Anforderungen der jagdlichen Schießprüfung zu gering

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Wolfssprosse schrieb:
Die Schießausbildung deutscher Jagdscheinanwärter ist verbesserungsfähig.
Hier in NRW hat man die Messlatte ja schon was höher gehängt. Soweit ich das mitbekommen habe, sind nun 40/50 Punkten auf den Rehbock in 100m Entfernung notwendig und es muss auf den laufenden Keiler geschossen werden. Wir müssen für unsere kommende Prüfung "nur" 30/50 Punkten erreichen.

sondern auch vor dem Hintergrund zunehmend öffentlicher Aufmerksamkeit müsste das eigentlich im ureigenen Interesse aller Jäger liegen.
Die Öffentlichkeit lässt sich leider durch Medien und sonstige "Reden" gerne beeinflussen. Die meisten machen sich nicht die Mühe um das zu verstehen. Wenn in der Bildzeitung ein Fall von Amoklauf geschildert wird, bei dem ein Jäger durchgedreht ist und die Lehrer seines Sohnes, wegen "ungerechten Noten" an der Schule plättet, dann werden eh wieder alle Jäger über einen Kamm geschoren. Meinungsmache geht beim Volk, welches weniger nahe am Thema ist, relativ schnell.

Es wird eine moderne Büchse mit 10-12fach-ZF benutzt.
Also mit 10 und 12-facher Vergrößerung ist der Schuß während der Ausbildung auch nicht empfehlenswert. Bei 10x wackelt es doch schon ganz gut und bei 12x dann entsprechend mehr.
Ich persönlich bin mit 6,5x bisher am besten "gefahren". Und wie ich das bei den anderen sehe, ist da auch keiner mit 10x+ dabei.

Wer schon unter sterilen Schießstandbedingungen im 8er herumwackelt, muß sich über regelmäßig krankgeschossenes Wild im Revier nicht wundern.
Hier würde ich differenzieren. Wenn ich in der Prüfung auf "safe" gehen will, dann reicht es ja aus 5x die 8 zu treffen. Den Willen, die 10 zu treffen kann man zwar haben, aber wird faktisch zur Prüfung nicht benötigt.
Wenn ich deiner Aussage konsequent folge, dann müsste man 5x die 10 treffen. Das ist natürlich auch keine Methode, denn dann wirds kaum noch Nachwuchs in der Jägerschaft geben. Allein durch die Aufregung kann ein Schuss bei der Prüfung daneben gehen.

Über [...] Wurftauben [...] breitet man lieber den Mantel des Schweigens, die dort geforderten Trefferquoten sind geradezu abenteuerlich - wenn überhaupt welche gebracht werden müssen.[/quote]
Bis jetzt sind es 3 von 10 Tontauben im variierendem Flug. 20 Schuss bekommt man (hier in NRW). Was willst du denn hier fordern? Wenn man der Konsequenz beim Kugelschiessen folgt, dann wären hier ja alle 10 TT fällig.

Man muß es auch nicht übertreiben und bischen realitisch rangehen.
Selbst dem "Meisterschützen" können auf der Pirsch und beim Ansitz genügend Dinge passieren, dass der Schuß nicht da sitzt wo er sollte.

Gruß, Sven
 
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///Ironie AN/// Also, ich finde auch, dass in Deutschland unhaltbare Zustände herrschen.

Nach nur acht bis neun Monaten Ausbildung gelangt man nach einer Prüfung die durch frei formulierbare Antworten der Prüfbehörde fast einem Lottospiel gleicht (egal, wie viel man gelernt hat) über eine gar lächerliche Schießprüfung (die paar Ringe und Tontauben oder Kipphasen, kriegt doch JEDER hin) zu einer mündlich-praktischen Prüfung, die ja eigentlich nur zum Spaß abgehalten wird (durchfallen ist ja so gut wie nicht möglich, die Prüfer tun ja nur so, als würden sie ernsthaft wissen wollen, ob der Kandidat den Stoff beherrscht) zum Jagdschein. :twisted:

Da sollten wir uns mal ein Beispiel an Überseeländern nehmen, wo man seine Jagderlaubnis einfach bei der Verwaltung kauft und dann drauflos jagt!

