Fanatiker-Rudel

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Mahlzeit,

ich gehe auch davon aus, dass das Niveau der Bildungsanstalten bewusst abgesenkt wurde - weil man glaubte (und offenbar immer noch glaubt), es m ü s s e jeder studieren. Ich finde, es muss jeder studieren dürfen , keine Frage.

Ne Yumi, das sind unsere modernen Arbeitgeber und die Arbeitswelt.
Was da gebraucht wird ist der Fachidiot, auf einem eng beschränkten Gebiet für den speziellen Einsatz ausgebildet.

Abitur und Studium als Allgemein-BILDUNG des Menschen ist nicht mehr gefragt.
Ich konnte noch selbst einen Studienplan aufstellen, mit ein paar Kursen die vorgeschrieben waren und einer Menge dessen was mich interessierte.
Heutzutage ist das Schule, von A-Z vorgeschrieben was du tust und für mehr Interessen keine Zeit mehr.
Man muss ja schnell fertig werden, möglichst perfekt für den speziellen Job ausgebildet, ohne breite Basis.
Das nennt sich dann Bachelor oder Master.
Das gute alte Diplom wurde geopfert, auf dem Altar des "immer-schneller".
Wenn ich mir so betrachte was bspw da in Schweden in der Schule verbrochen wird, zum kotzen.
Da bekommt man dann im Ausland erzählt, daß mehr oder weniger jeder "Abitur" macht. Blödsinn.
4% der Absolventen der höheren Schule dort haben nur eine Zulassung zum Studium, der Rest hat dort eine Berufsausbildung bekommen. Aber er hat "Abitur".
Da kommen wir auch noch hin.
 
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Also auch das ist eine "Einzelfallbeobachtung" dennoch stelle ich sie zur Diskussion.
Ich, Abitur 1972 im mathematisch naturwissenschaftlichen Zweig des Werner Heisenberg Gymnasium in Neuwied. Rheinland Pfalz. Notenschnitt 2,6.
Eine 2 bekam, wer den angebotenen Stoff zu hundert Prozent beherrschte.
In unserer Klasse waren drei Einser überhaupt. In Mathe ein Bundessieger Jugend forscht 1971. In Deutsch unser Bester zum ordentlichen Professor der Musik bestellt in1977, und unser Chemikus, der schon in der Unterprima eine Sondererlaubnis hatte seine Feststoffkörperraketen vom Sportplatz der Schule zu starten, weil die weit über tausend Meter gingen. Der ganze Jahrgang 1972 stellte an unserem Gym nur einen mit Notenschnitt, der zum Medizinstudium hinreichte.
Auf meinen Medizin Studienplatz durfte ich sechs Jahre warten.
In meinem Präpkurs in Giessen 1978 traf ich an meinem Tisch auf 16 Kollegen, alle aus einem Abiturjahrgang aus Giessen, Hessen.
Alle hatten den Schnitt mit ihrem Abitur geschaft. Ist es verwunderlich dass darunter Analphabeten waren?
Bis zum Physikum habe ich Tennis gespielt Surfbretter gebaut und einzig Anatomie gelernt. Der Rest war kalter Kaffee, selbst nach 6 Jahren. Meine Kommilitonen vom Präpkurs haben die Hürde Physikum nicht alle geschafft.
Danke an alle Politiker im damals roten Hessen und ähnlichen ideologisch verblendeten Vollpfosten, die mich sechs Lebensjahre warten ließen, weil ihre Abiturienten mit Religion und Musik Eins mich auf Jahre hinausdrängen durften.
Meine kleine billige Rache war, dass ich im Studium den Riesenarsch spielte und allen beweisen mußte, dass ich nicht verdient hatte zu warten. Trotz sechs Jahre des Wartens konnte ich alles was ging schwänzend stets unter den besten Ergebnissen Prüfung für Prüfung passieren. Dank an meine Gymnasiallehrer.
 
