Zur Info : Hessen hat die Jagdzeiten von Schalenwild vorverlegt !

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Jagdjonzepte? Juni/Juli Jagdruhe!? Ist sicherlich bei Rotwildvorkommen sinnvoll. Im Übrigen ist es doch nicht so, dass von Mai bis Januar wild drauflos gejagt wird. Sondern dass es nach erfolgreicher Jagd in einem Revierteil auch wieder Ruhe einkehrt und das etliche Wochen. Das haben unsere Väter schon gewusst. Da muss ich die Jagd nicht neu erfinden und oberlehrerhaft mit modernen Jagdkonzepten und neuesten wildbiologischen Erkenntnissen aufwarten, die keine sind! Langsam wird es lächerlich. Ich wünsch Euch viel Glück in Hessen, bin hier mal raus. Is ja nicht zum Aushalten.
 
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Naja, Försterhut und Rangerkäppi sind schon noch zwei verschiedene Laufbahnen und der Fachkräftemangel macht auch vor der Forstwirtschaft nicht halt. ....



Glaube mir, die laufbahntechnischen Fragestellungen sind dann bei der Weiterverwendung von Mitarbeitern absolut sekundär. Kurzes Beispiel, ein mir bekannter Revierleiter, also gehobener Forstdienst, wurde bei der letzten Forstreform "eingespart", sein Revier aufgelöst und auf andere verteilt und er in "Neuverwendung" als Beamter anschließend als Lebensmittelkontrolleur am Flughafen eingesetzt. Klagen halfen nicht, seine Besoldung (A10 oder A11) blieb gleich und er musste den Job einige Jahre bis zur vorzeitigen Pensionierung ausfüllen.
Abgesehen davon, das das Rangerkäpi nur als Symbol für solche Aktionen im Rahmen von Reformen steht; an Fragestellungen der verschiedenen Laufbahnen wird ein möglicher Stellenabbau bei einer potentiellen Forstreform nicht scheitern...
Forderungen nach einem schlanken Staat sind in gewissen politischen Kreisen immer en vogue!

Gruß

Prinzengesicht
 
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Meines Erachtens geht nichts an einem wildbiologisch fundierten und jagdpraktisch erfolgreichen BEJAGUNGSKONZEPT vorbei. Je größer die Fläche dieser Bewirtschaftungseinheit ist, um so wirkungsvoller wird es sein.

Weitgehende rechtliche Freiheiten sind dafür sicher kein Nachteil und deshalb zu begrüßen. Es muss aber auch kommuniziert werden, welche Probleme und Fehler bei zu liberaler Anwendung drohen. Deshalb hielte ich es für eine klügere Strategie der Landesjagdverbände, statt immer nur den Blockierer abzugeben, unter teils haarsträubenden Erklärungen, lieber die Bereitschaft für eine zeitgemäße Bejagung zu signalisieren und dafür eben solch ein Bejagungskonzept selbst anzubieten und auch von (gut zu harmonisierender) staatlicher Regiejagd zu fordern. Das könnte z. B. alle bekannten wildbiologischen Erfordernisse berücksichtigen, wenn es zugleich auch Lösungen für gesteigerte Effizienz anbietet, denn das Gesamtergebnis darf nicht leiden. Leider dürfte genau das bei großen Teilen der Basis ganz schlecht ankommen. ;)

Natürlich nur was du oder deinesgleichen als wildbiologische Erfordernisse betrachten.
Sorry, Förster die seit Jahrzehnten im Bereich Waldwirtschaft von einem fehlgeschlagenen Experiment zum nächsten stolpern, kann man kaum Ernst nehmen.
Man muss froh sein, daß der Wald nicht ganz so empfindlich ist und alles bis jetzt überstanden hat, trotz der Försterei.
Euch gehts doch gar nicht um Wildiologie, nur darum wieviel Holz man ernten kann.
 
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....Im Übrigen ist es doch nicht so, dass von Mai bis Januar wild drauflos gejagt wird.....

Genau das wird aber von traditionellen Scharfmachern gern unterstellt und jetzt sogar von April bis Januar.
Eben deshalb würde ich ein gut konstruiertes Jagdkonzept mit freiwilligen Jagdpausen innerhalb der gesetzlichen Jagdzeit zur rechten Jahreszeit begrüßen, um diesen offenen oder unterschwelligen Vorwurf zu entkräften.

