Ein interessantes Projekt. "Aus alt mach neu" war auch das Motto meines Vaters - und später auch für mich gemeinsam mit ihm. Da läßt sich Vieles völlig gebrauchstüchtig aufbereiten. Während andere Jugendliche im aufkommenden Wohlstand regelmäßig mit Neuware beschenkt wurden und die darum nur wenig schätzten und bald verkommen ließen, setzten wir instand und ich wußte dann sehr genau, was an Arbeit etwa in einem Fahrrad stecken kann. Entsprechend wurde es geschätzt und schonend behandelt.
Zum Carbon: So wie das aussieht, sind die nach innen gedrückten Gewebeteile großteils erhalten geblieben und werden mit in das Harz als Armierung eingebunden. Dann sollte das schon dadurch eine gewisse Steifigkeit ergeben. Andererseits ist die Beanspruchung durch den Rückstoß eine ruckartige, was solche Flickstellen mit Kraftumlenkung nicht wirklich mögen. Mir kommt dabei der Gedanke, daß die junge Dame genau an der Stelle ihre Wange anlegen dürfte und möglicherweise irgendwann doch Carbonfasern herausschauen könnten. Die sind gar nicht angenehm unter der Haut und fast nicht zu entfernen. In der Nähe der Augen wäre mir da erst recht nicht ganz wohl.
Vielleicht wäre es eine Alternative, das Harz so 1mm höher aufzutragen und 2-3cm über die Bruchkante hinaus verlaufend abzuschleifen. Damit wäre der Bruchrand sicher von Harz überdeckt.
Das mit den freiwerdenden Carbonfasern ist auch der Grund, daß etwa Jagdpfeile aus Carbon mit Alu im Verbund hergestellt werden, damit das Ding beim Bruch nicht so weit aufsplittert und nicht ganz so viele Carbonfasern im Wildkörper verteilt. Seit ich den ersten gebrochenen Pfeil zwecks Entsorgung in die Hand nahm, habe ich eine Aversion gegen dieses Fasern entwickelt.
Ansonsten Gratulation Deiner Tochter zur bestandenen Prüfung und viel Weidmannsheil.