Fanatiker-Rudel

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anonym

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Nein, das basiert auf Logik. Wenn die Zahl der Abiturienten gegenüber früher in die Höhe schnellt, bedeutet das bei gleichbleibender Intelligenzverteilung, dass die Ansprüche gesunken sein müssen, wenn man davon ausgeht, dass ein Abitur (alter Prägung) einen Intelligenzquotienten voraussetzt, der über dem Durchschnitt liegt.
Wenn alle Abitur machen können, würde das ansonsten bedeuten, dass entweder alle überdurchschnittlich intelligent sind oder dass das Anspruchsniveau nur noch durchschnittliche Intelligenz voraussetzt.
Dann aber ist das Gymnasium die neue Hauptschule.

Unser dreigliedriges Schulsystem baute auf der Grundlage unterschiedlicher Begabungen auf- richtigerweise.

Rolfs Beahuptung bleibt auch mit diesem Versuch, einen logischen Schluß zu bilden, eine Behauptung.

Schlicht und einfach aus dem Grunde, weil Deine Prämissen eben lediglich unbewiesene Annahmen sind. Folgedessen ist die Konklusion fragwürdig.

Folgende Dinge solltest Du daher belastbar ausführen:
- Ist die Intelligenzverteilung heute so, wie sie vor 30 Jahren war oder hat sie sich verschoben und wenn ja: zum Besseren oder Schlechteren?
- Liegt der Intelligenzquotient der heutigen Abiturienten über, unter oder im Bereich des Durchschnitts?
- Worin besteht der Unterschied des Abiturs nach "alter" und "neuer Prägung"?
- Wie ist die Entwicklung der Abiturientenzahlen in den lezten 30 Jahren?

Das sich ein gewisser Wandel vollzogen hat - dem widerspreche ich gar nicht.

Aber die Behauptung, "daß in den letzten Jahrzehnten das Ausbildungsniveau bewußt (!) abgesenkt worden ist", ist bislang eine nicht belegte Plattitüde.
 
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Man kann die Entwicklung also auch so deuten, dass nun viel mehr Menschen "ihre Chance" zum Abi nutzen.

basti

Doch das trifft zu. Ich nehme an, dass auch mehr Menschen ihre Chance zur Olympiateilnahme nutzen werden, wenn man die 100 Meter Qualifikationszeit auf 15,6 Sekunden setzt.;-)
 
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@yumitori :

in der schulischen Ausbildung meiner Frau Mitte der 80er ( Abi 1,0 und alle universitären Examina ebenfalls später mit 1 ) fand z.B. das Dritte Reich ebenfalls nicht statt - das Niveau der Allgemeinbildung war schon damals höchst unterschiedlich verteilt und ein selbst ausgezeichnetes Abitur noch lange kein Garant für eine umfassende Allgemeinbildung

Interessant übrigens in meinem eigenen Abiturjahrgang, dass der größte spätere wirtschaftliche Erfolg nicht mit schulischen Leistungen verknüpft war. Der Mitschüler, der auf Deutsch gesagt zu blöde war, ein Loch in den Schnee zu pinkeln, hatte eine gut gehende Werbeagentur gegründet und alle Überflieger ( inclusive meiner Wenigkeit ) zumindest wirtschaftlich weit abgehängt.

Nun - so weit liegen wir aber gar nicht auseinander. Ich bin bloß skeptischer, dass damals alles besser war....

Viele Grüße und Waidmannsheil !


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Folgende Dinge solltest Du daher belastbar ausführen:
- Ist die Intelligenzverteilung heute so, wie sie vor 30 Jahren war oder hat sie sich verschoben und wenn ja: zum Besseren oder Schlechteren?
- Liegt der Intelligenzquotient der heutigen Abiturienten über, unter oder im Bereich des Durchschnitts?
- Worin besteht der Unterschied des Abiturs nach "alter" und "neuer Prägung"?
- Wie ist die Entwicklung der Abiturientenzahlen in den lezten 30 Jahren?



Aber die Behauptung, "daß in den letzten Jahrzehnten das Ausbildungsniveau bewußt (!) abgesenkt worden ist", ist bislang eine nicht belegte Plattitüde.
Ich habe keine Lust dazu, die ganzen Statistiken und Untersuchungen herauszusuchen, kenne aber die Versuche, Abschulung und schlechte Noten aus politischen Gründen auf administrativem Wege zu verhindern bzw. zu erschweren aus ziemlicher Nähe.
Ebenso habe ich die Möglichkeit z.B. Lese und Verstehensfähigkeit komplexer Texte/Zusammenhänge zwischen Abiturienten aus den 80er Jahren und denen von heute zu vergleichen.