Ja, dort ist die Welt noch in Ordnung. Hier in Deutschland ist ja alles viel zu lasch. /// Ironie AUS.

Hallo, gehts noch?
 
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pulsum schrieb:
Wolfssprosse schrieb:
Die Schießausbildung deutscher Jagdscheinanwärter ist verbesserungsfähig.

Der Anfänger wird immer nur können, was ihm beigebracht wird.

Hier in NRW hat man die Messlatte ja schon was höher gehängt. Soweit ich das mitbekommen habe, sind nun 40/50 Punkten auf den Rehbock in 100m Entfernung notwendig und es muss auf den laufenden Keiler geschossen werden. Wir müssen für unsere kommende Prüfung "nur" 30/50 Punkten erreichen.

Wenn kein schuss schlechter ist als dir "Fünf", wäre das I.O.

sondern auch vor dem Hintergrund zunehmend öffentlicher Aufmerksamkeit müsste das eigentlich im ureigenen Interesse aller Jäger liegen.
Die Öffentlichkeit lässt sich leider durch Medien und sonstige "Reden" gerne beeinflussen. Die meisten machen sich nicht die Mühe um das zu verstehen. Wenn in der Bildzeitung ein Fall von Amoklauf geschildert wird, bei dem ein Jäger durchgedreht ist und die Lehrer seines Sohnes, wegen "ungerechten Noten" an der Schule plättet, dann werden eh wieder alle Jäger über einen Kamm geschoren. Meinungsmache geht beim Volk, welches weniger nahe am Thema ist, relativ schnell.

[quote:1ka2zv8j]Es wird eine moderne Büchse mit 10-12fach-ZF benutzt.
Also mit 10 und 12-facher Vergrößerung ist der Schuß während der Ausbildung auch nicht empfehlenswert. Bei 10x wackelt es doch schon ganz gut und bei 12x dann entsprechend mehr.
Ich persönlich bin mit 6,5x bisher am besten "gefahren". Und wie ich das bei den anderen sehe, ist da auch keiner mit 10x+ dabei.

Wenn es den Schjülern beigebracht wird, dann können sie das auch mit hoher Vergrößerung..
War selbst 25 Jahre JJ-Ausbilder im Schießen und weiß wovon ich rede.
Gilt insbesondere für aufgelegt und angestrichen schießen


Wer schon unter sterilen Schießstandbedingungen im 8er herumwackelt, muß sich über regelmäßig krankgeschossenes Wild im Revier nicht wundern.
Hier würde ich differenzieren. Wenn ich in der Prüfung auf "safe" gehen will, dann reicht es ja aus 5x die 8 zu treffen. Den Willen, die 10 zu treffen kann man zwar haben, aber wird faktisch zur Prüfung nicht benötigt.

Das im 8er rumwackeln beschränkt sich nicht auf JJ - leider

Wenn ich deiner Aussage konsequent folge, dann müsste man 5x die 10 treffen. Das ist natürlich auch keine Methode, denn dann wirds kaum noch Nachwuchs in der Jägerschaft geben. Allein durch die Aufregung kann ein Schuss bei der Prüfung daneben gehen.

Was bei der Prüfung als Stress, später als Schussangst und noch später als Jagdfieber bezeichnet und toleriert wird, lässt sich mit guter Ausbildung gegen Null reduzieren

Über [...] Wurftauben [...] breitet man lieber den Mantel des Schweigens, die dort geforderten Trefferquoten sind geradezu abenteuerlich - wenn überhaupt welche gebracht werden müssen.[/quote:1ka2zv8j]
Bis jetzt sind es 3 von 10 Tontauben im variierendem Flug. 20 Schuss bekommt man (hier in NRW). Was willst du denn hier fordern? Wenn man der Konsequenz beim Kugelschiessen folgt, dann wären hier ja alle 10 TT fällig.

