Bis 100 - 150 m mit einer nornal eingeschossenen Waffe losgehen, alles ok.
Über Schüsse auf 100 bis 150 Meter müssen wir, eine ordentliche Auflage vorausgesetzt, kaum reden, da spielt die Ballistik der Laborierung kaum eine vordergründige Rolle.
Wenn hier über irgendwelche weiteren Schüsse stehend angestrichen oder aus sonstigen 'provisorischen' Positionen berichtet wird, bin ich raus, dafür schieße ich wohl nicht gut genug. Ich schaffe schon für 150 Meter eine solide Auflage.
Wenn es darüber hinaus gehen sollte, war ich vorher jedenfalls mit der betreffenden Waffe und Munition auf dem 300m Stand, und habe dort die ballistischen Angaben zur Munition überprüft.
Von meinem Vater habe ich folgendes:
100 km/h mit dem Auto sind meist kein Problem, 200 km/h zu fahren erhöht mögliche Probleme nicht nur linear, darüber hinaus kommt viel unkalkulierbares dazu.
So ähnlich halte ich es bei Schußentfernungen auf Wild.
250 km/h mal zu fahren wenn alles frei ist und auch gute Sichtverhältnisse vorliegen, kann man mal machen; auf 250 m auf einen Rehbock zu schießen, kann man mal machen, aber dann muss wirklich ALLES passen.
Weitere jagdliche Schüsse sind letztlich auch kein Voodoo Zauber und abhängig von durchaus konkret abschätzbaren Rahmenbedingungen. Ein präzises Laborierung/ Waffen Setup, das mehr leistet als das Halten des Bierdeckels, ist sicher obligatorisch.
Wir kommen am Berg kaum je näher ran als auf 200 Meter plus und damit ergeben sich für mich spezifische Erfordernisse.
Die konkret ermittelten und praktisch überprüften ballistischen Daten der eigenen Laborierung wie auch das Messen der ebenengleichen Entfernung und Übertragen auf die ASV hatte ich bereits genannt.
Relevanter Wind ist für mich persönlich eine kaum bis gar nicht einschätzbare Komponente und damit verzichte ich ggf. auf den Schuss. Da der Wind im Gebirge aber - soweit relevant - nahezu immer bergauf oder bergab (und damit meistens in Schussrichtung oder gegen die Schussrichtung) weht, ist das in den meisten Fällen relativ unkritisch.
Für mich ist die stabile Auflage, in der die Waffe sicher liegt und beide Ellenbogen aufgelegt werden können eine Grundvoraussetzung. Entweder schieße ich über das Zweibein mit zusätzlicher Unterstützung des Hinterschaftes (mit dem Doppelglas) oder über den Rucksack (plus Ohrensack). Soweit ich die Waffe nicht ausreichend stabilisiert kriege, schieße ich nicht.
Ein erstklassiger Abzug ist für mich persönlich eine zusätzliche Voraussetzung um einen jagdlich weite(re)n Schuss zu tätigen. ICH komme mit irgendwelchen 1.000 Gramm Abzügen nicht klar und muss die Charakteristik meines Abzugs an meiner Waffe kennen. Entsprechend weiß ich, wann der Schuss (bei meinen Waffen) bricht und lasse mich da von gar nix überraschen.
Persönlich möchte ich auch eine stark vergrößernde Zieloptik und mag (auf größere jagdliche Entfernungen) keine 12 fach Gucklöcher. Letzteres mag aber jeder für sich individuell anders bewerten. Ich kann im Zweifelsfall Zieloptiken mit 18 oder 20 facher Vergrößerung runterdrehen, 12 fache Optiken kann ich aber schlicht nicht weiter raufdrehen.
grosso