Weibliches Rehwild auf Drückjagd

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Hallo und Weidmannsheil,
Ich bin jetzt bald auf meiner ersten drück Jagd und stelle mir die Frage ob ihr wenn ein einzelnes weibliches Stück vorkommt schießen würdet?
L.G.
 
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JA, definitiv. Beim Rehwild ist die Bindung nach dem Haarwechsel nicht mehr so groß und auch ein Kitz ohne Führung kommt bei den wenig sozial lebenden Rehen alleine über den Winter. Das haben hier auch schon andere mehrfach bestätigt. Je geringer die Rehsichte ist, umso besser für das einzelne Stück.
Zeitpunkt wäre für mich nach dem herbstlichen Haarwechsel. Wenn mehrere kommen immer das schwächste zuerst, sonst aber auch ein einzelnes weibliches Reh, wenn es die Situation erlaubt.
 
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JA, definitiv. Beim Rehwild ist die Bindung nach dem Haarwechsel nicht mehr so groß und auch ein Kitz ohne Führung kommt bei den wenig sozial lebenden Rehen alleine über den Winter. Das haben hier auch schon andere mehrfach bestätigt. Je geringer die Rehsichte ist, umso besser für das einzelne Stück.
Zeitpunkt wäre für mich nach dem herbstlichen Haarwechsel. Wenn mehrere kommen immer das schwächste zuerst, sonst aber auch ein einzelnes weibliches Reh, wenn es die Situation erlaubt.
... den Ansatz halte ich für stark ideologiegeprägt.
Zumindest ich schieße nur Kitze bei einer Drückjagd mit.
Das ist meine Philosophie, meine persönliche Meinung.
Mein Anspruch ist, das Rehwild gut über den Winter zu bringen.
Die Folge ist stärkeres Rehwild, über das Jahr mehr Strecke und keine Schäden.

Kleines Beispiel - heute war ich auf einer Bewegungsjagd.
Dabei habe ich ein weibliches Stück geschossen - ein Schmalreh.
Insgesamt waren 5 Stücke auf der Strecke - eine Geiß, ein Kitz, 3x Schmalreh.
Von der Zusammensetzung der Strecke ein für mich annähernd optimaler Jagdtag.
Allein am Umfang beurteilt, hätten es auch doppelt so viele sein können, nur dazu
passte der Tag nicht unbedingt, denn die Wettersituation war eher suboptimal.

Bitte nicht falsch verstehen - meinen Ansatz will ich nicht für allgemeingültig erklären.
So habe ich es mal gelernt, praktiziere es seit 4 Jahrzehnten, ist meine Überzeugung.
Nach meiner Überzeugung ein zielführender Ansatz ...
.... aber evtl. auch nur bei der Art der von mir bejagten Reviere.
 
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Wenn die Freigabe lautet, alles weibliche Rehwild und Kitze beiderlei Geschlechts sind frei, schiesst man das als Nicht-Bock erkennbare anwechselnde Stück und konzentriert sich dabei auf den sauberen Schuß, in dem Moment, wo das Stück möglichst breit mit allen Läufen am Boden verhofft. Das kann man durch rechtzeitiges Schrecken oder Pfeifen manchmal steuern, wenn die Stück nicht zu schnell und ohne Hund dicht dahinter anlaufen.

Die vernünftigste Freigabe heisst: es ist alles Rehwild ist frei, dabei immer von klein nach groß; bei mehreren Stücken anwechselnd ist zuerst der Nachwuchs zu schießen. Das ist im übrigen eine selbstverständliche Jäger-Regel bei allen Wildarten.
Winterböcke fallen sowieso Wenige an, weil meist im Sommer intensiv bejagt in den meisten Revieren.

Winterkitze kennen längst alle Äsungsplätze und haben Feindvermeidungsverhalten von ihren Müttern gelernt. Sie beginnen deshalb nicht zu kümmern, wenn ab Dez. die Ricke fehlt.
In Revieren mit Laubholzbeständen gibts in diesem Jahr natürliches Futter in großen Mengen und alles Wild ist schon jetzt dabei, dick Feist anzulagern.