3 von 10 WT solten reichen, bei Kippkasen kann man höher gehen

Man muß es auch nicht übertreiben und bischen realitisch rangehen.
Selbst dem "Meisterschützen" können auf der Pirsch und beim Ansitz genügend Dinge passieren, dass der Schuß nicht da sitzt wo er sollte.

Das trifft zu

Gruß, Sven

Gruß S.H.[/quote]
 
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pulsum schrieb:
Wolfssprosse schrieb:
Die Schießausbildung deutscher Jagdscheinanwärter ist verbesserungsfähig.

Der Anfänger wird immer nur können, was ihm beigebracht wird.

Hier in NRW hat man die Messlatte ja schon was höher gehängt. Soweit ich das mitbekommen habe, sind nun 40/50 Punkten auf den Rehbock in 100m Entfernung notwendig und es muss auf den laufenden Keiler geschossen werden. Wir müssen für unsere kommende Prüfung "nur" 30/50 Punkten erreichen.

Wenn kein Schuss schlechter ist als die "Fünf", wäre das I.O.

sondern auch vor dem Hintergrund zunehmend öffentlicher Aufmerksamkeit müsste das eigentlich im ureigenen Interesse aller Jäger liegen.
Die Öffentlichkeit lässt sich leider durch Medien und sonstige "Reden" gerne beeinflussen. Die meisten machen sich nicht die Mühe um das zu verstehen. Wenn in der Bildzeitung ein Fall von Amoklauf geschildert wird, bei dem ein Jäger durchgedreht ist und die Lehrer seines Sohnes, wegen "ungerechten Noten" an der Schule plättet, dann werden eh wieder alle Jäger über einen Kamm geschoren. Meinungsmache geht beim Volk, welches weniger nahe am Thema ist, relativ schnell.

[quote:1azegz85]Es wird eine moderne Büchse mit 10-12fach-ZF benutzt.
Also mit 10 und 12-facher Vergrößerung ist der Schuß während der Ausbildung auch nicht empfehlenswert. Bei 10x wackelt es doch schon ganz gut und bei 12x dann entsprechend mehr.
Ich persönlich bin mit 6,5x bisher am besten "gefahren". Und wie ich das bei den anderen sehe, ist da auch keiner mit 10x+ dabei.

Wenn es den Schjülern beigebracht wird, dann können sie das auch mit hoher Vergrößerung..
War selbst 25 Jahre JJ-Ausbilder im Schießen und weiß wovon ich rede.
Gilt insbesondere für aufgelegt und angestrichen schießen


Wer schon unter sterilen Schießstandbedingungen im 8er herumwackelt, muß sich über regelmäßig krankgeschossenes Wild im Revier nicht wundern.
Hier würde ich differenzieren. Wenn ich in der Prüfung auf "safe" gehen will, dann reicht es ja aus 5x die 8 zu treffen. Den Willen, die 10 zu treffen kann man zwar haben, aber wird faktisch zur Prüfung nicht benötigt.

Das im 8er rumwackeln beschränkt sich nicht auf JJ - leider

Wenn ich deiner Aussage konsequent folge, dann müsste man 5x die 10 treffen. Das ist natürlich auch keine Methode, denn dann wirds kaum noch Nachwuchs in der Jägerschaft geben. Allein durch die Aufregung kann ein Schuss bei der Prüfung daneben gehen.

