Wie behandelt ihr neue Hülsen?

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Wiederladen lohnt sich immer. Mit 4 euro je schuß kannst Du das selber:

A) Viel billiger
B) Viel präziser (Du kannst der Ladung EXAKT auf dein Büchse Laborieren)
C) Viel zuverlässiger (also viele Patronen sind für einem bestimmte Lauflänger konzepiert worden, mit DEIN Ladung kannst Du dem Geschwindigkeit auf DEIN Lauflänge abstimmen, also die Geschoße deformieren so wie du es magst, also wenig Fleischverlust, usw)
D) Ofter üben weil der Munition nicht so schrecklich teuer ist.
E) Besser üben weil dein Übmuni identisch ist an der "Echte" Muni.

Dabei muss ich sagen das gebrauchte WL-Appartur sehr Wertfest ist. Also wenn Du es gebraucht kauft über eGun, dann kannst Du es in 5 Jahre für fast die selbste Preis wieder verkaufen. Bei neues Zeug musst Du von 50% den Originale Preise rechnen. Aber kauf einfach gebraucht, das Zeug geht Generationen mit.. Kostet einmal ~300 euro, das hast Du innerhalb das erste Jahr zurück verdient.
 
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Ob Voodoo oder nicht, ich freue mich darauf loszulegen, praktische Erfahrungen zu sammeln und habe nun noch ergänzend heute bei brownells und Henke ein paar Dinge zur Hülsenbearbeitung bestellt.

- L.E. Wilson Case Length Headspace Gage
- L.E. Wilson Inside Neck Reamer
- Redding Matrizen Retter Satz
- K & M Zündglockenfräser
- K & M Zündlochentgrater

Derweil lese ich etwas die Wiederlade-Lektüre und eure Posts weiter. Falls sich dann herausstellt, wie hier im Faden dargstellt, dass sich die jeweiligen weiteren Werkzeuge zur Hülsenbearbeitung nicht so leistungssteigernd auswirken, dann gilt es halt aus den eigenen Erfahrungen einen Schluss zu ziehen. So ist es halt - wir sind Menschen.

Übrigens geht es mir wie gesagt in diesem Faden nicht um eine Investitionsrechnung und die Frage, wann (t1,t2,tx) ich den Return of Investment erreiche.

Es ist ein Hobby und es wird Geld kosten.

Die Jagdausrüstung hat mich auch Geld gekostet und als Mitjäger habe ich daraus keine nennenswerten Einnahmen - trotzdem bin ich zufrieden und glücklich. :)(y)
 
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@grosso,

Es war nur eine Replik @KHH, ich habe den Schein nicht gemacht, weil es sich lohnt.
Sondern natürlich aus genannten Gründen, außerdem habe ich zwei eher ungebräuchliche Kaliber und bin praktisch gezwungen wieder zu laden.

4€ ? Meine 30/06 Fabriklabo kostet 2,50....auch genug Geld.
 
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Wiederladen lohnt sich immer. Mit 4 euro je schuß kannst Du das selber:

A) Viel billiger

Das würde ich vorsichtig bezweifeln. Bei den meisten bleibt es nicht bei der Grundausstattung und dann wird es für die Standardkaliber (.308 Win, 30-06 ...) schon schwierig, das zu rechnen. Gegen die günstigen Werkslaborierungen kann man selbst bei Verwendung vorhandener Hülsen preislich nur schwer konkurrieren.

B) Viel präziser (Du kannst der Ladung EXAKT auf dein Büchse Laborieren)

Puhhh, die Aussage ist - im Kontext der Standardkaliber - so schlicht auch relativ mutig. Da muss man auch erstmal hinkommen. Mit mehr oder minder Aufwand (und Erfahrung) ist da aber sicher einiges möglich. Zumindest ist fast jedes Wunschgeschoss auf eine definierte 'Mindestpräzision' zu bewegen.

C) Viel zuverlässiger (also viele Patronen sind für einem bestimmte Lauflänger konzepiert worden, mit DEIN Ladung kannst Du dem Geschwindigkeit auf DEIN Lauflänge abstimmen, also die Geschoße deformieren so wie du es magst, also wenig Fleischverlust, usw)

Mit entsprechender Erfahrung und teils langen Wegen ist da einiges möglich.

D) Ofter üben weil der Munition nicht so schrecklich teuer ist.

Wie schon gesagt, wenn man ehrlich rechnet, ist das (mit reiner Übungsmunition) für die absoluten Standardkaliber nur bedingt zu erreichen.


E) Besser üben weil dein Übmuni identisch ist an der "Echte" Muni.

Dabei muss ich sagen das gebrauchte WL-Appartur sehr Wertfest ist. Also wenn Du es gebraucht kauft über eGun, dann kannst Du es in 5 Jahre für fast die selbste Preis wieder verkaufen. Bei neues Zeug musst Du von 50% den Originale Preise rechnen. Aber kauf einfach gebraucht, das Zeug geht Generationen mit.. Kostet einmal ~300 euro, das hast Du innerhalb das erste Jahr zurück verdient.