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Wenn ich mir so betrachte was bspw da in Schweden in der Schule verbrochen wird, zum kotzen.
Da bekommt man dann im Ausland erzählt, daß mehr oder weniger jeder "Abitur" macht. Blödsinn.
4% der Absolventen der höheren Schule dort haben nur eine Zulassung zum Studium, der Rest hat dort eine Berufsausbildung bekommen. Aber er hat "Abitur".
Da kommen wir auch noch hin.
Genau das wollen unsere Chancen-für-alle-Apologeten nicht wahrhaben. Hauptsache ein Papier für möglichst viele, auf dem Abitur steht. Dass in den viel gepriesenen skandinavischen Ländern (einschließlich Finnland) nach dem sogenannten Abitur sündhaft teure Liftkurse nötig sind, um die Eingangsprüfungen an den Unis zu bestehen, wird tunlichst verschwiegen.
Auch hierzulande wird zunehmend Studienberechtigung mit Studierfähigkeit verwechselt, was in Uniaufnahmeprüfungen enden wird.
Bei Linken aller Ausprägungen bricht Jubel aus mit der Vermehrung von Studienberechtigungen in ihren Bundesländern. Dass damit der Wettbewerb bzw. die Aussortierungsmaschinerie nur nach hinten verschoben wird, zu dieser Erkenntnis reicht es nicht. Ein Lob der OECD, dass die Abiturientenquote gestiegen ist, ist doch auch schön.
Politischen Nutzen hat davon nur die Chancengleichheits- und Gerechtigkeitsindustrie. Die Abiturienten nicht und erst recht nicht ein Hochtechnologieland wie wir, das bei der Erzeugung von Bildungsmasse im Sinne von Abitur für alle die Elite vergisst.
Die Produktion von papierenem Durchschnitt gefällt freilich der OECD, denn dann kommt die besser mit dem Umstand zurecht, dass die von ihr gepriesenen Bildungssysteme ( u.a.) eine Jugendarbeitslosigkeit erzeugen, die drei mal so hoch ist wie in dem Land, in dem bildungsmäßig alles im Argen liegt.
 
Y

Yumitori

Guest
@ Gutsnobrain

N'Abend,
:thumbup::thumbup:
:cheers:

Habe die Ehre und
Waidmannsheil

@ cast

N'Abend,

ist klar (und war mir bekannt, mit Ausnahme der konkreten Zahl 4%. Nur, damit ich nicht falsch verstanden werde:
Jeder soll studieren dürfen, wenn er will, aber er muss auch das geistige Rüstzeug mitbringen. Und eine Lehre als Schreiner sollte auch nur der antreten dürfen, der die handwerklichen Talente mitbringt - ansonsten ist auch das verschwendete Zeit (wobei ich kaum glaube, dass ein Lehrherr auch nur ein Jahr einen mit zwei halben linken Händen mitschleppt).

Ich habe auch nichts gegen fachliche Spezialisten - aber bitteschoen i m m e r erst n a c h einer anständigen Grundqualifikation, siehe bspw.die Facharztausbildung. Meine Juristenausbildung war auch noch mit höcht interessanter Rechtsgeschichte "gespickt" - gibt's heute so angeblich nicht mehr.

Ich weiß allerdings nicht - ehrlich! - ob hier die modernen Arbeitgeber alleine schuld sind. Ich fürchte, es sind auch die jungen Menschen, die mehr auf ihre Rechte pochen ( der Meister soll ja nicht zu anspruchsvoll sein und wenn man die Abituraufgaben nicht kennt, geht man protestieren.....), als kapieren, dass Lehrjahre einen Querschnitt durch das vorhandene Wisssen bieten sollen und müssen.
Das (auch von mir mit 16,17 Jahren) oft zitierte "...braucht später kein Mensch mehr!" oder "wer braucht Latein, ist eine tote Sprache!"
ist nichts anderes als dumm.
Und zu einer ausreichenden Allgemeinbildung gehört in meinen Augen eben auch, Dinge zu lernen (meinetwegen auswendig reinpauken), die einen nicht interessieren. Mir fällt da nur ein, dass eine Anwaltsgehilfin, sicher gute dreissig Jahre alt, vor vielen Jahren bei mir am Schreibtisch stand und sich von mir erklären ließ, wie man einen Dreisatz rechnet...................:unbelievable::evil:

HAbe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Ich weiß allerdings nicht - ehrlich! - ob hier die modernen Arbeitgeber alleine schuld sind.

naja "Schuld"

Arbeitgeber drängen immer mehr drauf, daß die Berufausbildung während des Studiums stattfindet.
Am liebsten hätten sie, daß die Absolventen fertig in das Berufsleben starten, denn die 1-2 Jahre im Job die man braucht um allein zu laufen kosten Geld.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
DAs Thema mit der (AUS-) Bildung ist zu komplex um es hier in ein paar Posts sinnvoll zu beleuchten, aber ein paar Schlaglichter.

Zuerst mal "Zuviele Köche verderben den Brei", will sagen normal müßte es sein, daß dort wo der höchste Maßstab gilt, der Ton angegeben wird und nicht in jedem Bundesland eine eigene Suppe gekocht wird.

Zusätzlich zu den Bundesländern kann im Prinzip jede Schule ihre eigene Suppe kochen (in gewissem Rahmen), die Qualitätsansprüche klaffen dabei "meilenweit" auseinander, wichtig ist dabei nur eins - die Zahlen müssen stimmen (Versetzungen, Notendurchschnitt, Länder-/Bundes-/sonstige Tests*). Aber auch innerhalb einer Schule kann das Bildungsniveau divergieren - abhängig vom Lehrer!

Die Schulsysteme selbst schaffen eine Menge Probleme! Während "früher" die Allgemeinbildung alle Fächer umfasste, ist heute schon in der Grundschule eine Tendenz zur Verflachung gegeben. Die Fächer werden nur mäßig stark gewichtet (Bio, Physik, Chemie gibt´s so tlw nicht mehr die heißen jetzt Naturwissenschaften, Geschichte und Geographie fallen komplett hinten runter und werden halb(herzig)-jährlich im Wechsel unterrichtet. Sport ist schei...egal. (Keine fixen Standards für alle - sondern individuelle)

Der Trend zur Verflachung - die Schwächsten bestimmen das Lernziel, Arbeiten und Tests werden so oft wiederholt bis die Noten stimmen, wenn´s garnicht anders geht, auch gerne hier mal den individuellen Standard zur Anwendung gebracht - fertig.

* Das Thema Vergleichstests: vor ein paar Jahren hab ich den Kopf geschüttelt, weil bei den Amis an den Schulen zur Qualitäts- und Finazierungssicherung der öffentlichen Schulen, Tests geschrieben wurden, mit dem Ergebnis, daß an den SChulen nur noch für diese Tests gelernt und gelehrt wurde. Heute haben wir das auch...:evil:

Dass damit der Wettbewerb bzw. die Aussortierungsmaschinerie nur nach hinten verschoben wird,

Dieser SAtz stimmt nicht! Mit der Grundschule wird der weitere Lebensweg fixiert, weil alle nachfolgenden "besseren" Schulen bereits sieben.

Wer gut ist + von einer Grundschule mit gutem Bildungsstand, wird genommen zB auf´s Gymnasium oder eine gute Gesamtschule, der Rest bleibt Bodensatz.

Einzige Hilfe hierbei ist die Selbsthilfe, eisern als SChüler mit festem Beistand zu Hause, ansonsten :thumbdown:


Die weiterführenden Schulen bieten oft schon eine deutliche Spezialisierung an, bis zum Abi kannn man dann nicht mehr von einer Allgemeinbildung sprechen. Der Vorteil ist natürlich, daß die Schüler ihren Ambitionen folgen können, aber das System schließt dadurch eine breite Wissensbildung aus.

