Anforderungen der jagdlichen Schießprüfung zu gering

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Mouseshoot schrieb:
Leider glaube ich nicht das der Schütze bei der Schiessprüfung automatisch lernt verantwortung zu zeigen.Also doch 3 Jahre Lehre vor dem Jagdschein oder ?
Wenn der Kandidat doch im Kursus wenigstens erklärt bekommen hätte, wie und warum man die Treffpunktlage einer Büchse selber prüft, vulgo " 'nen Probeschuss macht". Aber nein.
Ich behaupte mal, 90% der glücklichen Gewinner werden ihr Leben lang felsenfest davon überzeugt sein, dass ihre beim "grünen Abitur" vorgelege Schießleistung auch für die Jagdpraxis reicht, denn wozu macht man ja sonst eine Prüfung ?
Warum tauchen nach der Prüfung die Frischgebackenen nicht (mehr) auf'm Stand auf ? Hybris oder einfach eine falsche Selbsteinschätzung aufgrund fehlenden Wissens ?

Und, wer ist dafür verantwortlich ?

basti
 
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basti schrieb:
Im Jagdscheinkursus wird der verantwortungsbewusste Umgang mit der Waffe jedenfalls nicht.....vorgelebt. :roll:
Da zählt nur "irgendwie durch die Prüfung wackeln" und genau so leben die meisten JJ das dann später auch im Revier.
Immer frei nach dem traditionellen Motto: "Nicht geschossen ist auch vorbei !", bzw. "da muss 'n Zweig im Weg gewesen sein."

basti
Lieber Basti
Das ist eine plumpe Unterstellung.
Das verantwortungsvolle Schießen hat nichts mit der Länge der Jagdkursdauer zu tun, sondern ist eine Charaktersache.
Ich bin weiterhin der Meinung, dass man das Jagen auf der Jagd lernt.
Schießen konnte ich bereits mit 12 mit dem KK ganz passabel, das hat aber auch wieder nichts mit einem Jagdkurs zu tun.
Ich habe in meinem Leben sicher mehr laufen gelassen als ich erlegt habe, weil es für mich nicht gepasst hat. Mein weitestes Reh stand trotzdem 275m draußen, und ist brav umgefallen, aber mir waren auch schon 100m zu weit, wenn die Auflage nicht passt oder andere Umstände problematisch waren.

Ich bin ein lausiger Trapschütze, aber nicht so schlecht am Parcours und ganz gut, wenn es um Niederwildjagden geht.
Am Schießstand bin ich immer wieder zu sehen.
Was das aber mit einer Schießprüfung zu tun haben soll, entzieht sich bis heute meiner Kenntnis :wink:

WH
Barry
 
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Plimbes schrieb:
... wir haben zu viele Hobbyjäger in D, nicht zu wenige ...
Kurpfalzjäger schrieb:
Wieso, bist du Berufsjäger?
semiprof.gif


Ernsthaft:
Ich unterstütze Plimbes Standpunkt. Ersetze den "Hobbyjäger" durch den "Jagdkavalier" im Sinne des Ludwig Wilhelm in Bayern in "Die Jagd im Gebirg".
Ein "Hobby" kann sehr wohl bei dem Einen eine nette Freizeitbeschäftigung sein, bei dem Anderen eine echte Leidenschaft. Für beide gilt zwar als kleinster gemeinsamer Nenner, dass es keine Erwerbsarbeit ist - dennoch dürften der Umfang des Engagements und die Sachkunde bei der Freizeitbeschäftigung Jagd oft nicht vergleichbar sein.

Wmh,
Skogman (Semiprofessioneller Jäger :wink: - aber niemals Jagdkavalier)
 
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barry08 schrieb:
Was das aber mit einer Schießprüfung zu tun haben soll, entzieht sich bis heute meiner Kenntnis :wink:
Lieber barry (soviel Zeit muss sein),
mein Augenmerk liegt nicht auf der Prüfung, sondern auf der --> Ausbildung. :wink:

Nicht jeder hat das Glück, so wie kingfisher halbwegs praxistauglich ausgebildet zu werden, die meisten werden stumpf durch eine lächerliche Prüfung gepaukt.

basti
 
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basti schrieb:
mein Augenmerk liegt nicht auf der Prüfung, sondern auf der --> Ausbildung. :wink:

Nicht jeder hat das Glück, so wie kingfisher halbwegs praxistauglich ausgebildet zu werden, die meisten werden stumpf durch eine lächerliche Prüfung gepaukt.

basti
Auch da bin ich weiterhin der Meinung, dass man das Jagen auf der Jagd lernt und nicht vor der Prüfung.
Möglicherweise ist der Teutsche Ansatz anders als der der Ösis.
Nach der Jagdprüfung ist man bei uns noch drei Jahre Jungjäger mit der Berechtigung, zur Jagd zu gehen, aber ohne Pächterbefugnis. Da muss man sich eingliedern und da lernt man die Jagd. Wer glaubt, nach erfolgreich abgelegter Prüfung sei er bereits der große Jäger, leidet ohnehin an Größenwahn :wink:
 
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barry08 schrieb:
Auch da bin ich weiterhin der Meinung, dass man das Jagen auf der Jagd lernt und nicht vor der Prüfung.
Arrrgg.....
Wir reden hier nicht "vom Jagern", sondern vom Schießenkönnen als Voraussetzung um mit dem Jagernlernen in der Praxis anfangen zu können.

basti
 
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basti schrieb:
Warum tauchen nach der Prüfung die Frischgebackenen nicht (mehr) auf'm Stand auf ?

