7mm-08 Rem - Schwarzwild

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....Klar, wenn ich in erster Linie Rehwild und ggf mal ein Schweinderl erlege, ist die 7x57 eine sehr gute Wahl, aber wenn häufig Sauen und Rotwild vorkommen, ist man mit der leistungsstärkeren 7x64 nach meiner Erfahrung - auch alsSchweisshundführer - besser bedient!

So können "Erfahrungen" auch bei langjährigen "Intensiv-Jägern" täuschen:

7x57 und 7x64 bekommen identische Geschosse verladen. Die Wirkung, die sie damit dann erzielen, sind bei sonst gleichen Faktoren ausschließlich von der Vz abhängig und die ist eine Funktion der Schussentfernung.

Das bedeutet, dass es für den 200 kg Brunfthirsch oder den 150 kg Lebenskeiler völlig schnurz ist, ob er mit dem 11,5g ID Classic aus der 7x57 auf 80m, oder mit dem 11,5g ID Classic aus der 7x64 auf 140m erlegt wird. In beiden Fällen klatscht das identische Geschoss mit rund 700 m/s auf die Körperstelle, die anvisiert wurde. Aus welcher Hülse das Projektil abgefeuert wurde, hat für die Wirkung keine Bedeutung. Eher noch die Dralllänge des Laufs und damit die Geschossstabilisierung.

Große Hülsen zu wählen, um in der Kalibergruppe auch schwere Geschosse noch auf auf hohe Geschwindigkeit zu bringen, macht also NUR für beabsichtigte weite Schussentfernungen Sinn. Auf übliche jagdliche Kurzdistanzen bis ca. 220m bringen die meisten Magmnumpatronen keinen Vorteil, eher Nachteile.

Hier mal ein Beispiel für Geschosswirkung der verrufenen bleifreien und relativ leichten 7mm-Geschosse von Barnes, gefilmt vom französischen Jagdführer Ovini, der für extreme Schussdistanzen auch auf schweres, schusshartes Wild in aller Welt die 7mm Rem Mag bevorzugt:

 
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Aber wenn auf die normale Schussentfernung, die bei uns nunmal bei +- 100m liegt( auch wenn Stöbi zur Selbstbestätigung Rehlein auf über 300m füsiliert) ein identisches Geschoss mit 730m/sek oder 800m/sek im Wildkörper ankommt, wirken stark unterschiedliche Kräfte, die alleine schon eine unterschiedliche Reaktion des Geschosses hervorrufen!
 
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Das bedeutet, dass es für den 200 kg Brunfthirsch oder den 150 kg Lebenskeiler völlig schnurz ist, ob er mit dem 11,5 TIG aus der 7x57 auf 80m, oder mit dem 11,5g ID Classic aus der 7x64 auf 140m erlegt wird. In beiden Fällen klatscht das identische Geschoss mit rund 700 m/s auf die Körperstelle, die anvisiert wurde. Aus welcher Hülse das Projektil abgefeuert wurde, hat für die Wirkung keine Bedeutung. Eher noch die Dralllänge des Laufs und damit die Geschossstabilisierung.

Das hast du recht!
Wenn wir jedoch annehmen, dass das Stück in beiden Fällen auf die gleiche Entfernung beschossen wird, so ist meist ein Unterschied in der Wirkung erkennbar. Denn bei einer Auftreffgeschwindigkeit von über 50m/s mehr, ist durchaus eine bessere Wirkung zu erwarten (gleiches Geschoss vorausgesetzt).
Inwiefern diese „bessere Wirkung“ erwünscht ist, spielt eine andere Rolle.
Z.B. würde ich mit einem 139gr. SST in 7x57 lieber auf den 80m weit entfernten Lebenskeiler schießen, als mit der 7x64, wenn du verstehst auf was ich hinaus möchte.

Ob ein mehr an Wirkung auf die gleiche Entfernung besser ist, hängt immer vom Geschoss ab...

Gruß
Bock
 
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Aber wenn auf die normale Schussentfernung, die bei uns nunmal bei +- 100m liegt( auch wenn Stöbi zur Selbstbestätigung Rehlein auf über 300m füsiliert) ein identisches Geschoss mit 730m/sek oder 800m/sek im Wildkörper ankommt, wirken stark unterschiedliche Kräfte, die alleine schon eine unterschiedliche Reaktion des Geschosses hervorrufen!

Das stimmt natürlich, aber es wird umso weniger eine praktische Bedeutung haben, je präziser der Jäger treffen kann. Ergo: wer sicher trifft, kann sich eine angenehmer zu verschießende Patrone erlauben. :p;)
 
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...Z.B. würde ich mit einem 139gr. SST in 7x57 lieber auf den 80m weit entfernten Lebenskeiler schießen, als mit der 7x64, wenn du verstehst auf was ich hinaus möchte....

Klar, ein weiches Geschoss auf starkes Wild ist bei hoher Vz ein Garant für Steckschüsse, manchmal sogar für zu geringe Tiefenwirkung. Die nominal hohe (vollständige) Energieabgabe muss dabei nicht zwangsläufig eine gute Tötungswirkung (auf schweres Wild) auslösen. Fehlender Ausschuss ist aber immer blöd.
 
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Exakt (y)
Eine höhere Auftreffgeschwindigkeit hat immer eine höhere Energieabgabe zur Folge.

Die nominal hohe (vollständige) Energieabgabe muss dabei nicht zwangsläufig eine gute Tötungswirkung (auf schweres Wild) auslösen.
Aber resultiert aus einer höheren Energieabgabe immer eine geringere Tiefenwirkung. Die Wahrscheinlichkeit von Steckschüssen erhöht sich dadurch.