So, mein Schlaglicht - kann leider nicht soviel schreiben wie ich noch sagen könnte, aber andere sollen ja auch noch. :-D:thumbup:


CdB
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Noch ein Nachtrag, ist mir vorhin als erstes eingefallen, als es um das Absinken des Bildungsniveaus ging.

Am lautesten haben sich zuletzt, die Bevölkerungsteile mit Migrationshintergrund darüber beschwert!!! Dies ist zwar in den Medien an den Rand der Darstellung gedrängt worden, weil es wichtiger war darauf abzustellen, daß nicht genung deutschstämmige in den Klassen vorhanden waren, aber genau darum gings es!!!



CdB
 
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Moin!

Dieser SAtz stimmt nicht! Mit der Grundschule wird der weitere Lebensweg fixiert, weil alle nachfolgenden "besseren" Schulen bereits sieben.

Und im Studium wird es wieder egalisiert! Ich habe jahrelang an einer FH gearbeitet, an der die STUDENTEN Prüfungen mit voller Ausschöpfung des Notenspiegels forderten, weil die Auslese am Arbeitsmarkt so lief: Absolvent von FH XY mit 1.0 - die haben alle 1.0 - ich kann nicht erkennen, ob der gut oder schlecht ist - ich lade mal nur Leute von FH AB und CD ein, da ist eine 1.0 noch eine 1.0. Die PROFS hatten das nicht kapiert. Und ich habe neulich bei Bewerbungen gesehen, dass eine unserer Forstunis bestimmte Sachen nur noch im Block benotet. Die Dinge gehören zwar zusammen, aber wenn mich eine Detailnote in z. B."Waldwachstumskunde" interessiert dann will ich eine solche im Zeugnis sehen, und nicht einen Block "Waldbau - Forsteinrichtung - Waldwachstumskunde - Maschineneinsatzplanung" mit "Gesamtnote 2,1".

Und macht Euch nichts vor - wir waren als Berufsanfänger nicht viel anders als die Jugend von heute. Wir haben andere Dinge nicht gewusst die die heute wissen und umgekehrt.

:bye:

Viele Grüße

Joe
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Moin!



Und im Studium wird es wieder egalisiert!

...



Wenn sie es soweit schaffen hängt´s dort sowieso im wesentlichen an ihnen selbst, aber rate mal wieviel Talent vergeudet wird bis dahin und wieviele frustriert werden.:thumbdown:
 
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Dieser SAtz stimmt nicht! Mit der Grundschule wird der weitere Lebensweg fixiert, weil alle nachfolgenden "besseren" Schulen bereits sieben.
Doch, der Satz stimmt in dem Zusammenhang, in dem ich ihn schrieb. Wenn im System der weiterführenden Schulen nicht "gesiebt" wird, weil "alle" Abitur bekommen- irgendwie- ist das Abitur nichts mehr wert und dann müssen die "Guten" von den "Schlechten" auf dem Wege der Aufnahmeprüfung an der Uni getrennt werden- so wie es in den viel gepriesenen skandinavischen Bildungsanstalten geschieht.
Irgendwo findet auf jeden Fall Auslese statt. Im gegliederten Schulsystem nach der Grundschule, im Gesamtschulsystem später in der Klasse 9, in der (angestrebten) vereinheitlichten Schule mit Abitur für alle im Studium.
Wenn der Gleichheitswahn sich allerdings fortsetzt wie bisher, befürchte ich, dass eines Tages den Hochschulen Quoten vorgegeben werden, in denen festgelegt ist, dass eine bestimmte Anzahl Frauen, Arbeiterkinder, Migranten das Mathematikdiplom bekommen müssen, unabhängig davon, ob sie ihr Fach können.;-)
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Doch, der Satz stimmt in dem Zusammenhang, in dem ich ihn schrieb. Wenn im System der weiterführenden Schulen nicht "gesiebt" wird, weil "alle" Abitur bekommen- irgendwie- ist das Abitur nichts mehr wert und dann müssen die "Guten" von den "Schlechten" auf dem Wege der Aufnahmeprüfung an der Uni getrennt werden- so wie es in den viel gepriesenen skandinavischen Bildungsanstalten geschieht.
Irgendwo findet auf jeden Fall Auslese statt. Im gegliederten Schulsystem nach der Grundschule, im Gesamtschulsystem später in der Klasse 9, in der (angestrebten) vereinheitlichten Schule mit Abitur für alle im Studium.
Wenn der Gleichheitswahn sich allerdings fortsetzt wie bisher, befürchte ich, dass eines Tages den Hochschulen Quoten vorgegeben werden, in denen festgelegt ist, dass eine bestimmte Anzahl Frauen, Arbeiterkinder, Migranten das Mathematikdiplom bekommen müssen, unabhängig davon, ob sie ihr Fach können.;-)