Ein Schmalreh in einer Drückjagdsituation von einer Ricke unterscheiden zu wollen, können nur Ansprechpäpste, die genauso daneben liegen wie andere, wenn sie dann am Stück stehen.
Schmalrehe haben über den Sommer körperlich zugelegt, daß sie oft gleichschwer sind wie manche Ricke und die Köpfe haben sich gestreckt.

Wo jetzt viele davon unterwegs sind, wurde der Frühjahrsabschuß bei einjährigen Jungrehen vernachlässigt und auf Böcke konzentriert.

Aus Respekt dem Jagdleiter gegenüber und im Verständnis über das Ziel solchen Jagens sollte man versuchen, beim Rehwild (freigabebezogen) sauber Strecke zu machen, bevor ein Wintertag voll Unruhe im Revier kaum Beute bringt und 40 Jäger um 2 Rehe stehen...
Dem Wild tut eine ordentliche Tagesstrecke in dem Sinne gut, daß danach in vielen Revieren der Jagddruck reduziert werden kann und im Januar schon Ruhe herrschen kann.
 
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Ich schieße nur wenn ich mir sicher bin dass es ein einzelnes Stück ist, warte also relativ lange. Sonst wie schon geschrieben verusche ich immer Kitze zu erlegen, wenn es geht danach noch die Ricke.
Böcke zu erlegen auf Drückjagden finde ich nicht nötig.
 

VJS

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Ein Schmalreh in einer Drückjagdsituation von einer Ricke unterscheiden zu wollen, können nur Ansprechpäpste, die genauso daneben liegen wie andere, wenn sie dann am Stück stehen.
Schmalrehe haben über den Sommer körperlich zugelegt, daß sie oft gleichschwer sind wie manche Ricke und die Köpfe haben sich gestreckt.
Besser kann man es nicht sagen (y)

In mir zieht sich immer ein kleines bisschen was zusammen, wenn mir jemand am Streckenplatz erklärt er habe das Stück ja als Schmalreh angesprochen.
Hoffentlich machen die das im September nicht auch so..
 
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@Liam gohl
Kannst Du denn das weibliche Stück in einer Drückjagdsituation sicher vom Bock unterscheiden, die ja in einigen Bundeslängern jetzt Schonzeit haben?
 
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JA, definitiv. Beim Rehwild ist die Bindung nach dem Haarwechsel nicht mehr so groß und auch ein Kitz ohne Führung kommt bei den wenig sozial lebenden Rehen alleine über den Winter. Das haben hier auch schon andere mehrfach bestätigt. Je geringer die Rehsichte ist, umso besser für das einzelne Stück.
Zeitpunkt wäre für mich nach dem herbstlichen Haarwechsel. Wenn mehrere kommen immer das schwächste zuerst, sonst aber auch ein einzelnes weibliches Reh, wenn es die Situation erlaubt.
Mich würde jetzt echt mal interessieren, wie sich der Haarwechsel auf die Bindung Ricke Kitz auswirkt ? Welche wissenschaftliche Grundlage ist da wo zu finden ?Habt ihr das Im Forststudium gelernt oder hat er das nach eigener Erfahrung einfach mal rausgehauen ?
Übrigens empfinde ich es schon als weit überdurchschnittlich, z.Z. ein SR von einer Ricke fehlerfrei unterscheiden zu können, was mancher hier meint zu können.Ja gut , ich hab halt kein Forststudium hinter mich gebracht. Deswegen diese Fragen.
Das Schwächste zuerst ist immer richtig.
 
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Fex

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Man sollte sich an das halten, was der Jagdherr erwartet. Wenn man dazu nicht bereit ist, sollte man seinen Platz einem Jäger überlassen, der die Interessen des Jagdherrn vertritt.

Allgemeingültig ist wohl klein vor groß. Böcke sind mancherorts nicht freigegeben, anderswo erwünscht und wieder andernorts nicht gern gesehen, führen aber nicht gleich zum Entzug der bürgerlichen Ehrenrechte.
 
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Wheelgunner_45ACP

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Auf der eine Seite ist natürlich zu berücksichtigen, was der Veranstalter frei gibt. Und dabei andererseits die Regelungen aus den jeweiligen Jagdrecht bezüglich Schuss- und Schonzeiten nicht vergessen . .
 

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