Für alle Desaster der sozialistischen Bildungs-, Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik wird ein "neoliberaler" Voodoo verantwortlich gemacht, der alles und gar nichts bedeutet und mit dem man (leider ausgesprochen erfolgreich, wie man auch an Deiner Argumentation sehen kann) versucht, von dem Scheitern der eigenen Ideologie abzulenken.
Rolf2
Ersteres tue ich das nirgendwo, und wenn du lesen könntest, wüsstest du das und darüber hinaus, dass ich alles andere als links bin.:no:
Aber spätestens seit Humboldt unterscheidet die Bildungsdiskussion zwischen den Begriffen Ausbildung und Bildung. Ersterer meint im Prinzip den Erwerb von eng umrissenen Fertigkeiten. Der zweite Begriff schließt die Persönlichkeitsbildung, die Bildung von Werthaltungen und vor allem Mündigkeit mit ein.
Und alle Prüfungen wie PISA und dergleichen als Ausfluss moderner
Ausbildung fragen nur Fertigkeiten ab.
Daran schuld ist- wie ich auch schon erwähnte, "sozialistische" Gleichmacherei, aber
auch die Einflussnahme durch Organisationen wie die Bertelsmann Stiftung, deren Ziel und das anderer Lobbyisten der manipulierbare "Arbeitsaffe" ist, während das Ziel "sozialistischer" Gleichmacherei der politisch korrekte nicht mehr selber denkende Gutmensch ist.
Bologna ist genau das, was die Industrie braucht: der in einem verschulten Studium in kürzestmöglicher Zeit produzierte Bachelor und Master, der keine Zeit hat, neben dem per M. C.-Test abgefragten Wissen noch etwas anderes zu lernen/studieren.
Der Hauptansatzpunkt konservativer Bildungspolitik ist es, diese unheilige Allianz zwischen Links und neoliberal aufzubrechen und wieder zu einer Bildung zu gelangen, die das Individuum autonomer in seinen Entscheidungen macht, als die heutige das tut.
Das- und nichts anderes- ist Hauptgegenstand der aktuellen Bildungsdiskussion- und völlig unabhängig davon, ob die Foristen eines Jagdforums den Unterschied zwischen Bildung und Ausbildung überhaupt kennen oder ob ihnen der in dieser Diskussion ganz selbstverständlich und unumstritten verwendete Begriff neoliberal gefällt.
Meinetwegen kann man "neoliberal" auch durch unternehmensfreundlich ersetzen. Das Ergebnis und die Tendenz sind die gleichen.