basti schrieb:
... zum verantwortungsvollen Umgang (Besitz) mit Jagdwaffen (Bedürfnis) gehört auch die selbstkritische Beurteilung der eigenen Leistungsfähigkeit und zwar hinsichtlich der Schießleistung als auch dem sicheren Handling. ...
100%ige Übereinstimmung.
Wichtig aus meiner Sicht sind aber dabei die Worte "SELBSTkritisch" und "Beurteilung der EIGENEN Leistungsfähigkeit". Das macht jede - über ein mindestmaß hinausgehende - Prüfung von Außen überflüssig. Die ggf. abnehmende Leistungsfähigkeit im Alter und / oder bei Erkrankungen ist in Prüfungsverfahren ohnehin ohne enormen Aufwand nicht objektiv messbar.
Zu den Waidgenossen in der Nachbarjagd gehört ein Jäger, dessen Gesundheitszustand sich durch MS regelmäßig verschlechtert. Tatsächlich kommt er ohne Hilfe weder auf die Kanzel, noch wäre er in der Lage, Wild zu bergen und zu versorgen. Ein schneller Flintenschuss ist nicht mehr möglich - einen gezielten Büchsenschuss plaziert er regelmäßig vorbildlich.
Seine Kollegen haben die Kanzeln für ihn umgebaut, transportieren ihn und seine Ausrüstung auf den Ansitz und sind in unmittelbarer Nähe bereit um seine Beute zu bergen. Er schießt mit großem Verantwortungsgefühl nur dann, wenn er sich seines Treffersitzes sicher ist. In den Stunden des Ansitzes und ganz besonders beim Austreten seiner möglichen Beute ist seine Krankheit für ihn vergessen. Dieser Mann würde keine komplette Schießprüfung im Rahmen der Jägerprüfung bestehen können. Ich gönne ihm jede Minute auf der Jagd und ziehe meinen Hut vor der Kameradschaft seiner Mitjäger, die gemeinsam mit ihm "SELBSTkritisch" und bei klarer "Beurteilung der EIGENEN Leistungsfähigkeit" jagen. So etwas muss weiter möglich bleiben.
Wmh, Skogman