Gebrauchte Ausrüstung ist sicher eine Option.

Auch wenn ich das alles ein wenig relativiert habe, könnte ich (!) mir absolut nicht mehr vorstellen, auf das begrenzte Angebot der Werksmunition zurückgreifen zu müssen.

Das hat etwas mit den speziellen Wünschen hinsichtlich individueller Waffe, zu verwendendem Geschoss, der spezifischen Jagdsituation ... zu tun.

Beispielhaft sei hier eine recht rasante .308 Win Laborierung für meinen kurzläufigen Kipplaufstutzen angeführt, den ich regelmäßig zur Gamsjagd (und da auf weite Entfernungen) führe. Da war es dann halt möglich, das Wunschgeschoss mit einer definierten Präzision auf eine (definierte) Mindest Vziel zu bewegen.


Grosso
 
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Ich kann dir die beiden Youtube Kanäle empfehlen:

Jagdlich auf Präzision.
Mit dem Sam Stand ich sogar mal am Schießstand....netter Zeitgeselle :)

https://www.youtube.com/channel/UCtf8DnvqxrKa9w10dyXSopA

https://www.youtube.com/channel/UC6AhtqBD6Ekb7MnRXPILMsA

Mein Vodoo:

Neue Hülsen - hals aussen abdrehen, Zuendloch entgraten, Auf max laenge kontrollieren, durchmesser kontrollieren und wenn alles ok - hals entgraten, pulver rein und wumms

Nach dem Feuern - voll kalibrieren (-0,05 Schultermass) mit Hals Bushing, ablaengen, entgraten, laden und wumms


Ja man kann davon vieles weglassen ohne grosse einbussen. Aber die Zeit würde sich dann meine Frau einverleiben und mich zum Arbeitsdienst einteilen....da meditiere ich doch lieber.
 
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Einverstanden. Aber weitere investierungen sind natürlich eigener wahl. Aber mit "Jagdgebrauch" reicht einem einfache single stage WL Presse schon. Und ehrlich gesagt brauchst du bei Jagd kein <0,5 MOA Präzision. Viele altere Softpoint geschoße sind auch gar nicht so Präzis, weil neue HP und Bleifrei oft sehr genau sein. 1,5 MOA reicht schon.

Also tip:

Gebrauchte single stage Presse (100 - 150 euro)
Matrizen (35 euro)
Neck reamer (40 euro neu)
Flashhole reamer (25 euro)
Waage (20 euro)
Pulverfüller (50 euro)
Hornady M-1 Case Tumbler (60 euro neu)
10kg Walnußgranulat (25 euro)
WL kurs (100 euro)
-----
450-500 euro und dann bin ich bestimmt was vergeßen.. aber die meiste Sachen kannst Du gebraucht für ein Paar Euro kaufen, vllt sogar noch biller wenn in einem kauf.


Ohja, und wie extremer das "sizen" desto länger die Hülse werden.., i.e. mehr arbeit.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 21155

Guest
Das viele immer behaupten Wiederladen sei so teuer kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Natürlich wenn man alles vom Feinsten haben möchte kann es ganz schön ins Geld gehen.

Man braucht aber keine Redding Competition Matrize i.V.m einer Präzipress um sehr anständige Ergebnisse zu erzielen.

Eigentlich braucht es ziemlich wenig nämlich: LEE classic loader für 43,90€.
Nen Messschieber und nen Hammer hat wohl jeder Zuhause.
Damit kann man schon erstaunlich präzise Ladungen anfertigen.

Wer noch mehr möchte:
Lee Safety Scale 37,90€
Lee Hülsentrimmer 7,40€
Trichter 4,40€
Lee Case conditioning Kit: 14,40€
Zitronensäure: 2,15€
Wasser und nen Eimer.

Macht 110,15€
Das ist alles. Mehr braucht es nicht.
Damit habe ich ohne Ladeleiter oder rum experimentieren auf Anhieb eine 0,45MOA bzw eine 13mm Gruppe (bei küselndem Wind mit 25km/h) auf die Scheibe getackert. Das ganze ist reproduzierbar.

Alternativ zum Classic loader geht auch eine LEE Handpresse für 49,90€
mit entsprechendem Martizensatz (LEE Pacesetter alles dabei) für 43,90€

Das wären dann 160,05€

Das ist doch n Witz....
Das kosten 2 Schachteln RWS

Meine .308win Ttsx Jagdladung kostet pro Peng ungefähr 1,3€ und ist auf meinen 50cm Lauf abgestimmt und hat ordentlich Dampf (vgl RWS Short Rifle 4€ pro Peng)
.308win Übungsmun mit dem hervorragenden 155gn Sierra Matchking kosten so 0,7€
Fürs Rennschwein oder Kino fast zu schade.