Was bei der Prüfung als Stress, später als Schussangst und noch später als Jagdfieber bezeichnet und toleriert wird, lässt sich mit guter Ausbildung gegen Null reduzieren

Über [...] Wurftauben [...] breitet man lieber den Mantel des Schweigens, die dort geforderten Trefferquoten sind geradezu abenteuerlich - wenn überhaupt welche gebracht werden müssen.[/quote:1azegz85]
Bis jetzt sind es 3 von 10 Tontauben im variierendem Flug. 20 Schuss bekommt man (hier in NRW). Was willst du denn hier fordern? Wenn man der Konsequenz beim Kugelschiessen folgt, dann wären hier ja alle 10 TT fällig.

3 von 10 WT solten reichen, bei Kippkasen kann man höher gehen

Man muß es auch nicht übertreiben und bischen realitisch rangehen.
Selbst dem "Meisterschützen" können auf der Pirsch und beim Ansitz genügend Dinge passieren, dass der Schuß nicht da sitzt wo er sollte.

Das trifft zu

Gruß, Sven

Gruß S.H.[/quote]
 
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Ich finde, man sollte auch nicht vergessen, dass Schießstand und Revier zwei unterschiedliche Paar Schuhe sind. Der beste Scheibenschütze kann im Echtbetrieb (gerade am Anfang) derart unter "Dampf" stehen, dass die beste Schießausbildung nicht hilft.

Es wäre natürlich eine gute Sache, wenn Jagdscheinanwärter das Schießen unter halbwegs realistischen Bedingungen (Schießkino) erlernen würden. Das wird sich aber wohl kaum verwirklichen lassen.

Die Prüfung ist auch nur das Mindestmaß, jedem Jungjäger, der nicht Waffenseitig als Sportschütze vorbelastet ist, sollte klar sein, dass zum verantwortungsbewussten Schuss auf ein lebendes Wesen absolute Sicherheit im Gebrauch der Waffe (und somit zusätzliches Training) gehört.

Im übrigen bin ich gegen jedwede Verschärfung der Jägerprüfung. Sie ist schon so ziemlich happig!
 
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Aus der DJV-Schießvorschrift:
"Das regelmäßige Übungsschießen ist für jeden Jäger eine moralische Verpflichtung gegenüber dem Wild. Tierschutzgerechtes Jagen kann nur durch einen HANDWERKLICH PERFEKTEN Gebrauch von Flinte und Büchse erreicht werden. Ziel muss es sein, dass möglichst alle Jägerinnen und Jäger an Übungsschießen teilnehmen, um im Sinne einer waidgerechten Jagdausübung vor Aufgang der Jagd den Umgang mit der Waffe zu vervollkommnen."
Der Wunsch ist von Seiten des DJV offenbar schon mal da. Was man dort unter perfekt versteht, liest sich dann so:

"1. Teilnehmernadel
Die Teilnehmernadel erhält jeder Jagdschütze, der an einem organisierten Schießen mit der Flinte und/oder mit der Büchse teilgenommen oder seine Waffe eingeschossen hat."
Das einer schon für die bloße Teilnahme mit einer Nadel belohnt wird, find ich irgendwie rührend.
"2. Schießnadel "Büchse"
Die Schießnadel "Büchse" erhält ein Jagdschütze bei zehn Schüssen mit der Kugel auf eine beliebige DJV-Wildscheibe (Nr. 1 bis Nr. 6) mit beliebiger Anschlagsart (auch sitzend auf den Fuchs), wenn er von 100 möglichen Ringen mindestens 60 Ringe erzielt."
Diese Anforderung richtet sich wohl an den Durchschnittsjäger. Man kann es kaum glauben! Selbst wenn einer mit 80 Ringen vom Stand geht, ist das für die gegebenen Voraussetzungen eindeutig zu schwach. Warum solls dann eigentlich, wie oft unterstellt, im Revier besser klappen? Sicher kann auch dem besten Schützen mal ein Fehler unterlaufen, aber wenn einer schon auf dem Stand nichts bringt, wird er es mit Sicherheit auf der Jagd nicht besser machen können. Bei gründlicher Ausbildung muß für den Prüfling der 8er tabu sein. Leute, es kann doch nicht so schwer für Euch sein, mit einer modernen Waffe wenigstens die knapp 15cm große Trefferzone der 9 verläßlich zu erwischen . . . ?! Ihr seid doch nicht mehr wie im 18.Jahrhundert mit dem Vorderlader unterwegs! Fragt eben mal die Leistungsschützen, wie man eine (leistungsorientierte) Schießausbildung aufbaut.

