Frust und Ärger Thread 2016

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 7846
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doghunter

Guest
So, nun mal ganz langsam Sportfreunde....habe meinen Frust & Ärger kurz von der Seele geschrieben, wie es der Titel hier sagt, als ich nach einem stresigen Vormittag darauf wartete dass mein Hund aufwacht. Nun die komplette Geschichte für die ewigen Nörgler!

Ich bin kein Nachsuchenführer und habe keinen Schweisshund, sondern führe DL + DD und bilde (züchte) seit 30 Jahren Schäferhunde im Schutzhundesport aus. Meine Jagdhunde werden auf der Schweissfährte entsprechend ausgebildet, aber ich bin kein NSF!!!!!
Der Nachbar (war selbst in der Stadt) rief mich an, da angeblich der JJ einen Überläufer recht sicher beschossen hat und dieser nicht weit sein konnte und er weiß, dass meine Hunde recht ordentlich am Riemen gehen! Also wollte ich helfen, nichts mehr!
Der JJ gab an was er wo beschossen habe und es fand sich Schweiss am Anschuss...da alles Wiese ist fanden sich auch keine Fährten, die auf ein Hauptschwein schließen liessen.
Der JJ wurde instruiert auf keinen Fall zu schießen und er entlud sein Patronenlager und entnahm das Magazin auf meine Anweisung! Der junge Rüde sollte seine Erfahrung machen und ging am 20 m Riemen, er suchte sicher die Fährte. Nach ca. 120 - 150 m kam der Hund ohne Wind in eine "Wiesenkuhle", die man nicht sehen konnte, dort traf er überrascht auf den Keiler und ging diesem sofort an die Wäsche!
Daraufhin hörte ich das repetieren der Büchse des JJ hinter mir! Ich drehte mich um, brüllte ihn an, entlud die Waffe und warf diese ins Gras.
Nach einem kurzen Kampf stand der Keiler ohne Hund günstig und ich konnte schießen.
Der Hund hatte etliche Wunden und ich habe ihn sofort zu TA gebracht, dem JJ aufgegeben seinen Jagdherren anzurufen und sich um das Schwein zu kümmern.
Dann habe ich zusammen mit meiner TA den Hund versorgt! Vielleicht ist das jetzt etwas schlüssiger für die ewigen Nörgler! Ich habe gelernt und der JJ mit Sicherheit auch :trophy:
Der Fehler des JJ war nicht, dass er sich verschätzt oder schlecht geschossen hat. Der Fehler war, dass er trotz ausdrücklicher Ansprache seine Waffe in meinem Rücken lud und anlegte! Das geht überhaupt nicht!

Ich entschuldige mich, dass ich die Geschichte vorhin nicht komplett aufgeschrieben habe...aber ich war etwas genervt und im Stress!
Ich bedanke mich bei den Genesungswünschen für meinen Troll
 
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Wen es wundert, das hier fast keine Erlegerberichte, Nachsuchenberichte oder was sonst in ein Jagdforum hinein gehört mehr zu lesen sind, der möge sich jetzt zu Wort melden.....

Nicht dabei gewesen, aber alles wissen :-(
 
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Moin!

Daraufhin hörte ich das repetieren der Büchse des JJ hinter mir! Ich drehte mich um, brüllte ihn an, entlud die Waffe und warf diese ins Gras.

Also, ins Knäul schiessen geht garnicht, aber ganz ehrlich: wer hätte, gerade als JJ evtl. ohne große Schwarzwilderfahrung und auf freier Pläne ohne Bäume, in so einer Situation nicht seine Waffe klargemacht? :25:

Viele Grüße

Joe
 
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doghunter

Guest
Moin!



Also, ins Knäul schiessen geht garnicht, aber ganz ehrlich: wer hätte, gerade als JJ evtl. ohne große Schwarzwilderfahrung und auf freier Pläne ohne Bäume, in so einer Situation nicht seine Waffe klargemacht? :25:

Viele Grüße

Joe
Geht überhaupt nicht!

Es gab eine klare Ansage gerade weil es ein JJ war, dazu stand er 2m hinter mir....wer da seine Waffe in meinem Rücken lädt und anlegt, bekommt Ärger! Sorry, ich liebe mein Leben und meine HUnde
 
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Moin!



Also, ins Knäul schiessen geht garnicht, aber ganz ehrlich: wer hätte, gerade als JJ evtl. ohne große Schwarzwilderfahrung und auf freier Pläne ohne Bäume, in so einer Situation nicht seine Waffe klargemacht? :25:

Viele Grüße

Joe
Wenn man im Lehrgang aufgepasst hat, weiss man, dass nur der HF den Fangschuss anträgt?
 
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Moin!

@Knallfegger: Lies den ersten Satz meines Postings bitte nochmal und dann überleg' Dir bitte, wie Du Dich verhalten hättest, wenn Du als JJ NIX zwischen Dir und dem Keiler hast außer einem Lehrgangsmitschrieb? ;-) (denn dass man in anderen Fällen nicht laden muss sollte klar sein - ebenfalls, dass "fertigmachen" nicht gleich "reinschiessen wollen" ist.)

