu letztes Jahr eine OP am Handgelenk nach der ich 12 Wochen die Hand nicht belasten durfte - also bin ich auch nicht grade Hulk - aber selbst ich hatte mit dem Rückstoß der .44 Magnum keine Probleme, geschweige denn die Freundin des Eigentümers aber das als Argument zu nehmen, wäre heute ja sexistisch. Man muss das Dingen eben gut festhalten und üben. Aber gut. Ich habe auch schon einen Schalldämpfer auf der Ausbildungswaffe einer Jagdschule (also .222 Rem) gesehen, mit der Begründung, dass die Jagdscheinanwärter so keine Angst vor dem Rückstoß bekämen. Würde die dann gerne nach der Prüfung das erste mal mit der nagelneuen R8 mit kurzem Lauf, wegen der Handlichkeit, in 8x57 oder .30-06, weil's der Jagdprinz empfohlen hat, schießen sehen oder ihnen meinen K98 mit der guten alten Schaftkappe aus Stahl in die Hand drücken. Wie die danach dann wohl über den Rückstoß denken...
Eine "Totsuche" gibt es nicht. Jede Nachsuche ist so lange eine Lebendsuche bis das Stück tatsächlich zur Strecke gebracht wurde. Eine Anekdote dazu: Am Anschuss Lungenschweiß wie aus der Gieskanne und der Bock lag nach 100m im Wundbett. Dummerweise war der Schütze ohne Hund und ohne Waffe hinterher, weil "der garantiert nach höchstens 100m liegt" und konnte nur zuschauen, wie der Bock aus dem Wundbett hoch wurde und das Nachsuchengespann rufen. Dann wurde eine lange Nachsuche draus. Dem wenigen Schweiß beim toten Bock nach zu urteilen, war er gerannt bis er tot umfiel.
Liegt das Stück nicht in Sichtweite, kommt der Hund zum Einsatz und der Hundeführer nimmt die Waffe mit. Egal ob Zwölfender oder Marder, ob nach 15 Minuten oder nach 15 Stunden, ob 100% ins Leben getroffen oder 100% Zweifel am Abkommen bestehen
Aber, wenn ich hier schon zu später Stunde mit ein paar gut gekühlten Gerstenkaltschalen im Kopf meine Tastatur quäle, noch eine ernstgemeinte FRAGE:
Ich habe hier im Forum mehrfach gelesen, dass LW im KW Kaliber nicht zum Fangschuss zulässig wären, da die E100 von 1000/2000J nicht erreicht wird. Das habe ich damals anders gelernt (es hieß nur, dass für den Fangschuss die E0 von 200J erreicht werden muss. Egal ob LW oder KW). Uns wurde damals vom Schießausbilder sogar ein UHR in .44 Magnum zum Fangschuss empfohlen, weil kurz aber leicht zu handhaben. Hat mir einer den passenden Gesetzestext parat? Ich würde das dann gern auch im Bekanntenkreis verbreiten, da darüber vor nicht allzulanger Zeit kollektiv gegrübelt wurde. Es verwendet hier zwar keiner eine solche LW, aber es ist immer besser die (belegte) Rechtslage zu kennen.