Daß der DJV die Latte nicht höher hängt, ist 1) dem Schießniveau der JJS-Inhaber und 2) dem dringenden Bedarf an Nachwuchsjägern geschuldet. Etwas anderes ist für mich leider nicht aus den Vorschriften herauszulesen. Das Wild kommt hier scheinbar erst an dritter Stelle. Ist das tierschutz-oder weidgerecht?

Wolfssprosse
 
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Wolfssprosse schrieb:
Aus der DJV-Schießvorschrift:
"Das regelmäßige Übungsschießen ist für jeden Jäger eine moralische Verpflichtung gegenüber dem Wild. Tierschutzgerechtes Jagen kann nur durch einen HANDWERKLICH PERFEKTEN Gebrauch von Flinte und Büchse erreicht werden. Ziel muss es sein, dass möglichst alle Jägerinnen und Jäger an Übungsschießen teilnehmen, um im Sinne einer waidgerechten Jagdausübung vor Aufgang der Jagd den Umgang mit der Waffe zu vervollkommnen."
Der Wunsch ist von Seiten des DJV offenbar schon mal da. Was man dort unter perfekt versteht, liest sich dann so:

"1. Teilnehmernadel
Die Teilnehmernadel erhält jeder Jagdschütze, der an einem organisierten Schießen mit der Flinte und/oder mit der Büchse teilgenommen oder seine Waffe eingeschossen hat."
Das einer schon für die bloße Teilnahme mit einer Nadel belohnt wird, find ich irgendwie rührend.
"2. Schießnadel "Büchse"
Die Schießnadel "Büchse" erhält ein Jagdschütze bei zehn Schüssen mit der Kugel auf eine beliebige DJV-Wildscheibe (Nr. 1 bis Nr. 6) mit beliebiger Anschlagsart (auch sitzend auf den Fuchs), wenn er von 100 möglichen Ringen mindestens 60 Ringe erzielt."
Diese Anforderung richtet sich wohl an den Durchschnittsjäger. Man kann es kaum glauben! Selbst wenn einer mit 80 Ringen vom Stand geht, ist das für die gegebenen Voraussetzungen eindeutig zu schwach. Warum solls dann eigentlich, wie oft unterstellt, im Revier besser klappen? Sicher kann auch dem besten Schützen mal ein Fehler unterlaufen, aber wenn einer schon auf dem Stand nichts bringt, wird er es mit Sicherheit auf der Jagd nicht besser machen können. Bei gründlicher Ausbildung muß für den Prüfling der 8er tabu sein. Leute, es kann doch nicht so schwer für Euch sein, mit einer modernen Waffe wenigstens die knapp 15cm große Trefferzone der 9 verläßlich zu erwischen . . . ?! Ihr seid doch nicht mehr wie im 18.Jahrhundert mit dem Vorderlader unterwegs! Fragt eben mal die Leistungsschützen, wie man eine (leistungsorientierte) Schießausbildung aufbaut.

Daß der DJV die Latte nicht höher hängt, ist 1) dem Schießniveau der JJS-Inhaber und 2) dem dringenden Bedarf an Nachwuchsjägern geschuldet. Etwas anderes ist für mich leider nicht aus den Vorschriften herauszulesen. Das Wild kommt hier scheinbar erst an dritter Stelle. Ist das tierschutz-oder weidgerecht?

