Wie kommt man an einen Begehungsschein ...

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9 Jul 2024
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Nicht jeder kann und macht das, einen oder zwei die den Polier machen gibts.
Der Rest muss nur Nägel gerade einschlagen, auch das kann nicht jeder, der holt dann Bier.
Wir haben hier auch 1-2 Jäger im Revier dabei, welche ein wenig älter sind und eigentlich, wenn es hoch kommt, 1-2 mal im Jahr rausgehen. Der eine davon organisiert aber immer ein Fest für unser Revier und macht Essen. Solche Leute braucht man eben auch!
Und er ist damit auch voll zufrieden.
 
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Damit ist aber auch niemandem geholfen. Wenn es danach geht kann man 20 Begeher aufnehmen wenn jeder nur 2x rausgeht. In Einzelfällen mag das ja in Ordnung sein, aber das sehe ich eher als Jagdgast an.
Ich erwarte von einem Begeher, dass er mich unterstützt. In meinem Fall hieße das die anfallenden Arbeiten auch unter der Woche mit erledigen und natürlich bei der Jagd, die auch werktags stattfindet.
Dazu gehört dann z.B. Kirrungen beschicken, Pirschwege frei halten, Schneisen frei schneiden, Neozoenbejagung, Hilfe bei der Erfüllung des Abschussplanes (auch bei den Stücken ohne Knochenauswüchse auf dem Haupt). Bei Bedarf mal eine Reparatur an den Ansitzeinrichtingen durchführen. Schwarzwildjagd gehört ebenso dazu. Kühl- und Zerwirkmöglichkeit gründlich reinigen nach der Benutzung sowie die Vermarktung. Wildunfälle, diverse Maschinen vorhalten, Gesellschaftsjagden vorbereiten und organisieren nur um mal ein paar zu nennen. Wird in anderen Revieren ähnlich sein.
Um diese Verpflichtungen zu haben zahlt ein Pächter eine in der Regel nicht unerhebliche Summe, manch einer darf sich dann noch mit Landwirten „rumschlagen“ die Wildschaden angemeldet haben, zahlt das Jagdessen für Genossen usw.

Überlegt euch mal was euch dazu bewegen würde jemanden an den Vorzügen einer Jagd teilhaben zu lassen? Ich komme dabei auf eine ganz einfache Antwort - nämlich die unschönen, lästigen, teuren Dinge zu teilen. Teilen kann man hier ziemlich gut die Arbeit und/oder die Kosten.
Wenn man die Frage was man selbst erwarten würde für sich selbst wirklich ehrlich beantwortet hat besorgt man sich Kontakte und geht klinken putzen, schaltet Anzeigen, fragt Freunde und Bekannte, fragt den Betreiber ob man einen Aushang auf dem Schießstand machen darf usw.
Ansonsten gilt wie überall im Leben: Vitamin B schadet nur dem der es nicht hat.
Findet man einen Pächter der sich die Frage genauso beantworten würde hat man die Grundlage und wenn es dann noch zwischenmenschlich passt den Jackpot.
 
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Nur kurz - weil das Münsterland in diesem Faden in mehreren Posts als schlechtes Beispiel dient: Ich lebe und jage nicht nur im Münsterland, ich habe zudem das Vergnügen, dass ich nunmehr seit 17 Jahren regelmäßig an der Ausbildung von jährlich etwa 40 Jungjägern beteiligt bin. Auch wenn ich den jagdlichen Werdegang nicht von allen knapp 700 Schülern verfolgt habe, so meine ich doch, dass in der Regel Diejenigen, die mit Passion, mit Engagement und mit anständigem Sozialverhalten unterwegs sind, am Ende eine Jagdgelegenheit finden. Nicht alle direkt im Münsterland, aber eben regelmäßig dort auch.
 
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Damit ist aber auch niemandem geholfen.
Doch. Der eine ist Rentner und jeden Tag im Revier, der nächste schafft es 2-3 mal in der Woche und einem anderen bleibt nur das Wochenende.
Arbeiten werden so verteilt, daß sie erledigt werden.
Und, wir jagen weil wir können, nicht weil wir müssen.
 
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Nur kurz - weil das Münsterland in diesem Faden in mehreren Posts als schlechtes Beispiel dient: Ich lebe und jage nicht nur im Münsterland, ich habe zudem das Vergnügen, dass ich nunmehr seit 17 Jahren regelmäßig an der Ausbildung von jährlich etwa 40 Jungjägern beteiligt bin. Auch wenn ich den jagdlichen Werdegang nicht von allen knapp 700 Schülern verfolgt habe, so meine ich doch, dass in der Regel Diejenigen, die mit Passion, mit Engagement und mit anständigem Sozialverhalten unterwegs sind, am Ende eine Jagdgelegenheit finden. Nicht alle direkt im Münsterland, aber eben regelmäßig dort auch.
Du siehst nur JJAnwärter in deinem Kurs.
Du übersiehst dabei die vielen Absolventen der Jagdschulen die noch dazu kommen.
 