Und weil ich weiß, wie unbeliebt Jagdkonzepte bei der jagdlichen Basis sind, weil sie Disziplin und teilweise Zurückhaltung einfordern, hatte ich geschrieben:

.....Leider dürfte genau das bei großen Teilen der Basis ganz schlecht ankommen. ;)

q.e.d. ;)
 
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meine Güte - man kanns irgendwie nicht recht machen. Werden Jagdzeiten beschnitten, ist das Geschrei groß; wird es wieder erweitert, ist es auch nicht recht. Sehr pauschal und plakativ - sicher!

Aber: man wird ja nicht gezwungen. Ich persönlich begrüße zunächst einmal Freiräume und Entscheidungsfreiheit. Jeder Pächter (und Begeher) weiß bei ordnungsgemäßer Ausübung der Jagd doch am besten, wie es um den Bestand und die Schäden bestellt ist und wann er wo welche Stücke erlegt/ entnimmt/ zur Strecke bringt.

Sollten die jagdlichen Gegebenheiten das nicht hergeben bzw. der Druck von außen so groß sein, dass man sich damit nicht mehr identifizieren möchte, dann ist vlt. auch einmal eine unangenehme Entscheidung fällig. Wenn Jagen zum ungewollten 'Müssen' wird, läuft da was falsch.
Das ist aber erst einmal keine direkte Folge der vorverlegten Jagdzeit.
 
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meine Güte - man kanns irgendwie nicht recht machen. Werden Jagdzeiten beschnitten, ist das Geschrei groß; wird es wieder erweitert, ist es auch nicht recht. Sehr pauschal und plakativ - sicher!

Aber: man wird ja nicht gezwungen. Ich persönlich begrüße zunächst einmal Freiräume und Entscheidungsfreiheit. Jeder Pächter (und Begeher) weiß bei ordnungsgemäßer Ausübung der Jagd doch am besten, wie es um den Bestand und die Schäden bestellt ist und wann er wo welche Stücke erlegt/ entnimmt/ zur Strecke bringt.

Sollten die jagdlichen Gegebenheiten das nicht hergeben bzw. der Druck von außen so groß sein, dass man sich damit nicht mehr identifizieren möchte, dann ist vlt. auch einmal eine unangenehme Entscheidung fällig. Wenn Jagen zum ungewollten 'Müssen' wird, läuft da was falsch.
Das ist aber erst einmal keine direkte Folge der vorverlegten Jagdzeit.
Dem von dir geschriebenen ist nichts hinzuzufügen👍
 
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Ist aber falsch.
Es geht nicht um Freiheiten.
Es geht um das erhöhen von Abschußzahlen, um überzogene Zahlen realisieren zu können.
Mittlerweile braucht man in Staatsrevieren offensichtlich mehr Zeit. Denn so wie in unserem Forstamt erreicht dort niemand mehr den vorgegebenen Plan, sondern bleibt oft deutlich drunter.
Also ein Monat mehr Zeit um das zu erreichen.
 
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Ich wiederhole es gerne immer wieder: eine frühere Jagdzeit steigert die Effizienz, nicht zwingend die Gesamtabschusszahl und wer im Leben noch was anderes zu tun hat als den lieben Rehleins hinterherzusein, der jagt im gut bewirtschafteten Wald im April / Mai und dann erst wieder ab Laubfall.

@cast: "Bei so viel Meinung würde etwas Ahnung vom Thema gut sein."
(nicht von mir, ich zitiere das nur)
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
meine Güte - man kanns irgendwie nicht recht machen. Werden Jagdzeiten beschnitten, ist das Geschrei groß; wird es wieder erweitert, ist es auch nicht recht. Sehr pauschal und plakativ - sicher!

Aber: man wird ja nicht gezwungen. Ich persönlich begrüße zunächst einmal Freiräume und Entscheidungsfreiheit. Jeder Pächter (und Begeher) weiß bei ordnungsgemäßer Ausübung der Jagd doch am besten, wie es um den Bestand und die Schäden bestellt ist und wann er wo welche Stücke erlegt/ entnimmt/ zur Strecke bringt.