Teuer ist nur der scheiß Pulverschein und der nutzlose "Lehrgang".
 

tar

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Trockentumblen tut man heutzutage nicht mehr.
Waage reicht eine digitale, damit kann man auch rucki zucki die Hülsenmassen (und damit ausreichend genau die Kapazitäten) testen.

@icorvusi:

1,3 EUR pro Peng, du bist wohl Krösus!
Die LOS gehen etwa für 70 Cent. ;)
 
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28 Jun 2018
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Servus beinand.

Werter RHINGJAACH,
es ist gradaus eine wahre Freude zu lesen, mit welchem Eifer Du das Handwerk um die Büchse angehst.
Ich glaube, nicht Wenige in der Gemeinde sehen das so wie ich.

Organisiere Dir bitte die Fachliteratur von K.D.Meyer und M.Albrecht.
Hände waschen.
Alles Werkzeug sofort mit Öl behandeln. Jetzt.
Der Rost ist der Feind.
Wattestäbchen für die letzten Winkelchen.
Bei der Vorbereitung das volle Programm ausser Boden plandrehen.
100 Hülsen auf max 1.0gr Differenz
in die 50er Box.
Rest dieser Gruppe auf Reserve laden, auch verschiessen für gleiche Zyklen. Verbleibende Hülsen laden für Schmierer nach Reinigung.
Kein Selbstbetrug bei der Auswertung.
Buch führen, auch wenns zehnmal nervt. Gnadenlos durchziehen.
Diese(Deine!) Werte erleichtern das Leben, sparen Geld, sparen Nerven.

Und nochwas: gute Gewehre wachsen mit der Güte Deiner Handarbeit.
SAKO 75, nicht wahr?
Du wirst dich noch wundern...
 
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An dieser Stelle nochmal mein Dankeschön an alle die sich hier an dem Faden beteiligen, ihre Erfahrungen des Wiederladens teilen und mir dadurch eine große Hilfe sind das Wiederladen als solches zu den mir bereits vorliegenden Infos langsam und strukturiert anzugehen.

Vielen Dank!

Tschud, auch über deinen Beitrag freue ich mich sehr und versuche die genannten Bücher in meinen Eigentum zu überführen. Ersteres scheint nicht so leicht zu bekommen zu sein. Das zweite hingegen eher - handelt es sich hier um Robert Albrecht?

Gerne nehme ich auch deine vielen Ratschläge an und sichere sie mir ab, um im Zeitpunkt des Anwendens am Wiederladetisch an deine sowie die weiteren Ratschläge plus Tipps aus den Büchern zu denken.

Nebenbei schreibe ich mir gerade einiges aus z. B. dem Ruag heraus, um eine übersichtlichere Darstellung für einen sauberen Ablauf zu bekommen.

Besten Dank und viele Grüße, Rhingjaach

P. S. Ja, es ist eine Sako 75. Mit dem Wiederladen selbst verspreche ich mir auch öfter auf den Stand zu gehen und mehr Übung zu bekommen, dadurch hoffe ich natürlich später nicht nur meine körperlichen Fähigkeiten im Schuss, sondern dann auch das Gewehr in seinen Möglichkeiten auszureizen bzw. die Patronen darauf optimal anzupassen.
 
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Servus beinand.

Werter Rhingjaach,
ja ich meinte tatsächlich Robert Albrecht. Er bietet in seiner Fachliteratur denkbar hohes Niveau, und wie einigen anderen Mitgliedern
der Gemeinde erscheint es mir ratsam, mit der Gesamtheit der Schritte Bekanntschaft zu machen, um mit der Erfahrung -wo möglich- Vereinfachung
durchzuführen.
K.D.Meyer ist ein Standart der 1970er Jahre, der noch sehr lange Zeit diese Position halten wird.
Bedenke: unsere Altvorderen waren auch keine Deppen, mussten unter anderen Umständen arbeiten.

Allso: Ehre, wem Ehre gebührt.

Erstelle Deine Arbeitsliste nach
Vorbereitung 1. Zyklus
Vorbereitung 2. Zyklus
Dauerbetrieb
Kontrolle Material

Viel Freude noch auf dieser riesigen, bunten Wiese!
 
G

Gelöschtes Mitglied 21155

Guest
1,3 EUR pro Peng, du bist wohl Krösus!
Die LOS gehen etwa für 70 Cent.

Wer lang hat kann auch lang hängen lassen...
Leider ist das LOS n Teilzerleger. Stehe ich nicht drauf. Wollten die nicht auch mal nen Deformierer raus bringen?
 

tar

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9 Feb 2008
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Wer lang hat kann auch lang hängen lassen...
Leider ist das LOS n Teilzerleger. Stehe ich nicht drauf. Wollten die nicht auch mal nen Deformierer raus bringen?

Den Deformierer hat jetzt stattdessen PPU rausgebracht, auch 1,30 pro Peng - allerdings in 9,3x62
Wohl dem, der eine hat! :giggle:
 

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