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In meiner KG ist eine ziemlich rührige Drohnen/Kitzrettungstruppe integriert.
Die ganzen Jungjäger oder revierlosen Jäger beiderlei Geschlechts die sich da eingebracht haben, wurden in den Revieren aufgenommen und jagen. Wir reden hier von mehr als 15 Leuten in den letzten 18 Monaten.
Dazu der Stammtisch der KG, Sommerfest usw. alles potentielle Möglichkeiten mit den Leuten ins Gespräch zu kommen und ihnen auf den Zahn zu fühlen.
Gestern war ein junges Pärchen bei mir ansitzen, die frisch den Schein haben. Ihn kenne ich schon mehrere Jahre aus dem Dunstkreis eines Reviers das aufgegeben wurde. Jetzt hat es beide gepackt und sie haben den Schein gemacht. Er hat sich bei den Bläsern angemeldet und ich bin mir sicher dass beide unterkommen ;)
Und das alles im Speckgürtel eines Millionendorfes.

Bausaujäger
 
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Bei mir war es schlicht eine Anzeige auf der BJV Homepage, die man jetzt übrigens auch von der Seite genommen hat.

Ansonsten ist es in der Gegend ums Millionendorf nicht einfach aber machbar, aber zumindest westlich davon musst du trotz allem tief in die Tasche greifen soweit ich den Überblick habe.

Lustig ist aber immer wieder die Reaktion von potentiellen Jagdherren:
Was du arbeitest Schicht und kannst unter der Woche rausgehen und dich da auch um Wildunfälle oder Fallen kümmern? Das ist ja ganz toll, aber zu den arbeitsdiensten und Sammelansitzen am Wochenende kommst du schon trotzdem zuverlässig….
 
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Ansonsten ist es in der Gegend ums Millionendorf nicht einfach aber machbar, aber zumindest westlich davon musst du trotz allem tief in die Tasche greifen soweit ich den Überblick habe.
Das liegt aber hauptsächlich an der Raffgier mancher Revierinhaber, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen, indem sie (Jung)Jäger ausnehmen. Da gibt es in unserem Kreis zwei solche Kanalien.
Ansonsten sind die Pachten überwiegend normal, was ich so erfahre. Letztens wurde ein großes Revier direkt am See mit allem drum und dran für 6€ der ha vergeben.
Ein Begehungsschein wird da aber sicher 2,5-3€ ha kosten. 10 werden wohl ausgegeben..........

Bausaujäger
 
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Das liegt aber hauptsächlich an der Raffgier mancher Revierinhaber, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen, indem sie (Jung)Jäger ausnehmen. Da gibt es in unserem Kreis zwei solche Kanalien.
Ansonsten sind die Pachten überwiegend normal, was ich so erfahre. Letztens wurde ein großes Revier direkt am See mit allem drum und dran für 6€ der ha vergeben.
Ein Begehungsschein wird da aber sicher 2,5-3€ ha kosten. 10 werden wohl ausgegeben..........

Bausaujäger
Deine schätzung für den Begehungsschein €/ha ist erstaunlich zutreffend zu dem Preis den ich bezahle für meine, dabei hab ich aber primäre „meinen“ Jagdbogen mit 100ha zu betreuen, zahle aber fürs ganze Revier….
 
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D.h. den direkten Kosten für die Pacht stehen direkte Einnahmen in ca. 5-facher Höhe durch die Begeher gegenüber?
So What? Im Bekleidungshandel sind solche Margen auch nicht unüblich.

Sieh es doch mal so, Jagd ist für viele Pächter ein Hobby, eine Leidenschaft, eine Passion. Die Jagd darf Geld kosten, sogar teuer sein, aber sie soll nicht Verdruss bereiten. Als Pächter kann ich Dir sagen, es gibt viele Jagderlaubnisnehmer, die dem Pächter Verdruss bereiten, manchmal im Übermaß.

Aus dieser Erfahrung heraus reduziert sich bei vielen Pächtern die Bereitschaft eine Jagderlaubnis zu vergeben ganz enorm, weil dem Verdruss nichts gleichwertiges gegenübersteht. Mit dieser Ansicht stehe ich nicht allein, wie mir Nachrichten außerhalb des öffentlichen Forums zeigen.

Anders sieht es aus, wenn der Ärger durch geldwerte Gegenleistung kompensiert oder sogar mehr als ausgeglichen wird. Man vom Ärger einen Gewinn hat.

Daraus entsteht dann ein Angebot an Jagderlaubnissen die Geld kosten. Diese Jagderlaubnisse finden Abnehmer, wie man sieht. Und manchmal werden auch Angebote angenommen, die man besser nicht annimmt, siehe den Betrugsfaden.

Wenn o.a. Beispiel zutrifft, warum pachten die potentiellen Begeher das Revier nicht für 2,5-3 Euro pro ha, statt für 6,- Euro pro ha eine Jagderlaubnis zu nehmen? Mangelndes Geld kann es nicht sein, mangelnde Risikobereitschaft vielleicht schon. Ist halt etwas anderes, wenn man einen Vertrag über 9 oder 12 Jahre hat und nicht aussteigen kann, wenn es einem nicht mehr gefällt.
 
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Dann hoffe ich mal, wer so ein Modell fährt hat wie der Bekleidungshandel ein Gewerbe angemeldet und versteuert die Gewinne
Jagd ist steuerrechtlich Liebhaberei, sofern die Jagd nicht mit dem Betrieb einer Landwirtschaft oder einer Forstwirtschaft im Zusammenhang steht. Die Gewinne brauchst Du so wenig versteuern, wie du die Kosten absetzen kannst.
 

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