Gruß
Bock
 
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Jawohl, zumindest nimmt die Tiefenwirkung deutlich weniger ab, als z.B. beim SST.
 
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G

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Guest
Mit Ausnahme des Nosler Part. kam jahrelang aus Übersee nichts Besonderes

Wie bitte?
A-Frame, Scirocco, Accubond, Interbond, die Liste geht noch weiter.
Dein zitiertes ABC gibt es nicht mal mehr.
Die deutschen Hersteller haben jahrzehntelang gepennt, heute kaufen quasi alle Geschosse zu. (TSX Abkömmlinge)
Diesmal ist deine Aussage ziemlich gewagt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21155

Guest
mit 730m/sek oder 800m/sek im Wildkörper ankommt, wirken stark unterschiedliche Kräfte, die alleine schon eine unterschiedliche Reaktion des Geschosses hervorrufen!

Nun, genau das ist bei modernen Geschossen ja eben nicht so. Die sollten sich in einer definierten Bandbreite mehr oder weniger gleich verhalten. Das ist das was ein "Premiumgeschoss" definiert.

Klar ist, dass die temporäre Wundkaverne anders aussehen wird ob nun 700 oder 800m/s anliegen. Die Relevanz dieser ist aber noch nicht ganz geklärt.
 
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Gerade wenn es weit rausgeht, punkten die 7mm-Patronen:
7mm-08 150 gr.:
Das ist richtig. Da ist meine 6,5er mit 9g auch zu gebrauchen.
Mir ging es mehr um das größere Loch und die die Energie die meine 30-06 auf 200-300m hätte. Da liegt sie noch vor meinen kleineren.
 
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....Mir ging es mehr um das größere Loch und die die Energie die meine 30-06 auf 200-300m hätte. Da liegt sie noch vor meinen kleineren.

Das Loch ist nur homöopathisch größer und 7mm Geschosse mit hohem BC holen .30er Geschosse gerade zwischen 200m und 300m schnell ein, was Vz und Ez betrifft. Interessanter ist da der Durchmesser des Geschossrestkörpers, der noch Ausschuss erzielt. Da kann ein 7mm Defo deutlich besser abschneiden, als ein .30er Teilzerleger Restbolzen. ;)
 
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Die Organbeschädigung durch Kavernenbildung eines in der Kammer einschlagenden 7mm Geschoßes führt sicher in jedem Fall zum Verenden eine Stückes Wild. Und zwar relativ rasch! Ob nun mit oder ohne Ausschuss.
Völlig unabhängig davon, was auf dem Patronenboden der recht großvolumigen Hülse aufgestempelt wurde.
 
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Interbond, Accubond sind einfache TMS-Geschosse, auch wenn sie ´nen klangvollen Handelsnamen haben.
Gebondet heißt nicht, daß das Geschoß härter wird, sondern nur daß Mantel und Kern miteinender (leidlich) verbunden sind und sich nicht so leicht trennen können. Die Manteltrennung erfolgt i.d.R. durch Auftreffen auf härtere Zielwiderstände, v.a. stärkere Knochenpartien und ist umso wahrscheinlicher, je höher die Vz liegt.
Die Härte eines Geschosses wird durch die Manteldicke (sog. Starkmantelgeschoß, deshalb habe ich das Scciroco auch nicht als einfaches TM bezeichnet), das Mantelmaterial (Kupfer, Messinglegierung, Flußeisen) und v.a. die Antimonbeimischung des Bleikerns (meinst zw. 3-4%) gesteuert. Bei Bleifreien Geschossen halt rein durch die Manteldicke im vorderen Kopfbereich (Hohlspitze, Sollbruchstellen).

Für Geschosse mit einer Vo <800m/s reichen einfache TM-Geschosse aus. Hier braucht weder der Mantel miot dem Kern "gebondet" zu sein, noch braucht man eine sonderl. hohen Antimonanteil im Bleikern (3-3,5% reichen aus) oder einen extra stark konstruierten Geschoßmantel.
Die dafür erforderl. "Härte" läßt sich durch das Mantelmaterial und die Antimonbeimischung steuern.

Für Geschosse mit einer Vo von sagen wir mal 800-950m/s sind die "gebondeten" TM, wie auch die "mehrgliedrigen" Geschosse (HMK, TIG/TUG, Partition, A-Frame) sinnvoll einsetzbar.

Über 950m/s an Vo sind dann die bleifreien in ihrem Element.

Wohlgemerkt immer unter der Prämisse, daß bei steigender Schußentfernung auch die Vz abnimmt. Deshalb sind auch Geschosse in Magnumaptronen so zu wählen wie die zugedachte Einsatzweite ausfällt.
Deshalb ist es nicht richtig, wenn z.B. behauptet wird das 11,7g KS sei für die 8x68S, für die es ja entwickelt wurde, zu weich.
Für den Einsatzzweck für den es entwickelt wurde (mittleres bis starkes HW auf Schußentfernungen über 200m), ist es gerade richtig, da auf diese Entfernung auf die dortige Vz angepaßt.
Eine 8x68S und ein daraus verschossenes 11,7g KS ist kein Kaliber/Labo für DJ oder für die Kirrung. Dafür ist die 8x57J(R)S, die dann mit betr. Geschoß auf 50m so wirkt, wie die 8x68S mit selbem Geschoß auf 200m.
 

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