Übrigens: Der Hauptgrund dafür, dass sich die Länder auf ein gemeinsames Abitur bzw. gemeinsame Anforderungen ab 2016/17 geeinigt haben, ist der, dass die "guten" Bundesländer verschnupft darüber waren, dass es in Bremen, Berlin, NRW ein "Billigabitur" gibt, wodurch ihre eigenen Schüler benachteiligt wurden.

Kurz: Ich weiß, dass es so ist, wie ich behaupte, weil ich mich über 30 Jahre mit der Materie herumgeschlagen habe, bin aber zu faul, alle Untersuchungen zu präsentieren- und in diesem Zusammenhang dann auch durchaus damit einverstanden, dass du nicht glauben willst, was du nicht glauben darfst.
 
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Guest
War da nicht mal was sozialdemokratisches mit Chancengleichheit für Arbeiterkinder und so?
Man kann die Entwicklung also auch so deuten, dass nun viel mehr Menschen "ihre Chance" zum Abi nutzen.
basti
Ja, wenn man unterstellt, dass Intelligenz in der Bevölkerung normal verteilt ist und die Arbeiterkinder im Schnitt genauso intelligent sind wir die Kinder aus dem vorstädtischen Speckgürtel, dann haben wir in Deutschland sicher ein Problem. Wenn man ehrlich ist, dann hat das Gymnasium neben der offiziellen Funktion der Wissensvermittlung für die höher begabten Kinder auch die nicht eingestandene Funktion, den weniger begabten Besserverdienerkindern das Behaupten ihrer sozialen Position zu erleichtern, ndem man die hochbegabten Arbeiterkinder außen vor hält.

Das sage ich durchaus selbstkritisch als Kind aus "guten verhältnissen" und heutiger Besserverdiener. Dieses Thema, dass muß man ganz offen sagen, haben die früher sozialistischen Länder besser hingekriegt als die meisten marktwirtschaftlich organisierten, vielleicht mit Ausnahme der Skandinavier. In der DDR hatte das Arbeiterkind vielleicht sogar höhere Chancen, eine weiterführende Bildung zu erwerben als das Kind aus dem Akademikerhaushalt. Sicher ist das auch wieder ungerecht aber IMMHO, weniger als in unserem System wo nach wie vor soziale Herkunft über Bildungserfolg entscheidet.

Aus diesem Grund halte ich Gesamtschulen für einen guten Ansatz, der den hochbegabten Arbeiterkindern, die oft auch Bildungsspätentwicklern bessere Bildungschancen garantiert. Klar, das geht zu Lasten der sozialen Eliten aber das halte ich für durchaus wünschenswert.
 
A

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Guest
Früher war mit Sicherheit nicht alles besser, ich kann mich an einem unserer Lehrer erinnern der grundsätzlich bei den jungen Frauen im Kurs, wenn sie sich nicht mit den Inhalten befasst hatten den Spruch: "Fraulein E..., tun sie mir bitte den Gefallen und brechen Sie Ihr Abitur ab, melden Sie sich bei Hussmann und Hahn als Akkordarbeiterin und drücken sie den Rollmöpsen die Augen dicht." Oder mein erster Lehrer, der als Lehrer eher ein Totalausfall war als Mitglied des Lehrkörpers :roll: "Herr K... nur weil Sie ein ungarischer Bengel (er hatte damals ein anderes sehr übles Wort benutzt) sind dürfen sie hier nicht mit einer Sonderbehandlung rechnen, eher mit einer Umschulung auf die Sonderschule" ...

Schon damals waren Lehrer eigentlich nicht geeignet irgendwelche Aussagen über den Lebenslauf ihrer Schüler zu machen - unabhängig von der Schulform. Und Ja, Faulheit wurde damals wohl strenger bestraft - da war dann aber auch der Druck von den Eltern größer, dass diese Unart abgewöhnt wurde.
 
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Aus diesem Grund halte ich Gesamtschulen für einen guten Ansatz, der den hochbegabten Arbeiterkindern, die oft auch Bildungsspätentwicklern bessere Bildungschancen garantiert. Klar, das geht zu Lasten der sozialen Eliten aber das halte ich für durchaus wünschenswert.