Sollten die jagdlichen Gegebenheiten das nicht hergeben bzw. der Druck von außen so groß sein, dass man sich damit nicht mehr identifizieren möchte, dann ist vlt. auch einmal eine unangenehme Entscheidung fällig. Wenn Jagen zum ungewollten 'Müssen' wird, läuft da was falsch.
Das ist aber erst einmal keine direkte Folge der vorverlegten Jagdzeit.
Problem sind nicht die Jäger die gehen mit den ihnen anvertrauten Jagdrecht nachhaltig und Maßvoll um.
Problem sind die Herren des Waldes die 2/3 des Waldes bewirtschaften Sie zeichnen verantwortlich für die Holzplantagen die Wald genannt werden.
Da der Forst heute vor den Trümmern seiner letzten 100 Jahre Misswirtschaft steht greift er nach jeden Strohhalm um von seinem Unvermögen abzulenken.
Nachdem man den Wald runtergewirtschaftet hat sind jetzt seine Bewohner das Schalenwild dran leider kennen die Staats/Landesforstbetriebe bei dem was sie tun kein Maß es geht um Ideologien und Geld der Wald an sich ist nur Mittel zum Zweck eine Spielwiese für Förster in der sie sich wie Gutsherren benehmen.

Eine Verlängerung von Jagdzeiten setzt natürlich voraus das hinter der Jagd keine Kommerziellen Interessen stehen und es nur um die Erhaltung eines Artenreichen und gesunden Wildbestandes geht.
Wo das hinführt wenn Geld und Ideologien die Jagd bestimmen hat der Forst an der Müritz eindrucksvoll bewiesen.
 
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Gelöschtes Mitglied 22885

Guest
Das kann man schön vorschieben, aber es ist falsch.

Richtig ist, dass von jedem Frischlingsjahrgang GENUG geschossen werden muss, um die Population in vertretbaren Grenzen zu halten und u. a. damit Seuchen weitgehend vorzubeugen. Eine weitere wirksame Vorbeugung gegen Seuchen wäre der Verzicht auf (Lock-)Futterstellen (Kirrungen, Salzlecken, Buchenholzteer, etc), die häufigeren Rottenkontakten und damit der Geschwindigkeit einer Parasiten- und Seuchenübertragung deutlich Vorschub leisten.

Auf welche Weise GENUG von jedem Frischlingsjahrgang erlegt wird, ist eine ganz andere Sache. Je ineffizienter gejagt wird, um so weniger Schonzeiten kann man sich leisten. Wer also 365 Tage Jagdzeit auf eine Wildart fordert, dokumentiert damit entweder seine ineffiziente Jagdweise, seinen Wunsch nach 365 Tagen jagdliche Einwirkung zum Zweck der Wildschadensabwehr auf gefährdeten Flächen, oder seinen Wunsch nach 365 Tagen Jagdzeit, weil es so am meisten Spaß macht!
Mit anderen Worten, die Hessischen Rehwildjäger jagen besonders im Forst derart Inkompetent und ineffizient Rehwild, dass um deren jagdliches Unvermögen auszugleichen jetzt die Schonzeiten massiv gekürzt werden mussten.
Danke für die Bestätigung.
PS. Rehwild jnd Schwarzwild zu vergleiche ist lächerlich und die Zeit die Unwissenheit des Vergleichenden
 
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Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Mit anderen Worten, die Hessischen Rehwildjäger jagen besonders im Forst derart Inkompetent und ineffizient Rehwild, dass um deren jagdliches Unvermögen auszugleichen jetzt die Schonzeiten massiv gekürzt werden mussten.
Danke für die Bestätigung.
PS. Rehwild jnd Schwarzwild zu vergleiche ist lächerlich und die Zeit die Unwissenheit des Vergleichenden

@Stoeberjaeger hatte noch zwei andere Gründebezüglich der Schwarzwildjagd genannt die Du vergessen hast zu erwähnen:

........seinen Wunsch nach 365 Tagen jagdliche Einwirkung zum Zweck der Wildschadensabwehr auf gefährdeten Flächen, oder seinen Wunsch nach 365 Tagen Jagdzeit, weil es so am meisten Spaß macht!

Letztens gab es einen Bericht bei der Konkurrenz zum Thema Gänsejagd im März in Niedersachsen.
Merkwürdigerweise gab es da keinen "Sturm" der Entrüstung.
 

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