1. Die Läüfe waren in der Vergangenheit alle länger > 65cm. Moderne Gewehre folgen dem Trend der kürzeren Läufe.
Die "Mode" der Lauflängen sagt aber nichts über die Eignung einer best. Patrone für ebensolch kurzen Läufe aus. Auch heute sind Magnums (Patronen mit einem Pmax von >4000bar und meist deutl. über 3g TLM) genauso ungeeignet für Läufe <65cm, wie sie es vor 40-50 Jahren waren.
Es bleibt auch fraglich, warum gerade für kurze Läufe, im Hinblick auf Gasdruck, Gasdruckverlauf, also die Relation Pulverabbrandverhalten zu Laufinnenvolumen, hin konstruierte Patronen, die es früher weit häufiger gab als heute und die zum großen Teil auch erfolgreich in Läufen von 60cm oder länger geführt wurden, heute kein Interesse mehr besteht, obwohl doch alles auf Kurzläufe und SD hin gebaut wird.
2. Das NC-Pulver war dafür extra ausgelegt - auch da geht inzwischen mehr (Performance)
Die richtig progressiven TLM, die ihre volle Leistung nur aus langen Läufen über 60cm schöpfen können, kamen aber auch erst viel später als die schnellen und mittleren TLM. Das war ja der Grund für die heute meist seltsam anmutende Hülsengeometrie früherer Entwicklungen auf dem Sektor der Hochleistungspatronen (z.B. .300H&H Mag, 5,6x61(R)SEvHofe, 7x75R SEvHofe, 6,5x68/8x68S, 9,3x70) und die erst mit den proggresiven TLM herrauskommende Magnumkaliberschwämme der 60er/70er Jahre (.264, .300 und .338Win.Mag.; 7mm, und 8mm Rem.Mag., .308 und .358Norma Mag., 7x61S&H Mag.).
3. Die Geschosse, in den meisten Fällen, waren eher nur Teilmantel oder KS. Die wenigsten hatten da Gebondete im Einsatz oder gar Monos- zumindest nicht nach den Ausführungen der "Altvorderen"
TIG/TUG, HMK, Starkmantel (heute TOG), Partition sind allesamt Entwicklungen vor 1950 und heute (mit kl. Änderungen, meist einer besseren Massenfertigung geschuldet) immer noch zig-tausendfach verkauft. Deren Entwicklung war ja auch mit ein Grund, weil einfache TM-Geschosse aus den "neuen Hochleistungspatronen für Standardsysteme" der Zeit von ca. 1920-40, also .270Win., 7x64, 8x60(S), 8x64(S), 9,3x64 mit ihren Labos mit einer Vo von mind. 800m/s zu weich waren.
Mit dem ABC (Avcin Ballistic Cavicity) das seit Ende der 60er Jahre von der Hirtenberger Patronefabrik gefertigt wurde, gab´s damals in den übl. Standardkaliber von 5,6x57, über 7x64 und .308Win, bis zur 8x68S schon ein beliebtes und allgem. anerkanntes Mono-Geschoß, noch lange bevor Barnes mit seinem X damit, Anfang der 90er Jahre, auf den europ. Markt kam.