Soso, wer hätte den gerne für seine Kinder ein anstrengungsloses Abitur? Das ist doch eher eine gutbürgerliche Mähr der um ihre Privilegien fürchtendend Speckgürtelbewohner.
Ich weiß das, bin selber dort aufgewachsen, habe aber mein Abi auf einer Gesamtschule gemacht was mir übrigens viel gebracht hat, auch an sozialer Kompetenz. Die talentierten Kinder waren auch dort den anderen voraus, wir hatten aber mehr talentierte Kinder weil auch der eine oder andere mit einer Haupt- oder Realschulempfehlung auf einmal durchgestartet ist. Sicher, das geht im ständisch-bürgerlich dreigegliederten Schulsystem auch, ist aber viel schwerer und dauert länger.
Mahlzeit,
ach Du grüne Neune..... nach Deiner Definition gehörten meine Eltern ganz sicher zu den Speckgürtelbewohnern - ich kann mich nicht erinnern, jemals es in irgendeiner Weise leichter gehabt zu haben oder auch nur, dass meine Eltern dies erwartet oder gefördert hätten.
Und auch den drei oder vier anderen Mitschülern aus vermeintlich "gutem Hause" wurde von Anfang an klar gemacht, dass ein Mindestmaß an Leistung erwartet wird.
Beispiel: Lehrgang zur Jägerprüfung 1973/74; natürlich durfte ich diesen besuchen (die Gebühr wurde aus dem Sparbuch fürs Studium genommen, ich habe dies durch Ferienjobs ausgeglichen....); im Zwischenzeugnis hatte ich in einem Fach eine Note nachgelassen.
So f o r t hat mir mein "Alter Herr" klar gemacht, dass der Jagdschein in Gefahr sei - zwei Wochen lang keinen Lehrgangsabend besuchen und zu Hause lernen, wohl aber im Revier helfen müssen.
Der Spruch meines alten Herrn war immer: "Du kannst machen, was Du willst - aber nur dann, wenn Du auch die Konsequenzen übernimmst!"
Abitur: Das war in der Tat wenig anstrengend; denn ich wusste sehr genau, was für einen Durchschnitt ich brauchte, um den n.c. zu erfüllen. Ich war bereits 18, als die Rechnerei begann und sowohl meine als auch die anderen Eltern der "Speckgürtelkinder" sehr genau darauf achteten, dass nicht leichtestmöglich, vielmehr bestmöglich leistend abgeschlossen wurde.
Mein Vater hatte beispielsweise keine Hoheit mehr über mein Lernverhalten, ich war ja volljährig. Aber ob ich im Revier, in dem ich später Mitpächter wurde, einen Jagderlaubnisschein bekommen hätte, hätte ich auf "Speckgürtelsöhnchen" gemacht, das wage ich nicht nurzu bezweifeln, ich bin vielmehr sicher, dass ich ohne Jagdmöglichkeit geblieben wäre, haette ich nicht auch in der Schule nach dem Motto gelebt "Never give less than your all".
Gegenbeispiel: Einer meiner Studienkollegen, aus einfachsten Verhältniss kommend, sehr fleissig und ausgesprochen symphatisch, hat eine Ehefrau aus Migrationsverhältnissen. Sie ist sehr attraktiv und sehr ehrgeizig - und stellte sich bei einem Arzt, den auch ich besuchte, sogleich damit vor, sie sie die Frau von Herrn Sowieso, dem Abteilungsleiter bei xyz-AG.....
W er braucht hier Privilegien ?
Noch Fragen ?
Habe die Ehre und
Waidmannsheil