Wolfssprosse

Ich weiß nicht, was das soll. Bei mir kommt das Wild nicht an dritter Stelle. Bin ich deshalb tierschutz-oder waidgerecht? Du prangerst an, wir sollten uns bei den Sport/Leistungsschützen etwas abschauen. Aber was denn bitte? Mach doch mal konkrete Vorschläge. Immer nur schimpfen, anpranger..... ist doch recht leicht. Also, dann leg mal los, bin gespannt, ob das auch umsetzbar ist, Standordnung, UVV, etc....
 
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Hallo,

ich habe gerade meine Jungjägerprüfung hinter mir (in M-V) und muss sagen, dass die Schießprüfung bis auf den laufenden Keiler recht einfach war.

Doch war bei uns im Kurs auch (fast :roll: ) Keiner, der nach bestandener Prüfung der Meinung war jetzt gut schießen zu können. Wir waren uns einig, dass jetzt das Üben erst richtig losgeht und wir die ersten Monate erst mal auf dem Schießplatz verbringen werden.

Nächstes Jahr sollen die Anforderungen bei der Prüfung noch weiter gesenkt werden, was ich jedoch nicht für richtig halte. Die jetzige Prüfung reicht aus, um Waffenhandhabung und ein grundsätzliches Verständnis vom Schießen bzw. Haltepunkt zu prüfen.

Jeder JJ sollte daher nach bestandener Prüfung erst mal ein paar Besuche auf dem Schießstand einplanen.

Gruß
Thorsten
 
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Wolfssprosse schrieb:
Diese Anforderung richtet sich wohl an den Durchschnittsjäger. Man kann es kaum glauben! Selbst wenn einer mit 80 Ringen vom Stand geht, ist das für die gegebenen Voraussetzungen eindeutig zu schwach. Warum solls dann eigentlich, wie oft unterstellt, im Revier besser klappen?
Übertrage das einfach mal auf einen anderen Bereich: Führerschein.
Sobald man in der praktischen Prüfung einen Fehler macht, ist man seinen Führerschein los. Ist ja zum Schutze der Personen auf der Verkehrsfläche.
Wird doch auch keiner machen, oder? Dennoch passieren Unfälle mit Verletzten, ggf. Querschnittsgelähmte und sogar Tote.
Wo will man denn die Grenze ziehen? 80/100 ist aus meiner Sicht ein Ergebnis, womit man gezeigt hat, dass man relativ gut getroffen hat.

Sicher kann auch dem besten Schützen mal ein Fehler unterlaufen, aber wenn einer schon auf dem Stand nichts bringt, wird er es mit Sicherheit auf der Jagd nicht besser machen können. Fragt eben mal die Leistungsschützen, wie man eine (leistungsorientierte) Schießausbildung aufbaut.
Hier vergleichst du meiner Meinung nach zwei verschiedene Gruppen, die bis auf die Waffen (und selbst da sind große Unterschiede) nichts gemeinsam haben. Leistungsschützen schießen nunmal nicht auf der Pirsch und stehen auch nicht bei Wind und Wetter auf einer Ansitzleiter und versuchen den Rehbock oder den Keiler zu erwischen.
Leistungsschützen stehen je nach Disziplin 300m vom Ziel weg oder wenn wir den Bereich des IPSC gehen in einer gestellten und kontrollierten Umgebung, die keinerlei Einflüssen unterliegt. Da dreht das Ziel nicht plötzlich um oder rennt schneller.

Dreht man nach deiner Logik das Ganze mal um, währen Leistungsschützen die besseren Jäger. Aber zum Jägersein gehört nunmal viel mehr als nur 100/100 Punkten zu schießen.

Daß der DJV die Latte nicht höher hängt, ist 1) dem Schießniveau der JJS-Inhaber und 2) dem dringenden Bedarf an Nachwuchsjägern geschuldet. Etwas anderes ist für mich leider nicht aus den Vorschriften herauszulesen.
Wie ich schon erwähnte, sehe ich das wie bei allen Prüfungsfächern die es im Leben so gibt, dass man dem Nachwuchs nicht das Interesse und die Möglichkeit durch exorbitante Anforderungen nimmt. Sei es beim Führerschein, sei es bei der Fischereiprüfung oder eben hier bei uns, bei der Prüfung zum Jäger. Der Mensch macht nunmal Fehler und auch wenn jemand das nicht gerne sieht - es ist nunmal so.