Hochbegabte Arbeiterkinder sind in einem Lernumfeld, in dem aufgrund der "Wir-lassen-kein-Kind-zurück-Vorgabe sehr viel Rücksicht auf Lernschwache, Verhaltensproblematische, sozial Benachteiligte abgestellt werden muss, im Nachteil, weil die Betreuungskapazität für die "Schwierigen" "aufgebraucht" wird und ihnen auch zuhause niemand helfen kann.
Um das auszugleichen und dennoch zum Abi zu kommen, sind die Anforderungen an Gesamtschulen niedriger.
Ich erinnere mich noch an ein kreisweit diskutiertes Debakel, als erstmals die Abiturarbeiten eines städtischen Gymnasiums von Gesamtschullehrern cokorrigiert werden mussten - und umgekehrt.

Ein Abitur, was nur auf dem Papier steht, was aber zu recht hohen Studienabbrecherquoten führt im Vergleich mit den Gymnasien, nützt niemand etwas- am wenigsten denen, denen man damit glaubte, einen Gefallen zu tun.
 
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Sorry Freunde, aber dieser Artikel ist polemischer Mist. Und zwar auf ganzer Ebene.

Das grüne Gutmenscherei in dieser Gesellschaft viel zu Weit geht, sollte jedem klar denkenden Menschen recht eingängig sein, aber was der da schreibt ist einfach nur lächerlich. Wir leben mitten im Neoliberalismus und er schreibt von abgeschaffter Marktwirtschaft - nur um ein Beispiel zu nennen... Und die Wurzeln der RAF kennt er auch genau... Ein wenig neudeutsche Geschichtskenntnisse scheint er aber verpasst zu haben.
Zusammengefasst: Rechter Popularismus, nichts anderes.

Einfach nur lachhaft.
 
A

anonym

Guest
Ich kann damit leben, nicht jeden überzeugen zu müssen oder wollen. Mir ist das nicht peinlich.;-)

Nun, ein "nicht können" durch ein "nicht müssen" oder "nicht wollen" zu substituieren bewirkt zwar gegebenenfalls, dass man sich besser fühlt wenn man gleichsam vor sich selbst negiert, dass es sich lediglich um eine Art Selbstschutz handelt, weil man sich eben dieses Unvermögen nicht eingestehen möchte aber dennoch auf seiner unbelegten Pauschalmeinung beharrt.

Unabhängig davon bezog sich meine Aussage hinsichtlich Peinlichkeit auf Deine Aussage bezüglich dessen, was ich vermeintlich glauben will bzw. glauben darf.

Egal wie Du es drehst: Die war und ist peinlich.
 
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Nun, ein "nicht können" durch ein "nicht müssen" oder "nicht wollen" zu substituieren bewirkt zwar gegebenenfalls, dass man sich besser fühlt wenn man gleichsam vor sich selbst negiert, dass es sich lediglich um eine Art Selbstschutz handelt, weil man sich eben dieses Unvermögen nicht eingestehen möchte aber dennoch auf seiner unbelegten Pauschalmeinung beharrt.
Was erwartest du jetzt, dass ich mir den Schuh anziehe? Wenn es dir Freude macht, ein Nichtkönnen anzunehmen, bitteschön.
 
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A

anonym

Guest
Also basiert die Behauptung "daß in den letzten Jahrzehnten das Ausbildungsniveau bewußt (!) abgesenkt worden ist" lediglich auf subjektivem Empfinden - aber nicht auf belastbaren Beweisen.

Danke, das wollte ich ja nur wissen.

Nein, tut es nicht. Rolf hat recht.

http://www.faz.net/aktuell/feuillet...eibung-analphabetismus-als-ziel-13167836.html

Das selbe gilt für den Mathematikunterricht.
Von Geschichte (siehe Berlin) ganz zu schweigen.

Dafür muss jedes Fach aber ordentlich gegendert werden. Auch abstrakte Fächer wie Mathe.
 
A

anonym

Guest
Nein, tut es nicht. Rolf hat recht.

http://www.faz.net/aktuell/feuillet...eibung-analphabetismus-als-ziel-13167836.html

Das selbe gilt für den Mathematikunterricht.
Von Geschichte (siehe Berlin) ganz zu schweigen.

Dafür muss jedes Fach aber ordentlich gegendert werden. Auch abstrakte Fächer wie Mathe.

Ein Artikel aus der FAZ.

Das ist natürlich ein profunder Beleg. Damit ist das Thema ja nun wirklich endgültig abgeschlossen.


Verschwörungstheoretiker unter sich...:roll:
 

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