Geeignete Fangschusswaffe

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Hast du so ein Eisen mal in der Hand gehabt, da wirkt dein Taurus zierlich.

Wer rechts einen 500S&W trägt, braucht links als Gegengewicht einen Wüstenadler in 50AE....
 
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In diesem Fall wäre eine Gaspistole oder Reizgas aber die effektivere und verhältnismäßigere Verteidigung gewesen.

Hm. Widerspreche ich mal von der Logik her, die ich bereits in Situationen die eskaliert sind, erlebt habe: Jegliche Steigerung, also auf eine Faust, mit einem Messer oder Pfefferspray/Tränengas, auf ein Messer mit z.B. einer Schreckschusspistole zu reagieren, führt unweigerlich zu krasserer Eskalation. In der Annahme, der Täter will dir Schaden, bleibt ihm nichts anderes übrig als weiter und härter zu eskalieren. Was machst du, wenn der nach ziehen der Gaspistole ein Messer zieht und du zerschießt ihm vllt. das Trommelfell, aber das wird ihn im Zweifel unter Adrenalin kaum davon abhalten auf dich loszustürmen und Einzustechen. Nur am Rande, Messerverletzungen sind immer so besonders übel, grade weil ein Täter seltenst in Rage nur einmal zusticht. Optimaler Weise schafft man es entweder verbal zu entschärfen, defensiv und deeskalierend sich zu verhalten (so wie man soll und es in jedem Training einem geraten wird) oder aber lässt es zu einer lehrbuchmäßigen Notwehrsituation kommen. Das Dazwischen ist eigentlich immer ganz großer Mist, so wie in obigen Fall.

Was glaubt ihr, was Staatsanwalt und Richter mit dem Jäger gemacht hätten wenn er bei dem geschilderten Tathergang eine Schusswaffe (egal wie lang) eingesetzt und vielleicht den Angreifer sogar noch verletzt hätte?

Ja, gut, kann sein. Kann aber auch anders ausgehen, niemand war dabei, deswegen alles nur hypothetisch:

Bevor ich mich mit der Latte eventuell lebenslang zum Krüppel schlagen lasse, mache ich was? Ich gehe wohl eine Eskalationsstufe höher. Woher weiß ich, dass er mir nur eine Lektion erteilen und mich nicht totschlagen will, vllt sogar unbeabsichtigt in Rage? Wie lange dauert es bis der Notarzt im Wald ist bei einer schweren Hirnverletzung - wenn der Aggressor überhaupt diesen ruft und mich nicht liegen lässt? Eventuell entwendet er mir auch bewusstlos die KW oder während wir um die Latte ringen. Wenn man eine führt, sehe ich da schon deutliche Zwänge in einer Notwehrsituation die KW auch tatsächlich zu benutzen, weswegen ich durchaus das Argument verstehen kann, grundsätzlich keine mitzunehmen.

Zumal man sich das mal ansehen muss, was der letztendlich nur dafür an Strafe bekommen hat. Lächerlich ist das, aber das ist natürlich nur meine Meinung und ob ich jemals eine KW einsetzen könnte im Notfall gegen eine Person, keine Ahnung, das weiß man wohl nicht vorher. Kaufabsicht, Modell und Kaliber stehen allerdings bereits fest :lol:

Es ist und bleibt ein weites Feld :biggrin:

OT:
Zum KW-Führen bei der Jagd (nachts etc.) scheiden sich selbst die Geister meiner Ausbilder in der KJS. Der eine war schon beim Ansitz in bedrohlichen Lagen und führt seitdem immer die KW auf 3 Uhr Position, andere hingegen argumentieren mit einem gesunden Gespür für Gefährdungssituationen und finden es vollkommen unverständlich eine KW mitzunehmen oder gar einzusetzen, Zitat: "Man muss schon ein riesen Ar$chl0ch sein, um jemanden zu erschießen". Letzte sind eher die Ausbilder älteren Semesters. Je älter ich werde, desto mehr sehe ich das ähnlich wie Rolf Peter Sieferle; eine immer voranschreitende Verrohung der Gesellschaft, die letztendlich irgendwann im Abgrund des Abbildes der amerikanischen Gesellschaft landen wird. Wer mal drüben war und sich damit näher beschäftigt hat, versteht sicher was ich meine. Die haben auch nicht ohne Grund so eine drastische Exekutive.


WMH
Honigkuchenpferd
 
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Je älter ich werde, desto mehr sehe ich das ähnlich wie Rolf Peter Sieferle; eine immer voranschreitende Verrohung der Gesellschaft, die letztendlich irgendwann im Abgrund ... landen wird.
Um es mit seinen Worten zu formulieren: "Der Naturzustand steht am Ende, nicht am Anfang der bürgerlichen Gesellschaft. Nachdem das Aas des Leviathans verzehrt ist, gehen sich die Würmer gegenseitig an den Kragen."
 
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Ist nicht bereits sein Name Teil des öffentlichen Bannes?

Na, das wollen wir doch mal nicht hoffen. Konnte darüber hinaus auch die Aufregung des Feuilleton der renommierten Zeitungen nicht verstehen :thumbdown: Finis Germania war mächtig, ein ordentlicher Abgang meines Erachtens. Spiegelt sich übrigends auch in den Amazon Rezensionen wider. 8)
 
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Das kühlt das Mütchen jedes unbewaffneten Angreifers.
Sollte überhaupt Zeit dazu sein.

Ansonsten gezielt.
Hier wird immer noch unausrottbar geglaubt, daß es bei Notwehr eine Verhältnismäßigkeit geben muß.
Das ist FALSCH, der greift mich an,ich fühle mich mit dem Tode oder schweren Verletzungen bedroht, Notwehr mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln.
So einfach ist das ganze.
 