Geht überhaupt nicht!

Es gab eine klare Ansage gerade weil es ein JJ war, dazu stand er 2m hinter mir....wer da seine Waffe in meinem Rücken lädt und anlegt, bekommt Ärger! Sorry, ich liebe mein Leben und meine HUnde

Bei dem Abstand ist das klar und im Rücken eines anderen macht man das auch nicht. :no: Ich kenne das sonst auch nur, dass neben dem HuFü jemand ein Gewehr mitnimmt, wenn man vorhat, den dann auch mal irgendwo auf einem Rückwechsel oder so zu positionieren. Da hatte ich als JJ einige Anlässe, die eben anders aussahen als Du das beschreibst.
:cheers:

Viele Grüße

Joe
 
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ich hatte auch schon das Vergnügen das auf einer "Nachsuche" (auf einer Abstauberjagd hatte ich gesehen das ein Schütze
eine Sau beschossen hatte und die sich schlegelnd in ein Dickicht eingeschoben hatte, ich stand ca, 100m oberhalb)
ein Schütze seine Glock 2m hinter mir durch geladen hatte, war ein sehr unangenehmes Erlebnis, seine Waffe durfte er nach der
Bergung der Sau suchen.

ach ja, er meinte nur warum wollen wir denn schauen doch habe doch nichts getroffen........
 
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Tipp für alle Jungjäger die mitlesen: Wenn der Schweishundeführer da ist, lasst die Waffe im Auto. Ist entspannter für alle beteiligten [emoji106] [emoji106] [emoji106]
 
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:thumbup: ... und haltet den SHF zwischen der Sau und euch. :bye:

:cheers:

Joe
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
In einem eingespielten Team ist es egal wer den Fangschuss anträgt. Auf einer Nachsuche gehe ich lieber mit 1-2 gut bekannten abgeklärten Jägern als mit (dem) unbekannten Schützen. Am liebsten mit einem zweiten HF der Nachsuchen kennt. Wenn mir der Schütze den Anschuss zeigt und erzählt was er gesehen und beschossen hat kann er am Anschuss bleiben. Lokale Revierkenntnisse scheint man im geschilderten Fall ja nicht zu brauchen. Das nimmt auch die unberechenbare Emotionalität direkt Beteiligter aus der Nachsuche. Empfinde ich als Vorteil.

Ein Patentrezept gibts nicht, deshalb bitte nicht als Kritik verstehen. Einen jungen unerfahrenen Hund hätte Ich nach 20m auf ner Wiese noch nicht geschnallt. Das Schnallen muss ja auch einen taktischen Sinn auf der Nachsuche ergeben, der sich mir im geschilderten Fall nicht erschliesst? Kommt das Stück auf der Fährte irgendwo hoch und wird flüchtig oder nimmt an kann der Hund je nach Situation immer noch geschnallt werden. Wird es eine Totsuche wäre es egal ob der Hund am Riemen geführt wird. Wäre aus der Wiesenkuhle ein Reh abgegangen, wäre der junge Hund vermutlich diesem hinterher...
 
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A

anonym

Guest
Vielleicht mal als kleine Ergänzung:
Vor einigen Jahren wurden ein Jagdfreund und ich angerufen, da würde eine Sau im Wald rumlaufen, sich wieder ablegen, 5 m laufen, ablegen, usw. Wir sind dann hingefahren, er BBF, ich Repetierer 7x57. Der Mann des Spaziergängerpaars (Moossucher vor Weihnachten) zeigte uns die Stelle. Auch in einer Kuhle lag dann die Sau, wir haben sie erst gesehen, als sie 5 Meter vor uns lag.
Sie sprang auf und bekam von uns 2 Schüsse aufs Blatt, 7x57 und Brenneke. Sie nahm uns an, bekam von meinen Jagdfreund auf 2 Meter eine weitere Kugel, leider nur aufs Gebräch, ich schoss im Rückwärtsrennen und Repetieren aus der Hüfte (d war Lauflänge und Haupt nur noch 20 cm entfernt) ihr einen neuen "Scheitel", allerdings ohne Wirkung.
Dann drehte sie ab, wir verfolgten sie und konnten noch zwei Schüsse, hinter den Teller anbringen, sie fiel dann.

Es war eine altkrankgeschossene Bache mit 75 Kilo.

Was lernen wir daraus:
1. Use enough gun, bezogen aufs Kaliber.
2. Use enough gun, bezogen auf die Schützen.
3. Rückwärtsrennen, repetieren und gezielt schießen gleichzeitig ist ne doofe Idee, nur für 2 davon entscheiden.
4. Auf Nachsuchen kann alles passieren.