Jain - in deiner Argumentation - ja, aber in bezug auf die- ich sag mal reale /tatsächliche- Bildung - nein.

Wie Mohawk schon schrieb, es gibt Abiturienten die stecken hier jeden in die Tasche (in speziellen Fächern), weil sie´s draufhaben und weil sie an den besten Schulen gelernt haben!! Das ist schon heute so. Das Gros der heutigen Abiturienten muß aber ein Abi haben um überhaupt eine Lehrstelle zu bekommen!!! Weil die ohne (egal wie helle) von der Oberschule nichts mehr bekommen. Und diese Differenzierung findet schon ab der Grundschule statt. Darum steckt jeder der noch das Geld zusammenbekommt seine Kinder in die Private!!


CdB
 
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Yumitori

Guest
rnehmen, bei denen

naja "Schuld"

Arbeitgeber drängen immer mehr drauf, daß die Berufausbildung während des Studiums stattfindet.
Am liebsten hätten sie, daß die Absolventen fertig in das Berufsleben starten, denn die 1-2 Jahre im Job die man braucht um allein zu laufen kosten Geld.

Moin,

kannich aus meiner Erfahrung- allerdingshabe ich Anfang 1982 mein Berufsleben begonnen - n i c h t bestätigen. Sowohl als Referendarals auch bei den drei verschieden großen Unternehmen, die ich kennen gelernt habe, beim letzten und grössten bin ich immer noch msit Minijob, habe ich ausschließlich gute und engagierte Einarbeitung kennen gelernt. Allerdings will ich gerne einräumen, dass bei der Einarbeitung überall erwartet wurde ( dass finde ichrichtig und gut!), dass zunächst mal auf das Erlernen und das Engagement Wert gelegt wurde, danach auf das pünktliche Arbeitsende.
Auch als ich mit Einarbeitung befasst war, habe ich als allererstes klar gemacht, dass jeder Beruf seine Schattneseiten hat und nicht
immer nur Spaß macht. Und dass auch ich- wie meine "Altvorderen" erwarte, dass man auch mal eine halbe Stunde länger bleibt, ohne sofort nach Ausgleich zu schreien.
Wer da nicht mitspielte, fiel bereits 1982 aus dem Raster - denn wer lernt, tut das für sich und sein Fortkommen und nicht (nur) für den Arbeitgeber.
Was jetzt aber nicht heisst, dass man Auszubildende gnadenlos knechten darf, es geht ausschließlich um die "Lernzeit".
Aber ich erwartete tatsächlich von einer Auszubildenden mit Abitur im dritten Lehrjahr, dass sie in der Lage sei, im Kopf überschlägig eine Prozentrechnung durchzuführen - ohne den Rechner zu bemühen !
D a s muss man erwarten können - aber seit einigen Wochen höre ich von einer Abiturientin, sie habe Mathematik als Abiturfach "abwählen" können....
Ich kann das nicht glauben....
Ich w i l l es auch nicht, Grundrüstzeug m u s s man erwarten können, wer im Abitur in Englisch ein "Befriedigend" stehen hat,sollte in der Lage sein, so meine ich, sich einem Kunden aus dem Ausland ordentlich vorzustellen und ihm einenen Platz anzubieten; wer das nicht kann, kann es gerne von mir lernen - wenn ich (oder irgendein anderer Ausbilder) hört " is doch egal, der weiß doch , was ich sagen will...", der hat b e i m i r verloren gehabt - hier fehlt die Grundeinstellung zur Kommunikation mit Mitmenschen - und diese G r u n d einstellung ist es, die ich manches Mal vermisst habe und die ich glaube, heute noch in viel schlimmeren Maße zu vermissen ist.