Wieviele der alten Jäger tauchen denn auf dem Stand auf?
Ich habe seit November den Schein und behaupte mal, dass ich schon öfter auf dem Stand war als einige alte Jäger in den letzten 10 Jahren.

Es gibt auch genug erfahrene Jäger, die 5 Schuss auf die Scheibe setzen und mit ihrem 20cm-Streukreis zufrieden nach Hause fahren.

Gilt sicher nicht für alle, aber genauso kann man auch nicht die Jungjäger pauschalisieren.
 
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basti schrieb:

Dann musste ich wohl eine optische Halluzination gehabt haben, als ich die letzten Male auf dem Schießstand war :roll:

Oder eine akustische, Zitat sowas wie "Bei der Trefferfläche eines Rothirsches reicht das sowieso".
 
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Powerslave schrieb:
Dann musste ich wohl eine optische Halluzination gehabt haben, als ich die letzten Male auf dem Schießstand war :roll:

Oder eine akustische, Zitat sowas wie "Bei der Trefferfläche eines Rothirsches reicht das sowieso".
Nein, du hast dich lediglich bei "erfahren" und/oder "zufrieden" täuschen lassen, was aber auch keine Schande ist, denn manch' ein Jägerlein versteht sich gar trefflich darauf, seine Unfähigkeit mit Selbstgefälligkeit zu überspielen.... :lol:

basti
 
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Nur mal so eine Frage am Rande: Ist dieser Basti eigentlich ein Troll?

Habe mal spasseshalber einige seiner Postings durchgelesen...Soviel Kritik und Negatives über uns Jäger liest man ja sonst nur in Anti-Jagdforen...

Aber vielleicht will er ja nur spielen... :roll:

SB
 
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Ich kann mal kurz erklären wie es bei uns zuhause (Kanada) gehandhabt wurde. Ich bekam zu meinem 12. Geburtstag einen .22 lfb Selbstlader mit 4 fach Optik. Da hat mich mein Dad erstmal auf alte selbstgemalte Papierscheiben, Flaschen und Dosen schießen lassen (so ca. 50 m). Aus allen Anschlägen und immer mit Korrektur und unter Aufsicht. Als ich damit einigemaßen sicher war, durfte ich unter Aufsicht auf Ratten, Kaninchen usw. schießen. Ich lernte dann auch verwertbares entsprechend tischfertig zu präparieren! Dann durfte ich alleine, der Jagd auf Kleingetier nachgehen.
Dann durfte ich mit auf die richtige Jagd gehen! Mit 14 bekam ich eine .270 Büchse und musste auch damit erst wieder ordentlich üben. Dann durfte ich regelmäßig mit auf Jagd und später auch alleine raus!
Dann kam ich nach Deutschland zurück! Da ich auch hier jagen wollte, bei einer Jagdschule angemeldet und 3 Wochen Kurs gebucht. Alle "Mitschüler" ( 8 ) waren absolut jagdunerfahren, 3 hatten eine Schießausbildung bei der Army. In dem Jagdkurs waren wir 4 x beim "normalen" Büchsenschuss, 5 x beim Kipphasen und 5 x beim Laufschwein.
Danach Prüfung und 8 von 9 haben die Schießprüfung bestanden, etliche mit minimalem Ergebnis! Keinen von diesen inzwischen JS Inhabern würde ich bei uns mit auf die Jagd nehmen!!!
Es wird bei den Prüfungen extrem viel Wert geleg auf Waffentechnik, Pflanzenkunde, Gebiss aller möglichen Tierchen (ob jagdbar oder nicht), Brauchtum aber echt wenig auf sichere Waffenhandling und vorallem auf das Schießen! Auch wurde kaum über Fleischverwertung (dafür aber über Geweihpflege), Aufbrechen und präparieren gesprochen. Auch Themen wie Altersansprache beim jagdlichen Wild kamen viel zu kurz!
Im Grunde genommen ist der Deutsche JS zwar eine extrem schwere Prüfung (viel zu viel unnötige Theorie), man lernt aber wenig für die praktische Jagd!
 
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@Fritz1
bei der Sachkundeprüfung des Sportschützen werden keine Anforderungen an die Schießleistung gestellt.
Allerdings: 1. er schießt nicht auf Lebewesen 2. existiert die Bedingung EIN JAHR regelmäßig in einem Verein geschossen zu haben. Dort kann er sich über LG und KK eine solide Grundtechnik aneignen und wird im Waffenumgang vertraut 3. erhält er unter 25 Jahren bei WBK-Erstantrag 99%ig keine 30-06 oder .357Magnum Kanonen: der Jäger schon - auch nach 2-Wochen-Kurs . . .!
4. bleibt der Sportschütze zwischen Standaufsicht, Betonmauern und -blenden und meterdickem Sandbunker "eingesperrt".
Auch bei Sportschützen ist einiges im argen, keine Frage. Wenn dann aber REGELMÄßIG Jäger zu beobachten sind, die ihr neu montiertes ZF vom Büma einschiessen lassen müssen oder ihre 30-06 vergessen haben und die Standaufsicht fragen, ob sie nicht was von dem Kaliber vorrätig hätte(nach dem Motto 30-06 ist doch 30-06), bleibt nur noch :cry:.
Jäger haben das Privileg, als nichtprofessionelle Waffenträger in freier Natur tätig sein zu dürfen. Da kann eine halbwegs ernsthafte Vorbereitung und Prüfung durchaus gefordert werden. Andernfalls hat die Sache nämlich ein gewisses "Geschmäckle", wie unsere Landsmänner aus Süddeutschland sagen.

Wolfssprosse
 

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