Der Sabatti Schaft dürfte aber nicht an die R8 passen.
Das stimmt auffallend! Warum hab ich diesen Beitrag also abgesetzt? Nun die Sabatti stellt den preislichen Gegenpol zum B. Carbonschaft dar, der alleine schon rund drei mal so viel kostet, wie bei Sabatti die ganz Büchse samt sehr hübschem Carbonschaft. Sie ist also trotz relativ dickem Lauf richtig leicht. (Haben möchte ich sie für die Jagd nach dem Befingern trotzdem auf keinen Fall)
- Technisch für die Jagd erforderlich ist Carbon weder hier noch dort.
- Carbon ist stoßempfindlich, wirkt ohne Ausschäumen wie ein Resonanzkörper und macht den Schaft entsetzlich laut beim Anstoßen. Das Ding ist also schlicht unpraktisch.
- Das eingesparte Gewicht könnten die meisten Jäger mit ein bis zwei Wochen sanfter Diät locker abnehmen.
Wozu also Carbon? Weil es
nett anzusehen ist und
Freude macht. Im Wesentlichen also vorher Habenwollen und nachher Besitzerstolz. Man hat also keinen "gewöhnlichen" Schaft sondern was Besonderes - insbesondere wenn der Schaft EUR 4.500 kostet. Die vorgebrachten technischen Vorteile laufen in der Kaufpsychologie als "Rechtfertigungen" für die eigentlich emotionale Kaufentscheidung.
Und da kommt Gelerntes aus dem BWL- Studium wieder hoch. Ich frage mich, ob ein "geflickter Renommierschaft" noch seine gesellschaftliche Funktion erfüllen kann. Er ist eben nicht mehr das makellos begehrenswerte Herzeigeprodukt. Das wäre ungefähr vergleichbar das neueste und teuerste Apfel- Produkt mit einem gesplitterten Display.
Wenn es zum Flicken eine passende Jagdgeschichte gibt, wie etwa, daß "der Schaft das Horn des aus der untergehenden Sonne heraus angreifenden hochkapitalen Kaffernbüffels aufgefangen" hat und man "nur dank Carbon überlebte", fügt sich der Flicken wunderbar als Beleg für jagdlich einmaliges Erleben ein. Aber eben nur dann.