Übertragen auf den Fall vom Doghunter. Ich hätte an seiner Stelle nicht viel anders gemacht, auch ich bin schon angerufen worden zu Schützen, die ich nicht kenne. Da hilft erstmal nur Vertrauen, klare Absprache und klare Kommandos. Der JJ war schlicht überfordert und hatte die Hosen voll. Das entschuldigt sein Verhalten nicht, erklärt es aber. Nebenbei: Er kennt Dich auch nicht und weiss nicht, ob Du ihn vor dem Keiler "beschützt".

Ich weiss nicht, wie viele hier schon solche Sauen nachgesucht (oder nur gesehen) haben, das ist halt schon ein bisschen was anderes wie ein 20 kg Frischling.

Hauptsache Troll geht es bald besser und er hat gelernt, dass solche Schweine doofe Sparringspartner sind. Aber ich nehme an (so machen es meine Hunde auch), er wird den nächsten Keiler wieder angehen, weil er Herrchen beschützen will.

Und: wir haben wieder alle was dazu gelernt, was alles passieren kann.
 
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Moin!

Ein Patentrezept gibts nicht, deshalb bitte nicht als Kritik verstehen. Einen jungen unerfahrenen Hund hätte Ich nach 20m auf ner Wiese noch nicht geschnallt.

Missverständnis - @doghunter schreibt vom 20m-RIEMEN, nicht vom "nach 20m schnallen". ;-)

Viele Grüße

Joe
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Ja, Entschuldigung! :thumbdown: Wer lesen kann ist im Vorteil.
Zwischen "ging 20m am Riemen" und "ging am 20m Riemen" ist ein gewisser Unterschied. Mein Fehler.
 
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Vielleicht mal als kleine Ergänzung:
Vor einigen Jahren wurden ein Jagdfreund und ich angerufen, da würde eine Sau im Wald rumlaufen, sich wieder ablegen, 5 m laufen, ablegen, usw. Wir sind dann hingefahren, er BBF, ich Repetierer 7x57. Der Mann des Spaziergängerpaars (Moossucher vor Weihnachten) zeigte uns die Stelle. Auch in einer Kuhle lag dann die Sau, wir haben sie erst gesehen, als sie 5 Meter vor uns lag.
Sie sprang auf und bekam von uns 2 Schüsse aufs Blatt, 7x57 und Brenneke. Sie nahm uns an, bekam von meinen Jagdfreund auf 2 Meter eine weitere Kugel, leider nur aufs Gebräch, ich schoss im Rückwärtsrennen und Repetieren aus der Hüfte (d war Lauflänge und Haupt nur noch 20 cm entfernt) ihr einen neuen "Scheitel", allerdings ohne Wirkung.
Dann drehte sie ab, wir verfolgten sie und konnten noch zwei Schüsse, hinter den Teller anbringen, sie fiel dann.

Es war eine altkrankgeschossene Bache mit 75 Kilo.

Was lernen wir daraus:
1. Use enough gun, bezogen aufs Kaliber.
2. Use enough gun, bezogen auf die Schützen.
3. Rückwärtsrennen, repetieren und gezielt schießen gleichzeitig ist ne doofe Idee, nur für 2 davon entscheiden.
4. Auf Nachsuchen kann alles passieren.

Übertragen auf den Fall vom Doghunter. Ich hätte an seiner Stelle nicht viel anders gemacht, auch ich bin schon angerufen worden zu Schützen, die ich nicht kenne. Da hilft erstmal nur Vertrauen, klare Absprache und klare Kommandos. Der JJ war schlicht überfordert und hatte die Hosen voll. Das entschuldigt sein Verhalten nicht, erklärt es aber. Nebenbei: Er kennt Dich auch nicht und weiss nicht, ob Du ihn vor dem Keiler "beschützt".

Ich weiss nicht, wie viele hier schon solche Sauen nachgesucht (oder nur gesehen) haben, das ist halt schon ein bisschen was anderes wie ein 20 kg Frischling.

Hauptsache Troll geht es bald besser und er hat gelernt, dass solche Schweine doofe Sparringspartner sind. Aber ich nehme an (so machen es meine Hunde auch), er wird den nächsten Keiler wieder angehen, weil er Herrchen beschützen will.

Und: wir haben wieder alle was dazu gelernt, was alles passieren kann.

@******,
auf ein altkrankes Stück kannst Du mit einem noch so großen Kaliber schiessen, da gibt es keinen "Schock" mehr...
aber trotzdem ist es bei einer NS ein unumstösslicher Grundsatz, dass der NSF Jagdleiter ist und die "Spielregeln"
festlegt und bei der Ansage nur der Hundeführer schiesst, sollten sich auch alle Beteiligten daran halten!
Ich habe auch nicht gern eine Sau "an der Hose" und das Klappern eines Gebrächs stellt alle Haare auf, aber wenn
die Situation jetzt chaotisch wird, dann wird es für Alle gefährlich...
Ich kenne solche Situationen, ich habe keine Angst vor Schwarzwild, aber einen Heidenrespekt...
 
A

anonym

Guest
@Hege und Jagd:

Ich bin völlig bei Dir, deshalb schrieb ich ja auch: Es erklärt das Verhalten, es entschuldigt es nicht.
 

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