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Um es mit seinen Worten zu formulieren: "Der Naturzustand steht am Ende, nicht am Anfang der bürgerlichen Gesellschaft. Nachdem das Aas des Leviathans verzehrt ist, gehen sich die Würmer gegenseitig an den Kragen."


Ist zwar Hundert Jahre her, aber die zivilisierte Gesellschaft des beginnenden 20. Jahrhunderts hätte sich auch nie träumen lassen, daß man plötzlich im Graben wieder mit Spaten aufeinander losgeht.

Zivilisation ist nur eine sehr dünne Tünche auf dem Steinzeitmensch.
 
G

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Guest
[...]
Hier wird immer noch unausrottbar geglaubt, daß es bei Notwehr eine Verhältnismäßigkeit geben muß.
Das ist FALSCH, der greift mich an,ich fühle mich mit dem Tode oder schweren Verletzungen bedroht, Notwehr mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln.
So einfach ist das ganze.

Da hat er recht. Ist eigentlich ganz einfach:

§ 32
Notwehr
(1) [...]
(2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.

§ 33
Überschreitung der Notwehr
Überschreitet der Täter die Grenzen der Notwehr aus Verwirrung, Furcht oder Schrecken, so wird er nicht bestraft.

Und das ganze nochmal in aller Ausführlichkeit:

1. Eine in einer objektiven Notwehrlage verübte Tat ist nach § 32 Abs. 2 StGB gerechtfertigt, wenn sie zu einer sofortigen und endgültigen Abwehr des Angriffs führt und es sich bei ihr um das mildeste Abwehrmittel handelt, das dem Angegriffenen in der konkreten Situation zur Verfügung stand. Ob dies der Fall ist, muss auf der Grundlage einer objektiven ex-ante-Betrachtung der tatsächlichen Verhältnisse im Zeitpunkt der Verteidigungshandlung beurteilt werden. Auf weniger gefährliche Verteidigungsmittel muss der Angegriffene grundsätzlich nur dann zurückgreifen, wenn deren Abwehrwirkung unter den gegebenen Umständen unzweifelhaft ist und genügend Zeit zur Abschätzung der Lage zur Verfügung steht. Angesichts der schweren Kalkulierbarkeit des Fehlschlagrisikos dürfen an die regelmäßig in einer zugespitzten Situation zu treffende Entscheidung keine überhöhten Anforderungen gestellt werden (vgl. BGH NStZ 2012, 272, 274).
 
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Einfach einen neuen Thread aufmachen. Wer fühlte sich schon mal so bedroht, dass er mit einer Schusswaffe drohen musste ?
Hat doch mit Fangschuss auf Wild nicht zu tun, aber auch gar nichts.
Denke die meisten Fangschüsse werden bei Verkehrsfallwild angetragen. Die wenigsten beim Ansitz. Drückjagden denke ich kommt auch oft vor, und da sind die Nachsuchenführer gefordert. Ich persönlich kenne 4, keiner von denen führt eine Kurzwaffe.
Grüße Günter
P.S. soviel ich weiß führt Chris Balke, der glaube ich über 200 Nachsuchen im Jahr macht auch keine. Zumindest nie eine bei ihm gesehen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8180

Guest
Hast du so ein Eisen mal in der Hand gehabt, da wirkt dein Taurus zierlich.

Wer rechts einen 500S&W trägt, braucht links als Gegengewicht einen Wüstenadler in 50AE....

Och jaaaa... meinen schiesst auch meine Frau. Sooo wild isses auch nicht. Und was für Hänflinge fallen wegen den paar Gramm mehr nach ner Stunde ider 2 nach rechts? Anstellerei!
 
G

Gelöschtes Mitglied 18527

Guest
Einfach einen neuen Thread aufmachen. Wer fühlte sich schon mal so bedroht, dass er mit einer Schusswaffe drohen musste ?

Ich leider schon. Da hatte ich aber keine Waffe dabei sonst hätte es wohl geknallt. Hab dann einen unachtsamen Moment des Angreifers (Springmesser) genutzt und die Beine in die Hand genommen. Die Situation hat wohl auch nur wenige Sekunden gedauert (die sich wie Stunden angefühlt hatten).

Aber ist in der Tat ein anderes Thema. Möchte nur darauf aufmerksam machen dass es sicher Menschen gibt die eine KW für genau soetwas benötigen könnten irgendwann in ihrem Leben. Das kann man nicht einfach pauschal als unnötig abtun.
 
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Auch wenn ich jetzt noch ein Fass auf mach.:twisted:
Es muß sich Nachts nicht immer um Zweibeinige Agressoren handeln. Wenn ich die Beute auf der Schulter mit dem Büchsertl hab, hab ich nur noch eine Hand frei um schnell zu reagieren. Da es mittlerweilen immer mehr/öfter vom Blut angelockte Beutegreifer zu vergrämen gillt in manch Eck des Teutonenreiches.;-)

Hier gibt es einige Gegenden wo Hundeführer schon nicht mehr ihre Hunde Schnallen können aus Angst um diese und Dogwalker Bärenspray mit sich führen. :twisted:Aber klar die wollenn nur Spielen mit dem Blutigen Fang.:roll::no:


Zu Geiz is Geil sach ich nur OK dz hast die Kohle dann gib sie Aus. Bei mir Kommt erst Familie dann Haus dann Hobby. Nur wenn du sagst nur der mit 60T€ Jahreseinkommen und höher darf Jagen. Bei mir sind es Keine 30T€ aber auch ich lebe.

MfG Brumbär:cheers:
 

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