Mir hat auch so einiges am "Job" keinen Spaß gemacht, aber der Mensch ist nun mal nicht auf der Welt, um ausschließlich glücklich zu sein.
(Ebensowenig allerdings, um überwiegend unglücklich zu sein, nur um Mißverständnisse zu vermeiden....)

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Jain - in deiner Argumentation - ja, aber in bezug auf die- ich sag mal reale /tatsächliche- Bildung - nein.

Wie Mohawk schon schrieb, es gibt Abiturienten die stecken hier jeden in die Tasche (in speziellen Fächern), weil sie´s draufhaben und weil sie an den besten Schulen gelernt haben!! ........ Das Gros der heutigen Abiturienten muß aber ein Abi haben um überhaupt eine Lehrstelle zu bekommen!!! Weil die ohne (egal wie helle) von der Oberschule nichts mehr bekommen. Und diese Differenzierung findet schon ab der Grundschule statt. Darum steckt jeder der noch das Geld zusammenbekommt seine Kinder in die Private!!


CdB
Ersteres stimmt sicher, aber das "Alditur" für alle führt doch dazu, dass in den Gymnasien Schüler sitzen, die früher in der Realschule waren und in der Realschule die, die vorher in der Hauptschule saßen.
Die Einstellungspraxis der Betriebe ist nur folgerichtig: Während sie früher davon ausgehen konnten, dass Hauptschulabsolventen z.B. einfache Geometrie, den Dreisatz und die Prozentrechnung beherrschten, geht man heute auf Nummer sicher in der Annahme, dass wenigsten die Abiturienten in der Dachdeckerlehre noch in der Lage sind einen Flächeninhalt zu berechnen.
Hinzu kommt, dass in etlichen Berufen z.B. KFZ Mechatroniker die Ansprüche gestiegen sind.

Das Schülerklientel in den Gymnasien ist dank des "Abiturhypes" ein anderes als früher. Das drückt das Niveau, das wiederum die Qualität des Abis.
Die allgemeine Hochschulreife ist keine mehr.
Wer es nicht glaubt, frage die Universitätslehrer.
 
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Yumitori

Guest
Ersteres stimmt sicher, aber das "Alditur" für alle führt doch dazu, dass in den Gymnasien Schüler sitzen, die früher in der Realschule waren und in der Realschule die, die vorher in der Hauptschule saßen.
...................................
Die allgemeine Hochschulreife ist keine mehr.
Wer es nicht glaubt, frage die Universitätslehrer.


Moin,

dass die "Allgemeine Hochschulreife" keine mehr ist, ist nicht nur Deinerseits richtig festgestellt, hat auch einer meiner Ausbilder Anfang der achtziger Jahre in einem staatlichen Schulamt bereits gesagt. Ich wollte damals nicht glauben, was ich heute beweinen muss....

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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31 Jul 2011
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Unvergessen der verzweifelte Ausruf eines Lehrers in der Oberstufe gerichtet an eine weibliche Intellektuelle Nullnummer: " sie haben ja vom Tuten und Blasen keine Ahnung! " ... Die entwaffnende und leider nur unfreiwillig komische Reaktion der Schülerin: " was ist denn Tuten ? " ....
Wie gesagt: die Standardnormalverteilung des IQ gab es schon Anfang der 80er ( und auch dieses nicht besonders helle Licht am Christbaum bekam schlussendlich ein Abitur... )


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