Gruß, Sven
 
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Hartnäckig!

Ihr füttert den Troll schon ziemlich lange.
Bald wird er platzen :lol:
 
A

anonym

Guest
barry08 schrieb:
Hartnäckig!

Ihr füttert den Troll schon ziemlich lange.
Bald wird er platzen :lol:

Ach, nein. I.d.R. führt starke Fütterung vielmehr zu erhöhter Reproduktionsleistung...

Carcano
 
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@pulsum

Wenn diese Jahresschießnadeln den Durchschnittsjäger zur Teilnahme motivieren und damit das Schießniveau heben bzw.stabilisieren sollen, sind 60/100 völlig indiskutabel. Der 9er hat 14,5cm(!!), wie kann den ein halbwegs erfahrener Jäger eigentlich verfehlen? Ein sicherer Schütze sollte doch damit unter Standbedingungen(!) keinerlei Probleme haben, oder?

Leistungsschützen wären natürlich nicht die besseren Jäger, weil zum guten Jäger mehr als nur gutes Schießen gehört. Allerdings sollte der Jäger unter sterilen Standbedingungen wenigstens reproduzierbare Treffergruppen hinbringen. Leistungsschützen beschießen zwar immer die gleichen Ziele
:wink: , müssen dabei aber mit verschiedensten Wetterbedingungen klarkommen (Wind,Licht,Mirage/Hitzeflimmern). Das bedingt ein äußerst genaues Auseinandersetzen mit Waffe und Munition. Wettkampfserien von 30-60 Schuß setzen entsprechende Trainingsumfänge voraus.

Der Jäger hat ganz andere Schwerpunkte, allerdings sollte die Grundausbildung derjenigen eines Sportschützen gleichen. Eine vernünftige Schießausbildung erlaubt innerhalb einiger Monate wirklich jedem Anwärter, mit der Großkaliberbüchse angestrichen/aufgelegt/liegend freihändig im 9er-Kreis zu bleiben. Dementsprechend sollten die Vorgaben sein. Daher kann ich es wirklich nicht nachvollziehen, wenn einerseits immer die deutsche Weidgerechtigkeit hochgehalten wird, andererseits besagte Suppenschüssel nicht mal mit jedem Schuß getroffen werden muß bzw. aktive Jäger sich schon mit 60/100 eine Nadel ans Revers heften dürfen.

Wenn konstruktive Kritik unter "Troll" verbucht wird, spricht das nicht gerade für die Weidmänner.

Wolfssprosse
 
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@Wolfsprosse
Durch das ewige Wiederholen werden Deine Argumente auch nicht konstruktiver.

Dein ganz spezielles Problem ist halt, dass du den Begriff "Weidgerechtigkeit" nicht verstanden hast - oder nicht verstehen willst. Vermutlich weil dieser nicht in dein ideologisches "Feindbild" passt.

Lad doch mal Jäger ein bei dir unter Anleitung zu trainieren. Das wär doch mal ein konstruktiver Beitrag. Und wer weiss, vielleicht stellt sich dann noch heraus, dass du gar kein so übler Kerl bist...
 
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Statt hier endlos zu posten:
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Wolfssprosse schrieb:
Leistungsschützen wären natürlich nicht die besseren Jäger, weil zum guten Jäger mehr als nur gutes Schießen gehört.
Du wirst jedenfalls niemals nicht ein Jäger.

Daß Schießen nur einen Bruchteil, kleiner 1/100 der Jagd ausmacht, wirst du nie begreifen.

Wenn du außer Schießen nichts kannst, bist du ein NICHTS.
 

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