@Wurzelseppel - nur soviel: ich kann forstliche Mitarbeiter nicht einfach in Berufsjäger umsteuern. Selbst wenn diese bereit wären (ich meine, man könnte sich erfolgreich dagegen wehren), würde die für SW Jagd eingesetzte Arbeitszeit an anderer Stelle fehlen. Auf meine Frage an das Land, ob man bspw. die Borkenkäferschäden, die durch Nichtreaktion entstehen aufkommen würde, war die Auskunft „nein“. Also ist klar, was man tun muss.
Alle Begeher zu SW-Jägern machen, wird zuvorderst an deren Können, Wollen und Ausrüstung scheitern, zumal die Rehwildbejagung nicht darunter leiden darf.
Es geht auch nicht darum, dass irgend welche Waldarbeiter zu SW-Jägern "umfunktioniert" werden, sondern um etwas mehr Kooperation und Fingerspitzengefühl!
Alle drei Jahre gibt es ein Gutachten und das Credo ist fast immer "mehr Rehe zu schiessen". Ob da der Harvester kurz zuvor 100x mehr kaputt gemacht hat als die bösen Knospenbeisser, das juckt keinen Förster.
Ist die ASP im Anmarsch, dann soll halt der Sauenbestand von den Pächtern reduziert werden. Kommt da einer auf die Idee, den Rehwildabschuß mal hinten anzustellen oder selbst aktiv zu werden? Wohl kaum.
Das Revier hier ist an 3 Seiten von Städtischem Forst und Staatsforst umgeben. An der vierten Revierseite schließen zwei private Pächter an, die ebenfalls an allen anderen Seiten vom Forst umgeben sind.
Beim Forst gibt es seit Jahren keine Raubwildbejagung mehr und über den Sommer ist dort quasi Jagdruhe. Es hat dort aber Mast ohne Ende und einen Schweinepuff am anderen.
Jetzt sollen die 3 Pächter und ihre Begeher sich noch häufiger den Allerwertesten platt sitzen um die ASP zu verhindern? Mit so gut wie keiner Chance auf Erfolg bei dem Schweinepuff und großflächigen Ruhezonen drum herum.
Wenn im Spätjahr der Forst dann alles durchdrückt sorgt er noch für eine große Verbreitung der Wuzzen in allen Revieren. Wenn da (unerkannt) ASP-Wuzzen dabei sind - was bei deren Überbestand wahrscheinlicher ist als sonst wo - dann wird die ASP auch noch großflächig verbreitet. Auf die beiden revierübergreifenden Drückjagden wird der Forst sicher nicht verzichten, die Erträge sind ja schon einkalkuliert und müssen erwirtschaftet werden. Wie es finanziell bei den Pächtern aussieht - das hat noch keinen Forstbeamten interessiert.
Wenn wirklich ein Interesse an vorsorglichen Maßnahmen bestünde, dann wäre eine SW-Prämie für den Erleger und weniger Forderungen bzgl. Rehwild ein erster Schritt.
Auch die "quasi Jagdruhe" im Sommer aufzugeben und mal beim Raubwild einzugreifen - das mitunter die Kadaver schön verbreitet - wäre hilfreich.
Selbstverständlich auch, wenn viele Jagdgäste und Begeher dort nicht durch exorbitante Kosten abgeschreckt werden würden.
Auf die großflächigen DJen zu verzichten wäre auch mal eine Maßnahme und die ggf. nur im kleinen Rahmen durchzuführen, um nicht noch zur Verbreitung beizutragen.
Der Forst könnte so vieles und noch einiges mehr tun. Aber da werden wir vermutlich lange warten müssen, wahrscheinlich wird eher den privaten Pächtern noch mehr Druck gemacht.
Alle möglichen und unmöglichen "grüne Fürze" müssen die Pächter tolerieren, Geld ist dafür auch immer mehr als genug da. Wenn es aber mal wirklich darum geht, dass ALLE die Arschbacken zusammen pfetzen und aktiv werden, dann sind die, die den anderen die Vorgaben (und oft das Leben schwer) machen, mal wieder außen vor? Kann es ja wohl nicht sein!